Wer hält einen nicht jagdlich geführten Weimaraner?

  • Meine Bekannte hat jetzt ihre 2. Weimi-Hündin, ich kann nur sagen schrecklich :hust:


    Das sind bei denen Kinderersatz, leider. Die dürfen alles, dürfen ist vielleicht falsch ausgedrückt, die machen alles, weil die absolut nicht erzogen sind/waren. Die erste Hündin mußte mit 4,5 Jahren eingeschläfert werden, wegen akutem Nierenversagen, eine Woche hat man in einer TK vergeblich gekämpft um den Hund wieder auf die Beine zubringen, aber es sollte nicht sein.


    Im Februar wurde dann wieder eine Weimi-Hündin besorgt, ich sage bewusst besorgt, 1000 Euro hat die Lütte gekostet, war aber krank, heftige Blasenentzündung, die hat fast nur Blut gepinkelt, wurde aber verkauft, aber dank Antibiotika alles wieder ok, soviel zu seriösen Züchtern. :???:


    Die ist jetzt fast 11 Monate, die hört auf ihren Namen, sonst nix, weder Sitz noch Platz, oder was weiß ich. Die geht im Haus über Tische und Bänke, die macht alles kaputt, man kann da nicht mal in Ruhe ne Tasse Kaffee trinken, die hampelt echt nur rum, kriegt aber immer Leckerlis ins Maul gesteckt, und ei ei, lieber Hund, bist eine ganz feine =) da wird mir übel.


    Bei der ersten Hündin konnte man noch so auf das Grundstück gehen, aber die zweite jetzt, die steht vor einem und bellt und knurrt, das ist echt nicht mehr lustig.


    Die gehen nicht mal mehr mit der spazieren, weil die überhaupt nicht hört, jetzt kommt die Maus nur noch vor die Tür zum lösen, 500 Quardratmeter Grundstück. Ab und zu fahren die mit dem Hund zur Mutter der Bekannten, das Grundstück hat 10.000 Quardratmeter, da kann sich der Hund dann mal freilaufen.


    Ganz ehrlich, falscher Hund in falschen Händen, da könnte ich k***en.


    LG Tina

  • Da hier alle so auf der Mannschärfe rumreiten: Die ist in der seriösen Weimaranerzucht auch nicht erwünscht. Die Tendenz ist ggf. immer noch gegeben, weil dieses kompromisslose "I kill you" am Wild (je nachdem, wie der jagdliche Einsatz ist) auch da sein soll. Aber Jäger können auch keine Hunde brauchen, die Leute anfallen. Mannschärfe heißt davon abgesehen auch nicht, dass wild um sich gebissen wird, wenn jemand das Grundstück betritt oder dem Hund gerade was nicht in den Kram passt.


    Ich würde auch einen Weimaraner definitiv nicht für eine Familie mit Kindern empfehlen. Bei Kindern und ihren kleinen Freunden kann es im Spiel halt schnell passieren, dass der Hund meint, "seinen" kleinen Fratz beschützen zu müssen. (Bin selber als Kind mehrmals von anderen Familienhunden geschnappt worden, weil der z.B. ein Kitzelspiel unter Kindern nicht witzig fand.)


    Ein Weimaraner kann gnadenlos durchgreifen, wenn es hart auf hart kommt, aber das macht ein Terrier auch. Der Weimaraner ist bloß größer, daher ist das Problem, wenn man eins hat, auch ausgeprägter.

  • Wie kommst Du darauf, dass die Mannschärfe nicht erwünscht ist?


    Das hat mit seriöser/nicht seriöser Zucht gar nichts zu tun.


    Das Schutzverhalten beim Weimaraner ist angewölft (dadurch unterscheidet er sich ja auch von anderen Jagdhunden) und somit auch heute noch erwünscht und hat den historischen Ursprung, einen Jäger vor Wilddieben zu schützen bzw. ihm einen Hund an die Seite zu stellen, der seinen Herrn auch im Zweifel verteidigen kann.


    http://krambambulli.de/irasse/…?nr=5516&kategorie=irasse

    Und natürlich heißt das nicht, dass so ein Hund gleich jeden anfällt, aber die Hemmschwelle, zu verteidigen (sich selbst oder seinen Besitzer) und ggf. auch die Zähne einzusetzen ist sicherlich geringer als bei anderen Jagdhundrassen, weil das Verhalten weiter in der Zucht selektiert wurde und Wert darauf gelegt wird (auch heute noch).


    Es gibt ja auch Leute, die Weimaraner im Schutzhundesport führen.

  • Zitat

    Da hier alle so auf der Mannschärfe rumreiten: Die ist in der seriösen Weimaranerzucht auch nicht erwünscht. Die Tendenz ist ggf. immer noch gegeben, weil dieses kompromisslose "I kill you" am Wild (je nachdem, wie der jagdliche Einsatz ist) auch da sein soll. Aber Jäger können auch keine Hunde brauchen, die Leute anfallen. Mannschärfe heißt davon abgesehen auch nicht, dass wild um sich gebissen wird, wenn jemand das Grundstück betritt oder dem Hund gerade was nicht in den Kram passt.


    Ich würde auch einen Weimaraner definitiv nicht für eine Familie mit Kindern empfehlen. Bei Kindern und ihren kleinen Freunden kann es im Spiel halt schnell passieren, dass der Hund meint, "seinen" kleinen Fratz beschützen zu müssen. (Bin selber als Kind mehrmals von anderen Familienhunden geschnappt worden, weil der z.B. ein Kitzelspiel unter Kindern nicht witzig fand.)


    Ein Weimaraner kann gnadenlos durchgreifen, wenn es hart auf hart kommt, aber das macht ein Terrier auch. Der Weimaraner ist bloß größer, daher ist das Problem, wenn man eins hat, auch ausgeprägter.


    Hat ja auch niemand geschrieben , dass sie per se um sich beissen. Trotzdem bringen sie halt u. U. Mannschärfe mit, dass sollte man sich halt vor Augen führen, um dementsprechend zu arbeiten.

  • Zitat

    Da hier alle so auf der Mannschärfe rumreiten: Die ist in der seriösen Weimaranerzucht auch nicht erwünscht. Die Tendenz ist ggf. immer noch gegeben, weil dieses kompromisslose "I kill you" am Wild (je nachdem, wie der jagdliche Einsatz ist) auch da sein soll. Aber Jäger können auch keine Hunde brauchen, die Leute anfallen. Mannschärfe heißt davon abgesehen auch nicht, dass wild um sich gebissen wird, wenn jemand das Grundstück betritt oder dem Hund gerade was nicht in den Kram passt.


    Ich würde auch einen Weimaraner definitiv nicht für eine Familie mit Kindern empfehlen. Bei Kindern und ihren kleinen Freunden kann es im Spiel halt schnell passieren, dass der Hund meint, "seinen" kleinen Fratz beschützen zu müssen. (Bin selber als Kind mehrmals von anderen Familienhunden geschnappt worden, weil der z.B. ein Kitzelspiel unter Kindern nicht witzig fand.)


    Ein Weimaraner kann gnadenlos durchgreifen, wenn es hart auf hart kommt, aber das macht ein Terrier auch. Der Weimaraner ist bloß größer, daher ist das Problem, wenn man eins hat, auch ausgeprägter.


    Klar...deswegen veranstaltet der JGHV Zuchtverein (Weimaraner Klub) auch entsprechende Nachtübungen...


    http://www.jagdforum24.eu/Foru…page=Thread&threadID=3332

  • ja ja ja, weil solches Verhalten und anderes, wie etwa Raubwildschärfe, nicht erwünscht sind, gibt es dann spezielle jagdliche Zuchtausleseprüfungen, an denen man als mitfühlender Mensch schon nicht teilnehmen will und deren Sieger beliebteste Zuchthunde werden...... und deren Halter sich die Titel über die Haustür nageln.


    Sundri *belustigt*

  • Diesen "historischen Anspruch" mit der Verteidigung vor Wilddieben und Co. haben die Jäger heute normalerweise nicht mehr. Die kommen ja selber in Teufels Küche, wenn der Hund einen Waldarbeiter stellt oder einen Pilzsammler beißt. Die sind da extrem vorsichtig, weil bei einem Beißvorfall auch sofort der Waffenschein in Gefahr wäre. Die härteren Jäger beklagen sich sogar teilweise, dass die Wildschärfe gelitten habe, als man die Mannschärfe ausselektiert habe.


    Zur Zuchttauglichkeitsprüfung gehört übrigens seit 2001 auch ein Wesenstest, zu dem ich mich gerade nochmal schlau gelesen habe. Der mutet ganz schön bescheuert an, definiert aber, dass die Hunde weder ängstlich noch aggressiv reagieren dürfen, und natürliches Abwehrverhalten maximal in angemessener Situation (angebundener Hund beschützt den Rucksack des Halters mit Wild drin) zeigen dürfen. (Tun sie das nicht, ist das kein Fehler!)
    In den Prüfungserläuterungen heißt es: "Erwünscht sind Sicherheit, Furchtlosigkeit und neutrales Verhalten gegen Fremde. Unerwünscht sind jede Art von Unsicherheit, Angst (Angstbeißer) und Aggression gegen Menschen (Überschärfe)."


    Den Test hat der Weimaraner-Klub entwickelt und vorgeschrieben, leider haben sie ihn nicht auf ihrer eigenen Seite veröffentlicht. Aber hier ist ein Link von einer Züchterseite dazu:http://www.weimaraner.de/ueber…weimaranerwesenstest.html


    Kann gut sein, dass es unter den Weimaranerhaltern auch Bekloppte gibt, die gern den Hund als Waffe sehen möchten und aggressives Verhalten entsprechend fördern und provozieren. Die Mehrzahl macht das sicher nicht.


    Aber eigentlich bin ich hier im Thread sowieso falsch, denn ich halte ja selber keinen Weimaraner und habe einen Großteil meiner Infos von einer guten Freundin, die Jägerin ist. Und einer anderen Freundin, die es nicht ist.
    Ich wollte hier einfach nur die Darstellung der Weimaraner etwas ent-dämonisieren, weil sich meine Erfahrung mit den Hunden und Haltern nicht damit deckt, was viele hier geschrieben haben. Der Weimaraner ist sicher kein Schnulli und gehört nicht in die falschen Hände. Genausowenig wie andere Hunde mit Schutz- und Arbeitstrieb in der Größenordnung, wie z.B. Dobermänner oder Schäferhunde.

  • Bei meinen letzten Gesprächen mit Weimaraner-Führern und -Züchter war der Ton einstimmig. Man versucht da nicht züchterisch einzugreifen, weil dadurch auch Eigenschaften verloren gehen würden, die man bei einem tauglichen Weimaraner braucht..


    Und was Mannschärfe mit 'Pilzsammler beissen' o.ä. zu tun hat, erschließt sich mir nicht wirklich..

  • Zitat

    Hi, heut geht´s mal nicht um meinen Hund sondern um einen fast 5 Monate alten Weimaraner Welpen, den ich ab und an zum sitten da habe.
    Er wird nicht jagdlich geführt, sondern soll alternativ mit Mantrailing ausgelastet werden.


    prinzipiell ist das möglich, ich würde dann Jagdspiele und alle die Dinge, die den Trieb fördern, unterlassen. Kein Anlernen auf Wildfährten etwa - Erfahrungen nicht fördern. Beispiel, mein Lucas jagd leidenschaftlich gern, aber weil er keine wirklichen Erfahrungen hat, ist für ihn das Wild einfach weg.... wenn es durch die Büsche ist, ich fordere ihn nicht auf, weiter zu suchen, die Fährte wieder aufzunehmen etc. pp. Im Gegenteil, ich vermeide jegliche Erfahrung, sofern ich das kann....


    Zitat

    Ist das überhaupt möglich und reicht das aus? Kann man einen Weimaraner überhaupt im Freilauf lassen? Das sind doch passionierte Jäger. Zumal der Kleine aus einer reinen Jagdlinie stammt (Elterntiere jagdlich geführt).


    Abgesehen davon, das ich das nicht für gut halte, hoch passionierte Welpen in Nichtjägerhände abzugeben, ja, wenn Rückruf und all das, was ein Hund fürs gute Benehmen benötigt - wenn er gut ausgebildet ist, dann können die meisten Jagdhunde frei laufen, sie müssen einfach nur gut im Gehorsam stehen und hilfreich kann es sein, sie nicht weit von sich weg gehen zu lassen.


    Zitat

    Ich mach mir bisschen Sorgen um ihn, ob er richtig ausgelastet wird. Zumal die Besitzerin Alleinstehend ist und in unmöglichen Schichten arbeiten geht (auch mal über 12h)....


    Och, noch ist er jung, braucht normalen Alltagsgehorsam, bisschen Spiel, Spaß und Spannung, vielleicht den ersten Apport aufbauen - und vor allem, viel Ruhe lernen. Das ist noch wichtiger als alles andere. Wenn der Hund gut versorgt ist und nicht allein in einer Box warten muss, macht das nichts.... viele Jäger arbeiten tagsüber und gehen nur Abends oder am Wochenende raus. Das gehört zum Alltag dazu. Wichtig, eben vor allem bei Weimaranern, immer für den Hund entscheiden und ihm nicht die Gelegenheit geben, zu meinen, er müsse das regeln, denn genau das wird er tun. Das würde ich von Anfang an aufbauen, das er nichts zu schützen hat oder die Möglichkeit das zu entscheiden.


    Zitat

    Aber vielleicht funktioniert das alles ja auch. Hat jemand von euch einen nicht jagdlich geführten Weimaraner, der glücklich und ausgelastet ist?
    Dann könnte ich ihr ein paar Tipps geben.
    Der Kleine Racker liegt mir irgendwie am Herzen. Meine Dame ist auch ganz vernarrt in ihn


    Die sind auch toll, aber nicht ohne - ich wollt mal Deine Fragen beantworten, alles andere - steht in den anderen Postings.


    Sundri

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