Hundesport overkill?
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Ich finde diesen Auslastungs-Hype gerade sehr extrem. Wenn ich lese, dass Hunde teilweise 3 Stunden am Tag Gassi gehen und noch 2-3x die Woche auf den HuPla... Und dann wundern sich die Leute, warum die Hunde durchknallenIch denke viele machen sich auch den Druck. Ich finde es nicht schlimm, wenn man viel mit dem Hund macht und es beiden Spaß macht, doof wird es wenn es dem Hund und dem Besitzer eigentlich keinen Spaß macht und sie von außen genötigt werden, weil der Hund muss ja 3 -4 Stunden am Tag Gassi gehen und geistig ausgelastet werden. Kommt bei uns in der Gegend aber sehr selten vor.
Im Internet darf man da weniger schauen, hab viele Seiten gefunden wo 3 Stunden minimum sind. -
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Fest auf unserem Wochen- und Tagesplan stehen täglich eine kurze Runde am Morgen und ein ausgiebiger Spaziergang (1,5-2 Stunden mit viel Zeit um zu schnüffeln und mit anderen Hunden zu spielen) und 1 Mal wöchentlich für 2 Stunden Mantrailingtraining.
Alles andere was wir noch gerne zusammen machen (Dummyarbeit/Apportieren, Suchspiele jeglicher Art, ab und an ein wenig Tricksen) ist rein optional und findet dann und in dem Maße statt wie es uns Allen gut tut und wir Lust und Spaß daran haben.
Wie viel nun für den eigenen Hund genau richtig ist, muß man durch Gespür und Beobachtung heraus finden. Für mich sind Ausgeglichenheit, gutes zur Ruhe kommen, schnelles herunter fahren nach Aufregungen Indikatoren dafür, daß es passt.LG
Franziska mit Till
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Ein Schoßhund wird immer ein Schoßhund bleiben und mit 30 Min. um den Block zufrieden sein.
?!?
Kein Hund ist "mit 30 Min. um den Block zufrieden", egal aus welcher Gruppe er kommt und wie klein oder groß er ist... Auch nicht aus der Gruppe der "Begleithunde", falls du die mit "Schoßhund" meinst.
Alle Hunde sind in erster Linie Lebewesen, die geistige und körperliche Auslastung brauchen. Das mag nach Rasse und Charakter variieren, aber ich hab noch keinen Hund getroffen, der nicht mit Freude eineinhalb/zwei Stunden am Tag was gemacht hat (ob auch mal weniger geht ist da eine andere Frage) - und wenn doch, dann lag dies an Alter oder Krankheit.Zur Ausgangsfrage:
Ich weiß glaube ich was du meinst. Nicht jedem Hund tut man einen Gefallen mit "Wut zum Hundesport". Einige werden zu früh zu sehr gefordert und überdrehen oder ähnliches.
Ich finde die allgemeine Entwicklung zum Hundesport auch für den "Familienhund" trotzdem sehr gut. Viele Rassen können in meinen Augen sehr glücklich damit sein, wenn es ein oder zwei mal in der Woche auf den Hundeplatz geht und an den anderen Tagen eben eher normale Spaziergänge und mitlaufen angesagt ist. Einige Hunde haben aber auch einfach keinen Bock auf HuSpo und freuen sich mehr über zwei mal ein Stündchen spazieren gehen mit Schnüffelspaß und kleinen Aufgaben. Wer ganz dringend einen Spezialisten will, der kann den Hund bei genügen Sachverstand ja auch als "Familienhund" halten, muss aber eben auch bereit sein besagten Hund entsprechend auszulasten.Es gilt dabei finde ich nichts pauschal, deswegen finde ich auch die "Schoßhund"-Bezeichnung und Verallgemeinerung sehr irreführend. Viele kleine Hunde (ob jetzt Familienhund oder nicht) würden stark davon profitieren mehr Auslastung zu bekommen, als ihnen leider häufig ermöglicht wird, während ich auch so einige Hunde verschiedener Größe kenne, die gerne auch mal weniger machen würden oder denen es gut tun würde eine bisschen runterzufahren. Ich finde es sehr schade, wenn Halter da nicht drauf eingehen oder das nicht merken. Pauschalaussagen wie "der muss aber so viel ausgelastet werden, das ist ja ein XY" (oder auch "das ist ja ein Schoßhund, der braucht nicht so viel" um auf oben zurück zu kommen) können dabei sehr Irreführend sein und sind in meinen Augen auch nicht sehr reflektiert.
Den "nur Familienhund" gibt es meines Wissens aber noch und wird es bestimmt auch weiterhin geben. Es ist nun ja aber auch so, dass einige Hunderassen, die ehemals sehr beliebt waren, mit diversen Krankheiten zu kämpfen haben oder ganz neue Rassen auftauchen und angepriesen werden. Wer sich heute einen Golden Retriever oder dt. Schäferhund als Familienhund zulegt, der wählt vielleicht bewusst eine (teils) weniger belastete Arbeitslinie und plant dementsprechend auch den Hund anders auszulasten als den GR/DSH seiner Kindheit.
Bei mir wird kein Hund, weder jetzt noch in Zukunft und ob Spezialist oder nicht, regulär mehr als drei Stunden am Tag (Sonderkram/Veranstalltungen natürlich ausgenommen) bespaßt - was denn jetzt in den drei Stunden passiert (Canicrosstouren, HuSpo, langweiliges spazieren gehen, spielen, Fahrrad fahren, ...) kommt eben auf den Hund an. Weniger als eineinhalb Stunden sollte es in meinen Augen aber auch nicht geben. Egal was für einen Hund man vor sich hat, auch für Mops und Chihuahua.
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Schließlich wurde meine große über zig Jahre als Gebrauchshund gezüchtet, u die Rassen vom kleinen nur zum da sein u ihre Leute belustigen. Wäre also auch ein bissl komisch wenn der kleine zu 100% den gleichen Arbeitseifer hätte wie ein Rottweiler!Das stimmt ja so auch nicht.... Viele kleine Hunde wurden auf Höfen als Aufpasser und zum Fangen von Ratten und Mäusen gehalten. Oder z. B. Terrier für die Jagd.
Das viele Hunde zum "Schoßhund" verkommen sind, liegt nicht an den Hunden selbst.
Erzähle mal einem Parson Terrier, er wäre auf der Welt, um die Leute zu belustigenLG
Katrin -
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Alle Hunde sind in erster Linie Lebewesen, die geistige und körperliche Auslastung brauchen. Das mag nach Rasse und Charakter variieren, aber ich hab noch keinen Hund getroffen, der nicht mit Freude eineinhalb/zwei Stunden am Tag was gemacht hat (ob auch mal weniger geht ist da eine andere Frage) - und wenn doch, dann lag dies an Alter oder Krankheit. .Komm zu mir nach Hause. Mein Lionn fragt dich am 3. Tag ob du sonst keine Schwierigkeiten hast
Den habe ich in 5 Jahren noch nicht dazu gebracht mehr wie ab und zu mal zu was Lust zu haben -
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Komm zu mir nach Hause. Mein Lionn fragt dich am 3. Tag ob du sonst keine Schwierigkeiten hast
Den habe ich in 5 Jahren noch nicht dazu gebracht mehr wie ab und zu mal zu was Lust zu habenWobei dein Hund diesbezüglich dann vielleicht wohl auch eher die Ausnahme ist, die die Regel bestätigt.
Im Grunde stimme ich ElliundEtti schon zu, daß die allermeisten Hunde durchaus beschäftigt werden möchten. Wenn auch in unterschiedlichster Form und Umfang.LG
Franziska mit Till
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Unser Junior und Felix sind genauso
Mag Rassetypisch sein. Für Spitze steht einfach nur bei ihrem Menschen sein eben vor Beschäftigung.
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Wie ist Eure Meinung dazu? Ist es okay, einen Hund "nur" als Begleiter und Famileinmitglied zu haben oder muss man für artgerechte Hundehaltung unabdingbar Hundesport machen oder den Hund anderenfalls durch Kopfarbeit auslasten?
Klar ist das okay – wenn man sich die passende Rasse aussucht. Hier bei uns gibt's im Moment zwei deutliche Trends: eine regelrechte Weimaraner-Schwemme bei Leuten, die die Rasse "sooo schön" findet, aber von Nasenarbeit, Auslastung, Ersatzbeschäftigung, etc. noch nie was gehört hat bzw. sich beim anderthalbjährigen Rüden wundert, dass der "plötzlich nicht mehr so lieb ist" und eine ganze Menge Pudelmixe, die als "Designerhunde" mit irgendwas Abenteuerlichem gekreuzt wurden und wo so langsam das Erbe der anderen Rasse durchkommt (Aussie, Irish Setter, Riesenschnauzer, ...).Mein Mitleid hält sich da in Grenzen, weil wirklich jeder von diesen Besitzern mit ihren selbsternannten Problemhunden mit 5 Minuten googeln eine Begleithunderasse gefunden hätte, die besser zu ihm passt und weniger "fordert".
Auf der anderen Seite gibt's natürlich auch ein Problem: Wenn ich Leuten mit einem eh schon aktiven, reaktionsschnellen Hund einrede, dass der als Welpe ganz viel gefördert werden muss, ziehe ich mir unter Umständen einen hibbeligen, dauergestressten Hund heran. Besonders erschreckend finde ich da immer die Border Collies, die zum Welpen-Agility geschliffen werden, Frisbee-Frühtraining machen, zu Hause Tricks üben und natürlich mit 6 Monaten schon 'ne perfekte BHP laufen könnten.
Trotzdem schließe ich mich den meisten hier an: Die Mehrheit der Hunde, die ich in der Nachbarschaft kenne, wäre über ein bisschen mehr "Denksport" bestimmt glücklich – unabhängig von der Rasse und dem Alter. Muss ja gar nicht viel sein: ab und zu mal das Futter im Garten verteilen, statt nur langweilig aus dem Napf fressen zu lassen, 'nen Dummy zum Spaziergang mitnehmen oder am Wochenende bei Regen drinnen mal ein Kunststück üben. Dass man keine Zeit/Lust auf Hundeplatz hat, kann ich verstehen, aber es gibt so viele tolle Sachen, die man ohne Hilfsmittel und Geräte machen kann.
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Unser Junior und Felix sind genauso
Mag Rassetypisch sein. Für Spitze steht einfach nur bei ihrem Menschen sein eben vor Beschäftigung.
Dann sollte man vielleicht öfter mal den Spitz empfehlen, wenn jemand einen Hund sucht, der nicht so viel braucht Werde ich mir auf jeden Fall mal merken!
Ich finde aber man kommt schon echt schnell auf eineinhalb Stunden. Was, bzw. wie viel macht ihr denn? "Ab und zu mal etwas" kann ich gerade schlecht fassen. Ich vermute mal du redest jetzt nicht von einer halben Stunden an der Leine um den Block gehen^^
Ich muss aber auch sagen ich mache selbst nicht mal immer zwei oder auch nur eineinhalb Stunden voll, dafür eben an einigen Tagen geplant oder ungeplant mehr. Etti ist eine faule Socke, die bei Regen, neben Pipirunden da wir in einer Wohnung wohnen, häufiger auch mal nur zu einem längeren Spaziergang am Tag zu überreden ist und da kann es auch gut sein, dass sie nur eine Stunde oder so draußen ist. Wenn dann mal eine Regenwoche ist macht sie sich unsichtbar sobald man seine Schuhe anzieht... Da kommt das mit den eineinhalb/zwei Stunden dann auch nicht immer hin.
Eine halbe Stunde Radfahren sind ja auch mehr Bewegung als eine Stunde durch die Gegend schlendern. Mit Luna bin ich früher morgens häufig 20-30min Rad gefahren oder eben eine Stunde spazieren gegangen und dann Nachmittags noch mal so 40-60min, dazu einmal die Woche Hundeplatz. Im Schnitt kommt man dann aber auf länger gerechnet doch irgendwie auf nicht so wenig. Ist halt wirklich schon ein Unterschied was man macht. Ich finde nur für Neuhundehalter ist sowas wie eineinhalb Stunden geplantes Minimum an einem normalen Durchschnittstag ein guter Anfangsrichtwert, der dann je nach Auslastungsart und Hund geändert werden kann. -
Nachtrag:
Wer nicht will, der will halt nicht und sollte dann natürlich auch nicht müssen. Du kannst deine Hunde jetzt sicher entsprechend einschätzen, machst aber wahrscheinlich ja immer mal eine Angebot. Wenn Hund dann nicht mag, dann mag er halt nicht.
Etti könnte sicher auch dauerhaft nur eine Stunde raus gehen ohne nervig zu werden oder mehr zu fordern (erlebe ich wie gesagt immer mal in den Regenwochen), sie geht aber eben auch gerne länger und ich hab ja Hunde um was mit denen zu machen :) -
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