Hundesport overkill?

  • Ich kenne keinen Arbeitshund im ursprünglichen Sinn, der 3h am Tag individuell bespasst und "gearbeitet" wird.


    Ich kenne keinen Bauern, der mit seinen Hunden spazieren geht. Da hängen die Hunde halt auf dem Hof rum, manche Tage gibt es viel zu tun und manche gar nichts.
    Die meisten Jäger, die ich kenne gehen auch nicht wöchentlich mit ihren Hunden zur Nachsuche (müssten ja ganz schön miese Schützen sein... :) ), viele davon gehen nicht mal wöchentlich zum Jagen.
    Auch dauern Nachsuchen manchmal 3 Std und manchmal nur 10 Minuten.


    Das heisst jetzt nicht, dass Hunde nicht oft gern mehr mit ihren Besitzern tun würden, aber ich glaube, dass manchmal die ursprüngliche Arbeit der Hunde masslos überschätzt wird.
    Ein Gebrauchshund ist genau das - er hat halt eine Aufgabe, aber oft überschlägt sich da jetzt auch niemand, wenn's für den Hund mal eine Weile nichts zu tun gibt.

    • Neu

    Hi


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    • Man sollte auch nicht vergessen, dass nicht jeder unterforderte Hund gleich verhaltensauffällig wird. Manche resignieren auch einfach und ergeben sich in ihr Schicksal. Dann sind sie einfach still und brav und haben sich mit allem abgefunden- aber wenn man ihnen dann etwas anbietet, sind sie nicht mehr zu halten.

    • Ich muss ehrlich gestehen, dass die richtige Mischung zu finden verdammt schwierig ist. Heute wieder gesehen, Hund hatte eine schwere Magenverstimmung, daher nur Schonkost und kleine Spaziergänge. Seit gestern hatte er keinen Durchfall mehr, dennoch weniger Programm. Am Abend habe ich mit ihm ein wenig geübt und er war begeisterter als je zuvor. Ok, ich werde jetzt nicht nur mehr Mini Spaziergänge machen, aber vielleicht nicht mehr jeden Tag üben. :???:


      Mein Lieblingshund aus Kinderzeiten lebte auf dem Bauernhof. Mit dem wurde nie Spazieren gegangen aber er durfte die maximale Freiheit genießen. Ich denke der war sehr zufrieden und hing wahnsinnig an seinem Herrchen.

    • ElliUndEtti


      Standardprogramm ist hier eigentlich 2x am Tag mit zu den Pferden. Da wird dann gelaufen und den Rest sind sie einfach nur dabei.
      Das aller aller allergrößte für die Jungs ist es mit meinem Vater unterwegs zu sein. Da können sie nämlich machen was sie wollen und ohne Leine herumstromern wie sie wollen ohne kontrolliert zu werden. Mein Vater vertritt die "500m Radius sind o.k die laufen eh nicht weg" Einstellung bei der ich 200.000 Tode sterbe :fear:
      Aber "Koppel bauen"gehen gibt's hier im Sommer genauso. D.h. dann sind sie zwar 2 bis 3 Stunden weg aber davon sass der Spitz die meiste Zeit im Gras und guckte zu wie mein Vater arbeitete.


      Dieses Standardprogramm dauert hier im Normalfall 2x am Tag ne Stunde mit allem drum und dran. Dann fallen die Minis also Lionn und Mino glücklich auf die Couch. Mit den Mittelspitzen ziehe ich da sie etwas mehr brauchen mehrmals die Woche zusätzlich los gerade Caya fordert mehr.


      Sportangebot ist hier zusätzlich Agility (1× die Woche Training, 1x Turnier ) und so jeden bis jeden 2. Tag eine "irgendwas" Uebung daheim die von Agi bis Dummy ueber Nasenarbeit alles sein kann.


      Was ich aber ausser von Caya und die ist sehr Spitzuntypisch !! Nicht kenne ist irgendwie unleidlich werden wenns mal weniger ist. Die Jungs ist das Wurscht spielen sie halt mehr miteinander :pfeif:

    • Wenn ihr hier von Stunden redet, wie viel ein Hund unterwegs ist, müsst ihr unterscheiden ob der Hund einfach nur rumläuft oder ob man auch arbeitet. Da ist eine Stunde nicht gleich eine Stunde. :)


      Und zum Joggen/Radfahren. Wenn ihr nicht tempo gebt, dann ist das für einen normalen, gesunden Hund genauso anstrengend wie gehen. Denn wenn der Hund in seinen Trab fällt (nicht rennen), verbraucht der genau soviel Energie wie beim gehen. Und nicht zu vergessen, wenn ich jeden Tag mit meinem Hund 20min, 30min, 1Std Radfahre/Jogge dann strengt das den Hund nach einer Weile auch nicht mehr an. So trainiere ich meinen Hund ;)

    • Hier heisst Stunde bei den Pferden alles von raus aus die Tür bis wieder zurück. Inklusive warten während der Fütterung und Autofahrt.
      Es gibt auch die "heute fahren wir nur los und es wird ne große Runde gelaufen "Touren. Aber das ist kein tägliches Pflichtprogramm. Denn die meisten Spitze hier sind mit nur "dabei sein" eigentlich auch zufrieden

    • Na ja, das Dogforum ja nicht stellvertretend für das Gros der Hundehalter. Wer sich hier tummelt, ist meist schon mal ne Ecke hundeverrückter als 'Otto-Normalhundbesitzer'


      Ich denke jeder aufgeweckte Hund braucht input in irgendeiner Form, um glücklich zu sein. Draussen rumlaufen, am besten noch in nem kleinen Rudel, mit ordentlich spannenden Sachen zum Schnüffeln und ab und zu ein paar Spielchen mit Frauchen ist sicher ein Top-progamm für sehr viel Hunde.
      Aber unser Alltag erlaubt uns genau diese stromern nicht jeden Tag und dann sitzt der Hund in einem Garten wie ein Fisch in nem Glas - tagein tagaus dasselbe Programm.


      Meine Maus ist wirklich sehr brav und anpassungsfähig aber wenn ich mal arbeitsbedingt tagelang nur das 'Notprogramm' fahre ohne einen amtlichen Ausflug oder bissi Hundesport, fängt sie irgendwie an leicht am Rad zu drehen. Sie wird neurotischer, beschäftigt sich selber indem sie bei jedem Quatsch anschlägt (Übrigens: kleine Hunde bellen ganz normal wie die Grossen. Dass sie es in einer anderen Tonlage tun, ist biologisch bedingt), nervt, seufzt rum, mäkelt noch mehr am Essen usw.


      Da muss nicht mal Hundesprot her. Ein toller Ausflug reicht.
      2x die Woche raus zu den Pferden ist doch schon Programm und einfach nur die Welt betrachten ist auch toll - wenn die Welt spannend genug ist.


      Bei meinem Dänemark-Nordsee Urlaub war ich von der Zeit her wirklich nicht mehr spazieren als sonst (ging physisch leider nicht), aber der Hund war den halben Tag draussen neben mir auf der Terasse, hat gewacht, geschnüffelt, die Nase in den Wind gehalten - und war abends total platt.



      Was allerdings eine reine und noch ursprüngliche Arbeitshundrasse ist, braucht sicher etwas mehr Sinn im Leben - eine echte Aufgabe eben. Aber ich glaube auch da ist Qualität - also das richtige und anspruchsvoll genug - wichtiger als reine Quantität.

    • Zitat



      Mein kleiner Hund kläfft nicht. Wir gehen 1,5 - 2 h raus am Tag. Davon höchstens mittags 15 min an der Leine in der Nachbarschaft, die restliche Zeit frei laufend in Feld und Flur.
      Im übrigen kläffen große Hunde nicht weniger als kleine.



      Ich hab doch mit keinem Wort behauptet das dein Hund, od alle kleinen Hunde so sind!
      Du schreibst doch grad selbst 'wir gehen 1,5-2h raus am Tag', u das sie die meiste Zeit davon 'in Feld u Flur' herum rennt. U somit zählt sie gar nicht zu den Hunden die ich gemeint hab.
      1,5-2std ohne Leine durch die Gegend zu rennen (u ich nehme mal ganz stark an das du sie nicht einfach nur herum rennen lässt sondern zwischendurch auch mal mit ihr spielst, Trx/Grund'kommandos' übst, oä), ist schließlich nicht 30min um den Block u sonst nix.

    • Zitat

      Das stimmt ja so auch nicht.... Viele kleine Hunde wurden auf Höfen als Aufpasser und zum Fangen von Ratten und Mäusen gehalten. Oder z. B. Terrier für die Jagd.
      Das viele Hunde zum "Schoßhund" verkommen sind, liegt nicht an den Hunden selbst.
      Erzähle mal einem Parson Terrier, er wäre auf der Welt, um die Leute zu belustigen :lol:


      LG
      Katrin


      Du hast vollkommen recht!
      viele kleine Hunde
      Ich hab aber nicht geschrieben kleine Hunde, sondern die Rassen aus denen mein kleiner 'zusammengesetzt' ist. U das sind eben Mops u Malteser. Der Border terrier ist wie gesagt 1.nicht 100%ig sicher, u 2.wenn dann nur ein kleiner Teil, darum meinte ich mit dem geschriebenen auch nur Mops u Malteser. U die haben niemals Ratten gejagt oä.
      Das ein zb Parson Terrier was ganz anderes ist ist vollkommen klar! Aber genau darum hab ich nicht geschrieben 'kleine Hunde', sondern nur von den Rassen von meinem kleinen.

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