Zu viele unterschiedliche Meinungen...wie richtig BARFen?

  • Hallo ihr Lieben!


    Kurz vorweg, meine Micah ist eine Mischung aus BorderCollie und Rottweiler und bringt 32Kg auf die Waage! Ich würde sie als aktiv bis sehr aktiv bezeichnen. Wir fütterten eine Zeit lang den Supermix von Köbers, aber aufgrund einer Nahrungsmittelunverträglichkeit (Getreide) sind wir auf Lamm&Reis (ebenfalls von Köbers) umgestiegen. Anscheinend hat sie mit Reis keine Probleme! Soweit so gut, dennoch würde ich die Kleine gerne barfen und habe mich dementsprechend informiert!


    Ich habe verschiedene Barfpläne gesehen (http://www.barfers.de/upload/file/BARF_ernaehrungsplaene.pdf, http://www.barf-fuer-hunde.de/…es/Futterplan/30kg-og.pdf, http://www.das-boxerforum.de/m…560a2960a2c4649d3dcd81735)


    Dazu noch sämtliche Empfehlungen auf verschiedensten Seiten gelesen und zu guter Letzt auch noch Videos auf YouTube angeschaut.


    Mein Problem derzeit ist einfach, dass überall was anderes gesagt und geschrieben wird! Die Futterpläne sind so unterschiedlich und ich weiß jetzt nicht, an welchen davon ich mich bedenkenlos halten kann. Wann sie nun Fleisch und RFK bekommt ist ja letztendlich egal, wenn sie über einen gewissen Zeitraum die notwendigen Inhaltsstoffe hatte. Bestellen würde ich gerne bei haustierkost.de, da hier in der Region leider niemand ist, wo ich alles kaufen kann.


    Ich hab Videos auf YouTube gesehen, da wurde zu dem Fleisch unendlich viel Pulver aus unzähligen Dosen hinzugefügt :???: das ist doch nicht normal oder??


    Ich würde gerne, wenn möglich, alle wichtigen Stoffe über die Nahrung zugeben.


    Abschließende Frage: Obst und Gemüse muss püriert werden, richtig?

  • Zitat


    meine Micah ist eine Mischung aus BorderCollie


    Kann leider inhaltlich nicht viel beitragen. Aber hast du vielleicht ein Foto?


    Sehr außergewöhnliche Mischung! :-)

  • Auch wenn dir mein Beitrag vermutlich wenig weiterhilft. DIE richtige Fütterung gibt es vermutlich einfach nicht. Es gibt verschiedene Ansätze nach denen gefüttert werden kann und man informiert sich meiner Meinung nach am besten einmal grob darüber, was es so gibt und entscheidet sich dann für das, das einem am sinnvollsten erscheint und für einen selber praktikabel ist.

  • Zitat

    Ich würde gerne, wenn möglich, alle wichtigen Stoffe über die Nahrung zugeben.


    Abschließende Frage: Obst und Gemüse muss püriert werden, richtig?


    Irgendwelche Pülverchen brauchst du nur, wenn dein Hund einen bestimmten Bedarf hat, z.B. wegen gesundheitlicher Probleme oder weil du im Fellwechsel unterstützen willst, oder sonst was. Ansonsten gibt es nicht viel was du dauerhaft hinzu füttern musst. Die wichtigsten Dinge sind eigentlich Öl und Salz, die beide aber auch über die Ernährung decken kannst, wenn du an gewisse Dinge rankommst.


    Öl (hier insbesondere Lachsöl) muss hinzugefüttert werden, wenn du nicht ausschließlich Weide- oder Wildtiere verfütterst, sondern auch Masttiere, da beim Masttier kein außreichender Gehalt an Omega3-Fettsäuren mehr vorhanden ist.
    Salz gibt man hinzu, wenn man kein Blut füttert um den notwendigen Natriumbedarf zu decken. Gibt's du Blut zum Futter oder fütterst du öfter mal blutiges Stichfleisch, kannst du dir Salz sparen. Das wars auch schon, mehr musst du erstmal nicht hinzufüttern.


    DIE richtige Ernährungsweise gibt es natürlich nicht, aber für den Einstieg kannst du dich erstmal an Swanie Simon halten, um einen groben Richtwert zu haben.
    Sie empfiehlt 75 - 90 % tierischen Anteil und 10 - 25 % Gemüse + Obst (ich gehe von einer getreidefreien Fütterung aus). Vom tierischen Anteil sollten 20 % Pansen/Blättermagen sein, 15 % Innereien und 15 % rohe fleischige Knochen (RFK), der Rest Muskelfleisch. Zu Innereien zählt nur Leber, Niere und Milz, wobei Leber auf jeden Fall dabei sein sollte. Wichtig ist beim Muskelfleisch, dass es nicht zu fettarm ist und am besten schön durchwachsen mit 15 - 25 % Fettanteil.
    So schwer ist es nicht, damit kann man erstmal gut einsteigen. Du kannst auch ruhig etwas auf- und abrunden, du musst dich nich haargenau an die Prozentzahlen halten, wenn das nicht so gut in dein Futterplan passt. Mit der Zeit habe ich bei mir auch einiges angepasst, man bekommt dann ein besseres Gefühl dafür.

  • Ich persönlich empfehle bei Thema Barf die Bücher "BARF" von Swanie

    und Natural Dog Food gerade letzteres ist sehr ausführlich.


    Ich persönlich füttere 80 % Fleisch (50 % Muskelfleisch, 30 % Pansen/Blättermagen, 10 % RFK (Rohe Fleischige Knochen) und 10 % Innereien) und 20 % Gemüse/Obst (70 % Gemüse (davon 50 % grünes Gemüse wie Spinat, Blattsalat u.Ä) und 30 % Obst)
    Habe dann die jeweilige Menge ausgerechnet, auf eine Wochenmenge hochgerechnet und daraus dann einen Futterplan für ne Woche erstellt. Habe dann die Wochenration vorbereitet und eingefroren und taue sie dann am Vortag auf.
    Abends gibts bei uns dann immer Trockenfutter (Teilbarfe also) von Platinum


    Kann dir nur empfehlen eines der Bücher zu besorgen (das von Swani kostet nur 5 €, ist auch eher ne Broschüre, dass Natural Dog Food ist teurer, dafür umfangreicher)

  • Hallo!


    Bin zwar auch Barf-Anfängerin, aber eine Antwort auf deine letzte Frage habe ich: Ja, Gemüse, wie auch Obst, muss püriert werden. Das hat etwas damit zu tun, dass Hunden ein bestimmtes Enzym fehlt, dass die Zellwände aufbricht, wodurch die Nährstoffe überhaupt erst verwertbar sind. Pürieren (oder Kochen) nimmt diesen Prozess vorweg.
    Bestimmte Gemüsesorten (Blumenkohl, Broccoli z.B.) müssen sogar gekocht werden, weil sie sonst Blähungen und dergl. verursachen. Das sind oft die Gemüsesorten, die du selbst auch nicht undbedingt roh essen würdest. Und natürlich gibt's auch bestimmte Sorten, die der Hund gar nicht verträgt. Da findet man im Internet aber eigentlich ganz gute Listen.


    Hab mir deine Futterpläne nicht im Detail angeschaut, teilweise gehen die Links auch nicht. Aber all dieselben Barf-Rechner habe ich auch schon öfter bemüht. Findest du man findet so viele grundsätzlich unterschiedliche Empfehlungen?


    Die grundsätzlichen Dinge bezüglich Futtermenge, Verhältnis von tierischen und pflanzlichen Anteilen sowie der verschiedenen Fleischsorten ist doch auf vielen Seiten ähnlich. Die Grammangaben unterscheiden sich zu Teil ein wenig, aber da jeder Organismus ist ja auch anders, ist anderen Belastungen ausgesetzt und hat einen geringfügig anderen Bedarf an Nähr- und Vitalstoffen. Deshalb irritiert mich das jetzt nicht so sehr, dass mein Hund laut des einen Rechners 90 g Knochen pro Tag kriegen soll und laut des anderen 110 g. Solange er über die Woche verteilt seine rund 700 g bekommt, sollte es doch okay sein.


    Die beiden Punkte, die mir Kopfzerbrechen bereiten, ist zum einen die Sache mit den Innereien: Was zählt dazu, was nicht? Mal wird Herz zu Muskelfleisch gerechnet (das finde ich irgendwie auch logischer), mal zu Innereien. Wie viel Leber wird benötigt? Wie viel ist zu viel?


    Zum anderen habe ich gestern Nacht panikartig angefangen irgendwas zum Calcium/Phosphorverhältnis zu googlen und bin zu keinem gescheiten Ergebnis gekommen. Ich werde mich da wohl mal ganz schnell in die Literatur vertiefen müssen, bevor wir hier Mangelerscheinungen bekommen.


    Wenn ich allzu zu panisch werde, beruhige ich mich übrigens mit dem Gedanken, dass mein Hund, bevor er zu mir kam, zwei Monate lang mit meiner Mama zusammen und wurde von ihr auf die intuitive Art gefüttert, wie sie das mit ihren anderen Hunden schon seit Jahren macht. Und die sind fit und gesund - d.h. in etwa eine Mischung aus Barf, Bekochen und ab und zu mal ne Dose, wenn sonst nix da ist. Kein Abwiegen, kein Ausrechnen, immer nach Gefühl und mit viel Abwechslung. Dort hat meiner mit 3 Monaten auch schon seine ersten Knochen bekommen und die auch gut vertragen. Warum ich jetzt plötzlich auf irgendwelche Pülverchen umsteigen sollte, weil es heißt, Junghunde vertrügen noch keine Knochen, leuchtet mir nicht ein.


    Ich glaube - und ich hoffe, ich lehe mich da nicht zu sehr aus dem Fenster - ein bisschen Bauchgefühl gehört auch dazu bzw. ist sogar unerlässlich.


    LG

  • Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten. Auch hier sehe ich, dass der Anteil an RFK ziemlich gering ist im Gegenteil zu dem Futterplan von "barf-fuer-hunde"...dort gibt es jeden Abend fleischige Knochen und morgens Fleisch/Gemüse. Ok, an Salz und Öl hapert es nicht, will halt nur nicht zig Dosen mit irgendwelchen Pulver kaufen müssen. Bei Haustierkost.de ist das Angebot ja recht groß, somit kann ich ja zwischen Mast-, Weide- und Wildtierfleisch wechseln. Nach euren Angaben könnte ich mich ja mehr oder weniger an den Plan vom Boxerforum halten. Ich bin mir sicher, dass ich in ein paar Wochen über meine Fragen und Ängste lächeln werde :-)


    Wenn ich ab und an eine Prise Salz hinzugebe, kann ich dann gänzlich auf Blut verzichten? Ich meine, ich würde ihr schon Blut geben! Hab damit kein Problem...aber wo bezieh ich das am Besten und von welchem Tier? Im Shop finde ich das nicht.


    Mit einer Abwechslung zwischen den genannten Zutaten kann ich also alle wichtigen Nährstoffe decken? Also Calcium und so weiter...ist doch alles sehr verwirrend für Anfänger -.-

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