Erfahrungen mit Goldimplantaten (HD)?

  • Hallo alle,


    ich wende mich an euch, da bei meiner Hündin Hüftdysplasie beidseits inklusive Arthrose festgestellt wurde (Sarplaninac, 4 Jahre, 35 kg). Sie hat die letzten Wochen Schmerzmittel und Vitamin B bekommen (jetzt pausieren wir gerade), und bekommt noch immer Canicox zum Futter dazu. Die erste Zeit mit Schmerzmitteln war sie deutlich fröhlicher und hat erstmals wieder mit ihrer Hundefreundin gespielt, allerdings habe ich den Eindruck dass die Bewegungseinschränkungen nicht besser werden. Sie tut sich sehr schwer mit dem Aufstehen und entlastet beim Stehen ständig ihr linkes Hinterbein, humpelt die ersten Schritte nach dem Aufstehen, danach geht sie normal und bewegt sich normal, soweit ich das erkennen kann - während dem Gassi kann ich zB nichts erkennen, aber wenn wir länger als eine Stunde unterwegs sind, ist sie nachher platt und das Aufstehen fällt ihr noch schwerer als sonst.


    Naja, jetzt haben wir uns halt ein bisschen umgehört, was man tun kann und sind auf Goldimplantate gestoßen - gibt es jemanden, der damit Erfahrungen gemacht hat? Mir ist auch nicht ganz klar, wie das funktioniert, die genaue Wirkungsweise? :hilfe:


    Auch über sonstige Therapiemaßnahmen oder Tipps wäre ich euch sehr dankbar (Viskoschaummatratze ist schon gekauft).


    Alles Liebe Julia

  • Ich lasse nächste Woche Wirbelsäule und eventuell Hüfte vergolden, kann dir erst dann berichten.
    Habe aber nun lange recherchiert und Menschen befragt die es haben machen lassen und werde es wagen.
    Mehr als das es nicht hilft kann nicht passieren.


    Meine Hündin hat Spondylose und nun eine Rampe fürs Auto und einen Mantel wenn es nass kalt ist. Hilft bei HD auch. Hochdosiertes Vitamin C füttern, Glycofit oder ähnliches, kein Trofu oder Getreide, am besten Fleisch und Gemüse.

  • Die Wirkung der Goldakupunktur beruht auf dem Placeoboeffekt.


    Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, eine HD zu behandeln. Physiotherapie, Nahrungsergänzungsmittel, arachidonsäurenarme Ernährung, Denervation, Teilendprothese, Femurkopfresektion....

  • Ich kann nicht detailliert etwas dazu sagen, nur dass Freunde von mir ihren Labrador so behandeln liessen und es gut funktioniert hat. Er war auch noch nicht alt und eine OP kam nicht in Frage, da der ziemliche aktive Bursche dann ewig lange nur sehr vorsichtig an der kurzen Leine hätte gehen dürfen. Das hätten sie ihm nicht antun wollen und haben es dann - sogar eher skeptisch - mit dieser Methode versucht. Das war vor 2 oder 3 Jahren und der Hund kann bisher ohne Einschränkungen leben.


    Aber dazu gehen die Meinungen wohl weit auseinander. Manche halten es für Scharlatanerie und Beutelschneiderei und andere schwören drauf.


    Zu Placeboeffekt: Wie funktioniert der bei Tieren? Bei Menschen glaube ich auch, dass viele Erfolge darauf zurückzuführen sind. Aber ein Tier weiß ja gar nicht, dass es behandelt wird. Wie kann der Effekt sich dann einstellen :???:

  • BorderC: Ich wünsch euch alles Gute für den Eingriff! Ich würde mich freuen, wenn du hier weiter berichtest. Punkto Fütterung, Barfen kann ich nicht da keine TK.


    dragonwog: Sowas hatte ich schon vermutet, da ich nirgends eine befriedigende Erklärung gefunden habe, was da wirklich passiert. Skeptisch wurde ich dann erst recht, als ich gelesen habe dass das Gold in "Akupunkturpunkte" implantiert wird. Ich halte nichts von solchen Sachen, Akupunktur und Homöopathie ist in meinen Augen Humbug.


    arcalis: OP kommt für uns auch eher nicht in Frage, eben wegen der langen Regenerationszeit danach. Zum Placeboeffekt bei Tieren: meinen Informationen nach funktioniert das, weil die Besitzer davon überzeugt sind, dass es dem Tier danach besser geht, viel positive Stimmung und Zuversicht auf das Tier übertragen und sich diesem mehr zuwenden als normalerweise - das merken die Tiere, und somit bekommt der Mensch den Eindruck, die Behandlung wäre erfolgreich.


    Vielen Dank erstmal für eure Antworten, ich bin gespannt was noch so kommt!

  • Hier mal kurz, was ich bei einer Tierklinik als Beschreibung für den Eingriff und die Wirkungsweise gefunden habe:


    "Eine Hohlnadel wird an das Zielgebiet (z. B. Gelenkskapsel, hüftbewegende Muskulatur...) herangeführt. Die Einstichstellen befinden sich an Akupunkturpunkten vor, über und hinter dem Hüftgelenk. Nach Prüfung der richtigen Lage der Implantationsnadel werden in den Konus der Nadel ein bis drei, ca. 2 - 3 mm lange, sterile Golddrahtstücke (24 Karat Gold) eingelegt und mit einem stumpfen Metallstift (Mandrin) in die Tiefe vorgeführt.


    Danach wird die Nadel und dann der Mandrin entfernt und der ca. 0,5 cm lange Hautschnitt mit einer Naht verschlossen. Bei Bedarf und arthrotischen Veränderungen wird über die gleichen Punkte an den Oberschenkelhals bzw. die hüftbewegende Muskulatur implantiert. "


    "Elementares Gold wirkt entzündungshemmend und dürfte u. a. über eine Normalisierung des Gewebe-pH-Wertes im Entzündungsgebiet wirken. Es entsteht ein neutrales pH-Milieu, in welchem Schmerzstoffe, die im Verlaufe einer Entzündung entstehen, nicht mehr aktiv werden können. Dadurch gibt der Hund langsam seine oft jahrelang durchgeführte Schonhaltung auf, und das Bewegungsbild normalisiert sich. (A. Zohmann hat das Studium der Medizinwissenschaft begonnen um den Wirkmechanismus der Schmerzbeeinflussung durch Gold zu erforschen)."


    Meinungen dazu?

  • Placeboeffekt?? Woher hast du denn diese Aussage? Die Wirkung von Goldimplantaten ist ja nun an hunderten - wenn nicht sogar tausenden - von Hunden nachgewiesen.......


    Die Implantate werden als schmerzlindernd an gewisse Nervenknoten gesetzt und als Dauerakupunktur an die zuständigen Akupunkturpunkte gesetzt. Dadurch werden Schmerzen gelindert und Verspannungen gelöst. Verspannungen und dadurch zusätzlich zur schmerzenden Hüfte noch Schmerzen im Muskelapparat entstehen durch die Schonhaltung, die Hunde mit Bewegungsproblemen automatisch einnehmen. Genauso wie ein Mensch der Rückenschmerzen hat und dadurch schief läuft........ und es dadurch im Endeffekt noch schlimmer macht.


    Also, die Schmerzen + Verspannungen werden gemildert / gelöst und somit besteht die Möglichkeit, Muskeln aufzubauen, die die Hüfte stützen. Unbehandelte HD hat z.B häufig zur Folge, daß auf der Innenseite der Schenkel gute Muskeln sind, auf der Aussenseite aber eher wenig Muskeln - Folgen der Fehlbelastung. So wird die kranke Hüfte aber nicht ausreichend unterstützt - Goldimplantate sollen diesen Prozess (Schmerzen und folgende Fehlhaltung) aufhalten - durch gezielte Bewegungsübungen kann man dann die benötigten Muskeln wieder aufbauen ;)


    Die HD und die dadurch oft schon entstandene Arthrose können mit Gold weder geheilt noch abgebaut werden - aber die Folgen für den Hund werden gemildert. Durch Gabe von Futterzusätzen und Bewegungstherapie kann aber das Fortschreiten der schmerzhaften Arthrose verzögert, im besten Fall sogar verhindert werden.
    Das Problem bei HD ist in erster Linie die Arthrose, eine chronische und sehr schmerzhafte, fortschreitende Erkrankung des Gelenks bzw die dadurch hervorgerufene Zerstörung der Knorpelschicht und der nachfolgenden Zubildung von knöchernen "Gewächsen". Arthrose ist nicht heilbar, aber das Fortschreiten kann man eben aufhalten und die Schmerzen lindern.
    Dazu sind Futterzusätze gut die die Gelenke nähren und schmieren - Grünlippmuschel ist da das Bekannteste. Dazu findest du aber über Google eine Menge - und auch viel Verwirrendes :roll:
    Aber irgendwann findet jeder HH das für seinen Hund Passende - in Dosierung und Zusammenstellung. Ist häufig auch eine Frage des Ausprobierens.....


    Das Gold ist hochreines Feingold - es bleibt ja lebenslang im Körper. Leider ist das Ganze kein ganz billiger Spaß - die Preise bewegen sich je nach Schwere der HD und Klinik / Arzt so in etwa ab 1000,- aufwärts.
    Mein Hüterich hat auch grad insgesamt 31 Goldstiftchen gekriegt - mit knapp 3000,-Talern ein echt teurer Spaß. Es ist erst 8Wochen her, aber er bewegt sich "elastischer" und seine ewig verspannten Rückenmuskeln sind wieder viel weicher geworden. Insgesamt geht es ihm jetzt schon viel besser und er ist vom Wesen her entspannter !!!!


    Es ist aber ein länger dauernder Prozess - die richtigen Muskeln aufzubauen (um seine kranke Hüfte gut zu stützen) ist nichts, was so nebenbei läuft.......

  • Nachtrag: wenn du Akupunktur für Humbug hältst dann solltest du dich mal in die Hände einen erfahrenen Akupunkteurs begeben - danach bist du eines Besseren belehrt.
    Wenn Goldimpl. nicht wirken sollte wegen Placebo - dann schau dir mal die Bemuskelung der behandelten Hunde vor und nach dem Eingriff an............. aber das ist wahrscheinlich auch nur die positive Sichtweise der Besitzer.... :D

  • Ich kennen einen Tierarzt, der auch mit den Goldimplantaten arbeitet. Er wird bei den Kontrolluntersuchungen im Anschluss sehr oft von den Besitzern gefragt, wer das auch für den Menschen anbietet, da es so gut helfen würde und auch Herrchen und Frauchen von dem einen oder anderen Zipperlein geplagt sind.


    Sicherlich ist die Wirkung von Hund zu Hund unterschiedlich. Bei dem einen wirkt es besser und bei dem anderen vielleicht weniger. Allerdings zieht die Behandlung schon stolze Preise nach sich, sodass man sich das gut im Vorfeld überlegen sollte. Der Hund als Wertanlage. Naja, bei der aktuellen Zinspolitik der EZB ist das vielleicht auch keine so schlechte Alternative. ;-)

  • Dächsin: Danke für deinen ausführlichen Bericht! Allerdings konntest du mir nicht erklären, was das Gold denn jetzt macht. Du schreibst, an gewissen Nervenknoten = Akupunkturpunkt wird es implantiert - und dann? Übt es dort dauerhaft eine Reizung auf die Nerven aus und wenn ja was bewirkt das im Organismus? Oder geht es um den anderen Ph-Wert (statt sauer neutral), in dem die Schmerzstoffe nicht mehr wirken können? Irgendwo habe ich gelesen, dass aus dem Gold Ionen freigesetzt werden (wieso? dachte es ist biologisch inert) und sich diese in die umgebenden Bindegewebszellen einlagern? Irgendwie klingt das für mich alles eher widersprüchlich, daher frage ich hier auch nach.


    Punkto Wirksamkeit der Akupunktur: Fakt ist, dass diese wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen ist. Aber ich möchte hier jetzt auch keine Grundsatzdiskussion über Bachblüten, Kügelchen und co lostreten - sondern wissen, wie die Goldimplantate funktionieren und welche Erfahrungen bisher gemacht wurden. Bei den mit Goldimplantat erfolgreich behandelten Hunden habe ich mich eben gefragt, ob es nicht sein kann, dass es an der gezielten Bewegungstherapie/Physio nach der OP liegt, dass Besserungen eintreten und sich die Bemuskelung regeneriert (und nicht an den Stiftchen selbst).


    LG, Julia

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