Meinungen und Austausch erbeten

  • Das hört sich alles schon toll an. Ich freu mich so für euch :hurra:


    Ich schreib dir mal, wie ich das mit neuen Pflegis mache, vielleicht kannst du dir ja was rausziehen für euch.


    Ankunftstag: Die Nasen erkunden den Hof, dann die Wohnung. Ich zeig ihnen die Wasserschüssel und ihre Plätze.
    Wenn sie mögen ( bisher war es bei allen so ) gibts paar Streicheleinheiten, was zu futtern und noch eine Hof-Pipi-Runde.
    Ansonsten lass ich sie in Ruhe, meist wird eh erstmal gepennt um den Reisestress abzuschütteln.
    Sie dürfen mir überall hin folgen, sogar aufs Klo. :ugly: Eingreifen tue ich nur bei Dingen, die absolut gegen die Hausregeln
    verstoßen ( auf die Arbeitsplatte klettern, Möbel ankauen ect. )


    Tag 1: Erste Gassirunde um den Block. Sie dürfen gucken, schnüffeln wie sie wollen. Fremde Leute und Hunde blocke ich erstmal freundlich ab.
    Ich gehe alleine aufs Klo :D . Je nach Hund und dessen Zustand gibts eine Spielrunde im Hof oder auch ein Bad ( Stinkmorchelalarm ).
    Ansonsten versuche ich sofort einen recht normalen Alltag zu leben ohne viel Gedöns. Zwischendurch leg ich immer ne Kuscheleinheit ein oder
    mal ein Leckerchen. Ich übe noch nichts wirklich, wenn der Hund jedoch etwas anbietet , benenne ich das mit dem passenden Wort und lobe ihn dafür.
    ( Hund setzt sich hin.... sitz, prima, Keks )
    Zwischendurch schau ich das die Nasen im Haus ruhen. Wenn einer arg hektisch ist, hau ich mich mit nem Buch und nem Kaffee auf die Couch und meist
    kommt dann auch das hektische Hundeteil schnell zur Ruhe und döst. ( Kaffeetrinkende Frauchen sind voll öde :ka: )
    Wenn der Hund fit ist, gehe ich nachmittags eine größere Runde im Feld.


    Ab Tag 2 mache ich eigentlich alles ganz normal. Klar lass ich die Nasen nicht stundenlang alleine und nehme auf Besonderheiten Rücksicht. Aber ich versuche einfach soviel Normalität wie möglich zu leben. Ich bringe den Müll alleine raus. Gehe alleine zum Briefkasten, alleine duschen usw.
    Schritt für Schritt lasse ich die Kommandos einfließen, übe vernünftiges an der Leine laufen ect.. Mit Curra hab ich nach ein paar Tagen das Clickern begonnen. Hat ihr viel Spaß gemacht und bei ihren Unsicherheiten geholfen. Wir hatten schnell das "Schau " erklickert und konnten es beim Gassi, in unsicheren Situationen super nutzen.
    Ansonsten höre ich gerne auf mein Bauchgefühl und versuche zu lesen was mein Hund mir zeigt!


    Ihr werdet das schon meistern, da bin ich mir ganz sicher ;)

  • Mach aber kein Drama draus, sondern tu so, als sei es die selbstverständlichste Sache der Welt.


    Es ist sogar die selbstverständlichste Sache der Welt. Man braucht gar nicht so zu tun.
    Klingt jetzt vielleicht kleinkariert, ist aber bezeichnend für die Haltung in dieser Sache. :smile:

  • Hab gerade kuschelfrei, er schläft gerade ein paar cm von mir weg :)


    Jagdtrieb und Zugochse wird sicher anstrengend, aber wenn er sich mal eingwöhnt hat und bissi was zu tun bekommt, wird das vielleicht auch besser (Ich hab mal das Buch Anti-jagdtraining von Pia Gröning für teuer Geld gekauft - und nach einem entsetzten Blick ins Inhaltsverzeichnis nur verleihen, nicht gelesen. Das kann ich Dir gerne leihen)


    Ja, bin mal gespant, wie es weitergeht. Am ersten Abend hat er noch auf Vögel reagiert, jetzt gerade sind sie ihm egal ... mal gucken, hab oft gelesen, dass Hunde ihren Jagdtrieb erst ca. 6 Monate nach Ankunft auspacken. Aber die Helikopterhundehalterin Kasuar hat das Anti-Jagdtraining-Buch natürlich schon, hab mal ein bisschen reingelesen, aber wir fangen hier ja mit den Superbasics an, hab noch nicht mal richtig geschafft, ihm ein Lobwort beizubringen, mit seinem Namen hab ich noch gar nicht angefangen. Aber ich mag die Art, wie Pia Gröning schreibt, das schon mal.


    Das Fremdeln am Anfang kenne ich. Das geht schnell vorbei. :-)


    Ja, mit meinen Gasthunden hatte ich das auch, man kennt sich eben nicht und läuft am Anfang eher nebeneinander her, gerade draußen. Dass Elvis so kuschelig ist, ist natürlich genial, aber ansonsten sind wir uns einfach noch nicht gut bekannt. Ich denke auch, das spielt sich ein, momentan ist er eben noch der neue Hund und ich bin der neue Mensch. Jatzt müssen wir beide erstmal rausfinen, wie der/die andere eigentlich so tickt.


    Ich finde, er sieht aus wie ein Beagle-Boxer-Mischling. Passt auch zum Benehmen: Jagdtrieb vom Beagle und Kuscheltrieb vom Boxer.


    Vielleicht schenken mir meine Eltern ja mal so einen Mischlings-Rassentest zum Geburtstag oder so. Von der Zeichnung und den Farben her sieht er m. E. sehr stark nach Pointer aus, aber er ist etwas gedrungener und die Schnauze scheint mir kürzer. Ich muss mal drauf achten, wie er schnüffelt, er hat auf jeden Fall die Nase auch oft am Boden. Aber deine Wesensbeschreibung stimmt auf jeden Fall.


    Bald ist er ein souveräner Großstadthund, den kein Besen, kein LKW, keine Böller oder Betrunkene aus der Ruhe bringen kann!


    Oh jaaaa, das hoffe ich für ihn (und für mich natürlich auch). An Tag 2 nach seiner Ankunft auf deutschem Boden wäre das vielleicht auch etwas viel verlangt :)


    Vielleicht gabs auch schon erste Blessuren?


    Nicht mit Elvis, aber die Galga hat mir mal unabsichtlich richtig eins auf die Nase gegeben, ich hatte mich gerade über sie gebeugt und sie riss den Kopf hoch – auaaaaa.


    Und Filippo der Kater, den wir mittransportiert haben: Der ging so ein bisschen unter in dem Ganzen. Ein schöner, schwarzer Kater, der in so einer Transporttasche war, die wir nach Anweisung in den Fußraum (vom Beifahrersitz) gestellt haben. Etwa zur Hälfter der Fahrt begann er zu maunzen und die Vermutung lag nahe: oh nein, der Kleine muss mal. Musste er auch und hat er dann auch, in die Tasche, der arme Kerl. Meinem Fahrer und mir tat es so leid, als er dann versuchte, das Ganze in der Tasche zu vergraben ... was natürlich nicht geklappt hat. Furchtbar für eine Katze, aber da gab es wirklich nichts, was wir tun konnten. Sein Maunzen war traurig, aber alles was wir tun konnten, war, weiterfahren und und alle vier an der Geruch zu gewöhnen. Umso froher war ich, dass seine Pflegestele am Telefon dann meinte, sie bringe eine Transportbox für ihn mit. Mein Badezimmer hat keine Schlupfwinkel und ist geeignet, um auch eine scheure Katze umzupacken,
    Wie geschrieben, Filippo war so gar nicht scheu, sondern hat, kaum aus der Tragetasche draußen, mit seiner Pflegstellenmutti gekuschelt.
    ---
    Das war so der Stand gestern.


    Gestern Abend sind Elvis und ich dann nur noch eine kleine Schutzrunde glaufen, bei der ich ihn stärker vor Passanten beschützt habe (auch wenn er gerne zu ihnen hinwollte) und mich zwischen ihn und fahrende Autos gestellt habe, eher etwas vorgegangen bin. Das fand er aber blöd. Er wollte lieber noch weiter, in bisher unbekannte Gefilde des Parks, wollte gerne zu einem Passanten und kam erst nach einigem Rumgestehe und Rübergeschaue weiter mit mir mit. Ins Haus wollte er noch nicht zurück, hat sogar nochmal von innen ein bisschen an der Haustür gekratzt und wollte erst auch gar nicht die Treppen (in den 2. Stock) hoch. Irgendwie war das einfach nix, nachts hat er dann auch die ganze Zeit am Fußende des Bettes geschlafen und nur den Kopf auf meine Beine gelegt. Sonst hat er ca. auf Schulterhöhe geschlafen und seinen Kopf an/unter meinen Arm oder Schulter gekuschelt. Kurz, ich hatte den Eindruck, er hat mein beschützendes Verhalten als Gängelei empfunden.
    Heute morgen haben wir uns dann wieder angenähert und sind einfach Gassi gegangen. Bei Passanten halte ich ihn etwas kürzer, das ging gut. Was mich total erstaunt hat: ich hatte beschlossen, heute morgen entscheidet er jetzt mal, wie weit wir gehen. Und der Herr ist neugierig! Wir sind eine ganze Runde gegangen, an Passanten, Joggern, Straßen, eine große aber leise Baustelle vorbei und er wirke gar nicht ängstlich. Wenn ich es etwas viel fand oder ein unberechenbarer Radfahrer kam, hab ich ihn weiterhin auf die abgewandte Seite genommen. Aber das neue Terrain fand er anscheinend echt gut, er hat dort zwei ordentliche Haufen hinterlassen (yay, darüber freut man sich! Fest waren sie auch, juchu!). Nach der Runde kam er auch gerne mit ins Haus, die Treppen hoch und in die Wohnung.
    Langer Aufsatz aber das war für mich echt aufschlussreich. Wenn er mag, gehen wir gerne die größere Runde, ist verstanden.


    Dementsprechend fand ich den Beitrag von Speedy9 auch total aufschlussreich – Integration in den Alltag. Das macht natürlich Sinn, ihn nicht erst an einen Ausnahmezustand zu gewöhnen und dann nach Ende meines Urlaubs an ganz neue Gegebenheiten. Mir schwirrt inzwischen schon ziemlich der Kopf, aber ich versuche (Achtung, jetzt klingts komisch) erstmal beides. Ich hab Urlaub und möchte auf der Couch abhängen, mit Hund, mit Buch, mit Laptop, mit leerem Blick. Aber dazwischen schalten wir jetzt einfach ein paar Alltagsinseln, muss ja ohnehin sein, mit Schreibtisch, Waschmaschine, aufräumen & Co.
    Und ich brauche Leckerlies griffbereit , das hab ich echt noch gar nicht drauf.
    Mal gucken, wie es geht.
    Erster Hund ist nicht so ganz leicht, echt.


    Oh, falls noch mehr von ihren Eingwöhnungsritualen schreiben würden, das wäre sicher hilfreich für mich.


    Jetzt schläft er jedenfalls gerade wieder bei mir im Arm auf der Couch. Graceland fand er gut und hat sich genießerisch auf dem Schaffell gewälzt. Aber mein Sessel (ohne mich) und das Sofa (mit mir) mag er bisher lieber. Mal schauen, wies weitergeht.


    Ach, eins noch: wie macht ihr das mit Essen? Ich esse meistens am Tisch, er will da aber immer raufschauen und -schnuppern, stellt also die Vorderpfoten dazu auf den Tisch und sich auf die Hinterpfoten. Ich sage dann freundlich "nein", nehme seine Vorderpfoten vom Tisch und setze sie wieder auf den Boden. Nach drei, vier Malen lässt er es dann auch. Geht das besser, schlauer, anders? Achso, ein Stück Ochsenziemer hab ich ihm heute gegeben, damit er was zu tun hat, während ich esse. Er hat ihn aber nicht aufgegessen, sondern hatte acheinend irgendwann keine Lust mehr. Dann viermal Pfoten auf den Tisch und dann war ich auch bald fertig mit essen.
    Sorry für die Detailtiefe, morgen schreibe ich dann auch noch, welche Farbe der Tisch hat ;)


    Darum pro Alltag! Er ist die coole Sau und ich bin die Helikopterhundehalterin. Wu-haa!

  • Ich finde du machst das gut so.
    Man muss ja gucken wie der Hund so drauf ist, manche brauchen Schutz, manche wollen kontrollieren und manche sind einfach nur neugierig und wollen wissen wo sie denn nun gelandet sind.


    Wir haben ein Kommando, das heißt ganz einfach "Runter". Wenn sie hochspringen, wenn sie auf den Stuhl klettern wollen, wenn man gucken muss was da so auf dem Tisch steht, was Welpen und Junghunde halt so machen beim Austesten. Ich hab immer "Runter!" gesagt und sie eben runtergeschgoben, das haben beide recht schnell kapiert.
    "Nein" gibts hier nur wenn sich die hochinteressierte lange Whippetnase immer näher an den Teller schiebt, wenn er steht ist die Schreibtischplatte fast auf Nasenhöhe, er weiß das seine Nase da nix zu suchen hat, aber alle paar Tage muss ers eben nochmal testen ob das wirklich noch gilt...


    Elvis rockt!

  • bei uns hilft ein strenges NEIN
    Das versteht er dann auch :)
    Mac will auch immer schnuppern, aber er geht dabei nicht mit den Pfoten auf den Tisch sondern schnuppert einfach so weit wie er eben hoch kommt, das finden wir nicht so schlimm :)

  • Streng muss man bei diesen Sensibelchen meist gar nicht sein. Das war das erste, was ich vor 10 Jahren als Neuhundehalterin gelernt habe. Die reagieren oft schon auf die leisesten Hinweise, vermutlich sogar darauf, dass man die Augenbrauen hochzieht oder so.


    Ich sage dann freundlich "nein", nehme seine Vorderpfoten vom Tisch und setze sie wieder auf den Boden. Nach drei, vier Malen lässt er es dann auch. Geht das besser, schlauer, anders?


    Nee, ist perfekt! Wobei ich Aoleons Vorschlag mit "runter" statt dem Universal-Nein gut finde, das werde ich jetzt auch mal einführen. Hatte das ja noch nie, außer mit der Kleinen jetzt. Und mit Resa am Anfang, aber die war ohnehin schwerhörig, da konnte ich immer sagen, was ich wollte.

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