Schilddrüse/Hormone im Barffleisch

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    Selbst wenn beim ganzen Huhn die Schilddrüse mit verarbeitet wurde, ist nicht genug hormonell belastetet Material drin, um eine derartige Reaktion auszulösen, die auch noch am nächsten Morgen im Blut nachzuweisen.


    Ich weiß es nicht, aber man hat wohl Versuche mit Studenten gemacht, wo sich der T4 nachweislich verändert hat, bis 4 Wochen nach der Gabe. Wieviel von dem Gewebe aber dort zu sich genommen wurde, davon habe ich keine Ahnung. Im Yorkie-Forum etc. wird auch vor der Fütterung von Hälsen gewarnt vor der Blutabnahme.

  • Menschen reagieren auf deutlich geringere Mengen T4, wenn man die Dosis vergleicht die ein 60kg Mensch und ein 30kg Hund benötigt bei Unterfunktion liegt der halb so schwere Hund trotzdem weit über dem, was ein Mensch verstoffwechseln kann.
    Der Vergleich hinkt also stark.


    Der T4 kann auch beim Hund durch viele verschiedene Gründe schwanken und erhöht sein, das startet bei Stress über einen Infekt, Medikamente bis hin zum beginnenden Schilddrüsenversagen.
    SDU erfahrene Tierärzte raten zur Testung der Schilddrüsenwerte das Blut 3 bis 6 Stunden nach Tablettengabe zu nehmen, weil der Körper dann die höchste Aufnahmesättigung hat und der T4 im oberen Referenzdrittel liegen sollte.


    Die Schilddrüse reagiert auf Hormongaben von außen, aber nicht so extrem, dass sie wegen einer einzigen Mahlzeit gleich wochenlang verrückt spielt.


    Zitat

    . Im Yorkie-Forum etc. wird auch vor der Fütterung von Hälsen gewarnt vor der Blutabnahme.


    Es wird in vielen Foren vor einer Menge Dingen gewarnt, ohne die genauen Hintergründe erfragt zu haben.
    Man hat mal was gehört, gelesen und denkt sich das Drumherum irgendwie

  • es war schon ein tiermedizinischer Kongress, aber die Versuche, wie ich es in Erinnerung habe mit Studenten. Und die Erniedrigung konnte man wohl noch vier Wochen lang nachweisen. Wie lange allerdings und in welcher Menge zuvor, die Hormone durch Fleisch zu sich genommen wurden, weiß ich nicht. Ich denke aber, man wird sich über die Übertragbarkeit des Versuchs oder auch nicht schon im Klaren gewesen sein, ehe man es den Kollengen anrät, so zu verfahren? Mir kommt es auch ein bißchen fragwürdig vor, daß es solche immensen Auswirkungen haben soll, aber: nach einer Dosisreduktion oder -erhöhung muß ich bei meinem Hund auch immer die angesprochenen vier Wochen warten, ehe es sich eingespielt hat, wobei da natürlich die höhere Dosis über sehr lange Zeit vorher gegeben wurde. Aber auch beim Einschlecihen, muß man vier Wochen vor der ersten Blutabnahme warten.
    Ich will da gar nicht drauf bestehen, aber ganz ohne Grund kommts mir auch nicht vor

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    True type: wiedersprichst Du Dir nicht? Du sagst erst, daß es zu Veränderung kommen kann und dann, daß diese labrotechnisch nicht nachzuweisen sind. Mißt man aber den T4 kann man da eine Veränderung feststellen, so wurde es mir jedenfalls von meiner TÄ erklärt, hatte ich ja schon geschrieben. Das der T4 nicht alleine aussagekräftig ist zur SD-Diagnostik ist doch ne andere Sache.


    Nö, Stefanie - aber vielleicht fehlen Infos: bei einem "normalen Blutbild", meist großes Screening genannt, werden nur ganz normale Blutparameter abgefragt, dazu ein Differentialblutbild - also von welchen Blutkörperchen wie viel. Da sind aber keine Hormon- und Nährstoffparameter dabei. Nur T4. Und das alleine ist eben noch nicht aussagefähig. Da sollte ich dann zumindest das TSH nachfordern.


    Bei einem Barferprofil habe ich aber eine komplette Nährstoffaufstellung. Erst da kann ich sehen, was dauerne Überversorgung mit SDHormonen anrichtet. Da der Körper dann oft ständig auf Hochtouren läuft und er sich dann aus dem Körper bedienen muß, um die Funktionen aufrecht zu erhalten, sieht es da oft verheerend aus. Das verschiebt dann zwar das Blutbild etwas, aber nicht so, daß man gleich den Finger drauf legen kann. Das wäre dann das "Feintuning"...
    Also noch mal zur Erklärung: im normalen Screening kaum zu differenzieren, im Barferprofil aussagekräftiger - jetzt besser?

  • Der TSH ist doch bei Hunden gar nicht besonders aussagekräftig ist, nicht umsonst denke ich, ist im Geriatrieprofil der T4 enthalten, während beim Menschen beim ersten Check zunächst der TSH genommen wird. Der TSH hat bei meinem Hund kaum jemand interessiert, eher die freien Werte und das Geriatrieprofil wegen der anderen relevanten Werte.
    Und wenn sich der T4 durch SD-Hormon-Zufuhr verändert, indem er zunächst ansteigt, dann kompensatorisch fällt, dann kann man ess eben alleine am T4 ausmachen, das SD-Hormone die SD beeinträchtigen, insofern ist für mich dann die Feststellung, man kann es alleine am Geriatrieprofil nicht sehen, falsch.

  • Im Übrigen verstehe ich nicht, wieso gerade die Nährstoffe Aufschluß über eine SD-Erkrnakung geben sollen, Verschiebungen lassen sich doch auchn an anderen Werten feststellen (z.B. Cholesterin, Zucker, etc. ), deshalb ja immer das Geriatrieprofil gefordert wird zur kompletten Diagnostik.

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    Jetzt noch mal von vorne: wer von Euch war schon mal bei einer Schlachtung dabei? Da wird die Sau, Kuh, was auch immer erst mal aufgehängt, ausgenommen, versäubert und dann in handlichen Stücke zerteilt. Das landet alles zusammen erst mal in einer Wanne. Vor allem bei großen Schlachtereien wird da nicht alles säuberlich mit dem Messer abgetrennt, da gibt es einen kräftigen Ruck an der Gurgel und alles fällt raus - und der Inhalt von so manchem verteilt sich überall. Ist so.


    Hab ich nicht so erlebt.


    Es wird betäubt (beim Rind meist Bolzenschuss), aufgehängt, ein Kehlschitt gemacht. Ausgeblutet. Abgehäutet, Schwanz und Beinenden mit Hufen entfernt.


    Dann Bauchdeckenschitt, die Darmenden werden verschlossen damit kein Darminhalt mit Fleisch in Berührung kommt, der Anus umschnitten, das Darmpaket wird rausgezogen - Mägen und Darm pladdern in eine Wanne mit Rutsche, weg vom restlichen Körper. Das Geschlinge (Kehlkopf, Luftröhre, Lunge... da ist im Zweifel die Schilddrüse mit dran) und die Leber werden einzeln aufgehängt und am Band begutachtet, ebenso die zu diesem Zeitpunkt abgetrennten Köpfe mit der Zunge.


    Die genusstauglichen Lebern und Zungen gehen in jeweils eine Kiste, die anderen auf die andere Seite in eine andere. Das Geschlinge (mitsamt eventuellen Schilddrüsenteilen) geht am Band automatisch in eine andere Richtung und kommt in gesonderte Behälter, die dann eben meist ins Tierfutter gehen. Da wird nicht extra Schilddrüse entfernt, die bleibt dran - ein Teil halt an der Luftröhre, ein Teil kann auch im Stichfleisch sein. Das ist ein ziemlich schlibbriges, schlecht abgegrenztes Ding und auch nicht sehr groß, um die extra zu entfernen müsste man ziemlich suchen und pulen.


    Die Köpfe gehen wieder in eine andere Richtung und werden manuell abgefleischt (Kopffleisch).


    Der ausgenommene, kopflose Tierkörper ist in der Zeit längs zerteilt worden, man hat dann zwei Rinderhälften. Das ist dann ja nur noch schieres Muskelfleisch und Knochen. Das kommt, sobald die Organe wie oben beschrieben raus sind, was idR ziemlich sauber und präzise passiert, NICHT mehr damit in Berührung, sondern schwebt seperat durch die Gegend, wird begutachtet, kommt dann in die Kühlkammer und wird erst nach dem abhängen (auskühlen + Fleischreifung) weiter zerteilt, weil das Fleisch sonst zu viel Wasser verliert.


    Es wird strikt von "dreckig" (nicht gehäutete Tiere mit Hufen und allem) zu "sauber" (enthäuteter, ausgeweideter Tierkörper) gearbeitet. Die Arbeiter dürfen in der Regel die Stationen nicht tauschen.


    Alles zusammen in eine Wanne ist höchstens bei Hausschlachtungen der Fall, grade auf großen Schlachthöfen (EU-zugelassen) geht es so oder ähnlich zu wie ich beschrieben hab.


    Insofern halte ich es für unwahrscheinlich, dass in rohem Muskelfleisch, welches kein Stichfleisch oder eventuell noch Kopffleisch ist, Schilddrüsengewebe drin ist, da das damit nicht in Kontakt kommt.
    Geht schon von der Schwerkraft her nicht, das geschlachtete Tier hängt mit dem Kopf nach unten, selbst wenn die Schilddrüse irgendwo hin pladdern würde (was sie nicht tut, das ist Drüsengewebe, aber nicht flüssig oder so...), dann höchstens noch auf den Kopf, also auf's Kopffleisch.
    Der ganze Rest vom Tier hängt oberhalb davon und kommt damit nicht in Berührung.




    Eigentlich ist das Problem ja einfach zu vermeiden: Luftröhre/Stross und Kehlköpfe nur gelegentlich als Leckerchen verfüttern, Stichfleisch und Kopffleisch meiden, Geflügelhälse meiden. Dann ist man so oder so auf der sicheren Seite. Und sonst halt Fleisch am Stück kaufen bzw an der Kühltheke im Supermarkt, da ist man dann relativ sicher, dass man wirklich die Stücke kauft die draufstehen.


    Ansonsten, irgendwelche bindegewebsreichen superbilligen Rindermixe mit nem großen Anteil an Kehlkopf und Stross, da muss es einen dann auch nicht wundern wenn da Schilddrüsengewebe drin ist.

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    Eigentlich ist das Problem ja einfach zu vermeiden: Luftröhre/Stross und Kehlköpfe nur gelegentlich als Leckerchen verfüttern, Stichfleisch und Kopffleisch meiden, Geflügelhälse meiden. Dann ist man so oder so auf der sicheren Seite. Und sonst halt Fleisch am Stück kaufen bzw an der Kühltheke im Supermarkt, da ist man dann relativ sicher, dass man wirklich die Stücke kauft die draufstehen.


    und bei Dosen kaufen ich nur noch solche, wo genau deklariert ist. Stehen Hälse drauf, lasse ichs sein.

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