Erziehungsprobleme bei einem Bernhardiner

  • Hallo liebes Forum,


    ich habe mich heute hier angemeldet, weil ich derzeit in der Erziehung unseres Hundes nicht weiter komme.


    Hagen ist ein 4 Jahre alter Bernhardiner, der aus einer schlechten Haltung - reiner Hofhund an der Kette - gekommen ist. Wir haben ihn vor ca. 2 Jahren über unsere Tierschutzorganisation vor Ort übernommen.


    Wir, das sind mein Mann und ich, Anfang 40 bzw. Ende 30. Wir sind seit fast 20 Jahren und zusammen und Hagen ist in dieser Zeit unser vierter gemeinsamer Hund. Ich würde uns daher durchaus als hundeerfahren einschätzen und durchaus auch mit eigenständig denkenden Hunden.


    Hagen ist toll und wir passen eigentlich wie Arsch und Deckel. Er ist tiefenentspannt, kann der totale Clown sein, genießt den Tag so wie er sich halt ergibt. Er hat in der Zwischenzeit Vertrauen zu uns gefasst und versteckt sich schon auch mal hinter uns wenn ihm etwas so gar nicht geheuer ist, ist aber in der Summe immer noch ein extrem misstrauischer Hund, der auch noch viel lernen muss.


    Unser Problem ist nun folgendes: Klar Hagen hinterfragt und Hagen entscheidet auch mal selbst. Das kennen wir auch von unseren anderen Dickköpfen (okay, von unserem Golden Retriever nicht ;) ). Aber Hagen hinterfragt in der Regel immer und entscheidet sehr viel selbst – und ist dabei auch recht intelligent. Und genau an dem Punkt verzweifeln wir derzeit. Mal zwei Beispiele, die immer wieder passieren und dabei repräsentativ für andere Situationen sind:


    - Hagen möchte abends nicht mit reinkommen. Mein „Hier“ hab ich mir damit schon völlig zerstört, weil ich rufe und er liegen bleibt.


    - Hagen will jetzt unbedingt auf einem anderen Weg laufen (zur Info: bei unserem Feld verläuft ein tiefer Graben an dem links und rechts ein Weg langführt). Ich laufe links, Hagen ist der Meinung, er muss jetzt auf die rechte Seite. Durch den Graben komme ich aber nicht durch. D.h. er läuft vergnügt auf und ab, schnuppert hier und da, pinkelt mal dorthin – und freut sich dabei einen Ast, dass ich auf der anderen Seite stehe, ihn rufe, aber nicht rüber komme.


    Haben wir ein Bindungsproblem? Nimmt er uns nicht ernst?


    Er kann den ganzen Tag buchstäblich wie eine Klette an uns hängen und dann plötzlich kommt wieder so eine Schote.


    Dass er uns da nicht sonderlich ernst nimmt, glaube ich schon. Wie gesagt, grade in Beispiel Nr. 2 sieht man ganz deutlich, wie er sich freut über die Situation. Klar, welche Konsequenzen hat er denn zu erwarten? Er macht sein Ding und wenn er damit fertig ist, kommt er wieder zu uns. Okay er muss dann z.B. an der Leine laufen, aber das wars doch wert.


    Wenn er abends nicht reinkommen will kann ich ihn schlecht reintragen.
    Wenn er grade an einem Gänseblümchen riecht, kann ich ihn schlecht am Halsband schnappen und einen Richtungswechsel vorgeben.


    Allgemein ist Hagen draußen nicht wahnsinnig aufmerksam. Futterbeutel findet er auf unserem Grundstück total toll. Wenn ich den Futterbeutel mit auf den Spaziergang nehme, ist er zu 80% uninteressant.



    Noch ein Problem, was mit vorstehenden aber nichts zu tun hat:
    Er lässt sich weder am Bauch oder am Hintern bürsten noch die Krallen kürzen. Da er unser erster Hund ist, den wir nicht als Welpen schon hatten, ist das für mich echt ungewöhnt und ich weiß nicht wie ich hier vorgehen soll.


    Am Hintern und den Hosen mussten wir schon ein paar Mal das Fell ausschneiden. Es war extrem verfilzt als er zu uns kam. Das geht aber nur, wenn er grade sehr gut drauf ist und was ganz tolles frisst…am liebsten püriertes Hühnchen mit Joghurt, die totale Pampe, aber er mag es das aufzuschleckern. Er muss also abgelenkt sein und selbst da merkt man ihm seinen Unwillen an. Mit „gewaltvollem“ Festhalten kommen wir nicht weiter, erstens habe ich dabei Angst um sein Vertrauen und zweitens – tja, haltet mal (selbst zu zweit) 82 kg sich wehrenden Hund fest.


    Das Problem hierbei ist, dass er sich halt äußerst ungern anfassen lässt. Von Menschen, die nicht wir sind, lässt er sich gar nicht anfassen. Von uns lässt er sich anfassen, aber nicht überall. Vorallem vermuten wir dass er an den Pfoten krabbelig ist oder in der Vergangenheit mit den Vorderpfoten eine sehr schlechte Erfahrung gemacht hat. Wenn wir mit ihm schmusen und kommen dabei nur versehentlich an eine Vorderpfote, kann es passieren, dass er aufspringt und einfach wegrennt.


    Bürsten geht manchmal nur wenn ich ihn dabei mit Leckerlies besteche. Wobei er dann eben extrem auf die Leckerlies fixiert ist. Ich habe auch schon versucht die Krallenschere erstmal aufzubauen – also 1 m entfernt hingelegt, Leckerlie in den Hund; auf 80 cm rangeschoben, Leckerlie in den Hund. Wer hat an einem solchen Problem schon mal erfolgreich gearbeitet?


    Sorry für den langen, langen Text. Nochmal in aller Kürze zusammengefasst:


    - Wie baue ich das Hier mit einem neuen Wort auf? Meine Idee war „Hier“ zu rufen und wenn er auf mich zukommt (macht er ja durchaus in ca. 80% der Fälle) ein „Bei mir“ nachzuschieben und dann eben irgendwann das „Bei mir“ als Rückruf einzuführen.


    - Wie bekomme ich seine Aufmerksamkeit? Mir wurde empfohlen ihn mal eine paar Tage nur aus der Hand zu füttern?


    - Mal eine Frage an alle die mit großen und dickköpfigen Hunden: in welchen Situationen entscheidet Euer Hund selbst, wie reagiert Ihr und, wenn es Konsequenzen gibt, welche sind das?


    - Wie stelle ich es an, dass er sich problemloser bürsten und überall anfassen lässt?


    Ich danke schon mal fürs Lesen und jede Antwort die eingeht.

  • Hallo,


    Freunde von mir haben genauso einen Kerl. Er ist auch ehemaliger Kettenhund und sie haben genau die gleichen Probleme (bis auf das Bürsten). Sie haben sich damit abgefunden, dass er eher selbständig ist.
    Was die mangelnde Abrufbarkeit angeht, könnte man eventuell anfangen mit der Schleppleine zu trainieren. Weiß allerdings nicht, ob das bei 82kg Hund Sinn macht. Aber so hättest du auf jeden Fall "Zugriff" auf ihn und kannst den Rückruf durchsetzen.
    Wegen dem Bürsten. Mag er Kauknochen? Ich hab Newton am Anfang immer einen Kauknochen gegeben und ihn gebürstet solange er gekaut hat. Dann war er abgelenkt und ich konnte in Ruhe bürsten. Vllt könntest du das mal ausprobieren.


    Lg,
    Rafaela

  • Hallo Wuchtbrumme,


    Ich habe soeben auch Deinen anderen Thread übers Clickern und das Markerwort gelesen und werde hier auf beides antworten. Falls Du vorhast, Deinen Hund mit positiver Verstärkung zu trainieren, finde ich das im Übrigen die richtige Vorgehensweise.


    Zitat

    Hagen ist toll und wir passen eigentlich wie Arsch und Deckel. Er ist tiefenentspannt, kann der totale Clown sein, genießt den Tag so wie er sich halt ergibt. Er hat in der Zwischenzeit Vertrauen zu uns gefasst und versteckt sich schon auch mal hinter uns wenn ihm etwas so gar nicht geheuer ist, ist aber in der Summe immer noch ein extrem misstrauischer Hund, der auch noch viel lernen muss.


    Gerade misstrauische Hunde können sehr von einer (solide durchdachten, richtig angewandten) positiven Verstärkung im Training profitieren, weil sie dem Hund Selbstvertrauen gibt. Der Hund lernt, dass er eine gewisse Kontrolle über das Training hat - wir lernen dagegen, dem Hund zuzuhören und auf seine Bedürfnisse und Vorlieben zu achten. Nicht, dass das mit anderen Methoden nicht ginge, aber für mich ist das Clickertraining häufig die Methode der Wahl.


    Vielleicht noch kurz zu Deiner anderen Frage bezüglich Markerwort und Clicker: ich stelle fest, dass ich mit dem Clicker in der Hand viel präziser bin. Diese Geschwindigkeit und Präzision bringe ich mit dem Markerwort einfach nicht hin - das kann teilweise an mir liegen, aber ich denke, es gibt durchaus einen Grund, weshalb der Clicker bis jetzt nicht einfach durch ein Markerwort ersetzt worden ist. Mein Hirn findet es nachweislich weniger komplex den Clicker zu betätigen als ein Markerwort zu sagen (ich habe das mehrmals messen lassen - auch in Situationen, in denen ich nicht wusste, dass ich gerade gemessen werde). Der Click ist ausserdem aussersprachlich, deshalb als Geräusch einzigartig und verheisst immer genau das Gleiche. Er ist konstant und bleibt einfach immer gleich. Es ist nicht noch ein weiteres Wort, dass ich dem Hund an den Kopf werfe und bei dem er sich nochmal überlegen muss, welches es denn jetzt genau war. Der Click ist unverkennbar und sofort als solcher zu identifizieren. Sprache ist einfach durch den ständigen Gebrauch im 'Alltag' sehr abgenutzt. Würde ich mit dem Hund den lieben langen Tag über diverse Clicks kommunizieren wäre ein Markerwort wohl wieder eher erfolgreich (obwohl auch da das Verzögerungsroblem der Verarbeitung des Wortes in meinem Hirn und dem des Hundes bestehen bliebe...). Im Grunde genommen bevorzuge ich ein Markerwort, baue eines auf und brauche es auch immer wieder mal (z.B. wenn gerade kein Clicker zur Hand ist), aber ich sehe es der Reaktionsschnelle und Präzision meiner Hunde an, dass wir dabei deutlich weniger effizient sind. Neue und komplexe Verhaltensweisen baue ich deshalb nach wie vor mit dem Clicker auf.


    Ich würde Dir vorschlagen, beides auszuprobieren - aber nicht am Anfang. Selbstverständlich würde ich Dir empfehlen, aus oben genannten Gründen mit dem Clicker zu beginnen, aber das ist natürlich Dir überlassen. Wichtig ist es einfach zu bedenken, dass wenn die Methode nicht funktioniert, das nicht an dieser, sondern am Trainer liegt...


    Zitat


    Aber Hagen hinterfragt in der Regel immer und entscheidet sehr viel selbst – und ist dabei auch recht intelligent. Und genau an dem Punkt verzweifeln wir derzeit.


    Hier fällt mir vor allem die Dynamik auf: der Hund agiert, ihr reagiert und steht dann (scheinbar) ratlos daneben wenn der Hund Euch ignoriert. Im Idealfall sollte es anders sein: ihr agiert und der Hund reagiert. Gerade intelligente Hunde stellen ihre Besitzer oft vor Probleme, weil sie die Schwachpunkte ihrer Besitzer sehr gut ausnützen können und selber kreativ werden.


    Zitat

    Mal zwei Beispiele, die immer wieder passieren und dabei repräsentativ für andere Situationen sind:


    - Hagen möchte abends nicht mit reinkommen. Mein „Hier“ hab ich mir damit schon völlig zerstört, weil ich rufe und er liegen bleibt.


    Du stellst schon ganz richtig fest, dass Dein 'Hier' bereits kaputt gemacht worden ist. Ich würde mir deshalb ein neues Kommando aussuchen und den Abruf noch einmal ganz von vorn aufbauen. Wie wärs mit 'Zu mir', dem französischen 'ici' (ausgesprochen 'issi' und bedeutet auch 'hier') oder dem italienischen 'vieni (qui)' (ausgesprochen 'wiëni (kui)', bedeutet wörtlich 'komm her'). Der Abruf dünkt mich das einzig wirklich wichtige Kommando, das ein Hund beherrschen muss - leider (oder zum Glück?) ist es auch eines der schwierigsten. Es gibt einige sehr informative und gute Videos zum positiv verstärkenden Aufbau des Rückrufs: schau mal unter youtube und suche zum Beispiel nach kikopup (direkter Link: https://www.youtube.com/watch?v=tV5qsH5tjYA und https://www.youtube.com/watch?v=PL9Rk-8KF9I zum Beispiel. Hier wurde der Clicker aber schon solide aufgebaut.)


    Zitat


    - Hagen will jetzt unbedingt auf einem anderen Weg laufen (zur Info: bei unserem Feld verläuft ein tiefer Graben an dem links und rechts ein Weg langführt). Ich laufe links, Hagen ist der Meinung, er muss jetzt auf die rechte Seite. Durch den Graben komme ich aber nicht durch. D.h. er läuft vergnügt auf und ab, schnuppert hier und da, pinkelt mal dorthin – und freut sich dabei einen Ast, dass ich auf der anderen Seite stehe, ihn rufe, aber nicht rüber komme.


    Gibt einen Grund weshalb er da laufen möchte? Eigentlich ist dieses Problem nur die Repetition des vorherigen Szenarios. Wenn das Laufen auf der anderen Seite des Grabens sich mehr lohnt als bei Dir zu gehen, kannst Du Dir entweder überlegen, das Gehen auf der anderen Seite als Belohnung einzusetzen oder das Bleiben auf Deiner Seite lohnenswerter zu machen.


    Zitat

    Haben wir ein Bindungsproblem? Nimmt er uns nicht ernst?


    Das hat mit ernst nehmen erst einmal nicht unbedingt etwas zu tun. Hunde sind Opportunisten und tun das, was sich am meisten für sie lohnt.


    Zitat


    Dass er uns da nicht sonderlich ernst nimmt, glaube ich schon. Wie gesagt, grade in Beispiel Nr. 2 sieht man ganz deutlich, wie er sich freut über die Situation. Klar, welche Konsequenzen hat er denn zu erwarten? Er macht sein Ding und wenn er damit fertig ist, kommt er wieder zu uns. Okay er muss dann z.B. an der Leine laufen, aber das wars doch wert.


    Das geht mir zu sehr in die Richtung von 'der Hund verarscht uns'. Er ignoriert Euch eben, weil es sich nicht lohnt bei Euch zu bleiben und zeigt möglicherweise Übersprungshandlungen, die sein Verhalten wie 'Freude' aussehen lassen, wenn ihr ihn wegen dem Überspringen des Grabens zurechtweisen wollt. Der Hund kann die Verbindung zwischen 'ich bin über den Graben gesprungen und habe mein Ding gemacht' und 'ich werde angeleint' nicht herstellen. Das einzige was er lernt, ist: 'Die Tante auf der anderen Seite des Grabens leint mich an wenn ich wieder zurück gehe'. Er merkt sich also, dass es sich nicht lohnt, zu Dir zurück zu kommen. Viel schöner ist es auf der anderen Seite des Grabens wo keiner motzt und ihn anleint. Wenn er wirklich intelligent ist, wird er, wenn sich an Eurem Verhalten nichts ändert, die Ausflüge auf die andere Seite immer weiter ausdehnen.


    Zitat

    Wenn er abends nicht reinkommen will kann ich ihn schlecht reintragen.


    Nein, aber Du kannst das Reinkommen so attraktiv machen, dass er von selbst reinkommen will. Hier ist allerdings (wie überall im Clickertraining) die Gefahr gross, dass die Menschen beginnen zu bestechen anstatt zu trainieren. Die Belohnung gibts erst bei richtigem Verhalten und NIEMALS um den Hund zu locken.


    Zitat

    Wenn er grade an einem Gänseblümchen riecht, kann ich ihn schlecht am Halsband schnappen und einen Richtungswechsel vorgeben.


    Wieso nicht? Und: wie reagiert er, wenn Du den Spiess einfach umdrehst und Dich entfernst?


    Zitat

    Allgemein ist Hagen draußen nicht wahnsinnig aufmerksam. Futterbeutel findet er auf unserem Grundstück total toll. Wenn ich den Futterbeutel mit auf den Spaziergang nehme, ist er zu 80% uninteressant.


    'Braucht' er den Futterbeutel denn? Oder hat er gelernt, dass zu Hause ja doch immer ein voller Napf auf ihn wartet? Überlege Dir, weshalb sich die Suche nach dem Futterbeutel draussen nicht zu lohnen scheint und sei, wenn Du die Antwort darauf gefunden hast, konsequent. Er könnte sich zum Beispiel sein Futter auf dem Spaziergang selber erarbeiten. Alles Futter, nicht nur so einen kleinen Snack nebenbei.


    Zitat

    Noch ein Problem, was mit vorstehenden aber nichts zu tun hat:
    Er lässt sich weder am Bauch oder am Hintern bürsten noch die Krallen kürzen. Da er unser erster Hund ist, den wir nicht als Welpen schon hatten, ist das für mich echt ungewöhnt und ich weiß nicht wie ich hier vorgehen soll.


    Das ist ein klassischer Fall in dem Clickertraining sehr hilfreich sein kann.


    Zitat

    Am Hintern und den Hosen mussten wir schon ein paar Mal das Fell ausschneiden. Es war extrem verfilzt als er zu uns kam. Das geht aber nur, wenn er grade sehr gut drauf ist und was ganz tolles frisst…am liebsten püriertes Hühnchen mit Joghurt, die totale Pampe, aber er mag es das aufzuschleckern. Er muss also abgelenkt sein und selbst da merkt man ihm seinen Unwillen an. Mit „gewaltvollem“ Festhalten kommen wir nicht weiter, erstens habe ich dabei Angst um sein Vertrauen und zweitens – tja, haltet mal (selbst zu zweit) 82 kg sich wehrenden Hund fest.


    Ihr gebraucht das Futter dabei falsch. Hier gebraucht ihr es als Ablenkung, als Bestechung, aber nicht als Belohnung auf bereits erfolgtes erwünschtes Verhalten. Der Hund lernt dabei nicht, was ihr ihm beibringen wollt, sondern im schlechten Fall nur: 'Jedes Mal wenns Hühnchen mit Joghurt gibt, tun die mir wieder weh.' Wenn das funktionieren und der Hund dabei lernen soll, sich bürsten und die Krallen schneiden zu lassen, müsst ihr die Reihenfolge umdrehen: Futter gibts erst nachdem der Hund sich richtig verhalten hat, nicht zuvor. Du berührst also den Hund mit der Bürste da wo es ihm recht ist und nichts ausmacht - am Rücken, an den Flanken. Du bürstest nicht, sondern berührst ihn nur sanft da. Während Du noch berührst kommt der Click. Dann (und erst dann!) greifst Du zum Futter und gibst ihm ein Stück. Dann geht das Spiel wieder von vorn los. Du berührst den Hund mit dem Striegel und wenn der Hund dabei still hält, klickst Du. Dann (und immer noch erst dann) gibst Du ihm ein Stück Futter mit dem Du den Hund zuvor weder abgelenkt, noch es sichtbar für ihn hingelegt hast. Wir arbeiten nicht über Erpressung oder Bestechung, sondern über Belohnung. Dasselbe gilt für die empfindlichen Pfoten: der Hund soll lernen, dass ihm nichts passiert und das Pfoten-anfassen-Lassen mit einer tollen Leckerei belohnt wird. Ob das allerdings gelingt, hängt völlig von Euch ab. Der Hund muss Euch vertrauen können, dass ihr nur so weit geht, wie es ihm nichts ausmacht. Das wird sich schrittweise steigern wenn ihr niemals die Grenze überschreitet, an der es dem Hund unangenehm wird. Ihr müsst den Hund lesen lernen können und ihn bei dieser heiklen Übung nicht überfordern. Es muss sich für ihn lohnen, sich die Pfoten anfassen zu lassen.


    Viel eher als ein 'Nicht-ernstnehmen-Problem' sehe ich hier ein Vertrauensproblem. Gerade das hier lässt mich darauf kommen:


    Zitat

    Das Problem hierbei ist, dass er sich halt äußerst ungern anfassen lässt. Von Menschen, die nicht wir sind, lässt er sich gar nicht anfassen. Von uns lässt er sich anfassen, aber nicht überall. Vorallem vermuten wir dass er an den Pfoten krabbelig ist oder in der Vergangenheit mit den Vorderpfoten eine sehr schlechte Erfahrung gemacht hat. Wenn wir mit ihm schmusen und kommen dabei nur versehentlich an eine Vorderpfote, kann es passieren, dass er aufspringt und einfach wegrennt.


    Hoffe, das hilft und sonst zögere nicht, noch einmal nachzufragen. Alles Gute!

  • Such Dir am besten einen Trainer, der Dir über positive Methoden zeigt wie man schrittweise solche Dinge trainiert. Hier könnte ein solcher zu finden sein: http://www.bhv-net.de oder http://www.ibh-hundeschulen.de/


    Das alberne Herumhüpfen ist weder Verarschung noch Spiel. Er ist überfordert, weil er Deinen Zorn nicht versteht und versucht durch eine Übersprungshandlung die Stimmung aufzuhellen.


    Was mir noch auffällt... Ist er gesundheitlich durchgecheckt? Wie sieht es mit dem Bewegungsapparat aus? Hüften okay?


    Viele Grüße
    Corinna

  • Also, mein Hund ist gar nicht besonders dickköpfig, aber der dreht sich auch nicht immer gleich auf dem Absatz rum, wenn ich rufe. Der Rückruf ist halt wahnsinnig schwer und nur ganz wenige Hunde kommen wirklich immer - Forumshunde vielleicht aber in echt...


    Du musst das Kommen halt belohnen belohnen belohnen. Und wenn der Hund jetzt nicht jagen geht oder andere angreift oder so, würde ich ihn einfach stehen lassen und weitergehen.


    Zitat

    Bürsten geht manchmal nur wenn ich ihn dabei mit Leckerlies besteche.


    Also, dann geht es doch? Was ist so schlimm dran, wenn er Leckerlies bekommt? Nur halt - wurde ja schon super erklärt - nicht bestechen, sondern belohnen. Wobei ich in solchen Fällen Bestechung auch ok finde.


    Das Grundprinzip bei sowas sollte Annäherung - Rückzug heissen. Immer nur ein ganz wenig machen, beim kleinsten anzeichen von Unwohlsein zurückziehen, wieder ansetzen, ganz kleine Schritte.


    Ich würde mal auch nicht mehr an Verarschung und so denken. Hund sind nicht wie Menschen!


    Übrigens toll, dass ihr den Brummer aufgenommen habt!


  • Wow!!!! Super super gut erklärt! :gut:

  • Vielen lieben Dank für Eure Einschätzungen. Vorallem Dir AnnetteV für Deine ausführliche und informative Antwort :gut:


    Zitat

    Hier fällt mir vor allem die Dynamik auf: der Hund agiert, ihr reagiert und steht dann (scheinbar) ratlos daneben wenn der Hund Euch ignoriert. Im Idealfall sollte es anders sein: ihr agiert und der Hund reagiert. Gerade intelligente Hunde stellen ihre Besitzer oft vor Probleme, weil sie die Schwachpunkte ihrer Besitzer sehr gut ausnützen können und selber kreativ werden.


    Zitat

    Viel eher als ein 'Nicht-ernstnehmen-Problem' sehe ich hier ein Vertrauensproblem.


    Das bringt es beides sehr gut auf den Punkt. Es ist nun nicht die Regel. Aber es gibt eben scheinbar Situationen wo Klein-Hagen denkt, dass er jetzt agieren sollte. Und genau das ist das was ich rausbekommen will. Ohne hier auf Dominanzgequatsche zurück greifen zu wollen, aber ich möchte, dass wir die Rolle der Führenden einnehmen und er soviel Vertrauen zu uns hat, dass er uns da einfach machen lässt und vertrauensvoll folgt.


    Gegen den Clicker habe ich mich tatsächlich in letzter Zeit immer ein bisschen gesträubt. Vorallem wohl weil ich denke, dass ich denk Clicker ja nicht rund um die Uhr bei mir habe.


    Ich habe aber jetzt auch hier im Forum nochmal einiges zum Clickern und die Erfolge, die einige damit hatten, gelesen und denke dass es keinen Grund gibt es nicht auszuprobieren.


    Da ich einen Clicker bereits da habe, werde ich wohl in dieser Woche anfangen diesen erstmal positiv zu belegen.


    Ich denke auch, dass wir grade was das Thema Berührungen und Bürsten betrifft noch wesentlich mehr Geduld mitbringen müssen und soweit ich das jetzt lese, ist das Clickern wirklich grade bei solchen Problemen sehr erfolgreich.


    Zitat

    'Braucht' er den Futterbeutel denn? Oder hat er gelernt, dass zu Hause ja doch immer ein voller Napf auf ihn wartet? Überlege Dir, weshalb sich die Suche nach dem Futterbeutel draussen nicht zu lohnen scheint und sei, wenn Du die Antwort darauf gefunden hast, konsequent. Er könnte sich zum Beispiel sein Futter auf dem Spaziergang selber erarbeiten. Alles Futter, nicht nur so einen kleinen Snack nebenbei.


    Dass der Futterbeutel draußen recht uninteressant ist, wird sehr wahrscheinlich daran liegen, dass zweimal täglich der gefüllte Napf bereit steht. Vermutlich muss ich hier ein bisschen umdenken.


    Zum Hintergrund: Hagen war ja auf einem mehr oder minder freistehenden Bauernhof angekettet und gehörte einem älterem Herren. Dieser kam nach einem Sturz ins Krankenhaus und es hat einige Tage gedauert bis jemand auf den zurückgelassenen Hund aufmerksam geworden ist und im Tierheim angerufen hat.


    Und auch zuvor wurde Hagen dort wohl auch nicht sehr regelmäßig gefüttert. Bekam einfach mal den Schweinekübel mit hingestellt und was eben so vom Essen übrig war. Als er zu uns kam war er jedenfalls sehr abgemagert. Ich habe teilweise das Futter zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen Räumen zubereitet. Weil er schnell mitbekommen hat, dass wenn ich zu einer bestimmten Zeit in die Küche gehe, gleich Fressen für ihn bereit steht. Und da hatte ich dann kaum eine Chance ihn zu bremsen. Er ist hochgesprungen, hat gerempelt und mir, weils nicht schnell genug gehen konnte, ein paar Mal den Napf aus der Hand geholt und mir manchmal dabei die Hand blutig gehackt.
    Sprich: er war extrem futtergeil, vermutlich weil er in seinen ersten 2 Jahren nie wusste, wann und ob es das nächste Mal was gibt.


    Daher behagt mir die Idee ihm so eine verlässliche Konstante in seinem Leben, das Füttern zweimal am Tag, zu entziehen noch so gar nicht. Auch wenn viele in unserem Freundeskreis bei Hunden die draußen nicht sehr aufmerksam sind, über das ausschließliche Füttern beim Spaziergang wohl große Erfolge erzielt haben und uns da auch immer wieder zu raten.


    Aber vielleicht ist es nach 2 Jahren auch wirklich soweit, dass ich nicht mehr den abgemagerten Hund sehen darf. Schließlich bleibt er in der Zwischenzeit auch ruhig vor seinem Napf sitzen bis ich ihn freigebe. Und das schrittweise aufzubauen war bald das Schwerste und Langwierigste überhaupt. 


    Dabei mal eine Frage nebenbei: Wir macht man das mit dem Füttern beim Spaziergang oder aus dem Futterbeutel am besten? Wir füttern in einem Wechsel selbst gekocht und roh sowie Dosenfutter. Da frag ich mich wie ich da das Futter am besten trabsportiere und ihm gebe, vorallem ohne selbst nach dem Spaziergang von oben bis unten eingesaut zu sein.


    Bisher bekommt er als Leckerlies gekochte Hühnerbrust oder selbstgemachte Hundekekse, weil man eben beides gut transportieren kann.


    Ich kann ihn ja aber nicht nur mit Hühnerbrust und Keksen ernähren. Sorry, aber da bin grade ein bisschen hilflos.


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    Das alberne Herumhüpfen ist weder Verarschung noch Spiel. Er ist überfordert, weil er Deinen Zorn nicht versteht und versucht durch eine Übersprungshandlung die Stimmung aufzuhellen.


    Also albern herum gehüpft ist er eigentlich nicht. Er hat eben geschnuppert und markiert und dabei ein Grinsegesicht gehabt, wie er es sonst auch hat, wenn er Spaß hat. Dabei die Lefzen auch nicht so hochgezogen wie bei seinem Stressgesicht.


    Und natürlich habe ich gerufen, aber ich hatte eher keinen Zorn sondern vielmehr Angst und Flattrigkeit in der Stimme.


    Zitat

    Gibt einen Grund weshalb er da laufen möchte?


    In dem Moment ist die andere Seite des Grabens sicherlich einfach wesentlich interessanter. Er ist auch sofort und zielstrebig an eine Birke die dort steht, hat geschnuppert und markiert. Und ehrlichweise, wir laufen häufiger auf dieser anderen Seite, also der Seite auf die er rüber gesprungen ist.


    Vielleicht behagt ihm die Abwechslung im Spazierweg ja nicht und die Birke fehlte ihm ;)


    Zitat

    Wenn er wirklich intelligent ist, wird er, wenn sich an Eurem Verhalten nichts ändert, die Ausflüge auf die andere Seite immer weiter ausdehnen.


    Genau das will ich vermeiden, dass er sich jedes Mal selbst belohnt, wenn er da rüber springt und dann jetzt langsam Regelmäßigkeit rein kommt. Nur, dass ich deswegen zukünftig nur an der Schleppleine führe, möchte ich auch nicht. Im Moment mache ich es, aber zumindest an dieser Stelle.


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    Und wenn der Hund jetzt nicht jagen geht oder andere angreift oder so, würde ich ihn einfach stehen lassen und weitergehen.


    Hagen jagt zum Glück nicht und ist auch niemandem gegenüber aggressiv. Aber man weiß ja in einer solchen Situation nie wer sich annähert. Kommt jemand mit einem sozial-unverträglichen Hund. Kommt jemand mit Angst. Kommt jemand der mit einem Moped in Hochgeschwindigkeit den Feldweg lang rast.


    Ja, weggerannt bin ich nachdem mein Rufen erfolglos war. Nachdem er nochmal an zwei anderen Ecken geschnuppert und markiert hat, kam er dann auch wieder rüber. Es war aber nicht so, dass er losgerannt ist, sobald ich mich von ihm entfernt habe.


    Das Ganze war eine Sache von vielleicht 30 Sekunden. Aber richtig, natürlich fängt in der Situation meine Stimme an zu flattern, weil ich nervös werde.


    Zitat

    Wieso nicht? Und: wie reagiert er, wenn Du den Spiess einfach umdrehst und Dich entfernst?


    Ich hab es versucht. Wenn er unbedingt riechen will, kann ich seine 82 kg wirklich nicht bewegen. Meist hilft es in so einer Situation auf ihn zuzugehen und damit nochmal auf mich aufmerksam zu machen. Dann kommt er meistens mit. Aber eben nicht immer. Vorallem dann wenn die Hündinnen läufig sind, kann er schon ein paar Minuten da stehen und schnuppern. Selbst mit tollem Stinkerkäse ist er nicht ablenkbar.
    Wenn ich mich umdrehe und einfach weitergehe, kommt er aber in der Regel bei einem Abstand von so ca. 50-100 m von allein nach, wenn es nicht allzu mega-toll riecht.


    Klar, er ist ein Lebewesen und somit sind 100% eher ausgeschlossen. Es ist aber schon mein Ziel ihn auch von tollen Duftmarken abrufen oder zumindest besser abrufen zu können.


    Zitat

    Nein, aber Du kannst das Reinkommen so attraktiv machen, dass er von selbst reinkommen will.


    Ich mache es aktuell so, dass ich mit ihm abends immer nochmal ein paar Meter vor dem Grundstück Gassi gehe. Allein um diese Verhaltenskette „Olle kommt raus und dann muss ich rein“ zu unterbrechen. So habe ich ihn dann auch an der Leine und führe in an der Leine ins Haus rein. An der Leine klappt das beinah immer. Ohne Leine würde er in der Regel draußen sitzen bleiben.


    Würdest Du das erstmal so fortführen?
    Und dann wohl nicht nur schlicht loben und ab und an eine Leckerlie, wie ich es jetzt mache, sondern gnadenlos belohnen, z.B. mit tollem Stinkerkäse?


    Zitat

    Was mir noch auffällt... Ist er gesundheitlich durchgecheckt? Wie sieht es mit dem Bewegungsapparat aus? Hüften okay?


    Hagen hat Probleme mit der Lendenwirbelmuskulatur. Unsere Tierärztin macht dann Physiotherapie und auch gern Akkupunktur oder Akkupressur. Das mit der Lendenwirbelmuskulatur passiert immer mal wieder. Es kommt durch eine Fehlstellung und wird wohl nur durch Muskelaufbau und -training in Form von angepasster Bewegung und Physiotherapie in Schach zu halten sein.


    Ich muss aber gestehen, dass ich jetzt nicht mehr im Kopf habe, was nun genau fehlsteht. Da müsste ich nochmal bei meiner Ärztin nachfragen. Die Auswertungen von der Tierklinik sind bei ihr hinterlegt.


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    Übrigens toll, dass ihr den Brummer aufgenommen habt!


    Danke Dir ;) Wir bereuen es auch keinen Tag und empfinden es so ein bisschen als kleinen Schicksalszeig, dass wir zusammengefunden haben.


    Unser vorheriger Bernhardiner Felix war im Jahr zuvor an einer Magendrehung gestorben und es war für uns klar, dass wieder ein Hund einziehen soll. Wir standen bei Felix Züchter auch schon wieder auf der Warteliste für einen Hund aus dem nächsten Wurf, der dann im Sommer 2013 gefallen ist. Parallel, weil das Leben ohne Hund sehr leer war, war ich oft im ansässigen Tierheim und bin Gassi gegangen.


    Und irgendwann rief die Organisation, die unser Tierheim mit betreut an und sagte uns, dass sie am selben Tag einen Bernhardiner von einem Grundstück geholt haben und da wir doch selber einen Bernhardiner hatten und dementsprechend auch den notwendigen Platz und das Equipment, ob wir uns vorstellen könnten ihn bis zur Vermittlung als Pflegestelle aufzunehmen, weil er auch dringend das Leben in einem Haushalt kennenlernen muss um überhaupt vermittelt zu werden.


    Wir haben uns eine ganze Weile den Kopf zerbrochen, ob wir es machen sollen. Ein ehemaliger Kettenhund war für uns schon eine Herausforderung, die durchaus respekteinflößend war und uns einiges an Nerven und schlaflosen Nächte gekostet hat.


    Nach 4 Wochen im Tierheim kam er zu uns und nach weiteren 4 Wochen habe ich schon mal vorsichtig angefragt, wie das denn ablaufen würde, wenn ich Klein-Hagen denn behalten wollen würde. 


    Wir haben am Anfang mit dem allerschlimmsten gerechnet. Teils trat es nicht ein, zum anderen Teil schon. Natürlich kannte er kein Leben im Haus, war nicht stubenrein, hat beim Staubsauger versucht sich unterm Bett zu verstecken (und nein, wir haben kein Hochbett ;) ), Name/Rückruf/Nein war alles logischerweise unbekannt, Leinen wurden zerbissen usw..


    In der Zwischenzeit genießt er es im Haus seine Ruhe zu haben und dass er nicht den ganzen Tag aufpassen muss. Und beim staubsaugen bleibt er entspannt liegen und ich kann sogar um ihn herumsaugen 


    Vorstehendes, bis auf seine Panik die er anfangs im Haus gezeigt hat, sind aber alles Sachen die man einem Welpen auch beibringen muss. So dass wir da eigentlich gar nicht so ansatzlos herangegangen sind.


    Nun ist er natürlich auch zwischenzeitlich doch recht selbstbewusst und damit auch selbständiger geworden - sicherlich ein Auslöser für zeitweises Desinteresse beim Rückruf oder hinsichtlich der Ausführung von Kommandos.


    Oh, nun ist mein Text schon wieder so ausufernd lang geworden. Entschuldigung dafür und danke fürs dennoch-lesen ;)

  • Ich kann dir leider nicht mit Ratschlägen dienen, aber dass ihr ihn aufgenommen habt finde ich toll. Rasse und Namen gefallen mir sehr.
    Alles was du über ihn schreibst, passt auch zu unserer Whippetdame, vom Krallen schneiden bis zur Diskussion über den zu gehenden
    Weg. Klar kann ich 15 kg besser händeln als 85 kg. Der Dickschädel bleibt, damit muss man leben. Was man braucht ist viel Humor. Kannst du mal ein Foto einstellen? Würde mich sehr interessieren.

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