Erziehungsmethoden ohne Verstärker (Leckerchen usw.)

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    Ich habe es von Anfang an so gemacht, dass wenn ich wusste er kommt, dann habe ich ihn gerufen und es gab ein Leckerlie. Natürlich mit dem Gedanken, dass es immer seltener ein Leckerlie gibt. Aber wie gesagt, in letzter Zeit war ich ziemlich sparsam damit und er hörte deutlich schlechter (habe es schon auf die Pubertät geschoben). Aber auf unserem heutigen Spaziergang hatte ich mal wieder welche dabei und siehe da, er hörte wieder super, bekam aber auch jedesmal eins für Kommen. Aber vielleicht erwarte ich ja auch zu viel? Irgendetwas muss er ja auch davon haben.
    Mit einem Quietschball kann ich ihn auch ab und zu zum Kommen bewegen.


    Darf ich noch fragen, wie du das Kommen aufgebaut hast? :smile:

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    Mit einem Quietschball kann ich ihn auch ab und zu zum Kommen bewegen.


    Also Bestechung?
    Besser ist, er kommt auf dein Signal und erhält dann eine Belohnung.

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    Ich glaube, du verstehst nicht ganz, dass ich gar nicht davon ausgehe, dass Schnüffeln IMMER gleichwertig als Belohnung funktioniert....


    Schnüffeln kanne eine hochwertige Belohnung sein, auch ohne vorher zu das Schnüffeln zu unterbinden. Ob man das selbst erlebt hat oder nicht, spielt dabei keine Rolle.


    Nein, ich verstehe wirklich nicht, wie Du das meinst, denn m.E. widersprichst Du Dir. Insbesondere mit den Beispielen, die Du da hast.
    Was Du zu Premack und RD-Thearie geschrieben hast, lässt mich noch mehr glauben, dass meine Beobachtung dazu durchaus eine Rolle spielt, dass sie nämlich dadurch zustande kommt, dass die Theorie dazu,wie ich sie verstehe, Recht hat. :)


    Zitat

    Na ja, es ist nicht immer eine operante Konditionierung am Werk, auch wenn man gerade glaubt sie einzusetzen. Vielleicht ist das zu wild gedacht, wer weiß.


    Ich bin abgehängt, auf was spielst Du an? Kongnitionspsychologie? Klass. Konditionierung? Habituation?

  • Was? Was willst du denn jetzt damit wieder sagen? Wie soll ich denn noch konkreter fragen, woran du denkst statt op Ko?
    Und den Spruch von über gestern verstehe ich noch weniger. Finde ich komsich, was zu behaupten und dann weder mit Erklärung noch Beispiel rüberzurücken auf Nachfrage.

  • Ich weiß, es ist lange her, aber ich greife das Thema jetzt nochmal auf. Ich bin leider nicht so oft hier im Forum unterwegs und hatte den Thread ganz aus den Augen verloren. Da sich aber hier viele Leute Gedanken gemacht und sich mit meiner Frage auseinandergesetzt haben, möchte ich euch den Hintergrund meiner Fragestellung nochmal erläutern.


    Ich habe jahrelang immer Hunde betreut und gehabt, die (für meine Lebensbedingungen) problemlos funktionierten. Wenn ich mal nicht weiter kam beim Hund, dann hab ich halt mein Leben passend organisiert (mit 18 war ich noch cool genug meinem Ausbilder zu verklickern, dass ich meinen Hund jetzt mitbringen würde, weil er nicht alleine bleiben kann). ;) Die Hunde hatten sicher die eine oder andere Baustelle, waren aber nicht aggressiv und einfach nicht problematisch für mich. Sie liefen auch neben den Pferden, die mein Haupthobby und einige Jahre auch mein Job waren, nebenher. Sie liefen am Pferd mit ohne zu jagen, waren freundlich zu allen Menschen die so auf den Hof kamen etc. pp. Nun hab ich aber seit zwei Jahren einen Hund, bei dem es nicht so easy going ist (ein Malinois mit übler Vorgeschichte). Die ersten Trainer, die (vermeindliche) Erfolge erzielten, arbeiteten nicht positiv. Ich wollte meinen Hund nicht traktieren, Gewalt hatte er in seinem ersten Leben genug kennengelernt. Aber ich war mehr Pferdemensch als Hundemensch. Wenn ich auf dem Pferd saß, dann hatte ich zwar Zügel in der Hand, aber ansonsten vor allem meinen Körper als Hilfsmittel. Am Boden hatte ich ein Halfter am Pferd und einen langen Strick und ansonsten vor allem meine Körpersprache. Belohnungen waren dann Pausen, Zuneigung/Streicheln, die Arbeit beenden, den Bewegungsdrang ausleben lassen etc. Deshalb war ich auf der Suche nach einer ähnlichen Methode für die Arbeit mit Hunden. Weil es mir vertraut ist, nicht irgendwelche großartigen Hilfsmittel in der Hand zu haben.


    Die Arbeit von Anne Krüger, zumindest das, was ich vordergründig gesehen habe, hat mich angesprochen. Der genauere Blick hinter die Kulissen mit Teilnahme an einem Einführungsseminar und eine Einzelstunde sowie das Mitlesen in einer Harmonilogie-Gruppe haben mich jedoch wieder davon abgebracht.


    Ich setze mich inzwischen mit positivem Hundetraining auseinander und bemühe mich, das Lernverhalten von Hunden und die Möglichkeiten des Trainings besser zu verstehen. Ich hab noch nicht den großen ganzen Durchblick und bei sowas wie positiver Strafe etc. schaue ich noch nicht durch, aber ich bin dran. :) Also danke für eure vielen Beiträge, die ich jetzt inzwischen sogar teilweise schon verstehe. Im November hätte ich mit vielen Begrifflichkeiten schlicht nichts anfangen können.

  • Ich kenne auch die Arbeit mit Hunden und Pferden.


    Hauptunterschied für mich: Bei Pferden erreicht man sehr viel über negative Verstärkung, also Druck wegnehmen (oder im Reiter Deutsch Hilfe aussetzen). Pferde setzen das unter sich auch ein.


    Hunden entspricht diese Art der Verstärkung in meiner ganz persönlichen Erfahrung sehr viel weniger. Genau genommen finde ich dass es dem Menschen beim Hund noch viel mehr Timing, noch viel mehr Feinheit abverlangt, als beim pferd.
    Umgekehrt profitieren Pferde aber auch enorm von positiver Verstärkung, vielleicht probierst dus mal aus (Clickertraining).


    2. Riesenunterschied: Hunde sind vielfältiger. Pferde sind sich untereinander einfach ähnlicher. da gibts keine absolut grundlegenden unterschiede in der Veranlagung. Hunde haben Jagdtrieb, Schutztrieb, Hütetrieb, je nachdem - und wenn man 10 Hunde hatte die am Pferd mitliefen ohne zu jagen, es sagt nix über die Qualitäten des Ausbilders aus. Der 11. kann ein Jäger sein.... Hund ist weniger gleich Hund, wie Pferd gleich Pferd ist.


    So erlebe ich das.


    Magst du mal von Anne Krüger erzählen? Würde mich interessieren. Sie arbeitet ja hauptsächlich über neg. Verstärkung, das interessiert mich wie das in der Praxis aussieht.

  • Ich habe bei ihr Seminare besucht. Erst einmal ohne Hund und dann mit Hund. (aber braven Hund) (Jeweil Hüteseminare mit einem Teil Harmoniologie.


    Sie bedroht den Hund und nimmt den Druck weg damit Hund einen neuen Weg gehen kann. Sie selbst und einige wenige, die ich beobachtet habe, setzen das perfekt um und erreichen eine hohe Dressurleistung.


    Die meisten, die ICH sah, sind einfach nur grobgmotorisch und es artet in Misshandlung aus.


    Finger weg!


    Ich habe sie jedoch als eine sehr kommunikative und charismatische echte Frau kennengelernt. Aber diese Methode ist nichts Gutes.

  • Genau das meine ich. Pferde kann man auf diese Art führen (wobei ich es nicht als Drohen bezeichnen würde), ohne sie zu verunsichern - wenn man es richtig macht.
    Bei Hunden seh ich es nicht so wirklich.

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