Plauderthread für Ausstellungsverrückte-Besucher &Aussteller
- Eladamri
- Geschlossen
-
-
Jeder Hund im Ehrenring ist der beste seiner Rasse, nach subjektiver Rassestandardinterpretation des Richters an dem Tag und ausgewählt aus den Hunden einer Rasse, die an dem Tag ausgestellt wurden. (Bei seltenen Rassen kann zb auch nur 1 Hund da stehen und allein deshalb alles gewinnen. Muss nicht. Passiert aber doch öfter)
Das Group Judging ist dann ein (ich sag mal fies: völlig unnötiger) Extrabewerb. Von den jeweils Rassebesten einer Übergruppe wird einfach der Hund gewählt, der naja, dem Richter am besten gefällt oder am besten gehandelt wird oder...
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Plauderthread für Ausstellungsverrückte-Besucher &Aussteller* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Gut, dann sag ichs mal so, Da laufen 10, 15, 20 Hunde im Kreis. Alle haben schon das BOS ihrer Rasse. 1/3 hat keinen Bock mehr, sind raus, die restlichen nimmt er einen Imposanten, einen Süßen, einen Wuschligen und einen Glatten. Und der der ihm persönlich am besten gefällt oder wo die Handlerin den tiefsten Ausschnitt hat/den wenigsten tiefen Ausschnitt hat, der wird Sieger.
-
Irgendwie hätte ich lieber eine Erklärung erhalten, in der komplexe anatomische Gegebenheiten und eiskalte Objektivität als Stichworte vorkommen.
Was für ein sinnloses Theater ist das denn dann?
-
Irgendwie hätte ich lieber eine Erklärung erhalten, in der komplexe anatomische Gegebenheiten und eiskalte Objektivität als Stichworte vorkommen.
Was für ein sinnloses Theater ist das denn dann?
Naja, die theoretische Antwort ist, dass die Richter alle Rassestandards der Hunde in der Gruppe in und auswendig kennen und so dann die Summe der Mängel des einen Hundes gegen die eines anderen Aufwiegen können, um den Hund zu finden, der seinen Rassestandard am besten repräsentiert.
Gerade bei "uns" (FCI Gruppe 1, KC Gruppe Pastoral, AKC Gruppe Herding) fällt einem dann auf, dass scheinbar die Zucht von den langhaarigen Hunden viel besser zu laufen scheint (hinsichtlich des Rassestandards) als bei den kurzhaarigen. Das liegt bestimmt nicht daran, dass man die Entscheidung dann weniger leicht schlecht machen kann, weil außer ihm niemand weiß, wie die Winkelungen sind oder die Brusttiefe oder der Halsansatz oder oder oder...
-
Die Richter (zumindest in FCI ist das so) haben eine lange Ausbildung und laufen bei den Rassen ja lange mit.
Eigentlich fängt man an als Spezialzuchtrichter, meistens bei der Rasse, die man selbst züchtet oder besitzt. Dann weitet man das in der Gruppe aus und läuft als Anwärter mit, macht parallel Prüfungen, wo zB dazu gehört, dass die Hunde doppelt gerichtet werden müssen und die Richterberichte sich ähneln müssen (also dass der Azubi dasselbe sieht wie der erfahrene Richter). Macht man das oft genug, bekommt man die Approbation für den Gruppenrichter, zB FCI Gruppe 9. Das weitet man dann aus, dann ist man beispielsweise irgendwann Richter für die Gruppe 9, 1 und 6. Erst dann darf man natürlich auch die Gruppen richten. Höchste Stufe ist Allgeneinrichter für alle Gruppen.
Allgeneinrichter sind auch nicht ganz unumstritten, weil sie eben nicht so die riesen Erfahrung haben und tiefe Einblicke in die einzelnen Rassen. Meines Wissens nach gibt es auch wirklich wenige, die alle Rassen richten dürfen.
Natürlich geht's da auch darum, wie ein Hund sich am Ende des langen Tages noch trägt. Mein noch junger Rüde war im Ehrenring jedes Mal nicht so wirklich, wie er sich präsentieren kann. Wir sind zusammen einfach noch nicht so weit. Ich durfte trotzdem mit ihm schon paar Male starten und die Atmosphäre ist schon eine ganz andere. Alleine schon die Vorbereitung im Vorring, das muss man alles mit dem Hund erleben und zusammen üben.
Im Vorring werden die einzelnen Hunde ja auch schon begutachtet. Dias sehen die Zuschauer nur nicht. Man steht bestimmt 20min im Vorring und da läuft der Richter schon seine Runden.
Es gibt auch einfach Rassen, die sind eher im Endring auf dem Treppchen als andere zu finden. Ist einfach so.
Ausstellen ist kein Punktesport. Das darf man nicht vergessen. Es ist subjektiv, ja. Deswegen hat man oft das Gefühl, es ist unfair. Und ich meinerseits könnte einige Richter aufzählen, die Leute nach vorn setzen, weil der Hund nunmal von xyz gezüchtet wurde. Oder weil er eben schon viel gewonnen hat (self fulfilling prophecy). Oder weil von Mensch xyz gehandled.
Es gibt eben kein - 5 Punkte gezogen, wenn Pylone berührt oder sowas. Wer damit nicht kann, sollte eher bei Sport bleiben. Wobei ich auch da schon Situationen hatte, wo mir Punkte für etwas gezogen wurde, was definitiv so anders in der Po stand. Nur der Richter ist eben der Richter. Die Entscheidung des Richters ist nicht diskutabel.
-
-
Und ich meinerseits könnte einige Richter aufzählen, die Leute nach vorn setzen, weil der Hund nunmal von xyz gezüchtet wurde. Oder weil er eben schon viel gewonnen hat (self fulfilling prophecy). Oder weil von Mensch xyz gehandled.
Jups. Ich hab mich in Ludwigshafen mit unseren Ausstellungsprofis unterhalten. So nenne ich sie mal und ich meine das absolut nicht abwertend!!
Sie meinten dann im Gespraech, das es Hunde gibt, die ihre ganzen Titel bekommen, weil Person X sie fuehrt. Egal was der Hund im Ring macht..selbst wenn er sich nicht anfassen laesst oder beisst.. Fuehrt Person X bekommt dieser Hund sein V1 + Anwartschaften (heisst doch so?).
Ich find es immer wieder interessant wie krass unterschiedlich Richter sind. Richter 1 haut ein genuegend raus, weil der Hund zu dunkel ist. Richter 2 (andere Ausstellung) gibt 2 unfassbar dunklen Hunden 1x V und 1x SG. Die Farbe wird im Bericht nicht erwaehnt..
Muss man glaub ned verstehen..
Die Entscheidung des Richters ist nicht diskutabel.
Es gibt allerdings Richter, mit denen man danach ueber die Entscheidung reden kann. Also nicht im Sinne von 'aendern!!', sondern um sie zu verstehen. Oft auch wenn der Bericht eigentlich echt gut ist und einen Hund beschreibt der kaum Fehler hat und dann aber ein G oder genuegend bekommen hat.
-
Es gibt allerdings Richter, mit denen man danach ueber die Entscheidung reden kann. Also nicht im Sinne von 'aendern!!', sondern um sie zu verstehen
Ich persönlich sitze ja gern am Richtertisch und schreibe und ich kenne auch einige Anwärter, wo ich ebenfalls zuhören und lernen darf. Ich muss sagen, dass ich da schon ganz viel gelernt habe und als Schreiber selten das Gefühl hatte, dass da jemand sein Amt (ja es gibt bisschen Verpflegung und Spesen, aber an sich macht man das ja aus Leidenschaft) abtut und einfach irgendwas entscheidet, ohne zweimal darüber nachzudenken.
Ich denke, jeder hat sein eigenes Bild im Kopf vom idealen Rassevertreter, selbst wenn man ein und denselben Standard vor 10 Leute legt und die bewerten lässt.
Meine Hündin hat als Champion zB mal gegen eine Jugendhündin verloren. Tief in mir war ich schon verwundert oder gekränkt, zumal ich meine Hündin in vielen Dingen besser fand und zumindest deutlich besser präsentiert und raus gebracht, aber der Richter hatte Recht. Der Farbschlag meiner Hündin gilt als Versuchszucht und glücklicherweise geht's ja doch ein wenig voran an einigen Ecken. Die junge Hündin war gut gezüchtet und der Kopf sah deutlich mehr mach Standard aus als der meiner Hündin. Der Richter kam im Anschluss beinahe entschuldigend zu mir und hat mir das erklärt. Musste ich anerkennen und auch, dass er recht hat. Für die Entwicklung der Rasse freut mich das ja auch. So fair muss man dann auch sein, auch wenn es ein Wettbewerb ist.
Gegen bessere Hunde zu verlieren, finde ich absolut nicht schlimm.
-
Was für ein sinnloses Theater ist das denn dann?
Ehrenring ist Show.
-
Ich habe 0 Ahnung von Ausstellungen und eine Frage zur Crufts:
Mir will nicht in den Kopf, wie beim Group judging trotz eines Überbegriffes (bspw jetzt Gundogs) so viele so unterschiedliche Rassen direkt gegeneinander abgeglichen werden können.
Also zB der Clumber Spaniel gegen den Irish Setter...phänotypisch doch erstmal sehr unterschiedliche Hunde.
Was macht den einen dann besser als den anderen? Wieso ist das scheinbar so problemlos vergleich- und richtbar?
Kapier ich nicht...
sieht der BOB Clumber Spaniel im Vergleich zum BOB Irish Setter seiner Rasse phänotypischer aus.... usw....
so sollte es zumindest sein im Mainring......
-
Super....Glückwunsch
Was benötigt man denn alles zum Swiss Show Champion?
Im Rahmen der WDS zwei CAC, wobei eins davon auf der WDS selber und das andere bei einer der im Rahmen der WDS stattfindenden Shows errungen werden musste.
Jetzt muss ich nochmal fragen. Wenn ich das richtig verstehe, ist man ja schon damit durch wenn man z.B. in Aarau beide Tage hingeht und so Gott will dann 3x V1 bekommt, oder? Dann hätte man doch an Tag 1 Vormittags CAC/CACIB, am Nachmittag CAC und am Tag 2 CAC/CACIB. Irgendwie habe ich gehört, dass es beim dem Titel keine Zeitbegrenzung gibt bzw. Mindestlaufzeit. Bin grad etwas verwirrt.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!