Leckerli- Erziehung Heute und Früher......
-
-
Hallo Zusammen,
vor ein paar Tagen fragte mich ein Bekannter, der z.Z. Selber keinen Hund hat , aber mit Hunden aufgewachsen ist.
Wieso bekommen heute Hunde bei jeder Gelegenheit Leckerlis " Mein Vater -so sagte er, hatte immer Hunde und die wären nie ständig mit Leckerlis zugestopft worden.Mein Beagle Jack ist mein erster Hund und frisst mich, seit er seit über 3 Jahren jetzt bei mir ist, mit Haut und Haaren .Ich war ja schon Anfang fünfzig und davor hatte ich noch nie ein Hautier.
Bei der Erziehung ist am Anfang einiges schief gelaufen und irgendwie baut sich bei mir gerade ein gewisser Frust auf, mir ständig wieder irgendein Superleckerlie einfallen zu lassen, da mein gebarfter kleiner Feinschmecker eigentlich schon alles kennt und bei einer Pöpelattacke sich selbst durch ein Stück Pansen nicht ablenken läst.
Ich war sogar mal auf einem Beaglewochenseminar , da wurde dermaßen mit Leckerlis/Futter zur Eriehung gestopft , dass er danach 1 Kilo !!!!!! mehr drauf hatte.
Aber ich will jetzt keine Erziehungstips , sondern bin einfach mal neugierig:Wie war das hier in Deutschland mit der Hundeerziehung so vor ca. 40 Jahren, bevor es Hundeschulen mit div. Erziehungsmodulen gab, eine ganze Industrie um Futter und Leckerlies, da gabs doch auch schon Familienhunde.
Haben die sich selber erzogen????
Vielleicht sind ja hier einige Oltimer , die was zu erzählen haben.
Fänd ich schön.
Siegrid und Jack -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich kann nur von meinem Opa reden, der hatte immer deutsche und weisse Schäferhunde und keiner von denen wurde mit Leckerlies erzogen.
Da ging alles über Bindung, nicht über Bestechung.
Seine Hunde mussten zum Beispiel immer für ihr normales Futter (frisches Fleisch) arbeiten. Wenn die nicht mitgemacht haben wie er es wollte, gabs den Tag halt nix.
Ansonsten kam mal ein Tätschler, oder ein nettes Wort..Ich glaube es stimmt schon das man sagt die Hunde von heute sind viel zu verwöhnt
Ich bin aber auch ein leckerlie geber... wenn mein Opa das wüsste, würde er sich im Grabe umdrehen
-
Man hat halt irgendwann erkannt dass es bei den Lerntheorien auch positive (nicht nur negative) Verstäkung gibt.
Achtung, schwarz weiß ausgedrückt.Mit Leckerlies bestätigen heißt aber nicht sich immer was neues einfallen lassen zu müssen. Das Ziel ist ja nicht ausschließlich zu locken..
Gesendet von meinem GT-I9505 mit Tapatalk
-
Zitat
Wie war das hier in Deutschland mit der Hundeerziehung so vor ca. 40 Jahren, bevor es Hundeschulen mit div. Erziehungsmodulen gab, eine ganze Industrie um Futter und Leckerlies, da gabs doch auch schon Familienhunde.
Haben die sich selber erzogen????
Vielleicht sind ja hier einige Oltimer , die was zu erzählen haben.
Fänd ich schön.
Siegrid und Jack
Nein, selber erzogen haben die sich nicht. Viele waren sehr schlecht erzogen, es wurden viel weniger Ansprüche an den Hund gestellt. Der durfte sich auch noch hündisch verhalten.Aber erzogen wurde natürlich auch, und Leckerbissen zur Belohnung waren nicht unbekannt. Aber sehr viel an Erziehung lief über Bestrafung. Anschreien, an der Leine rucken (gern mit Stachelhalsband), mit der zusammengerollten Zeitung oder der Leine hauen...... Bis auf die Zeitung (die war für zuhause) alles erlebt im Grunderziehungskurs für Junghunde. Da es aber ein fortschrittlicher Verein war, wurde gelegentlich auch gelobt, aber am meisten Zeit wurde aufgewendet, das richtige Strafen zu lernen.
So habe ich die gute alte Zeit erlebt. :/
-
Wer Leckerchen als Belohnung gibt, kann sich ja überlegen, wieviel und WANN er die gibt.
Wenn ich mit 3 Hunden einen "Heute lernen wir was" Spaziergang machen, dann schneide ich 3 Wiener klein. Die sind schneller alle, als der Spaziergang meist beendet ist.
Ich weiss nicht, wie manche es schaffen IMMER ANDAUERND Leckerchen dabei zu haben. Dann müsste ich einen Rucksack mit Leckerchen bei haben....bei uns ist das immer so schnell verbraucht.
-
-
Zitat
Da ging alles über Bindung, nicht über Bestechung.
Seine Hunde mussten zum Beispiel immer für ihr normales Futter (frisches Fleisch) arbeiten. Wenn die nicht mitgemacht haben wie er es wollte, gabs den Tag halt nix.Meiner Meinung nach hat Bindung Nix mit Erziehung zu tun, oder umgekehrt. Leckerchen haben ja nicht unbedingt mit Bestechung zu tun, sondern sollen ein Anreiz für den Hund sein.
Futterentzug hat für mich auch mal Nix mit Erziehung zu tun, sondern mit Willkür.
Die DSH meiner Eltern wurden mit Druck ausgebildet, parierte der Hund nicht, dann gab es Leinenruck oder einen Anranzer.
Die Hunde waren augenscheinlich "gut erzogen", aber keine Verlasshunde oder so alltagstauglich, wie ich es mir von meinen Hunden wünsche. Diese Alltagstauglichkeit erreiche ich sehr gut mit der Gabe von Leckerchen.
Z.B. sollen meine Hunde, Jogger, Radfahrer Fussgänger und andere Hunde ignorieren. Von klein auf lernen sie, bei Sichtkontakt, das sie zu mir kommen sollen, dafür gibt es einen Keks. Darauf kann ich mich bei meinen Hunden wenn sie erwachsen sind, zu 95 % verlassen. Das stelle ich mir schwierig vor, das ohne Futter zu trainieren (oder auch Spielzeug), weil ich ja in dem Moment attraktiver sein muss, als z.B. der andere Hund. Später ist es ein automatischer Vorgang, aber auch da gibt es noch oft einen Keks 'fürs bei mir bleiben'
Meinen ersten Hund habe ich (fast) ganz ohne Leckerchen erzogen. Der war von sich aus schon so, das er alles richtig machen wollte. Heute denke ich aber, ich hätte aus dem Hund noch viel mehr "rausholen" können, wenn ich ihn mehr mit Leckerchen belohnt hätte.
Ich finde Leckerchen in der Hundeerziehung sinnvoll.LG
Katrin -
Ist zwar keine 40 Jahre her... ich war 11 Jahre alt und bekam meinen seit Jahren heißersehnten Hund geschenkt, Aicha. Mix-Welpe von privat, keine Hundeschule, ich habe sie alleine "erzogen", mit quasi keiner Hundeerfahrung. Die Hundeerfahrung dachten viele in unserer Straße zu haben und so hab ich leider auf viel zu viel gehört, was mir heute noch leidtut . Leckerlies gab es nicht, Hund soll "wegen mir" hören. Ball spielen ist die beste Art der Auslastung. Hat er Angst, einfach mitziehen, der muss merken, dass ich mich davon nicht beirren lasse. War der Hund jagen, so richtig zusammenscheißen hinterher. Zieht der Hund: ordentlicher Ruck! Wird er von einem fremden, doppelt so großen Hund verprügelt: och, das klären die unter sich (Aicha war ein Pudel-Dackel-Terrier... Mix). Als Welpe erste Nacht gejault in einem Zimmer ohne irgendwen: schimpfen, das muss sie lernen (in der zweiten Nacht schlief sie dann aber trotzdem mit in meinem Bett, das ging für mich dann doch gar nicht...) Für so viel möchte ich mich bei ihr entschuldigen und sie war dennoch so ein toller Hund... So viel zu unserer "guten alten Zeit".
-
zum einen wurden früher viel weniger Ansprüche an den Hund gestellt, der Hund hatte deutlich mehr Freiheiten.
Zum anderen wurde, so wie ich es kennen gelernt habe, viel über Strafe und Druck erzogen.
Hat der Hund was falsch gemacht, wurde er nach allen Regeln der Kunst verprügelt.Wobei eine Erziehung mit Leckerlis nix damit zu tun hat, dass man sich immer was neues einfallen lassen muss, was die anderen Belohnungen vorher noch toppt.
Ganz am Anfang gabs hier als Leckerli einfach das ganz normale Trockenfutter. Und mittlerweile eben irgendeine Probe, da es als Hauptfutter kein Trockenfutter mehr gibt. -
Zitat
I Für so viel möchte ich mich bei ihr entschuldigen und sie war dennoch so ein toller Hund... So viel zu unserer "guten alten Zeit".
Genauso geht es mir bei meinem ersten Hund auch. Er war so toll und ich habe es alles als selbstverständlich hingenommen....
-
Also, die Hunde meiner Großeltern waren eigentlich gar nicht erzogen. War aber auch egal, denn die lebten ja eh nur auf dem Hof an der Kette oder liefen frei herum... killten Hühner, prügelten sich mit anderen Hunden... die verließen nie das Dorf. Die kannten kein Laufen an der Leine, kein Auto fahren, kein Leben im Haus.
Für mich wäre eine solche Haltung nichts.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!