Leckerli- Erziehung Heute und Früher......

  • Mein Opa warder Beste und liebste Opa den man sich wünschen konnte - und er hat seine Schäferhunde immer mit einer ordentlichen Tracht Prügel erzogen. So gehörte sich das. Punkt.


    Mein Vater hat die "straffe Führung" zum Glück nicht übernommen - dafür waren unsere Familienhunde auch nicht erzogen. Die haben ziemlich gemacht eas sie wollten.


    Die Ansprüche an einen Hund waren aber auch nicht dermassen hoch wie heute, heute darf ein Hund ja nicht mal mehr wuff machen ohne dass jemand einen Herzinfarkt bekommt.


    Ich finde es gut, dass neue Erkenntnisse in Sachen Lerntheorien in der Hundeerziehung Verbreitung gefunden haben.


    Komische Auswüchse und Extremr gibt es aber immer und überall.

  • Zitat

    also erstens: ein leckerlie ist eine positive verstärkung und hat mit bestechung nichts am hut.


    Och, ich kenne genug Leute die bestechen, statt zu verstärken. Wie du schon schreibst, es kommt auf den Umgang damit an.

  • Ich weiss nicht aber früher ( also ich bin 42 Jahre ) und damals mit 12-13 Jahren wollte ich unbedingt einen Hund haben. Da meine Mama aber furchtbare Angst vor Hunden hatte, blieb es bei dem Wunsch. Da habe ich dann die Nachbarshunde ausgeführt. Da gab es einen kleinen Spitzmischling die konnte nie ohne Leine laufen und war auch wirklich rotzenfrech und null erzogen. Und es gab den altdeutschen Schäferhund namens Leska die einem älteren Herren gehörte. Dieser Hund war der Hammer. Super erzogen total sozial und sie lief immer einfach mit. Ich hatte niemals eine Leine dabei , die brauchte man auch nicht. Sie kam einfach immer mit und machte nie Blödsinn. Wie der Hund von Herrchen erzogen wurde, weiss ich nicht genau. Aber sie machte nie einen ängstlichen oder unterwürfigen Eindruck wenn Herrchen sie ansprach oder ein Kommando gab. Ich glaube ich bin meine ganze Jugend mit diesem Hund unterwegs gewesen. Sie gehörte einfach zu mir und sie war unglaublich loyal.


    Als ich dann Anfang der 90er meinen ersten eigenen Hund bekam wurde alles anders. Ich hatte mich mit Hundeerziehung nicht beschäftigt und so lief unser Hund einfach als Familienzuwachs nebenbei mit. Gehört hat er nur ab und zu mal, er war rotzenfrech und ein totaler Hibbelkopff ( Boxer-Staff-Mix ). Wenn er ausgeartet ist , hat er auch mal eine mit der Zeitung bekommen. Ich kannte es nicht anders. Aber geholfen hat es trotzdem nicht wirklich :)
    Als der Dicke dann ca 8 Jahre alt war habe ich einen kleinen Mittelspitz dazu bekommen. Auch da hatte ich keinen Plan von Hundeerziehung hab mich damit einfach nie beschäftigt. Leider konnte ich so das Potenzial des Spitzes gar nicht richtig fördern und sie wurde eine kleine freche, immer bellende Spitzdame.
    Heute sieht das schon ganz anders aus. Ich habe mehr Hintergrundwissen und habe mcih viel belesen und mit dem Thema Hund beschäftigt. Trotzdem gibt es keine Leckerchen einfach so in die Schnute. Draussen schon gar nicht da ist mir wichtig das mein Hund hört weil er mich als Leader akzeptiert und nicht weil ich die Tasche voller Kekese habe. Das klappt auch gut mit Bella und mir. Kekse gibt es drinnen für Tricks und clickern.


    Nun waren wir Samstag zum Nikolausgrillen in der Nachbarschaft und mich sprach eine Hundehalterin an. Sie sagte mensch immer wenn ich Dich mit dem Hund sehe werde ich richtig neidisch. Sie hört so toll und bleibt immer an Deiner Seite. Meiner rennt hunderte Meter vor und in jede Einfahrt rein. Der hört nur wenn ich die Tasche voller Kekse habe. Die Dame ist nämlich so eine die ständig voll bepackt mit Keksen durch die Welt läuft nur damit der Hund eventuell mal hört wenn sie ruft. Sind die Kekse leer dann ist mit Gehorsam auch nicht mehr zu rechnen. Ich denke hier wurde einfach falsch gearbeitet.
    Für mich ist wichtig dass das soziale Benehmen beim Hund ohne Bestechung oder Belohnung mit Keksen klappt.
    Ich bestehe auf meine Regeln und lobe stimmlich und mit herzlicher körperlicher Zuneigung.
    Klar habe ich am Anfang auch mit Keksen gearbeitet stellte aber relativ schnell fest, das Bella nicht zu mir kam beim rufen weil ich gerufen habe sondern weil es Kekse gibt. Die Augen klebten nur auf der LEckerklie Tasche der Rest war ihr egal. Das hat mich sehr gestört daher habe ich die Belohnung verändert. Und ich fahre super damit.
    Sie kommt weil ich sie rufe und weil sie mich respektiert und nicht weil ich einen Keks dabei habe.


    Ich werde auch in Zukunft dabei bleiben. Für Tricks und Spiele und Arbeit ( formeles Lernen gibt es Kekse und die vom ganzen Herzen aber gutes Benehmen also das soziale Lernen wird mit der Aufmerksamkeit und Liebe und Hingabe des Leaders belohnt.


    LG Jezz

  • Zitat

    der Aufmerksamkeit und Liebe und Hingabe des Leaders belohnt.


    das ist ja ein positiver verstärker und genau das selbe wie ein leckerlie.


    Zitat

    weil ich sie rufe und weil sie mich respektiert und nicht weil ich einen Keks dabei habe.


    ich denke der hund kommt weil sie dafür belohnt wird. ob das nun spielzeug, lobwort, streicheln oder leckerli ist spielt keine rolle. jeder hund ist individuell, einige mögen gestreichelt werden am besten, für andere ist die grösste belohnung ein zerrspiel. wieder andere mögen am liebsten einen kecks. aber vom prinzip her genau das selbe.

  • ja aber nicht mit Keksen ...Liebe , Aufmerksamkeit habe ich immer dabei...Kekse muss ich extra mitnehmen...wenn sie leer sind schauen wir mal ob es dann immer noch so gut klappt ;)


    Und es geht ja nicht darum das überhaupt nicht belohnt wird. Das Thema ist ja Leckerli Erziehung..und das ist einfach nichts für mich ( ausnahme wie schon erwähnt sind Tricks etc )

  • Zitat

    Nun waren wir Samstag zum Nikolausgrillen in der Nachbarschaft ...




    LG Jezz


    o.T.: Sorry, aber ihr grillt Nikoläuse???? Pfui!


    :lachtot: :lachtot: :lachtot:

  • Zitat

    o.T.: Sorry, aber ihr grillt Nikoläuse???? Pfui!


    :lachtot: :lachtot: :lachtot:


    Hihi ja lecker und knusprig waren die ;) Jetzt weis ich auch warum bei uns im Dorf sowenige Leute was im Stiefel hatten :lachtot:

  • ja, das hast du immer dabei- zudem sind futterbelohnungen bei einem gesättigten hund natürlich keine wirkliche belohnung mehr.


    aber mit liebe und streicheleinheiten kann man nicht alle hunde belohnen. unsere beiden tierschutzhunde mochten anfangs draussen nicht angefasst werden- ich besuche auch hundeschulen mit heimhunden welche extrem scheu sind. da kommt ein geworfenes leckerlie oder spielzeug eher zum einsatz.

  • Zitat

    ja, das hast du immer dabei- zudem sind futterbelohnungen bei einem gesättigten hund natürlich keine wirkliche belohnung mehr.


    aber mit liebe und streicheleinheiten kann man nicht alle hunde belohnen. unsere beiden tierschutzhunde mochten anfangs draussen nicht angefasst werden- ich besuche auch hundeschulen mit heimhunden welche extrem scheu sind. da kommt ein geworfenes leckerlie oder spielzeug eher zum einsatz.



    auch da stimme ich Dir vollkommen zu. Meine Hündin ist auch aus dem TH und wollte Zuneigung vor allem draußen kaum zulassen. Daher hab ich anfangs auch mit Keksen und Spielzeug etc gearbeitet. Das ist auch völlig ok zu Beginn..aber ich bin der Meinung , das wenn der Hund angekommen ist und Vertrauen zu mir aufgebaut hat, dann kann man langsam anfangen die Kekse abzubauen und mit anderen Lobvarianten zu arbeiten. Einfach um sich nicht abhängig von der Keksdose zu machen ....


    Aber wie gesagt das ist meine Meinung und jeder soll das so machen wie es für Ihn am besten ist. :smile:

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