Kameraauswahl, Tipps zum Fotografieren - Teil IV

  • Hallo zusammen,

    ich muss mir eine neue Kompaktkamera zulegen, weil meine Sony DSC-RX-100 gestern das zeitliche gesegnet hat.


    Ich war immer sehr zufrieden mit ihr. Aber trotzdem will ich mal schauen was es noch für Alternativen gibt.

    Ich habe auch schon die Suche nach Threads bemüht, aber die sind nun doch schon ein paar Jahre alt.


    Hat hier jemand noch Tipps für eine gute Kompaktkamera?

  • Ich bin mittlerweile der Meinung dass man fuer den Einstieg in die Fotografie nicht mal eine DSLR braucht. Die aktuellen Smartphones sind schon so gut dass man damit super ueben kann. Denn Bildaufbau, Lichteinfall,usw macht auch die DSLR nicht alleine.

    Es macht sogar Sinn, Bildinhalt, Aufbau und Co mit einer Kamera zu üben die erstmal keine Technik verlangt. Die Kameratechnik ist ja im Prinzip simpel, aber das Zusammenspiel von aussen und innen ergibt so viele Möglichkeiten auf welche man sofort mit „wenn, dann...“ reagieren muss, dass es am Anfang unmöglich ist, sich auf alles zu fokussieren. Ich hab meinen Studis gern Aufgaben mit dem Handy, einer Vollautomatik oder sogar mit Bleistift und Papier oder Camera Obscura gegeben. Im Prinzip ist es sowieso der bessere Weg, erst das Auge für Bildinhalt (was will ich sagen), Bildaufbau und Licht zu schulen. Und erst wenn da schon eine gewisse Automatik vorhanden ist, die Technik des Fotoapparates hinzuzunehmen. Es geht auch umgekehrt, aber oft passiert dann, dass die Leute an der Kameratechnik hängen bleiben und zwar technisch gute, aber schlecht gestaltete und seelenlose oder inhaltslose Bilder machen ohne weiterzuschauen.


    Absolut unterschätzt werden Bildaufbau und bei Fotografie mit Menschen die Beziehungsebene. Gerade die technisch sehr versierten sind da manchmal sehr unsicher. Ohne gute Beziehungsebene (kann auch mit einem Fremden innert Sekunden geschehen) werden Bilder mit Menschen nichts. Nicht mal, wenn die Menschen nichts vom Bild ahnen. Und genaugenommen braucht man auch bei Natur oder Architektur oder was auch immer Beziehung zum Motiv. Ein guter Fotograf ist einer, der sich zutiefst fur das vor der Kamera interessiert. Nicht fur die Kamera.


    Ich werde aber lustigerweise zu 95% nach technischen Aspekten gefragt.

  • Es macht sogar Sinn, Bildinhalt, Aufbau und Co mit einer Kamera zu üben die erstmal keine Technik verlangt. Die Kameratechnik ist ja im Prinzip simpel, aber das Zusammenspiel von aussen und innen ergibt so viele Möglichkeiten auf welche man sofort mit „wenn, dann...“ reagieren muss, dass es am Anfang unmöglich ist, sich auf alles zu fokussieren.

    Denkst du das kann man wirklich lernen oder bricht dann einfach die Kluft auf zwischen denen die Talent für sowas haben und die anderen?


    Zu den technischen Fragen, ist halt viel einfacher danach zu fragen. Weil so grundsätzlich muss man auf der anderen Ebene sehen was du anders machst und wenn man es sehen kann, kann man es auch fast schon umsetzen. Denke ich jedenfalls. Und die plumpe Frage warum machst du so gute Fotos ist auch schwer zu beantworten denke ich.



    Hat hier eigentlich wer Samyang Objektive? Die Weitwinkel Hundefotos haben mich etwas gepackt und jetzt bin ich am überlegen ob nächstes Jahr nicht doch ein offenblendiges Weitwinkel einziehen soll. Ich hab mir jetzt erstmal das Kit 18-55mm 3,5-5,6 von meiner Mutter ausgeliehen um zu gucken ob das wirklich was für mich ist.
    Aber wenn es soweit ist steht in Frage welches.

    Das ist ja auch viel einfacher. Da kann man konkrete Fragen stellen

    Ich glaube schon fast 35mm sind zu viel für meine Crop. Ich glaube ein 24mm wäre die bessere Möglichkeit und würde sich auch besser einfügen zu dem 50mm und dem 105mm das ich habe.

    Dann gäbe es da das 24mm Canon Pancake mit 2.8
    Das Sigma Art 24mm mit 1.4

    Das Samyang mit 1.4 (das aber nur manuell kann. Was für Pixel nicht weiter schlimm ist, sie bewegt sich ja nicht so viel und schnell. Aber für fremde Hunde wäre es doof. Meine manuellen Fokusfertigkeiten sind leider noch nicht so ausgeprägt)

    Das Yongnuo 35mm mit 2.0 wobei halt wieder 35mm
    Es gibt von Samyang noch ein 35mm mit 1.4 das ganz cool scheint.

    Kennt sich da zufällig jemand aus?

  • Ja das kann man lernen.

    Gerade genannte Hilfsmittel wie Stift & Zettel helfen den Blick zu schulen, Gesehenes festhalten, erkennen lernen was mir wichtig/weniger wichtig scheint und doch wieder sehr interessant sein kann.


    Doch auch mit Hilfe von Technik kann man seinen Blick schulen, z.B. nur 50mm Festbrennbreite! Kein Zoomobjektiv! Fußzoom hilft enorm bei kreativen Blickwinkeln/Bildgestaltungen usw.


    Ich finde Kameratechnik übrigens auch einfach.

  • Könnt ihr das mit dem Stift und Zettel nochmal ausführen? Ich kann mir so gar nichts darunter vorstellen. Oder gibt es dazu vielleicht einen guten Artikel oder Blogeintrag von dem ich mich dann weiter hangeln kann?

    Nagut da hab ich jetzt nicht für mich so das mega Gefühl das das groß was gebracht hat, ausser das ich weiß in welchem Abstand ich zu meinem Hund stehen muss. Aber ich hab ja schon ewigkeiten nur mit dem 50mm fotografiert

  • Licht & Schatten aufzeichnen z.B., auch zu verschiedenen Tageszeiten, also an Orten wo man gerne fotografieren möchte.

    Skizzieren ist oder kann ein Stück weit ein Plan, ein Entwurf für eine Kopfidee sein, nicht nur in der Fotografie.


    Generell macht es imho Sinn, sich Zeit zu lassen, sich mit dem Motiv/der Gegend zu vereinen, oder eben mehrmal den Ort aufzusuchen.

  • Ich hab das 12er Samyang für die Sony A6000. Würde ich nicht mehr hergeben. Vor allem in der Kombi großartig.

    Knackscharf und tolles Handling.


    Ich würde beim Kauf darauf achten, dass es kein altes Objektiv ist. Samyang hat wie Sigma den Sprung von billig zu konkurrenzfähig geschafft. Tamron übrigens auch. Dh neuere Objektive sind die besseren.

    Manueller Fokus ist bei Bewegungen die man nicht vorhersehen kann reine Glückssache. Außer du stellst auf unendlich. Ist dann mit WW aber wiederum Unsinn.

    Samyang hat wie ich finde ein Defizit bei Gegenlicht. Da würd ich mal gezielt nach Bildern suchen ob dir das zusagt.


    Beim Objektiv geht es nicht nur um Brennweite und Offenblende sondern auch um die Qualität des Glases das verbaut wurde. Und da gibt es große Unterschiede.

  • Talent ist (fast) nichts. Es wird oft vom ominösen guten Auge gesprochen. Meine Augen sind nicht anders. Theoretisch kann man durch reines betrachten und studieren von guter Kunst (nich nur Fotografie) Bildgestaltung und Bildinhalt lernen. Ich bin im Prinzip diesen Weg gegangen als ausgebildete Grafikerin mit jahrelanger Werbeagenturerfahrung als Artdirector. Das allermeiste ist da Erfahrungslernen. Als ich angefangen habe zu unterrichten, habe ich gemerkt, dass ich nur wenig „erklären“ konnte wie ich ein Bild gut aufbaue. Klar, Frosch- und Vogelperspektive und Fluchtpunkte und sowas hatte ich im Bewusstsein. Aber dann war auch fertig. Ich bin dann den Weg gegangen, nochmal die ganze Theorie aufzurollen, Bücher und sonstiges zu konsultieren und habe Regeln und Gründe gefunden die mein „Erfahrungsgestalten“ erklärten.


    Sehen, gestalten und fotografieren von Ernst A. Weber ist ein gutes Grundlagenbuch.


    Fotografie, sehen, betrachten, deuten von Ian Jeffery ist auch nützlich.


    Alles zu Farbenlehre und Kontrast ist gut.


    Ansonsten findet man ganz viel Material im Bereich Kunst, Kunstgeschichte, Zeichnen, Grafik. Die Fotospezifischen Laienbücher sind leider oft schlecht.


    Bildinhalt - auch das kann man lernen. Wobei ich denke, dass man, wenn man Begeistert ist, Emotionen hat und das Bedürfnis sich auszudrüvken da recht schnell an einem guten Ort ankommt. Der absolute Killer von Bildinhalt ist meiner Meinung nach die Idee, dass (Laien)Fotografie in erster Linie schön und in zweiter Linie Erinnerungen präservierend sein soll. Klar, das kann man machen. Aber es wird keine tiefsinnigen, persönlichen und dichten Bilder hervorbringen. (Mein Weg ist da eher, dass ich Ästhetik dazu nutze, auch unbequeme oder anstrengende Inhalte aushaltbar, erfahrbar und somit verdaubar zu machen. Nichts spricht gegen Fotos von lachenden Menschen. Aber die Fotos die die Welt am meisten berührt haben sind keine hübschen Bilder, sondern sind ausgeprägt ästhetisch aber mit tiefergehendem Inhalt). Fotos sollten persönlich werden. Gerade darum denke ich manchmal, dass Material jenseits von Laienfotobücher viel mehr Raum für persönliches lassen kann. Es gibt keine Gesetze die man befolgen muss für ein gutes Bild. Gestaltung hat aber immer einen Zweck - und je nach Ziel wählt man dann ein anderes Mittel (Farbe, Kontrast, Perspektive, Platzierung, Format usw.). Wenn man da Basiswissen hat, kann man anfangen Bilder zu analysieren, seine eigenen, gegenseitig, in Zeitung und Kunstbücher. DAS ist extrem hilfreich.


    Ich hab den Teil immer VIEL lieber unterrichtet als Technik.

  • Ja, die Sony RX100... ;)

    Ich habe die RX100M3 und würde sie gegen nichts tauschen. :smile:

  • Kennt von euch jemand das Tamron 18-400 f3.5-6.3?

    Ist bei uns im Mediamarkt gerade um fast 100€ reduziert.


    Kann das was?


    Wäre ja perfekt. Dann bräuchte ich mich am Berg nicht immer über mein Weitwinkel ärgern, wenn ich Gämsen oder Steinböcke sehe... :hust:


    lg

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