Trüffelsuche

  • Zitat


    Meine Gedanken kreisen sich um die Frage:
    Ist es möglich, dass ein solcher Hund, der anderweitige Nasenarbeit im Arbeitsmodus auf Kommando absolviert, bei der Trüffelsuche völlig frei suchen kann?


    Das mit der freien Suche klappt schon, wenn der Hund ausreichend motiviert ist, denke ich. Ist jetzt meine Laienmeinung, aber ich erlebe es oft genug, dass mein Hund ungefragt "verlorene" Dummies anschleppt, die ich eigentlich erst auf dem Rückweg suchen lassen wollte.


    Zitat


    In wie weit ist es möglich dem extrem abitionierten Jäger, für den der Wildduft das Nonplusultra darstellt, den Trüffelduft interessanter zu machen durch Training?


    Da glaube ich nicht, dass der Hund dank Trüffelsuche seine anderen Hobbies komplett sausen lässt. Jagen ist ja noch viel mehr als nur stöbern - das sitzt viel, viel, viel zu tief drin, als das man das irgendwie aus dem Hund rauskriegen könnte. Gegen Jagen hilft meiner Information nach nur: Hund ständig beobachten, Hund kontrollierbar halten.


    Suchspiele sind nett, damit der Hund seinen Trieben in kontrollierter Form nachgehen kann. Wenn wir Nasenarbeit machen, sind Sichtreize in dem Moment für meinen Hund nicht so wichtig. Wenn ich sehe, dass mein Hund ins Stöbern verfällt oder sonstwie anzeigt, dass "da was im Busch ist", kann ich sie mit einem Suchspiel "umlenken". Aber sie hat auch schon beim Mantrailing "nebenbei" eine Maus gefangen und hat den Trail trotzdem weitergearbeitet… Und wenn es irgendwo Unrat zu fressen gibt, zieht sie sich den auch zwischen zwei Schnupper-Atemzügen kurz rein.


    Zitat


    Außerdem soll Ashanti im Normalfall auch immer auf den Wegen bleiben, was bei der Trüffelsuche ja eher hinderlich ist. Da kollidieren ja "Freisuche" mit "Anti-Jagd-Training".


    Ja, das ist ein Widerspruch. Aber wenn Du sowieso Deine eigenen Trüffel mitbringst, kannst Du es natürlich so handhaben, dass die immer am Weg liegen und da gar kein Konflikt aufkommt.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Trüffelsuche* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Edit: Habe gerade erst gelesen, dass Du tatsächlich in einem Trüffelgebiet wohnst. *neid*
      Dann ist mein letzter Beitrag mit den selbst mitgebrachten Trüffeln natürlich Quatsch.

    • Zitat

      Edit: Habe gerade erst gelesen, dass Du tatsächlich in einem Trüffelgebiet wohnst. *neid*
      Dann ist mein letzter Beitrag mit den selbst mitgebrachten Trüffeln natürlich Quatsch.


      Naja, ich wohne nicht im Trüffelgebiet, eher so in Deutschlands Mitte :lol:
      Aber bei Familienbesuche haben wir halt Gelegenheit mal über dir Grenze zu fahren (oder gar zu laufen), und dort zu suchen. :D

    • Sodelle,


      gestern waren wir auf dem Hundeplatz (wir sind in nem Verein mit freier Platznutzung) und haben ein paar Trüffelsuchübungen gemacht.
      Dabei haben wir zunächst die Attrappen versteckt (auch vergraben), und Ashanti dann zu einer lockeren Flitzerunde auf den Platz gebracht. Wir wollten sehen, ob sie aus dem Spiel heraus die Attrappen findet.
      Tatsächlich drehte sie aus vollem Lauf plötzlich ab, schlug einen Hacken und fand die erste vergrabene Attrappe. Zielsicher spührte sie die restlichen dann auch noch auf.
      Interessant war, dass Ashanti körpersprachlich ein anderes Suchverhalten zeigte, als bei der gezielten Suche, wo sie per Startsignal in den Arbeitsmodus gebracht wird. Ebenso unterschied sich ihre Körpersprache von der, in die sie gerät, wenn sie auf frischen Wildspuren schnüffelt.
      Das heißt doch, dass evtl die Freisuche doch nicht mit dem AJT kollidiert. :???: Dann dürfe Ashanti durchaus auch mal den Waldweg verlassen und uns in den Wald hinein führen, oder?


      Ich werde mal den Test machen und beide Suchvarianten mehrfach fordern (tagesweise im Wechsel), um zu schauen, ob ich mich bei meinen Beobachtungen nicht getäuscht habe.
      Also heißt meine persönliche Hausaufgabe körpersprachliche Unterschiede in drei Schnüffelmodi zu erkennen.
      1. Schnüffel auf Wildspuren
      2. Schnüffeln im vorgegebenen Arbeitsmodus
      3. Schnüffeln in der Freisuche


      1 und 2 kann ich recht gut unterscheiden. Jetzt hoffe ich, dass Punkt 3 tatsächlich körpersprachlich anders ist, als 1 und 2.


      Was denk ihr?

    • Ich bin zwar nicht mehr aktiv in der Trüffelsuche, habe das aber mal angefangen mit Kurs usw. Wir haben auch fleissig geübt, ich habe es aber zugunsten anderer Nasenarbeit aufgegeben. Vielleicht interessieren einige Erfahrungen trotzdem.

      Zitat


      Jetzt komme ich zum Knackpunckt:
      Die völlig freie Suche ist vermutlich für Hunde, die zum Einen recht jagdtriebig sind, und zum Anderen noch andere Nasenarbeit absolvieren, er ungeignet, denke ich. Ich sag jetzt mal, der Ottonormal-Hundehalter, der n bissl was mit seinem Hund arbeiten möchte, steigt oft erst später in das Thema Trüffelsuche ein. Ich meine, dass also diese Hunde schon in Form von abgegrenzem Arbeitsmodus arbeiten. Also ähnlich wie beim Mantrailing oder Fährtenarbeit hat man normalerweise ja ein Arbeitsstart- und -endesignal (spezielles Halsband, Geschirr, Leine usw.) hat.
      Meine Gedanken kreisen sich um die Frage:
      Ist es möglich, dass ein solcher Hund, der anderweitige Nasenarbeit im Arbeitsmodus auf Kommando absolviert, bei der Trüffelsuche völlig frei suchen kann?
      In wie weit ist es möglich dem extrem abitionierten Jäger, für den der Wildduft das Nonplusultra darstellt, den Trüffelduft interessanter zu machen durch Training?


      Jein zur ersten Frage. Wildrein sollte jeder Suchhund sein, zumindest wenn er "im Job" ist. Da muss völlig unabhängig von den Suchen auch dran gearbeitet werden. Dass der Trüffelhund auch ohne expliziten Suchauftrag den Trüffelduft anzeigen soll, steht dem prinzipiell nicht entgegen - schlimmstenfalls zeigt er halt dann nicht an. Auch kein Beinbruch, ausser du verdienst deinen Lebensunterhalt mit Trüffelsuche.


      Andere Sucharbeiten - da sollte man sich bald einmal etwas einschränken. Besonders, wenn der Hund eigentlich lieber andere Sucharbeit machen würde.... Man sollte nicht alles machen wollen. Die Trüffelsuche kriegt einen höheren Stellenwert für den Hund durch viele erfolgreiche Suchen - aber bei einem passionierten Jäger kann man da auch an Grenzen stossen.

      Zitat


      Aktuell sieht es bei uns so aus, dass unsere Maus die Objekte tatsächlich immer häufiger quasi im Vorbeigehen in die Nase bekommt, und sie dann auch zielstrebig findet. Suchkommando gibts dabei nicht.
      Das Suchsignal nutzen wir dafür für alles Andere, wie zur Verlorensuche, oder beim Mantrailing. Auf Fremddüfte sucht Ashanti auf Signal, nachdem sie vorher eine Duftprobe bekommen hat.
      Bei der Trüffelsuche soll das eben ganz anders sein.


      Japp, so habe ich das auch gelernt. Der Trüffelduft ist das Signal, welches immer, auch in der "Freizeit", das Anzeigeverhalten auslöst. Wir haben dazu ein Rückverweisen gelernt: erst Meldung an den HF, dass Duft gefunden wurde, dann passives Verweisen des Fundortes. Traditionell ist die Anzeige durch Graben, was aber aus einigen Gründen nicht so ideal ist - schon gar nicht in D, wo Trüffel nicht ausgegraben werden dürfen. Rhian hat im Platz verwiesen, die Duftstelle zwischen den Pfoten.


      Etwas stutzig macht mich, dass du von einem Suchsignal für alle anderen, teils grundverschiedenen Sucharbeiten sprichst: das macht es dem Hund unglaublich schwer zu verstehen, was er genau tun soll.

    • Zitat

      Ich bin zwar nicht mehr aktiv in der Trüffelsuche, habe das aber mal angefangen mit Kurs usw. Wir haben auch fleissig geübt, ich habe es aber zugunsten anderer Nasenarbeit aufgegeben. Vielleicht interessieren einige Erfahrungen trotzdem.


      Jein zur ersten Frage. Wildrein sollte jeder Suchhund sein, zumindest wenn er "im Job" ist. Da muss völlig unabhängig von den Suchen auch dran gearbeitet werden. Dass der Trüffelhund auch ohne expliziten Suchauftrag den Trüffelduft anzeigen soll, steht dem prinzipiell nicht entgegen - schlimmstenfalls zeigt er halt dann nicht an. Auch kein Beinbruch, ausser du verdienst deinen Lebensunterhalt mit Trüffelsuche.


      Genau so ist es bei uns. Die Jacky hat übelst den Jagttrieb, ums mal so zu formulieren. Trüffelsuchen ist suuuper, ich denke ich kann da schon vom "Arbeitsmodusmodus" sprechen. Aber wenn da n Hase aufsprigt, sind die Trüffeln scheissegal. Meist finden wir dann kaum noch was, wenn wir ne Wildsichtung oder Wildlauschung hatten.


      Wir trüffeln mit Schleppleine, die ist vllt 8-9 m lang :D


      Aber es funktioniert. Wenn du dein Lebensunterhalt damit verdienen wollen würdest, würdest du wahrscheinlich eh auf einer Trüffelplantage arbeiten und da könntest ja einzäunen :lachtot:



      Zitat

      Andere Sucharbeiten - da sollte man sich bald einmal etwas einschränken. Besonders, wenn der Hund eigentlich lieber andere Sucharbeit machen würde.... Man sollte nicht alles machen wollen. Die Trüffelsuche kriegt einen höheren Stellenwert für den Hund durch viele erfolgreiche Suchen - aber bei einem passionierten Jäger kann man da auch an Grenzen stossen.


      Ich glaub auch, aber Grenzen gibt es überall und die Frage ist, warum man die Trüffelsuche macht: Wenn mans macht um den Hund zu beschäftigen und selber dran Spass hat, dann swollte man auch gut mit Misserfolgen leben können und dann geniesst man einfach den Waldspaziergang...


      Zitat


      Japp, so habe ich das auch gelernt. Der Trüffelduft ist das Signal, welches immer, auch in der "Freizeit", das Anzeigeverhalten auslöst. Wir haben dazu ein Rückverweisen gelernt: erst Meldung an den HF, dass Duft gefunden wurde, dann passives Verweisen des Fundortes. Traditionell ist die Anzeige durch Graben, was aber aus einigen Gründen nicht so ideal ist - schon gar nicht in D, wo Trüffel nicht ausgegraben werden dürfen. Rhian hat im Platz verwiesen, die Duftstelle zwischen den Pfoten.


      Etwas stutzig macht mich, dass du von einem Suchsignal für alle anderen, teils grundverschiedenen Sucharbeiten sprichst: das macht es dem Hund unglaublich schwer zu verstehen, was er genau tun soll.


      Also akustische Signale finde ich nicht so wichtig zum Trüffelsuchen. Ich denke, die Hunde orientieren sich an anderen Reizen: lange Autofahrt, Rucksack, Schleppleine,...



      Man braucht halt einfach etwas Geduld, Erfahrungen, Möglichkeiten und Interesse.

    • Zitat


      Etwas stutzig macht mich, dass du von einem Suchsignal für alle anderen, teils grundverschiedenen Sucharbeiten sprichst: das macht es dem Hund unglaublich schwer zu verstehen, was er genau tun soll.



      Sorry, das hab ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Da habe ich n bissl was an "Vorgeschichte" weggelassen, weils mir nicht wichtig erschien.


      Ashanti hatte bei der Vorbesitzerin ( Ashanti ist vor zwei Jahren zu uns gekommen, kenne sie aber seit Welpenalter) ein Jahr lang Mantrailing gemacht, worin sie auch richtig aufgegangen ist.
      Ursprünglich war unser Plan damit wieder einzusteigen. Leider sind wir, nach der ersten Schnupperstunde, durch einige unglückliche Umstände immernoch nicht in unsere ortsansässige Gruppe reingekommen.


      Also suchten wir eine Alternative, und begannen mit Objektsuche. Beigebracht wurde uns, dass man einem Objekt quasi einen Namen gibt, diesen dann konditioniert um den Hund mittels des Objeknamens auf die Suche zu schicken. Das brachen wir aber nach einer Weile ab, da es so aussah, als ob Ashanti daran nicht so sehr den Spaß hatte. Die Konditionierung auf bestimmt Objekte ist auch immer recht langwierig gewesen, bis Ashanti das auch soweit drin hatte, dass wir überhaupt mit der "Arbeit" anfangen konnten. Also das gesamte Vorgehen passt nicht so ganz in unsere Vorstellung, und in Ashantis Vorliebe auch nicht, so der Eindruck.


      Auch mit Fährtenarbeit haben wir einen Probestunde gemacht. Aber Ashanti ist nicht der Hund, der mit der Nase am Boden "klebt", sondern eher auf Flächensuche abgeht, wo die Nase mal am Boden und mal im Wind hängt.


      Schlussendlich blieben wir bei der Variante, wie es im Mantrailing angewendet wird - Duftprobe schnüffeln lassen, und dann mittels "Such" auf eben den Duft ansetzen und suchen lassen. Das hat Ashanti richtig gut drauf, und macht das mittlerweile auch recht zuverlässig unter hoher Reizlage wie beispielsweise im Wald, wo die Wilddüfte doch sehr reizvoll und intensiv sind. Sind wir im Arbeitsmodus, so macht Ashanti auch hier ihre Arbeit sehr konzentriert und erfolgreich, und kann den allgemeinen Wilddüften recht gut widerstehen. Das ist auch Teil unseres AJT.


      Die Verlorensuche wollte ich vor längerem schon aufgebaut haben, hab es aber eher schleifen lassen, also nicht ernsthaft durchgezogen. Ich bin mir aktuell auch unschlüssig, ob ich das überhaupt noch in unseren alltäglichen Gassigang mit einbauen sollte, eben weil wir nun die Trüffelsuche als weitere Nasenarbeit betreiben wollen, und Ashanti daran auch richtig Spaß hat.


      Es wären also am Ende zwei verschiedene Arbeiten für Ashanti. Die Suche mit Hilfe einer Duftprobe, und die Suche nach Trüffeln. Alles Andere haben wir schon lang nicht mehr gemacht.


      Ps:
      Ohne (Schlepp-)-Leine sind wir grundsätzlich nie unterwegs. Offline geht mit unserer Jagdsemmel leider noch nicht.

    • quendulinchen88,


      bin ja schon son bissl neidisch auf euren Erfolg. ;)


      :gut:



      naijra,


      das mit dem Rückverweis interessiert mich brennend. Wie hast du das aufgebaut, dass dein Hund erst Kontakt mit dir aufnimmt, bevor er sucht?
      Heißt dass, dass du dann doch ein Startsignal oder ein Ok gibts, wenn dein Hund dir gesagt hat "Ich hab das was in der Nase!"

    • Zitat


      Es wären also am Ende zwei verschiedene Arbeiten für Ashanti. Die Suche mit Hilfe einer Duftprobe, und die Suche nach Trüffeln. Alles Andere haben wir schon lang nicht mehr gemacht.


      Mantrailing ist aber nicht einfach Freestylesuche nach dem passenden Duft, da geht es (oder sollte zumindest :hust: ) um die Spur, der der Hund folgen soll. Ist da keine passende Spur, soll er auch nicht suchen.


      Ganz anders bei der freien Suche nach dem passenden Geruch, wie bei Freiverloren, oder eben auch Trüffeln oder Teebeuteln: da soll der Hund ausdauernd ein bestimmtes Areal absuchen und dranbleiben, auch wenn er nix Passendes hat im Moment. Ist was ganz anderes als eine Spur zu verfolgen.


      Zitat


      das mit dem Rückverweis interessiert mich brennend. Wie hast du das aufgebaut, dass dein Hund erst Kontakt mit dir aufnimmt, bevor er sucht?
      Heißt dass, dass du dann doch ein Startsignal oder ein Ok gibts, wenn dein Hund dir gesagt hat "Ich hab das was in der Nase!"


      Da habe ich mich wohl nicht klar genug ausgedrückt: der Hund nimmt nicht Kontakt auf, bevor er sucht, sondern wenn er was gefunden hat. Egal ob man ihn vorher zur Trüffelsuche geschickt hat (wie meist im Training), oder wenn er ganz zufällig beim Spaziergang auf den Trüffelduft stösst. Der Duft ist das Signal, welches das Anzeigeverhalten auslöst. Bei uns war es ein Handtouch. Sobald Rhian irgendwo Trüffel gerochen hat, kam sie zu mir und hat meine Hand angestupst. Danach ist sie wieder zurück zur Fundstelle und hat im Platz verwiesen - mit extra Aufforderung, denn die beiden Teile der Anzeige wurden separat aufgebaut.

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