Die "Sargnagel"-Hunde

  • Renne ich etwa in eine Raucherkneipe und verkünde dort, es ist ja sooo viel besser Nichtraucher zu sein? Eigentlich eine rhetorische Frage, aber ich musste mir tatsächlich sagen lassen, dass es Menschen gibt, die genau das tun. Nunja, welches Niveau das hat muss jeder selber wissen.


    Und das mit der Creme kommt mir bekannt vor, außer dass es bei Lucky seine Ohren sind, an die er sofort geht, sobald man nicht hinguckt. Es reicht nicht, dass er für jetzt bestimmt nen halbes Jahr immerzu Kragen tragen darf, nein, man muss sobald das Ohr abgeheilt ist sofort wieder beigehen und sich erneut alles aufkratzen. :roll: Hach, ich lieb ihn ja.
    In früheren Jahren hab ich an Abgabe gedacht, auch weil Hinz und Kunz meinte, es besser zu wissen und ich hab soviel ausprobiert, dass letztendlich alles mögliche durcheinander gebracht wurde. Naja, es geht mittlerweile und was Banane anspricht, den eigenen Perfektionismus mal beiseite zu lassen und sich nicht von irgendwelchen Perfekten Hundehaltern und deren Hunden, die das und das können etc. beeinflussen zu lassen und das als Anfänger, der in einem heile-Welt-Forum wie diesem hier unterwegs ist, ist schwer.
    Oh was hab ich auf die Mütze bekommen und ich bin ja sowieso unbelehrbar, aber ich glaube auch, dass die Hälfte der Leute, die meinten, alles besser zu können als ich schon lange das Handtuch geworfen hätten, oder es sind Naturtalente, wer weiß.

    • Neu

    Hi


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    • Jule ist ein Überdreh Hund, und das war sie schon, als ich sie bekam. Da war sie 1 Jahr alt und hatte nur im Tierheim gelebt.
      Dort hat sich niemand mit ihr beschäftigt, dafür hat sie die Pferde gescheucht.


      Als sie her kam, war sie wochenlang völlig überdreht, manches Mal habe ich mich nur hin gesetzt und sie fest gehalten. Damit sie mal runter kommt.


      Mittlerweile kann ich sie meist schnell runter holen.


      Aber ich habe sie so bekommen, gehörte sozusagen zum Paket.

    • Achja: Laut loben und sich richtig freuen geht hier immer noch nicht immer, meistens ist das einfach kontraproduktiv.
      Ich wollte jetzt mal wieder anfangen leer zu klickern, damit ich nicht alle 10m beim Gassi leise "Guuuut" murmeln muss.

    • So, dann noch die Fortsetzung mit Sargnagel #2


      Ebby
      Vielleicht noch vorab zur Info, dass ich, als ich etwas halbherzig wieder einen Zweithund suchte, mitunter folgende Kriterien hatte:
      * Hündin (geschafft)
      * min. 5 Jahre alt (Ebby war 2)
      * mindestens kniehoch (geschafft)
      * nicht langhaarig (ups)
      * niemals nie nicht ein Retriever (äääääääh... ja...)


      Ebby war die absolut unüberlegte Spontananschaffung meiner Mutter, die sich den Zweithund partout nicht ausreden lassen wollte, obwohl es mit dem ersten schon nicht lief. Kaum eingezogen wurde sie tagsüber zum Kellerhund degradiert, weil sie das Haus vollpinkelte. Schließlich flog sie komplett raus und kam so 2009 zu mir.
      Mach wir's kurz: Ebby hatte keinen Bock. Sie hatte keinen Bock auf mich, sie hatte keinen Bock auf andere Menschen, sie war einfach nur ignorant, stur und *grrr*. Betrat ich den Raum, so stand sie auf und ging. Leinte ich sie ab, konnte sie sich auch Tage später noch daran erinnern, dass ein paar Straßen weiter ein halb verschimmeltes Brathähnchen lag und türmte kurzerhand, sobald der Karabiner fiel. Sie fraß alles, was sie finden konnte (inkl. einer Blechdose), ob essbar oder nicht. Sie pinkelte mir in mein Bett. Impulskontrolle? Kann man das essen? Alleine bleiben mit Rennsemmel war überhaupt kein Thema, es war ja nur der Mensch, der fehlte, aber WEHE man (bzw. jemand) nahm die Rennsemmel mit, dann war großes Kino angesagt. :roll:
      Im ersten Jahr mit ihr kam ich öfter an den Punkt, an dem ich mich fragte, ob wir eine gemeinsame Zukunft haben. Nicht, weil sie unerzogen war, nicht, weil sie türmte und auch nicht, weil sie Pfützen hinterließ, nein, weil sie auch nach Monaten keine sichtbare positive Beziehung zu mir aufbauen konnte. Die Tatsache, dass mein Hund den Raum verließ, wenn ich selbigen betrat, traf mich 1000x mehr als irgendwelche Macken. Diese unglaubliche Ignoranz, dieses "mir ist alles scheißegal"-Gehabe, das war es, was mich zweifeln ließ.
      Dann hatten wir alles so weitgehend auf der Reihe, sodass wir miteinander leben konnten und kurz darauf, im Dezember 2010, wurde Ebby krank. Mein ganzes Leben, all meine Aktivitäten, alles änderte sich. Es folgten viele Tests, es wurden viele Meinungen eingeholt und dennoch ist bis heute unerklärlich, was mit Ebby los ist. Sie hat neben unzähligen Allergien eine gesundheitliche Baustelle nach der anderen und nach inzwischen vier Jahren Krankheit ist abzusehen, dass sich das nicht mehr ändern wird. Die ewigen Sorgen, die Ausweglosigkeit der Situation, das ist es, was Ebby für mich zum Sargnagel macht.
      Ich liebe diesen Hund. Ich liebe Ebby sehr, aber sie bremst mich auch aus. Ich bin ein unabhängiger Mensch. Ich bin ein Weltentdecker, wie meine Rennsemmel. Wenn mir danach ist, will ich meine Sachen packen und einfach auf einen Berg steigen oder ein paar Tage wandern gehen oder oder oder... alles Dinge, die mit Ebby so nicht mehr möglich sind. Unabhängig davon schmerzt es einfach, wenn man sieht, dass es dem eigenen Hund nicht gut geht.


      Viel lieber habe ich da einen Hund, der 1000 Macken mitbringt und mit dem ich intensiv arbeiten muss, um einen alltagstauglichen Hund aus ihm zu machen. Bei Erziehungsdefiziten und Verhaltensauffälligkeiten hat man die Perspektive, dass sich noch etwas ändert - bei uns werden sich vielleicht (hoffentlich!) hier und da kleinere Erfolge einstellen, aber ein unbeschwertes, freies und aktives Leben wird es für uns in dieser Kombination so nicht mehr geben.

    • Ich hab hudson jetzt ganz kurz am Tisch angebunden, bis die Creme eingezogen ist. Dieser Zustand missfällt ihm natürlich. Jetzt ist eben das zweite Mal mit Radau einer der Stühle durch sein gehampel umgefallen, ich dreh am Rad. Kann hier nicht mal irgendwann so eine Art Ruhe einkehren? :???:
      unglaublich dieser Hund. Und solche Dinge passieren mit Hudson immer wieder und wieder und wieder. :hust: :lachtot:
      Ommmmmmm, es geht nur um einen kleinen cut im Gesicht und um Creme. Und dieser Hund schafft es daraus eine Staatsaffäre zu machen. :roll:


      Lg
      Gammur

    • War der Thread nicht eigentlich einfach nur für Austausch/ Auskotzen gedacht?
      Seid doch nicht so emotional :)




      Das Bob nervt heute. Es passt ihm irgendwas nicht und das äußert er im Fiepen.
      Wir hatten das als er bei mir eingezogen ist: da stand er rum und fiepte einfach nur doof. Hatte sich aber nach ner Woche auch erledigt und es wird zuhause nur noch geweint, wenn man mal arg muss.
      Tja, ratet, wer heut mittag nicht dringend pinkeln musste, trotz inbrünstigem Gejammere und nicht entspannt liegen bleiben wollend? Ja, richtig, das Bob.


      Schöne Momente habe ich mit ihm. Zuhause ist er toll und in der Stadt, möge es noch so voll und stressig sein, ist er entspannt. Er kann gut mit Hunden (auch wenn er da gern vor Aufregung bellt, wenn die hin und her rasen) und Menschen und ist ne echte Kuschelmaus. Läuft ordentlich an der Leine und strebt beim Radfahren. Er ist wirklich der perfekte Stadtbegleithund.
      "In der Natur" finde ich ihn ehrlich gesagt meistens nervig. Er ist von Dingen reizueberflutet, die ich weder hören, noch riechen, noch sehen kann.
      Also Feld und Wiese gehen ganz gut....aber Wald nervt einfach.
      Hat hier noch wer nen Hund, der entgegen aller Klischees, in der Stadt entspannter ist, als in der Natur?

    • Zitat


      Als sie her kam, war sie wochenlang völlig überdreht, manches Mal habe ich mich nur hin gesetzt und sie fest gehalten. Damit sie mal runter kommt.


      Das kenne ich auch. Insbesondere in Frustsituationen. Kommt bei uns auch nur noch wirklich selten vor, da die Frustrationstoleranz höher geworden ist (sehr viel und lange daran gearbeitet) und ich typische Frustsituationen vermeide. Zumindest versuche ich es. Kommt wie gesagt nur noch selten vor. Früher war das teilweise echt schwierig- Frustrationstoleranz trainiert man ja nicht von heute auf morgen.


      Hat hier eigentlich noch jemand einen Schreihund? Aimee schreit in Situationen in denen sie sehr aufgeregt ist oder die für sie schwer aushaltbar sind. Wenn Sie z.B. nicht ins Wasser darf geht das schreien los. Auch hier arbeiten wir dran. Wird auch besser. Wenn auch langsam.

    • Zitat

      Das kenne ich auch. Insbesondere in Frustsituationen. Kommt bei uns auch nur noch wirklich selten vor, da die Frustrationstoleranz höher geworden ist (sehr viel und lange daran gearbeitet) und ich typische Frustsituationen vermeide. Zumindest versuche ich es. Kommt wie gesagt nur noch selten vor. Früher war das teilweise echt schwierig- Frustrationstoleranz trainiert man ja nicht von heute auf morgen.


      Hat hier eigentlich noch jemand einen Schreihund? Aimee schreit in Situationen in denen sie sehr aufgeregt ist oder die für sie schwer aushaltbar sind. Wenn Sie z.B. nicht ins Wasser darf geht das schreien los. Auch hier arbeiten wir dran. Wird auch besser. Wenn auch langsam.



      Ja. Und es nervt. Alles was Stress ist (positiv wie negativ) wird verbalisiert.
      Ist halt sein Ventil. Meine Hündin schleppt dafür Sachen durch die Gegend, das ist mir natürlich angenehmer :o

    • Leibe Nightstalcer, von dir kamen bisher nur Antworten die darauf abzielen zu provozieren und zu beleidigen! DAS ist ein unterirdisches Niveau.


      Wenn du nicht laut loben kannst, lob halt leise!


      Gruesse!

    • Zitat

      Ja. Und es nervt. Alles was Stress ist (positiv wie negativ) wird verbalisiert.
      Ist halt sein Ventil. Meine Hündin schleppt dafür Sachen durch die Gegend, das ist mir natürlich angenehmer :o


      Puh ja, dass ist wirklich angenehmer. Hatte ich auch mal versucht- so nach dem Motto Schnulli rein- wird aber ausgespuckt, Reizlage zu hoch, wenn sie schreit :roll: wäre schön wenn sie mal über ein anderes Ventil nachdenken würde, ich habe schon teilweise Angst, dass Leute mich anzeigen. Schreit er (?!) auch so wahnsinnig laut?

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