Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Du, mir ist auch schlecht geworden, als ich die Fotos von der OP und kurz danach gesehen habe. Komischerweise ist er am Hals überhaupt nicht empfindlich oder zickig, wenn man da anfasst, was die Arbeit mit ihm natürlich enorm erleichtert.


    Mit Menschen ist er erst mal sehr skeptisch, wenn nicht sofort vom ersten Moment an der Funke überspringt. Stehen diese aber einfach nur da und lassen ihn kommen und schnuppern, reagiert er ziemlich normal, zurückhaltend bis aufgeschlossen, und wenn er jemanden mag, ist er ein Schoßhund. Bis zum Gernhaben dauert es aber eben einen Moment.
    Kommen uns draußen Menschen entgegen, kommt es auf seinen Tageszustand an, ob er ausrastet oder sie ignoriert, und natürlich auch auf die Menschen, die Umstände etc. Ist die Begegnung plötzlich, erschrickt er, hat der Mensch was Komisches in der Hand etc.
    Da wir aber echt sehr ländlich gelegen sind, ist das kein Problem; ich nutze mit MK jede Gelegenheit, ihn auch an fremde Menschen mit Hundeverstand heranzuführen, ob in direkten Kontakt oder auch einfach nur rumsitzen und die Leute angucken, während ich mit ihnen spreche, Hauptsache, er lernt was dabei. Da er eben zuhackt, wenn er nicht weiß, was er tun soll, bin ich da bei Fremden schon vorsichtig und zieh ihm das Körbchen an. Den Freund meiner Freundin, die er wirklich sehr mag, haben wir dagegen im Sommer einfach so mit auf den Hof genommen und an den Gartentisch gesetzt, dann hab ich den Blonden in den Auslauf gelassen. Er hat den Mann total ignoriert. :D



    Hannibal



    Süß.



    Streber im Kontakttraining.
    Der Spitz ist mein liebster Trainingspartner; er gehört der Hofchefin und die zwei kennen sich somit durch den Zaun. Draußen beim gemeinsamen Spaziergang kommuniziert der Blonde auch schon mit ihm, und da Olli der Meister der Beschwichtigungssignale, sehr sensibel und kein Stück aufdringlich ist, klappt es toll mit den Beiden.

  • Emotionsflexibel klingt toll, fast so wie verhaltenskreativ. :D



    Ich habe mich bzw uns in euren Postings ganz oft wiedererkannt. Momentan haben wir wieder eine miese Phase, daher hat Loki bei jedem Gassi ein Halti drauf, natürlich an seperat geführter Leine. Trotzdem passiert es, dass im Park hier mehrmals Hunde in uns hineingelaufen kommen, obwohl dort sogar Leinenpflicht herrscht. Der letzte Hund war ein älterer Labbi mit einem ebenso stumpfen Halter, dem ich mehrmals zugerufen habe, er möge bitte seinen Hund wegnehmen. Anstatt meiner Bitte endlich Folge zu leisten, kam der Labbi immer näher ran, Loki hat sich aufgeregt bzw wollte in seine Richtung schnappen, da kam dann ein empörtes "Ihr Hund ist ja verhaltensgestört!"
    Noch dazu sieht Loki einfach lieb und süß aus, was das Ganze nicht unbedingt erschwert, quasi wie ein Soka-Halter, nur andersherum. Wenn Loki seinen Maulkorb trägt, dann werde ich teilweise sogar richtig empört angesprochen, warum ER denn einen Maulkorb trägt? Er sähe doch so lieb aus.
    Ebenso gibts hier eine ältere Dame, die mit einem Jack Russell-Mix spazieren geht, ich muss diese immer mit einem 20 Meter-Bogen umgehen, da ihr Hund immer an der komplett ausgefahrenen Flexi hängt. "Ach, darf der gar nicht guten Tag sagen?!" - auf mein "Nein!" hat sich die Dame auch echt aufgeregt. Ein Treffen später habe ich Loki aus der Entfernung pöbeln lassen, seitdem ignoriert sie mich, oder bleibt verunsichert stehen. Mir ist vorher nie aufgefallen, mit einem verträglichen Hund, wie viele Leute rücksichtslos ihre nichthörenden Schönwetterhunde herausholen und laufen lassen. Es hält sich ja immer noch der Spruch "Die klären das unter sich!" - liegt der eigene Hund dann aber auf einmal kreischend unter meinem, ja, dann ist mein Hund natürlich der Böse. Asozial, gefährlich, aggressiv.. :ugly:


    Loki hat nicht nur ein Problem mit Hunden, sondern auch mit fremden Menschen und es gibt ja genug Vollidioten, die, obwohl der Hund ein Halti/MK trägt, einfach anfassen (wollen). Da kommt dann nicht sowas wie "Ist der bööööööse!", sondern sie gehen erschreckt weiter. Ich finds erschreckend wie viele Menschen nach dem Äußeren gehen und kann mir nun richtig vorstellen, wie es Listenhundenhalter gehen muss, wenn sie dem gemeinen RTL-Zuschauer begegnen.

  • Hier kann ich mich auch mit einreihen, obwohl ich Taxi eigentlich immer nicht als vollständig unverträglich einstufe, denn wenn andere Hunde nicht aufdringlich sind und ihn bedrängen, kann er sehr wohl mit anderen Hunden auskommen. Aber das alles muss geplant und vorbereitet sein. Freie Begegnungen auf Feld und Flur sind mit ihm nicht möglich, da greift er (meistens) sofort an. Hat aber - toi, toi, toi - keinen Hund in seinem Leben verletzt und sowas ist auch ewig nicht mehr vorgekommen, weil ich ihm diesen Stress einfach erspare.


    Wann es angefangen hat? Ich weiß es nicht. Ich habe ihn mit 9 Wochen aus einer Familie bekommen, da hat er schon nen leichten Knacks weg. Leider hat er das Ersthundproblem gehabt und ich hatte einfach nicht viel Ahnung, sodass er oft von fremden Hunden angegriffen wurde. Als Auslöser sehe ich eine Begegnung im Hausflur. Stehe mit ihm vorm Fahrstuhl, die Tür geht auf und der DSH stürzt sich sofort auf ihn. Habe Taxi aus Schock versucht an der Leine zurückzuziehen: vorn zog der DSH und hinten ich.
    Seither waren sowohl Hausflur, als auch Fahrstuhl und andere Hunde ein Thema.


    Nach vielen blöden Begegnungen fing er an als erster anzugreifen, alles auf Abstand zu halten. Heute gibt es Hundebegegnungen nur noch mit Maulkorb und Leine, aber ich versuche sie einfach zu vermeiden, weil er es auch einfach nicht will. Er braucht seine Pika und uns, das reicht ihm. Alles andere stresst ihn und macht ihn unruhig. Also wieso dazu zwingen.

  • @ kamikazeherz:


    ich hab hier nur reingeklickt, weil ich gesehen habe, dass du etwas geschrieben hast und es mich interessiert hat, wie es so bei euch läuft - köpfchen hoch, ist nicht schön, dass ihr ne miese phase habt, aber es kommen wieder bessere tage!

  • Ich glaub auch mit einem süßen Wuschel hat man echt noch mehr Probleme, weil viele Leute noch den Drang haben da mal dran zu wollen oder ihre Hunde da leichtfertiger hinschicken.


    In der Raufergruppe ist auch so ein süßer weißer, der hat aber ein massives Problem mit anderen Hunden UND Kindern, die HH hat es echt auch nicht leicht, weil Eltern echt ihre Kinder zu ihm schicken, obwohl sie ne deutliche Ansage macht. Frei nach dem Moto " kann ja gar nicht sein, der sieht doch so lieb aus". :ugly:


    Der Blonde ist ja auch total entgegen dem Klischee, nen verhaltensoriginieller Labbiverschnitt, gut das ihr es eher ländlich habt, den will ich mir bei uns gar nicht vorstellen, hier laufen so viele ignorante Leute rum, da fällt man manchmal echt vom Glauben ab.


    Und diese Tiefs kennt wohl jeder, lass dich davon nicht entmutigen kamikazeherz. Bei uns ist das auch ein ständiges auf und ab, es gibt echt gute Tage/Wochen und dann kommt was wo man denkt "Oh näääääää!"


    Sunny war Anfangs immer im Scannmodus, die hat nur die Gegend sondiert, selbst beim k*****. Da haben wir sie Gott sei Dank raus, aber es gibt echt manchmal noch Tage wo sie aus der Tür rauskommt und scannt. Meist bekomm ich sie da raus, aber manchmal auch nicht, dann gehen wir wieder nach oben und später nochmal runter, weil das sonst keinen Sinn macht, die sucht dann gezielt die Umgebung nach Hunden ab. :headbash:


    Die Tagesform ist echt immer so ein Ding.


    Haben hier auch eine Listi HH, der trägt auch Mauli, ist aber total ruhig, die ist hier neu in der Umgebung. Und die Blicke die die vornehmlich von älteren Leuten bekommt sind echt unter aller Sau. Wir haben uns da mal an den Rand gestellt, damit sie über die Wegkreuzung kann und da meinte eine ältere Dame auch gleich "ja bei denen muss man immer aufpassen". Meinte dann auch zu ihr das ich nur gewartet habe, weil unsere so giftig ist und da hat sie auch blöd geschaut.


    Wie die Geschichte mit dem Listi, wo der HH wegen Kontakt gefragt hat und der Pilz den Rüden nicht total doof fand, und ich wie immer gesagt habe "ja gern, aber nur mit Mauli, wenn sie nichts dagegen haben". Da guckte der mich auch total empört und enttäuscht an, bis ich meinen Mauli aus der Tasche gekramt hatte und dann konnten wir darüber beide nur grinsen.


    Aber ich kann mir schon vorstellen wie das sein muss, wenn man jeden Tag solche Sprüche und Blicke reingedrückt bekommt, damit muss man sicher auch umgehen können.


    Edit: Oh Podifreund, so ein Süßer und diese Knickohren herlich!

  • Offen gestanden war es mir am Anfang total peinlich, dass sich mein Hund so aufführt. Inzwischen bin ich da viel cooler geworden. Ich ziehe Jako auch beim Normalspaziergang keinen Maulkorb mehr an. Das haben wir mal eine ganze Zeit gemacht. Weil er so eine lange Schnauze hat und außerdem Probleme mit der Luft (durch einen Unfall) haben wir so einen riesigen Drahtmaulkorb. Als wir damit durch die Stadt gingen sind die Passanten weggesprungen und haben die Straßenseite gewechselt. Unglaublich! Ich lasse ihn halt nicht von der Leine und auf unsere Haupsspazierstrecke wissen inzwischen alle HH, dass sie ihre Hunde nicht an ihn ranlassen sollten.


    Wenn wir ins Feld gehen, sehe ich die Hunde ja schon von Weitem, leine ihn
    dann an und laufe einen großen Bogen (durch den Matsch). Damit ist den meisten HH klar, dass wir keinen Kontakt möchten.


    Was oft sehr stressig ist, ist wenn ich mit beiden Hunden unterwegs bin. Unser Lieschen beißt zwar nicht, möchte aber auch nicht so dringend Kontakt zu anderen Hunden, schon gar nicht zu Welpen oder Junghunden. Darüber ist sie raus, offensichtlich hatte sich vor unserer Zeit schon Welpen. Sie kann freilaufen, sie geht ja nicht zu den Hunden hin aber ich muss trotzdem immer auch noch ein Auge darauf haben. Wenn das dann auf einem engen Spazierweg ist klappt das mit der Koordination nicht immer so gut und ich werde nervös. Das überträgt sich dann sofort auf Jako. Aber da arbeiten wir noch dran.

  • Äh, ja, ich bin auch echt froh, dass hier schon fast jeder die blonde Katastrophe kennt, denn als blonder Labbimix (und dann auch noch diese Knopfaugen... *hach*) wär er sonst nur noch umlagert.


    Erst am Montag trafen wir beim Leutegucken am Bahnhof einen Bahnarbeiter, der die Überreste einer an Silvester eingeschlagenen Scheibe aufräumen sollte. Ich habe ihm gesagt, dass wir üben und dass es evtl. gleich laut werden wird, ich aber den Hund halten könne. Beim ersten Vorbeigehen seinerseits war der Blonde auch noch ruhig, aber als er dann ein zweites Mal kam und ihn dabei auch noch interessiert musterte, ist die Katastrophe explodiert. :hust:


    Sein Kommentar: "Das hätte ich jetzt nie gedacht, dass der so aggressiv wird. Ich mochte den eben echt gut leiden, weil er so niedlich und blond ist."


    Kataströphchen und ich haben uns dann die Arbeit des Mannes eine Weile angeschaut, und der Blonde war dann ganz ruhig, weil er sich den Kerl ja in aller Ruhe angucken durfte, aber man merkte, dass sich der arme Mann kaum traute, sich zu rühren, um nur ja keinen neuen Ausraster zu provozieren. :lol:

  • Wir haben einen direkten Gartennachbarn, die hatten einen Hoverwart Rüden als die Plüschs einzogen. Roonie fand es als Junghund unglaublich lustig über den Zaun zu springen und ihn zu nerven (da fand sie andere Hunde auch noch cool). Naja, die Nachbarn hatten dann aber ziemlich schnell Schiss wegen Rider, weil "zwei Rüden, das funktioniert nie!"
    , obwohl er danals noch brav aus Entfernung beobachtet hat.



    naja, der alte Hund ist letztes Jahr verstorben und sie haben nun einen Hoverwart Junghund.
    plüschis finden den ganz und garnicht kustig, deswegen hatten wir besprochen wie wie vorgehen sollen.
    das fing in etwa sa " mit Rooonie wäre das kein Problem, A. ist ganz gentleman Hündinnen gegenüber, nur mit Rider wird das nie was, das sind schließlich zwei Rüden!"


    Roonie traut man so ein Verhalten auch nie zu, sie sieht halt ganz nett und süß aus mit ihrem Fellberg...

  • Von uns gibt´s ganz gute Neuigkeiten von der Front, wobei ich dem Braten noch nicht trauen mag: Die Motte hier veträgt ihre Hormone während den Läufigkeiten nicht und ist dann immer extrem hyterisch und aggressiv. Leider hat das dazu geführt, dass sie auch abseits der Läufigkeiten nicht wirklich verträglich war. Sie sollte deshalb auch kastriert werden, aber sie war erst zweimal läufig, daher wollte ich noch eine Läufigkeit abwarten - denn generell war nach jeder Läufigkeit ein Schub in Richtugn "Erwachsen" zu merken. Jetzt musste sie Mitte Dezember wegen einer Pyo kastriert werden - und was soll ich sagen: Der Hund ist wie verwandelt. Die findet Rüden immer noch blöd, aber sie ignoriert sie schlicht, mit fremden Hündinnen hat sie sogar schon gespielt, das hatte sie nach der ersten Läufigkeit auch komplett aufgegeben. Ich glaube noch nicht so richtig an das Wunder, weil der TA eigentlich meinte, dass die Auswirkungen der Kastra erst ein halbes Jahr nach der OP einsetzen würden und bin nach wie vor übervorsichtig, Vorsehen ist mir da lieber, als das Nachsehen zu haben. Aber wenn das so bliebe, wäre ich unglaublich happy!

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