Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Hallo!


    Ich hatte hier vor einiger Weile mal gepostet, weil Mia ihre erste und "beste" Welpenfreundin (mittlerweile sind beide ca. 1 Jahr alt) vor einigen Monaten mal richtig "verkloppt" hatte: gezwickt, bis diese quitschte, weitergemacht, als diese klare Signale des "kein Bock mehr" zeigte, ließ sich dann auch nicht einfangen/ abrufen und sah es als lustiges Spiel an die andere zu mobben.


    Alle waren überrascht und bestürzt. Wir haben damals vereinbart (mit dem anderen Frauchen) nach dem Sommerurlaub noch einmal zu schauen. Jetzt haben wir uns wieder getroffen, und es war eigentlich genauso schlimm/ schlimmer als das letzte Mal. Mit den Beiden wird es wohl nichts mehr, was schade ist, aber was solls.


    Die Frage ist jetzt eher: was haben wir verpasst? Wann hat das Mobbing so langsam angefangen, und wir (die HHS) habe es nicht mitbekommen? Die beiden schienen halt "sehr schön" zu spielen, bis zu dem einen Vorfall, aber ich ahne, dass es schon vorher irgendwie schief gewesen sein muss. Habt ihr Tipps, worauf man achten sollte bei sowas? Wann ist es noch Spaß und ab wann fühlt sich ein Hund wirklich bedrängt?


    Es ist auch so, dass beide wunderbar mit lauter anderen Hunden spielen, keine von Beiden ist als unverträglich. Aber Mia rennt lieber, und die andere Hündin zerrt lieber Stöckchen und rangelt. Nur ist die Mia dann beim Ranglen so aggressiv, dass die Stimmung kippt und die andere sich bei uns verstecken muss. Mia stellt ihr dann nach und ärgert sie (um sie zum Rennen zu animieren?). Das geht natürlich überhaupt nicht.

  • @Mia2017 so ganz genau wird dir das unmöglich jmd durchs forum sagen kõnnen. Ich habe jetzt schon ziemlich viele seminare inkl. Videoanalysen besucht & da ist man froh, wenn man mit Zeitlupenfunktion dann mal erkennt, woran das ganze liegt :hust:


    Sehr wahrscheinlich war halt das "schöne spiel" schon seit längerer Zeit keins mehr, aber das ist nicht immer ganz einfach zu erkennen.
    Allerdings würde ich in Zukunft (wenn ihr HHs euch versteht & gerne miteinander geht) die Hunde nötigen, sich normal zu benehmen. Hunde können auch zusammenlaufen ohne zu spielen & es kann für beide parteien eine schöne übung sein. Ist aber natürlich geschmackssache, ob man das will oder ob man es einfach sein lässt.




    Bei uns war es ja durch die op seeeeeeeeehr ruhig, aber wir haben es geschafft :applaus: 6 wochen sind um, das nachröntgen fiel positiv aus & jetzt gehts wieder an den muskelaufbau!
    Ich freu mich so für meine maus :herzen1:
    Hundebegegnungstechnisch klappt es mit dem futterbeutel nach wie vor sehr gut :dafuer: sonst ist es hier schonungsbedingt sehr ruhig, direkten kontakt gab es (ausser mit papas hund) keinen

  • Hi ihr ... ich muss das jetzt hier gerade mal los werden, bin immer noch ganz geschockt.
    Ich war eben mit meiner Hündin beim Tierarzt, da kam eine Frau in Begleitung von drei Polizisten rein und ihrem kleinen Hund im Arm, der kaum noch am leben war. Der wurde von einem "Kampfhund" angegriffen, ohne Vorwarnung direkt auf die Kehle und hat so lange zugebissen bis der kleine Hund sich nicht mehr bewegt hat. Die Ärztin konnte nichts mehr für ihn tun ... mir ist immer noch ganz schlecht. Die Besitzerin war natürlich komplett aufgelöst und auch die Polizisten hatten Tränen in den Augen. Ich weiß ... hier sind in der Regel Menschen im Forum aktiv, die sich viel mit ihren Hunden beschäftigen aber ich kann nur sagen: Bitte sichert eure Hunde wenn sie zu Aggressionen neigen richtig!
    Meine Hündin hat ja eben nicht wirklich mitbekommen was da passiert ist aber ich habe gerade das Gefühl ICH habe eben einen riesen Rückschritt gemacht was Hundebegegnungen angeht :( : Vor allem weil meine Kleine von weitem gerne mal den Leinenrüpel spielt, gibt es öfter Hunde die so erst auf sie aufmerksam werden und ihr dann mal zeigen wollen was Sache ist.
    Ach wie furchtbar ... mein Tag ist gelaufen! Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es der Armen Besitzerin jetzt gehen muss.

  • Natürlich ist es schrecklich, was da passiert ist, aber der Begriff "Kampfhund" stößt mir sauer auf. Das ist hierzulande nur ein polemisches Schimpfwort.

  • Eine ganz traurige geschichte - so wie jede, wo ein Hund verletzt oder gar getötet wird.


    Wieder ist es aber nur ein teil der ganzen Geschichte - nicht, dass ich hier jmd. Schuld zuteilen möchte, aber verantwortlich für das Drama sind irgendwo die menschen.
    Und ob es denn ein "kampfhund" (was auch immer das sein soll |) ) gewesen ist oder nachbars fiffi (der ja auch ein kampfhund sein könnte :pfeif: ) ist zum schluss wohl ziemlich wuppe...


    Bei uns gehts jetzt auf in die Hundeschule, ich freue mich schon! =)


    • @Mia2017 wenn du magst, berichte doch weiter =) mit einem jahr kann noch so vieles passieren!
    • Zu deiner frage, wann etwas kippt würde ich mal in den körpersprache-fred gucken. Da gibt es ziemlich viele videobeispiele und diskussionen.... ist auf jeden fall mal einen blick wert, veilleicht findest du da etwas... (sorry für die aufzählung, ich bin am handy :muede: )
  • Schön ist das nicht wenn sowas passiert. Für niemanden :( .
    Aber man sollte es nicht künstlich aufbauchen mit Schlagworten wie "Kampfhund" oder "Polizistin hatte Tränen in den Augen" (mein Schwager ist Polizist und klar Poliszisten sind auch nur Menschen, aber Polizisten haben in Gegenwart von Zivilisten, Tätern und Opfern Ruhe zu bewaren und nicht in Tränen auszubrechen, sonst haben sie den Job verfehlt).



    Wenn du jetzt in jedem Hund eine Gefahr siehst, steigert das am Ende nur die Unsicherheit deines eigenen Hundes und macht ihn noch mehr zum Leinenpöbbler, weil er denkt er muss die Konflikte für dich lösen.


    Vor allem weil meine Kleine von weitem gerne mal den Leinenrüpel spielt, gibt es öfter Hunde die so erst auf sie aufmerksam werden und ihr dann mal zeigen wollen was Sache ist.

    Ihr habt komische Hunde bei euch, wenn andere Hunde meinen deinem es "zeigen was Sache ist" zu müssen, wenn deine an der Leine bellt. Woran machst du das den aus?
    Wie reagierst du wen dein Hund an der Leine bellt?



    Zu deiner frage, wann etwas kippt würde ich mal in den körpersprache-fred gucken. Da gibt es ziemlich viele videobeispiele und diskussionen.... ist auf jeden fall mal einen blick wert, veilleicht findest du da etwas... (sorry für die aufzählung, ich bin am handy )

    Da gibt es auch sehr gute Seminare zu. Leider habe ich keine direkte Empfehlung.
    Ich gehe ja häufiger mit meiner Trainerin spazieren und sie sagt mir, wenn wir die Hunde im Freilauf beobachten, wenn sie sieht das sich was verändert, dann unterbrechen wir die Situtation z.B. durch Abruf oder Block, bevor es überhaupt kippen kann.
    So lerne ich meinen Hund besser zu lesen, ich muss das immer an meinem Hund sehen, damit ich es am Ende wirklich begreife :ops: .


    Gibt es bei euch Trainer die "Sozial Walks" anbieten? Vielleicht wäre das was für euch?




    Wir hatten heute einen guten Tag: 2 Hundekreuzungen - 2mal ohne Pöbeln :applaus: .

  • Ja ich mag den Begriff Kampfhund auch nicht darum hab ich das auch in Anführngszeichen gesetzt ... hat aber mit der Sache an sich nix zu tun welche Rasse das war. Ich hab eigentlich nur die Worte der Polizisten wiedergegeben (hätte ich vielleicht dazu schreiben können hab ich aber nicht).
    Ich denke es ist IMMER das andere Ende der Leine schuld wenn so etwas passiert und ich kann absolut überhaubt gar nicht verstehen wie man einen Hund der so aggressiv ist ohne Maulkorb laufen lassen kann! Ich hab zwar "nur" ne kleine Fußhupe aber auch bei der passe ich auf wenn ich anderen Hunden begegne und nehme sie zu mir ran.

  • Ich habe nichts "künstlich aufgebauscht" sondern die Situation beschrieben. Ich weiß nicht ob du soetwas schon einmal gesehen hast (das wünsche ich Niemandem!) aber mir ging und geht es danach extrem schlecht und entsprechend emozional schreibe ich auch. Die Polizisten haben auch nicht da gestanden und geweint. Die hatten halt Tränen in den Augen und daran finde ich absolut nichts schlimm! Meine halbe Familie ist bei der Polizei und ja das sind eben auch einfach nur Menschen.


    Mir ist durchaus bewusst das es weder mir noch meinem Hund hilft wenn ich selbst Angst bekomme vor Hundebegegnungen. Ich hatte nur leider auch schon ein paar Begegnungen bei denen ich die Besitzer nur von weitem haben schreien hören, weil deren Hunde ohne Vorwarnung und ohne Grund gebissen haben. Ich habe danach eine ganze Weile gebruacht bis ich mit meiner Hündin wieder halbwegst angstfrei unterwegs sein konnte, denn so etwas sitzt tief. Ich rede nicht von "normalen" Hundebegegnungen wo man schauen kann wie die Körpersprache aussieht und notfalls eingreifen kann wenn es kippt, sondern von Hunden die ohne Vorwarnung angreifen.


    Ich glaube nicht das die Hunde bei mir komischer sind als anderswo. Es gibt ja genügend gut sozialisierte souveräne Hunde denen es komplett egal ist wenn da so ein anderer Theater macht. Es gibt aber eben auch immer wieder solche die das Gegenteil sind und trotzdem ohne Leine laufen gelassen werden und sich auch nicht abrufen lassen.


    Wie ich mit meiner Hündin umgehe wenn wir anderen begegnen ist sehr unterschiedlich. Kommt auf den Abstand an, auf die Größe des anderen usw. Normalerweise informiere ich sie wenn ein Hund auf uns zu kommt und bringe sie so neben mich das ich zwischen ihr und dem anderen Hund bin und sie leicht hinter mir läuft. Mittlerweile geht das bei ruhigeren Hunden, die sich nicht für sie interessieren, dass wir dann vorbei laufen können ohne Theater. Wenn das nicht der Fall ist bekommt sie ein warngeräusch und wenn das nicht hilft einen stubser. Manchmal reicht das aber nicht und sie steigert sich so in Angstpanik rein das ich eine Erziehungsflasche benutze. Bei uns ist sicherlich vieles noch nicht perfekt aber ich arbeiten stetig an unserer Beziehung und es wird besser :)


    Eigentlich war heute auch ein wirklich guter Tag für uns. Beim Tierarzt hat sie mit mir im vollen Wartezimmer gesessen und sich irgendwann sogar entspannt hingelegt, obwohl dort ein unglaublich nervöser Rüde mit dabei war und auch in der U bahn war sie super entspannt. Naja ...


    Also zum Schluß noch einmal ... wenn sich hier Jemand von dem "Kampfhund" angegriffen gefühlt hat tuts mir leid. :tropf:

  • Naja mit Komisch meine ich, dass es das ja anscheinend in der Gegend wo du wohnst tatsächlich häufger zu geben scheint (zumind hört es sich so an) und normal finde ich so etwas nicht. Ich hoffe ja eigentlich das Hunde mit aggressionspotential eher die Minderheit sind und nicht die Masse :( : und auch die Halter sich ihrer Verantwortung bewusst sind (was die bei dir ja anscheinend nicht sind).



    sie steigert sich so in Angstpanik rein das ich eine Erziehungsflasche benutze

    Was ist den eine Erziehungsflasche? Eine Wasserflasche die dem Hund dan übergekippt wird?
    Ich würde jetzt einen Hund der aus unsicherheit Pöbelt und Angst bis hin zu Panik schiebt, nicht unbedingt mit sowas arbeiten. Ich hätte da zu viel "Angst" das der Hund das Negative (Wasser plötzlich über zu bekommen) mit dem fremden Hund verknüpft.
    Woher hast du die Methode? Oder ist eine Erziehungsflasche was anderes?


    Bei uns ist sicherlich vieles noch nicht perfekt aber ich arbeiten stetig an unserer Beziehung und es wird besser :)

    :bindafür:

  • @Vakuole


    hm also ich hatte bis jetzt nicht den Eindruck das meine Gegend hier besonders schlimm ist aber klar normal finde ich das auch nicht! Ich wohne in Berlin hier gibts natürlich sehr viel mehr Hunde als in ländlicheren Gegenden. Eigentlich ist hier ja auch ne Leinenpflicht aber daran wird sich nicht wirklich gehalten, was es mir oft besonders schwer macht. Man hat halt auf dem Gehweg nicht immer die Möglichkeit einen größeren Bogen in dem Abstand zu machen in dem das für uns dann ok wäre, sondern muss dann gleich auf die andere Straßenseite ...


    Ja die Erziehungsflasche ist mit Wasser gefüllt. Das hab ich von meiner Hundetrainerin und es ist mir am Anfang auch schwer gefallen die zu benutzen. Aus den Grüneden im Prinzip die du auch genannt hast. Ich muss aber sagen das es tatsächlich für uns dann doch sehr gut funktioniert. Sie bekommt die ja nicht gleich ab sobald sie einen Hund sieht sondern nur dann wenn sie in diese kleffende Panik kommt aus der man sie anders nicht mehr raus holen kann. Das ist dann erst mal ein Schreck und dann kann sie sich wieder auf mich konzentrieren und merken das ich das schon geregelt bekomme. Dazu kommt dann natürlich noch Körpersprache von mir und warn Laute.

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