Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden
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Am Donnerstag war ich noch auf Wolke 7 unterwegs, weils in der Woche bis Donnerstag Abend keinen einzigen großen Ausraster gab
Wir hatten sogar drei Begegnungen, bei denen die anderen Hunde (die plötzlich um Ecken oder hinter uns aufgetaucht sind) nett begrüßt werden konnten.
Naja, Carlo hat wohl gemerkt, dass mir da was fehlt und hat die letzten beiden Tage den Austick-Counter wieder beinahe aufs übliche Maß hochgetriebenAber: alle diese Attacken waren gerechtfertigt (also, soweit man da von gerechtfertig sprechen kann - waren halt zu viele für ihn stressige Situationen in zu kurzer Zeit und dann brauchts halt ein Ventil, wenn wir nicht schnell genug wieder daheim sind) und sie werden deutlich weniger intensiv.
Immer öfter kann sich der Herr Hund, wenn ihn etwas beunruhigt, zu mir umorientieren und nicht gleich die Haudrauf-Karte ziehen.
Gestern war wieder Begegnungstraining und wir konnten an den anderen drei Hunden ganz ohne einen Mucks vorbei - und unsere Trainerin meint, wir sind bereit, unsere Werkzeuge mal beim nächsten Social Walk zu testen. Extra für uns kommen da wenige Hunde und die Route wird so gelegt, dass wir gaaaaanz weit ausweichen können. Hab ich schonmal gesagt, dass die Trainerin Gold wert ist? Nein? Ist sie.
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Hi
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vielleicht übertrage ich ja auch was und vielleicht hilft es sogar, wenn ich stattdessen mal einfach gar nicht reagiere.
Das ist ja etwas, das man von ganz vielen schlauen Hundehaltern immer wieder als Allgemeinwissen gepredigt bekommt. Liegt alles nur am Halter, wenn der endlich ruhig bleiben würde usw... Nun ja. Bei vielen stimmt das sicher auch, unterwegs oft zu sehen wie Halter ihre an sich durchaus souveränen Hunde völlig kirre machen. Aber es trifft halt lange nicht bei allen zu.
Als ich klein-Sandor bekam hab ich auch erst einmal reagiert wie immer, sprich: Bei Hundesichtungen (bzw. wenn ein Hund plötzlich um die Ecke kommt) erst einmal die Leine lang und locker lassen, und dem Hund die Möglichkeit geben möglichst ungestört zu kommunizieren. War bei meinen bisherigen Hunden auch immer ein prima Ansatz gewesen, eingegriffen hab ich da nur wenn ein deutlich überlegener Hund der Meinung war, meine Zwerge so richtig überrollen zu müssen. Aber in 99% der Fälle (mindestens) hab ich meine Hunde einfach machen lassen wenn ein anderer Hund ankam, und das lief prima.
Entsprechend fiel ich aus allen Wolken als klein-Sandor keinerlei Anstalten machte, irgendwie zu kommunizieren, sondern schreiend auf den anderen Hund los wollte. Und zwar nicht auf einzelne, sondern auf nahezu jeden. Irgendwann ist dann auch bei mir der Groschen gefallen, und ich konnte all den "das liegt alles am Menschen"-Vertretern überzeugt sagen: Es ist für meinen Hund völlig egal, ob ich hintendran Meditations- oder Marschmusik spiele, der nimmt mich in diesen Momenten eh gar nicht wahr.
Da lautet die Devise vielmehr, erst einmal überhaupt in die Wahrnehmung des Hundes vorzudringen, ihm dann zu helfen solche Situationen durchzustehen, und ihm zu vermitteln dass man Lösungen parat hat. Und den Rest der schlauen Ratgeber zu ignorieren.
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Vielleicht wird Grisu ja bald ruhiger bzw. duldsamer gegenüber anderen Hunden.
Dein Wort in Gottes Ohr... Wir waren heute beim Notdienst mit ihm, weil er sich mit dem Nachbarshund geprügelt hat. Total doof gelaufen, eigentlich passen wir alle sehr gut auf, zumal der "Kontrahent" sich da auch nicht lange bitten lässt... Es ist an sich auch nicht viel passiert, aber der Voll-Depp hat es geschafft, dabei mit seinem Eckzahn einmal komplett seine eigene Lefze zu piercen. Wurde unter Narkose wieder vom Zahn befreit
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Du meine Güte, wer rechnet denn mit so was?!? Gute Besserung!
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Vielleicht wird Grisu ja bald ruhiger bzw. duldsamer gegenüber anderen Hunden.
Dein Wort in Gottes Ohr... Wir waren heute beim Notdienst mit ihm, weil er sich mit dem Nachbarshund geprügelt hat. Total doof gelaufen, eigentlich passen wir alle sehr gut auf, zumal der "Kontrahent" sich da auch nicht lange bitten lässt... Es ist an sich auch nicht viel passiert, aber der Voll-Depp hat es geschafft, dabei mit seinem Eckzahn einmal komplett seine eigene Lefze zu piercen. Wurde unter Narkose wieder vom Zahn befreit
Oh nein, sowas kann man echt nur unter 'doof gelaufen, hätte man nicht mit gerechnet' verbuchen. Gute Besserung für Grisu!
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Oh weia!!! Das hört sich nicht so gut an....gute Besserung!!!! Dabei will man doch einfach nur einen entspannten Spaziergang machen. Ich kann das gut verstehen. Neulich war ich mit einer alten Freundin spazieren. Sie wohnt 800km weg und so kennt sie "meine" Spaziergänge nicht und war früher auch Hundehalter und ganz fassungslos, wie ich die Gegend abscanne und einen Hund sehe, bevor der Hund ihn erschnüffelt oder sie annähernd etwas Lebendiges entdeckt hat am Horizont. Sie meinte, das sei ja mega stressig für mich....Für mich ist es halt so....ja ich kann es mir anders gar nicht vorstellen und lebe halt damit. Hier sind nicht soviele Hunde außerhalb der Ferienzeit und darum geht es auch soweit. Urlaub ist....schwierig! wir fahren mit ihm nur nach DK, dort haben die Leute ihre Hunde an der Leine, es ist weitläufig und es kommt nicht zu ungewollten Kontakten.....Ich kann mir das gar nicht mehr vorstellen, dass ich am Anfang mit ihm völlig normal spazieren war und sehr witzig: mich sogar GEFREUT habe, wenn ich andere Hunde gesehen habe und er auch......Erinnerungen wie aus einem früheren Leben...Nun ist er über 9 und ich warte auf die Altersnachsicht.....aber er macht einen auf jungen Hüpfer
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ganz fassungslos, wie ich die Gegend abscanne
Das fand ich im Buch von M. Cordt so schön ausgedrückt: Mit so einem Hund fühlt man sich wie ein VIP-Bodyguard Klar, entspannte Spaziergänge sind ganz was anderes. Ich denke auch so oft noch an die schönen Zeiten zurück, als es abends nach der Arbeit immer erst mal eine große Runde durch den Wald ging, einfach entspannen und die Gedanken zur Ruhe kommen lassen... Mit Sandor ist es jetzt schon ein riesiger Fortschritt dass ich mittlerweile nicht mehr jeden Gang mit einem Stoßseufzer in Angriff nehme, und erleichtert zurückkomme wenn es so weit entspannt gelaufen ist. Was ich aber sehr bedauere: Diese Leichtigkeit und Unbeschwertheit ist einfach verloren. Ich kann mir nicht vorstellen, je wieder so locker und entspannt mit einem Hund unterwegs zu sein wie früher, dazu geht einem dieses Aufpassen und Mitdenken zu sehr in Fleisch und Blut über.
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Danke für eure Genesungswünsche, ich war selbst fassungslos, was er da wieder gebracht hat
ganz fassungslos, wie ich die Gegend abscanne
Das fand ich im Buch von M. Cordt so schön ausgedrückt: Mit so einem Hund fühlt man sich wie ein VIP-Bodyguard
Ich finde es mittlerweile vor allem krass mit den Unterschieden meiner Hunde. Frank war mit Joey auf einem Agi-Turnier, Grisu schlief seinen Rausch aus und ich war nur mit den beiden Shelties unterwegs. Die haben an sich kein großes Interesse an Kontakt, aber sind im Zweifelsfall halt nett. Da kann man wirklich einfach leinenlos träumend vor sich hinschlendern... Ich bin ja auch immer im Scan-Modus und sofort rattert ein Maßnahmen-Katalog vor meinen Augen ab, wenn ein Fremdhund auftaucht. Ich muss dann immer erst reinfinden und mich fast zum entspannen zwingen, wenn ich mal nur mit den "netten" unterwegs bin
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Und schaffst du das? Also dich innerlich umstellen?
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Und schaffst du das? Also dich innerlich umstellen?
Mit den Shelties geht es relativ gut, weil die ganz andere Hundetypen sind: wenig Interesse an Fremdhunden und dabei im Zweifelsfall nett bis rückwärts orientiert. Da kann ich mein Bodyguard-Sein ausleben und langsam das entspannen anfangen, bis ich einfach Vertrauen habe in Welt und meine Hunde. Braucht immer ein wenig, aber geht an sich recht gut. Mit Joey ist es schwieriger, weil sie ja auch irgendwie ein Aussie ist, interessierter, außen-fokussierter, im Zweifelsfall nach vorne handelnd. Die ist nett und verträglich, lässt sich nur nicht die Butter vom Brot nehmen und checkt schon ab, wenn man sie lässt. Da laufen-lassen fällt mir extrem schwer , auch wenn Joey das an sich gut macht
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