Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden
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Mich würde mal interessieren, wie ihr das mit euren ähnlich gestrickten "Modellen" in den Griff bekommen habt bzw. es versucht. Vor allem, wie ihr das mit mehr als einem Hund managt. Ich habe auch die Befürchtung, dass die Hündin sich das Pöbeln beim Rüden abschaut.
Wir haben mit dem Abbruch den Fuss in das Verhalten bekommen.
Dann mit ganz viel Markern von positiven Verhalten Allternativverhalten aufgebaut und dann noch mal mit einem seperaten Abbruchsignal das ganze untermauert.
Zudem haben wir aktiv Hundekontakt gesucht (Desensibilisierung sozusagen), Begegungstraining und Sozial Walks.
Zudem habe ich auch an mir gearbeitet. Durchsetzungsvermögen gegenüber Hund und vor allem auch der Umwelt um meinen Hund vor beschissene Situationen zu bewaren.
Futter wurde hier ausgespuckt, wenn am Horizont nur ein anderer Hund aufgetaucht ist.
Zudem kam am Anfang hatten wir Probleme mit einer Magen-Darm-Entzündung , unter anderem durch Stress ausgelöst.... da hat sie eh schon schlecht gefressen.
Bei Managen mit Mehrhunden kann ich nur den die Erfahrung aus dem Begegungstraining weitergeben: wichtig ist den Auslösehund zu kennen. Nicht immer der der pöbelt, ist der der auslöst.
Ansonsten eben getrennt trainineren.
Mein Wunsch wäre es, dass es möglich wird, zumindest halbwegs entspannt andere Hunde zu passieren, an lockerer Leine. Aber ich frage mich, ob das jemals der Fall sein wird. Bin derzeit echt an einem Tiefpunkt meiner Mehrhundehalter-Karriere angekommen...
Nicht aufgeben und positiv bleiben.
Klar gibt es kack Situationen und bescheidene Tage, aber immer versuchen irgendwas positives für sich zu finden! Die Forschritte im Blick haben!
Als ich Alma vor 2 Jahren übernommen habe, war ich Ersthundehalter und null Plan von "Problem"hunden.
Dementsprechend ist das ganze hier am Anfang auch in die Hose gegangen.
Jetzt 2 Jahre später läuft dieser Hund absolut unaufällig mit und glänzt maximal durch braves Verhalten, Zurückhaltung und Niedlichkeit .
Wir haben das Verhalten so hinbekommen, wie unser Trainer das mal als Best Case Vorhergesagt hat: Sie wird nie ein sicherer Hund sein, aber mit dir an ihrer Seite, kann sich sicher werden.
Und genau diesen Zustand haben wir inzwischen erreicht.
Andere können das auch schaffen !!!! Davon bin ich überzeugt.
Ich bin nämlich alles andere als ein Hundeguru
Klar, gibt es Hunde, die man nie so weit bekommt, das sie absolut Problemlos laufen, aber man sollte nicht aufgeben und sich am Fortschritt laben
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Hi
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Ich hatte auch am Anfang Entfernung vom Stressreiz oder Vermeidung als Mittel. War auch ok so.
Dann erklärte die Trainerin das man sich aber so gar nicht mit der eigentlichen Emotion (bei meinem Hund Panik) auseinandersetzt.
Selbst wenn sie durchtickt bekommt sie so lange Futter bis sie den Reiz nicht mehr sieht. Wenn sie dann mal wegguckt oder zu mir kann ich sie dann wieder führen. Und so weiter.
Das Nuggeln an der Tube hat einen ähnlichen Effekt wie Popcorn beim Horrorfilm. Beruhigender Reiz bei Horrorerfahrung. Später heißt der Reiz sofortige Zuwendung zu mir.
Da kommt es also wirklich stark an mit welchem Hundeproblem man zutun hat. Ich muss das ja auch bei Fahrrädern und Menschen machen. Bei Fahrrädern freut sie sich schon auf die Leberwurst
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Der Vorteil ist, dass wir bei der jetzigen Trainerin schon länger sind. Beide Hunde gehen auch einmal wöchentlich bei ihr im Gassiservice mit. Also kennt sie die Hunde. Bei ihr "spurt" Lino übrigens ohne Probleme. Sie hat eine ganz andere Präsenz als ich und macht ihm rechtzeitig unmissverständlich klar, dass pöbeln nicht ist. Sie meint auch, dass mein Hund zumindest kein Angsthund ist und es viele Rüden gibt, die in diesem Alter pöbeln. Aber ohne daran zu arbeiten, wird man da nicht rauskommen.
Lino ist meiner Meinung nach aber trotzdem zumindest unsicher und sehr aufgeregt, wenn wir rausgehen. Meine Hündin ist auch so, dass ihr oft die Impulskontrolle und die Frustrationstoleranz fehlen, aber sie kanalisiert das dann nicht in Aggression, bisher jedenfalls nicht.
Wie ist das eigentlich mit den gut geführten Social Walks? Ist das in diesem Stadium überhaupt angebracht? Oder sollte man da zumindest schon eine gewisse Grundruhe in die Situation gebracht haben?
Jetzt "muss" ich gleich wieder los. Einzelrunden sind angesagt. Sonntags in der Stadt...
Morgen werde ich dann mit beiden Hunden eine große Freilaufrunde außerhalb machen. Dafür müssen wir aber immer erst mit dem Auto ein Stück fahren.
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Wie ist das eigentlich mit den gut geführten Social Walks? Ist das in diesem Stadium überhaupt angebracht? Oder sollte man da zumindest schon eine gewisse Grundruhe in die Situation gebracht haben?
Es kann bei euch tatsächlich auch stark am Alter liegen, aber das verfliegt halt auch nicht, wenn man nichts dagegen macht. Also gut das ihr daran arbeitet.
Social Walks sind bei uns in ca 2 Monaten angedacht, je nach Entwicklung. Die Frage ist, ob man wenigstens eine Verhaltenskombination hat, um den Hund umzulenken. Jetzt würde sie nach 3min im seelischen Höllenhof sein und mein eigenes Vertrauen in sie wäre noch nicht stark genug.
Aber fragt lieber die Trainerin. Grundsätzlich ist es weniger günstig, den Hund in Situationen zu stecken, die er nicht meistern kann. Er scheint sich ja auch nix bei der Hündin anzugucken.
Diese Suche nach der Lösung. Argh. Manchmal macht es die noch schlimmer. Ich drücke euch so die Däumchen.
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Danke dir!
Ja. Und es gibt tausend Meinungen...
Oft ist es ja gut, auf sein Bauchgefühl zu hören. Aber in dieser Hinsicht, gibt es bei mir kein Bauchgefühl mehr. Zumindest kein gutes... Ich bin sehr verunsichert. Und das wiederum überträgt sich auf den Hund. Ist mir schon klar.
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Wenn ich mit beiden Hunden unterwegs bin, ist das noch schwerer zu handeln.
Ich glaube, für Mehrhunde-Halter mit einem pöbelnden Hund ist die ganze Situation gleich nochmals um einen Faktor schwieriger. Da kann man sich nicht nur auf den Einzelhund konzentrieren, sondern muss schauen, dass man auch den zweiten gehandelt, auch wenn dieser nicht pöbelt.
Ich machte anfangs den Fehler, dass ich Smilla nur verbal anleitete, da sie sehr gut hört und mich nur auf die tobende Vicky konzentrierte. Smilla bellt zwar auch mal andere Hunde an, aber das ist dann eher nur so ein "Wu - Wu." Ich stellte dann aber recht bald fest, dass schon das "Wu" von Smilla ein Auslöser sein konnte und Vicky sofort zu toben begann (MEIN Rudel!)
Ich stellte meine Taktik dann um und behandle jetzt Smilla genau gleich wie Vicky, obwohl sie nicht pöbelt. Das heisst, auch sie stoppe ich, falls nötig, mit Abbruch (geht ja gar nicht anders, beide hören ja mein "Nein"). Danach kriegen beide abwechselnd das Ober-Super-Guteli, wobei mir sogar noch der Futterneid zugute kommt, der andere Hund also schnell vergessen ist, weil das Guteli ja wichtiger ist.
Um diese Situation zu erreichen, mache ich aber nach wie vor immer wieder Einzelgänge mit Vicky, was diese sehr geniesst. Ich kann mich dann viel besser auf sie konzentrieren.
Wie machst Du das mit Deinen beiden Lagotti? Wie verhält sich die Hündin und wie verhältst Du Dich ihr gegenüber in den Situationen, in denen der Rüde pöbelt? Bei Euch ist noch die Komponente Rüde und Hündin zu beachten, die auch noch mit eine Rolle spielt (MEINE Hündin!!!)
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Finde ich gerade witzig, eben auf dem Spaziergang mit dem Krümel hab ich an euch gedacht und mir auch überlegt, in wie weit das ein normales Pubertätsgeprolle sein könnte. Und in diesem Fall ist das eine ganz andere Baustelle als mit einem Hund, der echte Defizite mit sich herumschleppt.
Deine Schilderung, dass es mit der Trainerin gut klappt, bestätigt das ein ganzes Stück weit. Das bedeutet, er kann durchaus denken und entscheiden, was er da tut. Die gute Nachricht daran: In so einem Fall kann man das meist prima in den Griff bekommen. Die schlechte: Du wirst an dir selbst eine ganze Menge arbeiten müssen...
Generell: Wenn du bei der Trainerin ein gutes Gefühl hast, dann hör auf sie. Denn sie sieht dich und deine Hunde live, während wir hier nur spekulieren können. Was du dir hier statt dessen gut mitnehmen kannst ist ein Gefühl dafür, welche Bandbreite an verschiedenen Ursachen hinter so einem Verhalten stecken können, wie viele verschiedene Ansätze entsprechend jeweils sinnvoll oder auch unsinnig sind - und entsprechend, wie wichtig es ist genau hinzuschauen und individuell zu entscheiden. Was dem einen prima hilft kann für den nächsten alles noch schlimmer machen und umgekehrt!
Und, wofür so ein Thema wie dieses hier unersetzlich ist: Man kommt sich nicht mehr so allein vor, als wäre man der einzige Exot weit und breit und hätte womöglich alles falsch gemacht. Denn das versucht die Umwelt einem oft zu vermitteln, dieses "du bist schuld, nur deinetwegen benimmt der Hund sich so - pfui aber auch!". Da tut es unendlich gut von anderen zu lesen, denen es ähnlich geht, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und machen, und zu erfahren: Nein, es ist eben lange nicht bei jedem Hund mit ein wenig TV-Wissen getan...
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So. Ich komme jetzt gerade von meinen Einzelrunden zurück. Trotz viel Begängnis heute am Sonntagvormittag lief es ganz gut. Wir haben direkte Konfrontationen vermieden und die Straßenseite gewechselt. Dieser Abstand reicht für Lino meistens aus, damit er sich nicht allzu sehr aufregt. Die Runden fallen halt derzeit lieber etwas kürzer aus, dafür versuche ich, es so gut es geht orientiert hinzubekommen. Ich bin froh, dass die meisten Fußgänger, Jogger, Radfahrer und Kinderwagen inzwischen (wieder) etwas entspannter gesehen werden.
Die Runde mit der Hündin war entspannt. Sie hat auch ihre Baustellen, aber solche, an denen man viel relaxter arbeiten kann. Und solche, die vor allem auch anderen Leuten nicht so auffallen. Denn etwas peinlich ist mir das Theater meines Rüden schon manchmal. Gebe ich zu. Heute habe ich einen ohne Leine auf sie zulaufenden, bellenden Hund abgeblockt. Auch das musste ich erst lernen. Ich hatte das Gefühl, dass sie dankbar war, dass ich das für sie geregelt habe.
Ich bin sehr froh darüber, dass wir einen Garten haben und den auch noch direkt am Wasser. Bei dieser Hitze lässt es sich für Hund und Mensch dort gut aushalten und alle können etwas entspannen.
@ Montagsmodell:
Ja. Ich weiß, dass ich an mir arbeiten muss. Und ja, meine Trainerin sagt auch, dass Lino es ja kann. Heißt es nicht immer so schön, das Problem ist immer am anderen Ende der Leine? So einfach ist es aber natürlich auch nicht. Ich habe zwei Hunde derselben Rasse. Sie könnten vom Charakter kaum unterschiedlicher sein!
@ Morelka:
Ich gestalte es jetzt meistens so, dass ich morgens die erste Runde mit beiden getrennt gehe. Dann machen wir entweder eine große Runde mit Freilauf und Freifolge (das klappt übrigens seitdem wir es trainieren schon richtig gut), ansonsten Garten oder nochmal zwei getrennte Runden.
Wenn ich mit beiden zusammen gehe, wird es schwieriger. Lino ist definitiv der Pöbeler. Beide ziehen auch oft noch an der Leine, die Hündin vor allem, wenn ich mit beiden Hunden gehe. Ich denke, das ist auch stressbedingt. Wenn ich sie korrigiere, z. B. die Richtung wechsele, muss ich das ja auch zwangsläufig mit beiden machen. Und du hast Recht, im Prinzip muss ich sie dann gleich behandeln. Erst den Namen und dann den Abbruch dauert ja auch oft einfach zu lange.
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Heißt es nicht immer so schön, das Problem ist immer am anderen Ende der Leine? So einfach ist es aber natürlich auch nicht. Ich habe zwei Hunde derselben Rasse. Sie könnten vom Charakter kaum unterschiedlicher sein!
So einfach ist es natürlich nicht, das hatte ich ja auch schon in Bezug auf die Reaktionen der Umwelt gesagt. Und klar, ich hatte vor Sandor auch schon andere Silkyterrier, alle total verschieden in ihrem Charakter. Was genau der Punkt ist, weshalb man idealerweise immer und immer wieder, mit jedem Hund neu, an sich arbeiten sollte. Halt immer an neuen Baustellen, und den entsprechenden persönlichen Herausforderungen - von Hund und Mensch. Jeder Hund, wenn man denn bereit ist, hält einem an einer anderen Stelle den Spiegel vor. Ob man die Herausforderung jeweils annehmen will, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Was ich mit diesem Punkt
Die gute Nachricht daran: In so einem Fall kann man das meist prima in den Griff bekommen. Die schlechte: Du wirst an dir selbst eine ganze Menge arbeiten müssen...
eigentlich sagen wollte: Es gibt Hunde, da kannst du an dir selbst arbeiten wie du willst, die bringen ein so massives Problem mit dass es sich nicht wirklich lösen lässt. Während es bei anderen oft schon relativ zügig gelöst werden kann, sobald der Mensch sich halt entsprechend entwickelt hat. Und natürlich die Fälle dazwischen. Ersteres ist ziemlich frustrierend, aber kann auch in gewisser Weise bequem sein: "Der Hund ist halt so". Frustrierend, weil man damit leben muss, bequem, weil keine Notwendigkeit besteht an sich selbst zu arbeiten. Das Gegenstück ist ziemlich motivierend, weil man eben sehr viel erreichen kann, aber auch anstrengend. Denn wer will schon an seine eigenen Grenzen getrieben werden...
Mit Sandor hatte ich beides. In der ersten Zeit gab es bei ihm kein Durchkommen, oder, wie ich damals einer Bekannten sagte die meine, es läge immer an der Ausstrahlung und dem Verhalten des Menschen hintendran: Für Sandor war es egal, ob ich hinten dran Meditations- oder Marschmusik gespielt habe, er war eh in seinem Tunnel und hat mich gar nicht wahrgenommen. Da war die Herausforderung eher, überlegt zu bleiben, zu analysieren, und einen Ansatzpunkt zu finden. An mir selbst zu arbeiten war erst mal nicht nötig, da kam eh nix durch. Nachdem ich es aber geschafft hatte, ihn ein wenig aus seinem Stresstunnel raus zu holen, schlug das ins komplette Gegenteil um. Nun musste ich nicht nur bis in die kleinste Bewegung darauf achten, wie ich mich verhalte, sondern sogar, mit welcher inneren Einstellung ich unterwegs war. Echte Hölle, wenn du so manchem ignoranten Tutnixhalter mal gerne ein paar warme Worte auf seine Belehrungen antworten würdest, nachdem er mit seinem Hund dir deinen Hund doch erst über die Klippe gekickt hat - aber nee, statt dessen musst du deinem Hund zu liebe gaaaaanz ruhig und entspannt bleiben, ruhig atmen, langsam bewegen, leise sein... Puh. In dieser Zeit hab ich zum Beispiel gelernt, andere Menschen komplett und völlig unhöflich auszublenden. Gar nicht so einfach, wenn man im Grunde erst mal nur noch zornig ist: Auf den anderen, der das durch Ignoranz und Rücksichtslosigkeit provoziert hat ("könnten wir bitte etwas Abstand haben?" - "wieso, meiner tut nix, der will doch nur mal hallo sagen!" - rumms...); den eigenen Hund, der sich wegen einer an sich harmlosen Situation aufführt wie ein Irrer - und vor allem auf sich selbst, dass man solche Momente einfach nicht geregelt kriegt...
Natürlich hätte ich mich damals auch auf den Gedanken zurückziehen können, dass meine vorherigen Hunde ja alle nicht solche Probleme gemacht haben. Also ganz klar, Sandors Schuld! Sein Problem, nicht meins! Aber ich finde, ich war es ihm einfach schuldig mein bestes zu geben um ihn zu unterstützen. Auch wenn das bedeutet, eine innere Herausforderung anzunehmen von der ich früher nicht mal wusste, dass sie überhaupt existiert.
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Hi
Ich wollte mich ja Montag bei euch melden um ausgiebig von der Trainerin zu berichten.
Ich werde das auch noch machen aber im Moment geht es leider nicht.....ich hab schlechte Nachrichten bezüglich meiner
Gesundheit bekommen.
Das muss ich erstmal verarbeiten ......wenn es mir besser geht hole ich das nach ! :-)
Viele Grüße
Anja
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