Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • @AkkiLeela, das stimmt, das ist ein guter Tip. Ich sicher ihn gerade auch immer mit Geschirr+Halsband, dass da auf jeden Fall nix passieren kann. Er hat sich zum Glück noch nie versucht rauszuwinden. Außerdem arbeiten wir ja gerade auch viel mit Maulkorb, wobei ich da von dem Zoogeschäft hier falsch beraten wurde, und der Mauli nicht tief genung (also nicht ausreichend Platz für starkes Hecheln) ist. Ich hoffe dass ich dadurch etwas entspannter sein kann. Er ist mit seinen 25 kg auch ein echtes Muskelpaket (ich hab knappe 50kg), und ich brauch da beide Hände :tropf:... am besten bräuchte ich noch ne dritte Hand für Leckerli/Ablenkung :lol:

  • LehonyIch kann dir nur den Tip geben, etwas zu finden, dass dich sicherer werden lässt.

    Bei mir war es ein ausbruchssicheres Geschirr. Mir war vorher gar nicht bewusst wie sehr mich Pauls Houdini Künste gestresst haben (obwohl er es nie geschafft hatte, sich aus Halsband und Geschirr gleichzeitig rauszuwinden).

    :bindafür: Mit ein Grund, warum ich einige Hundeschulen/Trainer aussortiert habe, da diese pauschal nur mit Halsband trainieren wollten, mir das aber bei meiner ängstlichen Hündin zu heikel ist. Mit Geschirr fühle ich mich besser und sicherer, auch wenn sie dann angeblich beim Ziehen mehr Kraft aufbaut. Dafür kann ich sie dank Griff ganz leicht zur Seite heben, statt am Hund herumzuzerren.

  • @ Degurina

    genau vor der selben Entscheidung stehen wir auch, also das mit dem Trainer aussortieren. Das hab ich oben gar nicht erwähnt, weil der Text eh schon soooo lang war :tropf:

    Uns wurde die Trainerin von sehr vielen Leuten empfohlen, wir wurden auch von einem anderem Trainer zu ihr weitergeschickt, da sie sich wohl besser mit resozialisieren auskennt. Und die ersten Stunden waren echt gut, um den Hund besser kennen zu lernen und zu verstehen. Auch die Arbeit mit Fremden Menschen auf dem Gelände fand ich gut. Jetzt fängt es aber mit dem „korrigieren bzw. aufzeigen von Alternative“ (So nennt sie es). Also Hund nur am Halsband und mit Impuls (also Ruck) Aufmerksamkeit bekommen. Und das ist eine Trainingsmethode, die einfach nicht zu mir passt, hab mir dazu extra Studien durchgelesen , die meine schlechtes Gefühl mit der Methode bestätigt haben :/... Also das mit eine Alternative bieten find ich super, aber dieses Rucken am Halsband, das find ich einfach nicht gut, um empfinde das eher als "Strafe" als Aufmerksamkeit.

    Aber das ist halt das nächste, was mich so unsicher macht – wenn die super tolle Trainerin, die alle empfohlen haben, nicht mit den eigenen Vorstellungen zusammen passt. Vielleicht bin ich da aber auch zu sensibel…:verzweifelt:

  • Ich glaube da kann man nur weiter trainieren - aber selbst wenn es nicht funktionieren sollte - dann halt nicht, man kann es dem Hund irgendwie auch nicht verdenken... .

    Wenn man mehrmals so angemacht wird... -_-

    Ja, ich kanns Carlo auch wirklich nicht übel nehmen. Mittlerweile geht mein Puls auch schon hoch und ich krieg Aggressionen, wenn ich den Hund nur am Horizont auftauchen sehe, der ist einfach so unhöflich und distanzlos und rüpelig. Und noch dazu selbst für einen altdeutschen Schäfer wirklich riesig (und gerade mal ein Jahr alt) - ganz ehrlich, ein bisschen Angst hab ich da auch, wenn dieses Kalb auf uns zuwetzt...


    Kurz zu uns, Murphy (3 Jahre, Tierschutzhund aus Rumänien), ist jetzt seit knap 2 Moanten bei uns, dasGrundvertrauen wird also immer noch aufgebaut. Begegnungen mit Hunden sind malso, mal so. Er will zwar unbedingt hin (fängt dann auch zum jaulen an, und ander Leine rumspringen weil er nicht hingehen darf), ist abereigentlich nicht wirklich aggressiv, aber schon der Typ „Platz da, hier kommich“.

    Ich muss auf jeden Fall auch viel selbstsicherer werden, aber ganz ehrlich,umso mehr er ausflippt, umso unsicherer werde ich – das ist wie einTeufelskreis. Wie habt ihr das geschafft? Ich fühl mich da wie in einem Strudelin dem ich nicht rauskomme.

    Ach mei, ich kann dich so gut verstehen. Meiner ist auch ein Rumäne, wahrscheinlich ähnlich alt. Und auch unser Hundeproblem war in den ersten paar Monaten nicht vorhanden, erst so nach etwa 4,5 Monaten hat er angefangen, sein Köfferchen langsam auszupacken.
    Ich muss zugeben, erst seit ein paar Wochen muss ich nicht mehr nach jedem Spaziergang vor Überforderung und aus dem Stress raus losheulen. Die Zweifel, ob wir uns mit so einem Hund als Ersthund nicht vollkommen übernommen haben, waren immer da und jeder seiner Austicker war für mich ein kleiner Weltuntergang und ich hatte auch teilweise Angst vor meinem Hund, wenn er im Aggressionstunnel ist, geht er auf alles los, was irgendwie erreichbar ist, also auch auf den, der die Leine hält.


    Raus aus dem Teufelskreis bin ich dank einer wirklich großartigen Trainerin und einer Änderung meiner inneren Einstellung. Es gibt einen Plan, nach dem wir vorgehen, es gibt Erfolge und die größte Sicherheit gibt mir - so blöd das auch klingt - der Leckerlibeutel an meiner Hüfte. Sobald ich den umgeschnallt hab, bin ich im Trainingsmodus und deutlich entspannter. Außerdem lernt man den eigenen Hund ja auch mit der Zeit besser kennen, kann schon kleinere körpersprachliche Signale lesen und deuten und man gewöhnt sich ein bisschen an die Austicker.


    Wenn meiner gegen Menschen losgeht, ists trotzdem immer noch mehr Stress, als wenn er auf Hunde oder Wahlplakate reagiert. Aber da sag ich mir immer, dass er ja mit Maulkorb, super Geschirr und der Leine in meinen Händen gut gesichert ist und nix Schlimmes passieren kann.


    Wir fangen gerade an, Leute, mit denen wir öfter zu tun haben, mit ganz besonderen Leckerbissen schön zu füttern. Also wirklich ganz, ganz, ganz besonderes Zeugs, das es sonst niemalsnienicht gibt - Hühnerherzen, den speziellen oberstinkenden Ochsenpansen, getrockneten Hirsch, Speck, sehr alter Bergkäse,...
    Bei manchen Personen sind wir schon so weit, dass sie ihm die Leckerbissen zuwerfen dürfen:applaus:

    Also insgesamt kann ich mich da nur AkkiLeela anschließen: such dir was, das dir Sicherheit gibt. Bei mir war das eben der Leckerlibeutel und dazu bin ich dabei, mir ganz viel Wissen anzueignen - über Verhalten, Auslöser, Deprivationssyndrom, Tiertraining,... Und der Austausch hier mit all den lieben Leuten, die ähnliches mitmachen und Verständnis haben ist für mich auch ganz wichtig geworden :smile:

  • „korrigieren bzw. aufzeigen vonAlternative“

    Grundsätzlich finde ich das eine gute Methode wenn sie zum Hund passt.

    Wir haben beim Pöbeln auch mit Abbruch und Alternativverhalten sehr gute Erfahrung gemacht.


    Aber mit einem Leinenimpuls sollte sowas eigentlich nicht gemacht werden. Das ist einfach brutal und verursacht Schmerzen.

    Beim Abbruch arbeitet man normalerweise mit Schreckreiz (Wasser, Wurfkette, Wurfschelle, Anstupsen, Aufstampfen usw.) bis hin zum Meideverhalten oder mit Blocken und abdrängen (Körpersprachlich), aber nie mit Brutalität und Kraft. :/

  • @Montagsmodell
    das kann natürlich auch sein. Auf jeden Fall machen wir uns wohl auf die Suche nach einem neuen Trainer.

    Ich muss zugeben, erst seit ein paar Wochen muss ich nicht mehr nach jedem Spaziergang vor Überforderung und aus dem Stress raus losheulen. Die Zweifel, ob wir uns mit so einem Hund als Ersthund nicht vollkommen übernommen haben, waren immer da und jeder seiner Austicker war für mich ein kleiner Weltuntergang und ich hatte auch teilweise Angst vor meinem Hund, wenn er im Aggressionstunnel ist, geht er auf alles los, was irgendwie erreichbar ist, also auch auf den, der die Leine hält.

    @ Pfeffernaserl, vielen vielen Dank für deine Erfahrung und deine Tips.
    Vor allem in deinem ersten Absatz sehe ich mich momentan 1:1 beschrieben. Obwohl er mir gegenüber nie Aggression gezeigt habe, habe ich Angst, dass wenn ich mich zwischen ihm und der „Gefahr“ stelle, er mal auch auf mich geht. Total bescheuert eigentlich sowas zu denken :doh: – man sollte seinen eigenen Hund ja schon irgendwie Vertrauen. Aber das kommt vielleicht auch erst mit der Zeit.
    Auch das mit dem losheulen ist mir ja schon öfter mal passiert :pfeif:. Z.B. hatten wir vor 2 Wochen ne Begegnung mit 2 freilaufenden großen Hunden, vom Besitzer war weit und breitkeine Spur. Am Anfang wurde kurz geknurrt, aber dann hat Murphy an sich schnüffeln lassen und die Hunde sind dann auch wieder weitergezogen. Also supergelaufen – und Murphy war toll. Aber ich war da sooo im Stress, dass ich mich danach erstmal setzen musste und losheulte:tropf:… und was macht Murphy: kommt zu mir und leckt mir übers Gesicht… oh man :lol:

    erst so nach etwa 4,5 Monaten hat er angefangen, sein Köfferchen langsam auszupacken.

    Davor hab ich ehrlich gesagt auch etwas bammel. Man hört ja oft, dass ein TSH erstnach einige Monate seine wirklichen Probleme zeigt – Was soll denn da noch kommen? :emoticons_look::lol:

    Aber das freut mich sehr, dass ihr so tolle Fortschritte macht – das macht Mut :nicken:
    Wie lange habt ihr euren Rumänen schon bei euch? Und hat er Probleme mit jeden Fremden, oder gibt es da ein bestimmtes Schema?

  • Was soll denn da noch kommen?

    Alma hat ihr Päckchen nach genau 3 Tagen ausgepackt, sonst nichts weiter ausgepackt (ausser Jagdtrieb, aber der war absehbar).

    Nicht jeder Hund ist gleich :smile:

  • Ich hatte soeben ein tolles Erfolgserlebnis mit meinen Mädels:

    Mitten im Wald begegneten wir einem Social Walk einer Hundeschule, 5 Leute mit ca. 8 Hunden. So genau konnte ich nicht hingucken, weil ich mich auf meine Mädels konzentrierte.

    Ich nahm beide beiseite, erzählte ihnen "do chunnt ä Hund" (ich beachte die Grammatik natürlich nicht... auch viele Hunde sind "ä Hund") und klaubte ein Bröcklein nach dem andern von den Hyper-Super-Mega-Gutelis, dem Meat-Stick. Beide blieben völlig ruhig bei mir stehen ausser einem kurz "Wu" von Vicky, das ich sofort mit einem leisen "Nein" bremsen konnte. Die ganze lange Truppe von Menschen und Hunden marschierte im Gänsemarsch an uns vorbei, meine Mädels hingen völlig konzentriert an mir. Auch die Kursleiterin schien beeindruckt von meinen beiden ruhigen Zwergen, bestimmt hatte sie ein wildes Gekläffe erwartet.


    Boooaaah, vor 6 Monaten hätte ich mir solch ein Erlebnis niemals vorstellen können! Ich arbeitete immer schön brav mit der Zeigen-und-Benennen-Methode, aber so ganz glaubte ich nicht, dass Vicky mal in aller Ruhe fremde Hunde an sich vorbei laufen liesse.


    Also, nicht verzagen, immer dran bleiben... Beharrlichkeit zahlt sich aus!


    Vicky ist auch insgesamt viel ruhiger und gelassener worden, selbst wenn irgendwo ein Hund zu sehen ist. Trotzdem weiss ich, dass ich nie ohne pausenloses Scanning der gesamten Gegend laufen gehen kann, aber mit der Zeit geht das in Fleisch und Blut über. In 2 Wochen feiern wir das 1-Jahres-Jubiläum ihres Einzuges bei mir!dog-face-with-floating-hearts-around-headface

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