Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Meine Stimmung ist wirklich um einiges besser nachdem ich bei der Trainerin war.....vorallem hab ich irgendwie nochmal richtig verstanden was es heißt bedingungslos zu meiner Knalltüte zu stehen und nicht innerlich sauer zu sein wenn er wieder ausgetickt ist....denn auch wenn ich es nur innerlich bin....er spürt das sofort und das verschlechtert seine Bindung zu mir.


    Danke noch für eure lieben Genesungswünsche ! :smile: ja....es ist doof aber es könnte noch viel schlimmer sein. In ein paar Wochen ist alles wieder gut und mit regelmäßigen Kontrollen bleibt das auch so !! :bindafür:

  • SamuLeo


    Alles Gute auch von uns!


    Ich finde es so wichtig, endlich einen Trainingsansatz zu finden, hinter dem man auch wirklich steht.


    Und den eigenen Hund wieder toll zu finden, ist wahrscheinlich die halbe Miete!


    Gute Besserung!

  • Da hab ich von Geschirr auf Halsband und Halti gewechselt.

    Hab heute, 2 Jahre später, noch eine sehr empfindliche Stelle die sobald ich irgendwie eine falsche Bewegung mache tagelang schmerzt. Anscheinend hab ich mir damals bei einem von Heccis Austickern etwas angerissen :rotekarte:


    Hallo Avocado, Du hast vorhin geschrieben, dass bei dir ausschließlich positive Bestätigung nicht fruchtet und du jetzt eine andere Trainingsmethode hast, bei der du eher Erfolge siehst, darf ich fragen, was du jetzt stattdessen machst? Kann dir leider keine PN schicken, darum muss ich eben hier fragen. ;)

    Puh das ist jetzt etwas über zwei Jahre her. Irgendwo hab ich das damals beschrieben, aber wo...


    Ich war damals ja an dem Punkt dass ich gesagt hab der Hund kommt weg. Single, durch den verhaltenskreativen Hund (waren ja nicht nur Hunde das Problem, Menschen, alleine bleiben, Wild, einfach alles) isoliert, durch die vielen Trainerversuche davor ziemlich pleite, usw.


    Wir haben den Umgang komplett umgestellt, alles quasi resettet.


    Wir haben sowohl nett als auch aversiv gearbeitet. Also Markerwort neu etabliert, Alternativen neu aufgebaut, Fehlverhalten aber korrigiert. Im Grunde typisches schwarz /weiss. So ja/so nein.


    Das Training war nicht nur das, sondern auch den ganzen Umgang neu gestalten. Wer bestimmt was? Wer bestimmt wann es los geht, wer bestimmt wo lang es geht. Mit welcher "Energie" verlassen wir das Haus? (mir fällt kein anderes Wort ein. Gemeint ist wie ist Hund drauf, wie bin ich drauf)


    Wir haben Ruheübungen gemacht. Es ging nurmehr raus wenn der Hund ruhig war und entspannt. Es ging nurmehr in den Freilauf wenn der Hund ruhig und entspannt war. Dafür saß ich teils stundenlang erst daheim, dann am Feld, dann an Bushaltestellen und wartete dass der Hund sich von selber runter fährt. (das war eine wichtige Übung - Hund muss lernen selber runter zu fahren. Ohne angesprochen zu werden, ohne ein Kommando zu bekommen, einfach selber abschalten).

    Er hat anfangs für paar Wochen sein Futter nurmehr aus der Hand bekommen.

    Wir haben auch viel "einen Platz zuweisen" geübt. Viel geübt dass er lernt welches Verhalten ihn zum Ziel bringt.


    Als ich so weit war dass ich den Hund führen konnte sind wir in die Trainingsgruppe gegangen. Da sind sehr viele Hunde (je nachdem wie viele kommen, aber meist 20 andere, immer wechselnd da es eine Anfänger und eine Fortgeschrittenengruppe gibt). Und da haben wir alles gefestigt. Weil wir mithilfe der anderen jede Situation nachstellen können - zB Kreuzungen mit vielen Hunden hintereinander, tratschen mit anderen Besitzern, Abruf obwohl andere grad neben einem zergeln, Tierarztcheck, fremde Leute ignorieren. Einfach alles, die Gruppe ist so aufgestellt dass jeder seine Wünsche schildern kann und sich immer Möglichkeiten finden um das zu üben. (so ging ich zB öfter mit meiner kleinen Hündin hin weil der Hund einer Kollegin Probleme mit kleinen hellen Hunden hatte)


    Ich bin fast ein Jahr lang jeden Samstag ins Training gefahren (knapp 1:30 pro Weg, über die Grenze).


    Heute ist er absolut nett, geht in einer Gruppe Stress aus dem Weg, haut sich in der Innenstadt auf die Seite und pennt weg und ist ein toller Hund geworden. Egal wo wir hin gehen, er ist angenehm. Wir können Hunde heim bringen, die werden sofort akzeptiert, er löst intern Konflikte eher durch weg gehen als dass er drauf eingeht.


    Extern ist es etwas anders. Er mag es nicht angepöbelt zu werden und generell mag er manche Hunde einfach nicht. Das muss er aber auch nicht, mir ist wichtig dass er für mich händelbar bleibt und abrufbar ist. Er hat gar keinen Fremdhundekontakt. Aber er hat genug regelmäßige Hundekontakte. Vieles ist ja auch rassebedingt und vor der Wunschvorstellung dass er zu jedem lieb ist und mit jedem Hund spielen muss bin ich schon lange weg. Mir ist das zu riskant mal zu probieren. Was aber nicht an ihm liegt sondern daran dass ich die Erfahrung gemacht hab dass andere HH ihre Hunde nicht einschätzen können und im Falle dass es dann knallt ist meiner der böse Kampfhund. Den Stress will ich mir einfach nicht antun, wir gehen Hunden aus dem Weg und gut ist.

  • :(
    Gestern wars so weit. Der Erzfeind mit dem roten Geschirr war ohne Leine unterwegs und hat die Gunst der Stunde genutzt, um auf Carlo los zu gehen.
    Es sind zwar nur Haare geflogen und keine Löcher entstanden, aber jetzt sind für Carlo erstmal alle anderen Hunde wieder extra doof und das Vertrauen, dass wir die Sache für ihn regeln ist weg.


    Wir hatten da gar keine Chance irgendwie einzugreifen. Der andere hat uns gesehen und ist sofort mit gefletschten Zähnen auf uns los.
    Da hat sich über die letzten Monate wohl schon so einiges angestaut und sich gestern dann entladen. Carlo war schon so weit, dass er es ruhig ertragen konnte, wenn der andere in etwa 10m Entfernung an uns vorbei geht, der andere hat sich bei jeder Begegnung mehr ins Pöbeln gesteigert und wurde dafür vom Herrchen natürlich immer ordentlich gerügt - hat er dann wohl toll verknüpft...


    Wir gehen dann also mal wieder 100 Schritte zurück und laufen wieder extra große Bögen und fahren die hochwertigsten Belohnungen auf...


    Dabei war ich noch so glücklich, weil es wirklich gut vorwärts gegangen ist die letzten Tage! Im Ortsgebiet habe ich angefangen, Carlo deutlich enger und "strenger" zu führen, seine einzige Aufgabe da ist es, die Leine locker zu halten und auf mich zu achten. Dafür gibts ganz viele tolle Kekse und ich hab das Gefühl, das tut ihm richtig gut. Er hat dann einfach keine Zeit mehr, sich mit den Außenreizen zu beschäftigen. Sogar Terror-Roller-Kiddies durften recht nahe an uns vorbei, ohne dass Carlo auslösen musste.

    Tja.

    Nach dem Vorfall gestern ist wieder alles superschrecklich und er ganz stark nach außen orientiert.

    Gut, dass wir heute wieder Training haben, die positive Atmosphäre und die netten Hunde tun ihm immer sehr gut...

  • So ein Käse, da fühle ich wirklich mit dir. Manchmal habe ich das Gefühl, das Schicksal verfolgt das Training im Live-Stream und wirft einem ab und zu kichernd einen Stock zwischen die Beine um die Quote hoch zu halten...

    Gut, dass du heute eine positives Erfahrung haben wirst. Sonst wirst du noch selbst zum Leinenpöbler ( ich spreche da NICHT aus eigener Erfahrung |)).


    Ich habe übrigens auch festgestellt, dass es in manchen Situationen besser/effizienter ist, ein Meckern zu verbieten bzw. klar zu machen, dass ich das jetzt gar nicht brauche. Aber da zu muss man die Lage gut einschätzen können.

  • Oh je....das hört sich ja echt übel an!!!!!

    Wir haben neue Nachbarn...also Nachbarn die paar Häuser weiter wohnen....woher ich das weiß?

    Wir gingen wie immer DIE Runde, auf der fast keine bis gar keine Hunde lang gehen. Plötzlich schossen aus dem Hof zwei freilaufende (ohne Halsband) "deutsche Bracken" raus und liefen auf meinen Hund (angeleint) los. Ich natürlich null souverän :flucht:, zog den wild fletschenden Hund hinter mich, und zwar so auf Abstand, dass er im Übersprung nicht an mein Bein geht! Mein Mann wehrte die Hunde ab, und mein Hund kam etwas runter. Die Hunde waren zugegeben, nur neugierig, also nicht aggressiv....

    Später erfuhren wir durch andere Nachbarn, dass sie neu sind, und sie auch schon Probleme mit ihren Hunden und den beiden Bracken hatte.....na SUPER!!! Noch mehr Eierlauf beim Spaziergang.....ABER ich habe mir vorgenommen, mal zu ihr zu gehen, wenn ich sie wieder mal sehe. (in dem Moment sah ich ja nur die Hunde) um ihr mal zu erzählen, wie mein Hund tickt und wie schwierig das ist und ob sie, wenn möglich, ihr Hunde nicht frei auf dem Hof laufen lässt, da sie immer auf die Straße kommen.....kommt das gut? Klar ist es MEIN Problem....aber mit ein bißchen Hilfe und Rücksicht von außen, ist MEIN Problem nicht mehr so schwer.....:regenschirm2:

  • Pfeffernaserl


    Echt blöde Situation. Ich hoffe, dass euch der Vorfall nicht wieder allzu sehr im Training zurückgeworfen hat.


    Eier- bzw. Spießrutenlauf ist bei uns der Gassigang mit dem Rüden leider immer. Gefühlt hat hier jeder zweite einen Hund und an jeder Ecke lauert der Feind in Linos Augen...


    Oft ist es einfach besser, mit dem Auto etwas rauszufahren, um weniger frequentierte Plätze zu finden. Aber es bleibt ja nicht aus, dass wir hier im städtischen Bereich wenigstens einmal am Tag spazieren gehen müssen.


    Derzeit mache ich nach wie vor viele Einzelrunden mit den Hunden. Entspannt mit der Hündin, weniger entspannt mit dem Rüden. Ich setze mit ihm mehr auf kurze, aber möglichst stressfreie Runden. Lieber kurz und an mir orientiert, als gestresst eine Stunde durch die Straßen zerren lassen. Anderen Hunden weichen wir so gut wie möglich aus. Wir haben aber eine Trainerin, mit der wir an dem Thema arbeiten und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich eines Tages mit beiden Hunden eine entspannte Runde um den Block an lockerer Leine gehen kann.

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