Meine Hündin soll kastriert werden

  • Jencing
    Kannst du bitte mal einen Link über die Studie einstellen.
    Würde gerne mal darüber lesen.Danke!


    Es stimmt schon, dass Kastraten zum „dick werden“ neigen. Das hängt mit der Hormonumstellung zusammen. Beim Rüden werden die Hoden entfernt. Bei der Hündin werden die Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt. Es werden den Hunden aber nicht gleichzeitig HÄNDE angenäht, die ihnen ermöglichen, sich jeden Schrank, jede Dose, jede Futtertüte zu öffnen. Ergo liegt es an uns, durch angleichen der Futterrationen auf das Gewicht unserer Freunde zu achten.
    Lieben Gruß Brigitte

  • Hi Jencing,


    natürlich kommt die Zunahme von den Hormonen und auch den entsprechenden Organen.


    Eine kastrierte Hündin braucht etwa 20% weniger Energie als eine unkastrierte. Kannst Du dir vorstellen warum?


    Zum einen werden die entnommenen Organe ja nicht mehr versorgt. Die dafür benötigte Energie fällt weg. Und zum anderen werden die von diesen Organen produzierten Hormone nicht mehr produziert, also fällt auch dieser Energiebedarf weg.


    Das heisst, einen kastrierten Hund muss man, wenn man ihn schlank halten will, deutlich restriktiver füttern.


    Dazu kommt, dass der Wegfall der von den Eierstöcken produzierten Hormone den Hormonhaushalt durcheinanderbringt. Der Hormonhaushalt eines Säugetieres ist ein Feedback-System mit Soll- und Ist-Werten und Regelsystemen, die die Ist-Werte an die Sollwerte angleichen. Nun, die Ist-Werte werden entfernt durch das Entfernen der Organe. Damit läuft der Körper permanent auf Kompensation dieser Ist-Werte. Das kann gutgehen. Aber nur zu häufig geht es auch daneben. Ein typisches Zeichen sind dann Fellveränderungen. Teilweise auch Wesensveränderungen. In zu vielen Fällen Inkontinenz. Teilweise nur leicht. Mal hier ein Tröpfchen, mal da ein Tröpfchen. So dass Mensch das u.U. nicht mal bemerkt. Teilweise aber auch regelrechtes Auslaufen der Hündin. Und u.U. therapieresistent.



    Viele Grüße
    Cindy

  • Mein Rüde ist kastriert. Danach ist es zu Fellveränderungen gekommen. Er hat stellenweise ganz plüschiges "Babyfell".


    Das Problem bei einer Kastration ist, dass es zu den gen. Veränderungen kommen kann, aber nicht muß. Nur man weiß es erst hinterher. Und dann ist es für Korrekturen zu spät.

  • Hallo zusammen,


    ich hab eigentlich nur die Frage ob es Zahlen gibt wie hoch das Risiko von Krebs oder anderen Krankheiten bei nicht kastrierten Hündinnen ist ?
    So wie ich das aus den Beiträgen herauslese muss das doch ziemlich
    hoch sein oder?


    LG Hannes :?:

  • Hallo Hannes,


    das ist eine frage an einen spezialisten :licht:


    ich kann dir nur soviel sagen, dass ich sehr viele hündinnen kenne,
    die an diesem krebs eingegangen sind - mehr oder weniger alt.
    von rüden wüsste ich da nix.


    ich finde es halt sehr schlimm, wenn eine bis dato unkastrierte hündin im mittleren oder älterem alter so schwer erkrankt und dann in diesem zustand noch op etc ertragen muss. was jetzt aber weder die kastration befürworten noch ablehnen soll!! man kann eben nicht in die zukunft blicken.... :magic:


    gruß
    :blume: ulli :blume:

  • Ich will an dieser Stelle nochmal betonen, dass es bei unseren beiden Hündinnen medizinisch indiziert war, falls jemand auf die Idee kommt, ich hätte es nur wegen der Belästigung durch Rüden oder wegen ihrer Zickigkeit getan. (siehe anderer Beitrag über Kastration).


    Die Samojeden-Hündin wurde bei jeder! Hitze scheinträchtig. Sie hat an sich selbst "getrunken" und die hintersten Zitzen waren immer knallrot und geschwollen, so dass ich sie mit Pflaster zukleben musste - das sie dann manchmal abgerupft und gefressen hat. Normalerweise hatte sie kein Spielzeug (weil sie keins wollte, war lieber im Garten), aber in der Hitze hat sie versucht, unserer Westie-Hündin ihre Quietschies wegzunehmen, was die sich natürlich nicht gefallen ließ. Es gab etliche Kloppereien zwischen den Damen! Normalerweise gab es diese Probleme nicht!


    Als der Husky-Rüde ins Haus kam, ließen wir unsere Maus "spritzen", damit sie nicht heiß wurde (war die Empfehlung der damaligen Tierärztin). Leider hat sie das überhaupt nicht vertragen! Bei der nächsten Hitze nahm ich sie täglich mit ins Büro - und mein Mann wohnte mit dem Husky im Wohnmobil. (Habt Ihr schon mal 30 kg Husky auf 7 kg Westie "knien" sehen? Das wollten wir keinem von beiden zumuten.) Also blieb auch hier nur die Kastration, wobei es große Probleme gab, weil die doofe TA nicht vorher schon festgestellt hat, dass unser Mäuschen an einer Fettleber litt (obwohl es viele Anzeichen dafür gab!) Naja, danach hat sie keinen unserer Hunde mehr in die Finger gekriegt!


    So, jetzt könnt Ihr Euch selbst ein Bild davon machen, ob die OP's notwendig waren oder nicht. Ich denke, wir haben richtig gehandelt!


    Gruß
    hamster

  • Zitat

    Jencing
    Kannst du bitte mal einen Link über die Studie einstellen.
    Würde gerne mal darüber lesen.Danke!


    ohje da muss ich nochmal suchen
    aber diese Andeutung stand so ähnlich auch im Buch
    das habe ich gestern bekommen und weiß leider auch davon den Namen nicht es ist so ein blaues mit 3gezeichneten Hundeköpfen drauf von einer Autorin....


    die studie habe ich durch zufall abends in den weiten des Internets gefunden
    werde sie nochmal suchen und dann bescvheid geben

  • moin,


    ich unterstelle hier mal jedem, dass er sein handeln gut überdacht hat. ich verurteile weder das eine noch das andere. ich denke auch, keiner legt sein tier auf den op-tisch, um irgendwo damit prahlen zu können. es gibt soooooo viele verschiedene gründe, und fast jeder ist berechtigt - aber nicht für jeden einzelnen nachvollziehbar. wie auch? wir kennen uns und die umstände nicht.



    hamster:
    ich allerdings würde wohl eher dazu neigen, beim halten eines päärchens den rüden unters messer zu geben. welche gründe hattet ihr denn dagegen? danke für antwort.


    gruß
    ulli

  • Mal ein bisschen was fachliches zum Nachdenken:


    Zitat

    Über Legalität und Illegalität der Kastration
    Zum Schluss noch ein Hinweis: Die Kastration eines Hundes ist keine Kleinigkeit, sondern gilt nach deutschem Tierschutzrecht als Amputation. Eine Amputation kann man nicht einfach nach Lust und Laune durchführen, sondern es bedarf einer medizinischen Indikation. Diese ist selbstverständlich bei akuten Erkrankungen wie einer Gebärmutterentzündung oder Hodenkrebs gegeben. Frühkastrationen organisch gesunder Hunde kann man mit gutem Willen als gesundheitliche Vorsorge ansehen - zumindest so lange, wie mögliche gesundheitliche Negativwirkungen entweder nicht erforscht sind oder, was hier eher der Fall zu sein scheint zu wenig bekannt sind.


    Bedenkt man das Indikationsrisiko bei kastrierten Hündinnen jedweden Alters, stellt sich aber die Frage, ob Kastration als reine Prophylaxemaßnahme tatsächlich eine eindeutige medizinische Indikation ist. Wenn man sich dann nochmals Zahlen von Studien vor Augen hält, wonach ein Großteil der Rüden aufgrund von Verhaltensproblematiken kastriert wird, so fragt man sich, wie es da um die Legalität bestellt ist. Bedenkt man ferner, wie groß der Anteil der Hunde ist, die aus Bequemlichkeitsgründen der Halter kastriert worden sind, so muss hier klar festgehalten werden: Eine Erleichterung der Haltung allein ist kein unerlässlicher Grund für eine Kastration. Ist der Anlass für eine Kastration das Vermeiden von Nachwuchs oder Läufigkeit, so handelt es sich nicht um eine medizinische Indikation, sondern nur um eine die Haltung des Tieres erleichternde Maßnahme. Als Konsequenz müsste die Kastration in diesem Fall abgelehnt werden.


    Handeln Tierärzte noch gemäß des geltenden Tierschutzrechtes, wenn sie Hündinnen kastrieren, weil den Haltern die Läufigkeit ihrer Hündin lästig ist, und wenn sie Rüden kastrieren, weil ihre Halter sie erzieherisch nicht in den Griff bekommen? Viele Hundehalter lassen - streng genommen - ihren Hund illegal kastrieren, was den meisten Hundehaltern aber nicht bewusst sein dürfte, da sie die entsprechenden Bestimmungen in der Regel kaum kennen und sich voll und ganz auf ihren Tierarzt verlassen. Der mag sich auf die Ausschlussklausel berufen, wonach eine Amputation zur Verhinderung unkontrollierter Fortpflanzung erlaubt ist.
    Nur: Wer allen Ernstes behauptet, dass eben diese unkontrollierbare Fortpflanzung nur durch Kastration zu verhindern sei, der muss sich die Frage gefallen lassen, wie viel er von Hundehaltung und Hundeverhalten versteht. Wir haben es hier mit einer Grauzone zu tun, die offenbar nicht weiter diskutiert wird. Selbst wenn man die Ausnahmeklause in von § 56 Tierschutzgesetz großzügig auslegen will und so die Kastration normaler Haushunde in Familien als gedeckt ansieht - ein schaler Beigeschmack bleibt.
    Die Kastration bedeutet eine Amputation und steht, vom Gesetz hergesehen, damit in einer Reihe mit dem Kupieren von Ohren und Ruten. Die Rechtmäßigkeit von Kastrationen müssen im Einzelfall Gerichte prüfen. Verwertbare Urteile dazu sind im Moment nicht bekannt.


    Hinzufügen möchte ich, daß nachgewiesen wurde, daß u.A. Übergewicht im ersten Lebensjahr die Bildung von Mammatumoren begünstigt !!


    Informierte Grüße
    staffy

  • ulliskaya: Die Überlegung war schon da, den Rüden zu kastrieren, weil es auch medizinisch für ihn kein so schwerer Eingriff gewesen wäre. Aber die Westie-Hündin hatte nach dem Spritzen eine Gebärmutterentzündung. Wir bekamen das zwar wieder in den Griff, aber die Tierärztin meinte, dass sich das jederzeit wiederholen könne und dies doch eine sehr schwerwiegende Erkrankung sei. Deshalb sei es sinnvoller, die Hündin kastrieren zu lassen. Obwohl es nach der OP Komplikationen gab durch die Fettleber, hat unsere Westie-Maus noch 10 schöne, relativ beschwerdefreie Jahre gehabt, so dass sich im Nachhinein die Entscheidung als richtig erwies. Ohne die OP wäre die Fettleber wahrscheinlich auch über einen längeren Zeitraum noch immer nicht diagnostiziert worden und unbehandelt geblieben, was ihr Leben auch hätte verkürzen können.


    Liebe Grüße
    hamster

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