Wie pflegt ihr ? Fellpflege-Thread

Ich zahle auch immer schon ca 90 € pro mittelgroßem Plüsch-Hund für Waschen und Blowern (1,5-2h).

Weniger als das für Trimmen, was meines Wissens nach nochmal deutlich anstrengender ist finde ich auch wirklich, wirklich günstig. 150€ für einen mittelgroßen bis großen Hund trimmen fände ich ja sogar noch günstig. Das ist ja sack viel Arbeit.

Die Frage ist allerdings auch wann das war, wenn ich das richtig verstehe liegt die ja auch ein wenig in der Vergangenheit.

Der Boxer ist da relativ Pflegeleicht. Nach jeder Gassirunde abbürsten oder mit einem feuchten Microfasertuch abreiben und gut ist es. Einzig der faltige Oberkopf bedarf besonderer Pflege, besonders wenn es sehr warm ist.

LG

roem

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ich wusste ehrlich nicht, wie teuer diese Groomer sind. Teilweise teurer als Frisöre für Menschen

Fairerweise allerdings. Ich finde Groomer haben den körperlich anstrengenderen Job. Zudem auch "gefährlicher". Hunde sind ja nochmal deutlich unberechenbarer als Menschen.

Wenn ich die Arbeit bedenke die es macht meine Jungs zu entwollen - mein Mann und ich sind danach beide platt und am nächsten Tag gabs schon mehr als einmal ordentlich Muskelkater. Das ist richtig körperlich anstrengende Arbeit.

Dazu kommt die Zeit die es hinterher dauert um das ganze Fell wieder zu entfernen (und wir machen das meistens auf der Terrasse). Die Haare sind ja wirklich überall. Unsere Groomerin muss sogar oft die Wände abwischen, weil sich da eine dünne Schicht Fell ablegt...

Im Gegensatz dazu hatte es die Friseurin, die mir neulich über 30cm Haare abgeschnitten hat deutlich einfacher. War schneller fertig, war definitiv nicht so körperlich anstrengend und meine Haare haben sich auch hauptsächlich auf einem Haufen am Boden gesammelt (dennoch finde ich war es eigentlich da auch schon zu günstig mit 45 Euro, die dürften von mir aus definitiv auch gerne ein bisschen mehr verdienen).

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Wollt ihr es wegen der Arbeit nicht selbst machen oder könnt ihr es nicht selbst?

Normalerweise hauptsächlich Ersteres

Aber sie kann es auch nochmal besser als wir, weil sie natürlich auch viel mehr Erfahrung, besseres Werkzeug und hochwertigere Maschinen hat.

Wir haben es dieses Jahr bisher komplett selbst gemacht - erst weil wir dank der großen Plage ja eh nicht gehen konnten (weil geschlossen) und dann weil wir grad aus eben diesem Grund echt knapp bei Kasse sind.

Aber es ist echt, echt anstrengend (2h sind wir da locker beschäftigt) und ich hatte jetzt auch noch einen Bandscheibenvorfall, das macht es natürlich doppelt schwer. Die ganze Sache geht ziemlich auf den Rücken

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SabethFaber

Das kann ich mir vorstellen mit dem Rücken. Ich glaube, mein Nacken würde auch nicht lang mitmachen. Wie oft geht man zum Groomer? Ist eigentlich wieder eine hohe Summe, die man bei diversen Rassen regelmäßig bedenken muss.

Wir gehen meist je Hund 2x im Jahr, immer zum Fellwechsel (also insgesamt 4x). Je nachdem wie stark der Wechsel ist gehen wir im Sommer auch noch ein extra Mal oder machen eine Runde selbst.

Aber die meisten Spitz- und Colliebesitzer gehen aber eher nicht. Man muss auch nicht zwingend gehen, man kann auch ausbürsten. Ist halt langwieriger.

Viele bestehen zudem noch drauf das das "dem Fell und der Haut schadet und überhaupt haben wir das in X Jahren Hundehaltung noch nie gebraucht"...

In meinen Augen gibt es aber nichts besseres für Fell und Haut und es erleichtert den Fellwechsel enorm. Wenn man es richtig timed ist der Wechsel danach komplett durch.

Also ich sag es mal so : Groomer arbeiten zum Einen sehr viel auf Fläche, ein Menschenfriseur schneidet nur einen Menschen Kopf, keinen kompletten Hund ^^ Allein das macht bereits einen riesigen Unterschied.

Körperlich ist es sehr anstrengend. Man hat zwar zum Großteil Bolonkas, kleine Pudel, Malteser, Westie, Yorkie und Co, aber auch gern mal Hunde die ordentlich Kraft haben ( die meisten Russischen Terrier wiegen mehr als ich selber, wenn ü 50 Kilo nicht wollen, viel Spaß, Kräftemäßig ist man weit unterlegen ^^).

Man bewegt sich in den unnatürlichsten Haltungen, über längere Zeit, das finden die Knochen, bzw Rücken und Nacken nicht geil.

Trimmen geht ordentlich in den Arm, und vor allem strapaziert es die Sehnen und Gelenke von Hand und Finger.

Die meiste Zeit steht man.

Es ist nicht so easy wie man sich das vorstellt. Man hat sehr oft mit schwierigeren Hunden, und vor allem schwierigeren Menschen zu tun. Der Hauptstressfaktor ist allerdings der Zeitdruck.

Man muss schätzen können wie lange man für welchen Hund braucht, und rechtzeitig fertig werden ( inklusive nach jedem Hund Tisch säubern, genutzte Geräte reinigen und desinfizieren, Boden fegen, Fell aufsammeln,..).

Wenn dann ein Hund verfilzt ist, schwieriger ist, der Besitzer Sonderwünsche hat, das Fell anders ist als geplant, oder gar ein einziger Floh zu finden ist, verzögert sich wieder Alles und der Kunde danach muss warten wenn man nicht in der Zeit liegt.

Es gibt Hunde, die muss man heben ( ich hab regelmäßig Großpudel hin und her gehieft).

Meist ist noch ein Laden dabei, auch der will bedient werden.

Ich hatte damals ( das ist 2 Jahre ungefähr her) sehr viel Verantwortung. War das erste Jahr in diesem Beruf. Ich musste teilweise Monate lang Hunde salon und Laden ( hauptsächlich haben die Leute Futter und Knabbereien gekauft, bedeutet bspw auch Lieferungen entgegen nehmen und einräumen, Laden sauber halten ect) alleine stemmen ( mit 19) . Ich hatte regelmäßig Überstunden oder musste die Mittagspause sausen lassen.

Manchmal bin ich regelrecht verzweifelt ^^

Dafür bekam ich lediglich den Mindestlohn.

Ich habe diesen Job trotzdem geliebt, auch wenn die Rahmenbedingungen scheiße waren. Ich habe viel lernen können und die unterschiedlichsten Hunde kennen gelernt.

Auf 10 verfilzte, stinkende, verflohte Wuschels kam dann mal eine Rasse die man richtig richtig mag, oder hat mal einen Welpen aufm Tisch zum gewöhnen, knüpft Kontakte mit Hundehaltern, Plauscht bissl mit ihnen wärend man arbeitet, und sieht es teilweise einfach als Hobby statt als Arbeit an.

Aber es ist halt echt die Frage in welchem Umfang man das kann und will. Insofern klingen 3-Stellige Summen zwar teuer, sind aber vollkommen gerechtfertigt ( zumindest wenn jemand sein Handwerk versteht und die Hunde gut behandelt).

Am liebsten hab ich immer die Trimmrassen gehabt ( besonders Airedale). Die Kleinen Wuschels machst irgendwann fast schon wie "am Fließband" ( jeden Tag ist gefühlt einer da, man weiß wer welche Frisur mag, und dann sitzt auch jeder Handgriff).

Gut, so ein Russischer Terrier war richtig Arbeit ( 3 Stunden, die halbe Zeit geht meist drauf fürs Föhnen).

Es ist ein toller Job! Aber es muss einem auch WIRKLICH Spaß machen, und der Körper muss es überleben ( gibt viele die irgendwann aus gesundheitlichen Gründen aufhören müssen).

Zu den Intervallen :

Hunde die kamen um gebürstet oder gebadet zu werden weil Besitzer es nicht können ~ alle 2 Wochen

Hunde zum Fitzel schneiden ~ alle 2-4 Wochen

Der Stammkunde schlechthin sind Pudel Besitzer - 4-8 Wochen Abstand ( je nach Größe, zumindest bei der Modeschur und Teddy Frise).

Die meisten Rauhaar Hunde ( Schnauzer, Dackel, Airedale, Westie, Irish, Scottie,...) etwa alle 3 Monate.

Springer Spaniel bspw 2 mal jährlich

1 mal jährlich die "Es ist warm, das Fell soll mal runter Leute"

Ach und um nicht zu vergessen : Hunde haare überall! In der Luft, aufm Boden, in den hintersten Ecken, in der Nase, in der Fresse, in den Augen, in den Ohren, in der Haut,...

Und dauernd ist man nass ^^