Qualzuchten

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    • Vom Hundesport habe ich keine Ahnung.


      Bei Arbeitshunden wird es gemacht...



      Ich steh gerade etwas auf dem Schlauch, weil ihr Euch alle so vorsichtig ausdrückt (bin ich gar nicht gewohnt... ;-) ) Was genau wird gemacht? Die untauglichen Pferde kommen in die Wurst und die untauglichen Hunde werden eingeschläfert?

    • Ich hab ja nun auch einen (Vermehrer-)Hund einer als Qualzucht geltenden Rasse...und ja, die Shar Pei, die man käuflich erwerben kann, egal, ob vom VDH oder dissi-Verein oder aber völlig ab davon vom Vermehrer, entsprechen im weitesten Sinne dem Standard.


      "Lose Haut an Hals und Rutenwurzel" ist dann eben ein Falten(gesch)wulst, das den kompletten Vorderkörper und die gesamte Hinterhand umfasst - alles im Standard also.
      "Tief liegende Augen" meint dann eben, dass die Augäpfel so tief in den Höhlen liegen, dass Haut und Fell gar nicht mehr anders KANN als gesundheitsschädlich über sie zu "wuchern"...



      Der ursprüngliche Shar Pei aus Hong Kong hat optisch und vom Charakter sowie vor allem der Gesundheit so rein gar nichts mehr mit dem westlichen Shar Pei zu tun, natürlich gibt es dort auch faltige Exemplare, das lässt sich genetisch nicht vermeiden, da die eingekreuzten Bulldogs und anderen Molosserartigen einfach zu tief in der Rasse verwurzelt sind und die Chinesen sich vorher einen feuchten Kehrricht um Rassestandards gekümmert haben.


      Die FCI war ja so "schlau" (dreist würde hier allerdings wohl besser passen!), einfach mal eben den Standard zu verändern und den chinesischen abzuerkennen - Schirmherrschaft liegt nun, soweit ich das weiß, bei der FCI, der neue Standard entspricht dem AKC (American Kennel Club)...dass die Abnormalitäten besonders toll finden, sieht man ja an so einigen Rassen!


      Es existiert im neuen Standard KEINE Gewichtsangabe mehr!!! Das Ergebnis: 95% der Shar Pei-Population ist maßlos überfettet! So maßlos, dass man Hunde, die im alten Standard liegen (18-29kg) als hochgradig untergewichtig bezeichnet, während der eigene Hund bei einer SH von 47 cm 35 kg wiegt...(ein nettes Beispiel: meine Hündin hat VRZ-Registerpapiere, entspringt also einem Dissi-Vermehrer, sie wiegt 17 kg...ihre Schwester wiegt das Doppelte und ist ca. 5 cm kleiner als sie!)


      HD/ED, Patella, Hautkrankheiten, Allergien, CNI, Amyloidose, SPAID, FSF, Entropium, Ektropium und wie sie alle heißen, sind schon beinahe "Standardkrankheiten" beim Pei...


      Und trotzdem wird gesunde Zucht torpediert, dem eigentlichen Standard entsprechende Hunde werden disqualifiziert oder zugunsten von Faltenmonstern schlechter bewertet - von Rassekennern, die den grausigen Verfall der Rasse ab dem Punkt der Einfuhr in die westliche Welt mitbekommen haben, die Hunde um Hunde an diese Defekte und Krankheiten verloren haben...


      Die Hunde in den Ringen, die sich nicht anfassen lassen, außer vom Hundeführer, die vor Panik um sich schnappen oder versuchen, zu flüchten...alles in 2014 gesehen - diese Hunde bekamen die vorzüglichsten Bewertungsnoten, wurden Sieger ihrer Rasse...weil sie Falten hatten.


      Ich schreibe absichtlich ausschließlich vom Pei (der ebenfalls zu den brachyzephalen Rassen zählt und massive Probleme mit der Atmung haben kann durch das ganze Hyaloron, was die Faltenbildung verursacht, denn: außen faltig = innen mindestens genauso faltig!), damit deutlich wird, dass ich meiner eigenen Hunderasse äußerst kritisch gegenüberstehe...



      Mücke hat kaum Falten, keine Erbkrankheiten (soweit ich das weiß), nur vermutete (!) Unverträglichkeiten gegen Rind und Amaranth - auch sie musste 2013 an beiden Augen wegen eines Entropiums operiert werden, das ihr das Augenlicht hätte kosten können! Die Vorbesitzer haben sie 3,5 Jahre lang mit kaputten Augen umherlaufen lassen, auf den Welpenbildern sieht man schleimig-tränende Augenlider und breite Spuren entlang der Augen-Nasen-Verbindung im Fell, ihre Tränennasenkanäle sind deformiert bzw. nicht vollständig ausgebildet (eine Deformation, keine Erbkrankheit!), sie wurden gespült und man hat sie minimal freibekommen, so dass sie jetzt überflüssige Tränenflüssigkeit wenigstens etwas über die Nase abtropfen lassen kann.


      Sie röchelt nicht, auch nicht, wenn wir 14 km unterwegs sind (sie hechelt allenfalls im Sommer ein bisschen), aber sie schnarcht, je nachdem, wie sie liegt, wenn sie Stress hat, klackt ihr Gaumensegel allerdings ab und zu, doch auch dann gibt es keine Atemgeräusche.



      Ich halte die Rasse nicht komplett für eine Qualzucht, aber ich habe in den 2 Jahren, die ich sie jetzt selber beobachte, festgestellt, dass zwar immer rumgeheult wird, dass es der Rasse Shar Pei so schlecht geht, wenn dann aber tatsächlich jemand mit neuem (ursprünglichem) Shar Pei-Blut auftaucht, dessen Linie es außerhalb Hong Kongs nicht gibt, dann wird sich geschlossen dagegengestellt und einvernehmlich gesagt: "Ach was, so schlimm isses ja gar nicht, tacken ist doch völlig normal, HD/ED/Patella haben fast alle andern Rassen doch auch..." etc pp..die gleiche Augenwischerei, die ich bei Mops-, Bully-, EB-Haltern lesen muss...ein Armutszeugnis und für mich eher ein Zeichen dafür, dass im Grunde gar kein echtes Interesse daran besteht, eine Rasse wieder gesundzubekommen...jammern und über die unfaire Behandlung von anderen HH meckern ist ja auch viel bequemer...

    • Nur weil ein Mops nicht gleich beim Rennen umkippt, heißt das nicht, dass er gesund ist oder unter ganz objektiven Beurteilungskriterien keine Einschränkung bei der Atmung hat.


      Jegliche Schnarchgeräsuche, Röcheln, Grunzen SIND ein Zeichen für irgendwelche Obstruktionen im Atmungsapparat!
      Worauf man auch mal achten kann: wie wieviel Bauchdecke bewegt sich bei der Atmung? Kann man gut im Freilauf zu anderen Hunden vergleichen. Gerade bei den Bullys kann man das sehr schön sehen (es sei denn sie sind extrem fett ...). Häufig gibt es eine deutliche abdominale Betonung - es sieht so aus, als ob sie regelrecht nach Luft ziehen. Diese Hunde müssen erstmal keinen kranken Eindruck machen, trotzdem zeigen sie ein Symptom, dass man bei normalen Hunden als ernstzunehmendes Warnsignal deuten würde.


      Für mich muss der Hund halt nicht erst blau anlaufen oder umkippen bis ich ihn als "eingeschränkt" bezeichnen würde.


      Seltsam nur, dass die meisten Möpse viele Langnasen mit toller Bauchatmung überleben!
      Wie kann das sein ? Atemprobleme erzeugen meist auf lange Sicht auch Herzprobleme! Wieso haben Möpse so eine hohe Lebenserwartung?
      Ich würde sagen, es handelt sich um eine sehr robuste und gesunde Rasse, und der gesamte Organismus scheint sich auf die besondere Anatomie des Mopses eingestellt zu haben!


      Leute, seht die Realität, nicht vordergründig eure Vorurteile!


      Mein Möpschen ist kerngesund, und noch nicht einmal vom VDH-Züchter! Sie ist schlank, agil, man kann mit ihr alles machen, wie mit jedem anderen Hund auch! Gut vielleicht nicht unbedingt Kilometer weit Radfahren, aber wer das will, holt sich eben eine andere Rasse!
      Jede Rasse hat ihre Stärken und Anlagen!
      Mein Mops schnarch leise, aber auch nicht immer, und ich würde trotzdem sagen, sie hat KEINERLEI Atemeinschränkungen!
      Dieser Hund quält sich nicht und leidet nicht darunter, ein Mops zu sein! Sondern ganz im Gegenteil profitiert mein Mops von seinem starken Nervenkostüm und dem ausgeglichenen Wesen!
      Sie leidet weitaus weniger, als ein Bordercollie, wenn er falsch gehalten wird, oder andere Rassen, die ich weiß nicht wieviel Auslastung brauchen, um überhaupt entspannt und zufrieden sein zu können!
      Auch mentale Unruhe kann eine Qual sein, aber das wird natürlich unter den Teppich gekehrt, das zählt nicht!

    • Hier heisst das "abtun". In die Gülle werfen, an die Wand knallen, erschiessen... eingeschläfert kaum weil da wäre ja ein TA involviert und dann passt's ja nimmer mit dem Wurf (zumindest wenn im Verband gezüchtet wird).
      Ich kenne das aktuell nur vom Hörensagen, bin ja weit weg aus dem "Hundeleben" und war nie in der Szenerie drin.


      Ein Kumpel von einem Trainer, dessen befreundeter Züchter... Ihr seht schon, sehr zuverlässige Quelle :ugly: hat mir ein paar Geschichten erzählt - aber was davon stimmt...



      Shar Peis kenne ich aus Kindertagen :herzen1:
      Ich habe irgendwo Fotos aus den frühen 80er von einem Shar Pei und Welpen, muss mal graben gehen. Ich habe die Peis nimmer erkannt heutzutage :ops:
      Ist nicht wertend, in keinster Weise.

    • Ich steh gerade etwas auf dem Schlauch, weil ihr Euch alle so vorsichtig ausdrückt (bin ich gar nicht gewohnt... ;-) ) Was genau wird gemacht? Die untauglichen Pferde kommen in die Wurst und die untauglichen Hunde werden eingeschläfert?


      Ich dachte, du beziehst Dich auf das züchterische Mischen von Rassen zu Gebrauchszwecken.


      Aber auch das Aussortieren kenne ich. Manche Hunde "verschwinden" einfach. Üblich ist es aber auch untaugliche in "Privathände" zu geben. Damit sind sie dann ja auch raus aus der Arbeitszucht.

    • @Coucou
      Es ist schön, wenn dein Möpschen keine Probleme hat und ja es gibt sie auch - aber leider halt viel zu wenig.
      Viele Möpse haben noch solche Probleme (wie gesagt, dass wird auch noch dauern die Fehler zu beheben).


      Schlimm finde ich dann aber die Besitzer, die die Augen verschließen (oder kein Geld in eine OP investieren wollen) und meinen, ja der "schnurrt", das machen Möpse und der schnarcht so süß, hat so süße große Glubschaugen.
      Das ist richtig schlimm. Und solange es solche Leute/Käufer gibt, wird es für die Rasse (und andere ("Mode")-Rassen) schwierig sich gesund zu entwickeln.


    • Sie leidet weitaus weniger, als ein Bordercollie, wenn er falsch gehalten wird, oder andere Rassen, die ich weiß nicht wieviel Auslastung brauchen, um überhaupt entspannt und zufrieden sein zu können!
      Auch mentale Unruhe kann eine Qual sein, aber das wird natürlich unter den Teppich gekehrt, das zählt nicht!


      Da vergleichst du aber gerade Äpfel mit Birnen. Man kann doch eine körperliche Einschränkung nicht mit falscher Auslastung gleichsetzen! "Dem Border Collie da...dem gehts aber viel schlechter als der röchelnden Kurznase, weil er Autos hütet!" Finde ich ein bisschen weit hergeholt.
      Und natürlich ist die rassegerechte Auslastung immer wieder ein Thema, wer sagt denn etwas anderes? Das eine Problem (nämlich der Tatsache, dass man es mit manchen Rassen einfach zu bunt getrieben hat) kann man doch nicht mit dem anderen vergleichen (nämlich dem, dass sich viele Leute (leider) immer noch nicht richtig über gewisse Rasseeigenschaften informieren).


      Hier greift doch auch niemand deinen Mops an. Ich selbst finde Möpse, Frensch Bullies und Englische Bullis total klasse. Aber man muss die Rassen doch als Ganzes sehen. Und da ist es nunmal leider so, dass ein Großteil eben nicht super agil ist. Nicht weil sie nicht möchten, sondern weil sie es nicht können. Und das IST für mich Qualzucht. Es ist ja schön, wenn man wieder zurück will zur Gesundheit. Aber das Problem sehe ich einfach darin, dass die Käufer da auch mitziehen müssen und sich der Geschmack der Leute verändern muss, die diese völlig übertypisierten Hunde züchten und bewerten.
      Ich selbst sehe die Entwicklung meiner Rasse auch kritisch und die haben keine platten Nasen. Ich sehe Weißüberzeichnung, Berner Sennen - Proportionen und Verhaltensprobleme. Deshalb würde ich auch nur noch von einer handvoll Züchter einen Hund kaufen.

    • @Coucou
      Es ist schön, wenn dein Möpschen keine Probleme hat und ja es gibt sie auch - aber leider halt viel zu wenig.
      Viele Möpse haben noch solche Probleme (wie gesagt, dass wird auch noch dauern die Fehler zu beheben).


      Schlimm finde ich dann aber die Besitzer, die die Augen verschließen (oder kein Geld in eine OP investieren wollen) und meinen, ja der "schnurrt", das machen Möpse und der schnarcht so süß, hat so süße große Glubschaugen.
      Das ist richtig schlimm. Und solange es solche Leute/Käufer gibt, wird es für die Rasse (und andere ("Mode")-Rassen) schwierig sich gesund zu entwickeln.



      Ja, das ist schlimm, wenn Kurznasen eine OP benötigen würden, und diese nicht bekommen!
      Und ich glaube das ja auch, dass es Plattnasen mit den entsprechenden gesundheitlichen Problemen gibt, ich kenne nur keinen Hund, der eine OP gebraucht hätte oder Atemprobleme hatte!


      Und da fragt man sich dann eben, wieviel Prozent kranker Hunde dieser Rassen sind es nun wirklich?
      Ist es die Mehrzahl der Hunde oder doch eher ein kleiner Anteil?

    • Da vergleichst du aber gerade Äpfel mit Birnen. Man kann doch eine körperliche Einschränkung nicht mit falscher Auslastung gleichsetzen! "Dem Border Collie da...dem gehts aber viel schlechter als der röchelnden Kurznase, weil er Autos hütet!" Finde ich ein bisschen weit hergeholt.
      Und natürlich ist die rassegerechte Auslastung immer wieder ein Thema, wer sagt denn etwas anderes? Das eine Problem (nämlich der Tatsache, dass man es mit manchen Rassen einfach zu bunt getrieben hat) kann man doch nicht mit dem anderen vergleichen (nämlich dem, dass sich viele Leute (leider) immer noch nicht richtig über gewisse Rasseeigenschaften informieren).


      Hier greift doch auch niemand deinen Mops an. Ich selbst finde Möpse, Frensch Bullies und Englische Bullis total klasse. Aber man muss die Rassen doch als Ganzes sehen. Und da ist es nunmal leider so, dass ein Großteil eben nicht super agil ist. Nicht weil sie nicht möchten, sondern weil sie es nicht können. Und das IST für mich Qualzucht. Es ist ja schön, wenn man wieder zurück will zur Gesundheit. Aber das Problem sehe ich einfach darin, dass die Käufer da auch mitziehen müssen und sich der Geschmack der Leute verändern muss, die diese völlig übertypisierten Hunde züchten und bewerten.
      Ich selbst sehe die Entwicklung meiner Rasse auch kritisch und die haben keine platten Nasen. Ich sehe Weißüberzeichnung, Berner Sennen - Proportionen und Verhaltensprobleme. Deshalb würde ich auch nur noch von einer handvoll Züchter einen Hund kaufen.



      Ich seh das anders! Gerade der Mops ist von Natur aus sehr anpassungsfähig und mit fast jeder Lebensform zufrieden!
      Auch mentaler Stress kann dauerhaft zu körperlichen Krankheiten führen!
      Wenn sich ein HH mit einer stressanfälligen, unausgeglichenen Rasse schier ein Bein rausreißen muss, damit der Hund auch nur im Ansatz zufrieden und ausgeglichen ist, und der Hund im Umkehrschluss unter einem normalen Leben ohne großartiges Animationsprogramm leidet und Stress hat, dann wiegt das genauso schwer, wie ein Hund, der nur mit einer OP ein gutes Leben führen kann!


      Und mein Mops zum Beispiel möchte von sich aus nicht viel Action und Bewegung! Nicht weil er es nicht können würde körperlich, sondern weil er einfach nicht viel braucht, um zufrieden zu sein! Trotzdem läuft er jeden Tag 2-3 Stunden mit, und wenn er einen anderen Hund toll findet, flitzt er ausgelassen mit herum!
      Also er ist agil, kann schnell rennen, lange stramm laufen, wäre aber auch mit viel weniger zufrieden!

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      Hallo


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