Qualzuchten

  • Und wie stellst du dir das vor? Einem 8 Wochen alten Welpen sieht man nicht unbedingt an, ob er sich vielversprechend für die Zucht entwickelt. Was heißt, nahezu alle Welpen müßten so plaziert werden, das die zukünftigen Besitzer erstmal alle Untersuchungen machen und bei entsprechender Eignung die Hunde in die Zucht bringen, wie auch immer.Schau dich mal hier im DF auf den "Wir warten auf einen Welpen" Seiten um, wenn die Züchter einen Welpen so abgeben wollen, wird abgesprungen - weils nicht passt, man zwar einen Rassehund will, aber keine weiteren Verpflichtungen. Wo sollen die dann hin, die meisten Züchter sind voll.


    Und genau da liegt das große Problem.
    Jeder will einen gesunden Hund, aber selber dazu beitragen ist den meisten zu stressig. Soll der Welpe nur mit Sondervereinbarung abgegeben werden, damit er für die Zucht - bei Eignung - erhalten bleibt, ist der Aufschrei groß und anstatt sich Gedanken darüber zu machen, wieso so etwas notwendig ist, wird sich überlöegt, wie man sich am Besten um den Vertrag drücken kann.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Qualzuchten* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ich hoffe das war keine spitze an mich, denn ich bin ganz deiner Meinung, wie ich ja schon geschrieben hab. Und genau, es würde nicht um einmalige minutiös geplante einkreuzungsprojekte gehen. Sondern das man sich seine Zuchtpartner auch bei anderen gut geeigneten Rassen 'holen' kann[...]

      Nein, war nicht an dich gerichtet. ich hatt das Beispiel nur schon irgendwann vorher schonmal gebracht und da kam eben "Neeeeeeeeeeeein, die sind SO unterschiedlich vom Charakter, das geht gar nicht!"

      Und das ist leider nach aktuellem Kenntnisstand nicht wahr, denn Dobermannmischlinge leiden auch extrem häufig an DCM.
      Da die meisten Besitzer keine Ahnung von der Problematik haben, gibt es dazu keine Untersuchungen und Statistiken.

      Tja, da muss man sich dann wohl von der Rasse verabschieden.


      Der Phänotyp ist ja in der Regel auch nicht das Problem, Optik kann man schnell wieder zurecht biegen. Beim Charakter sieht es nunmal anders aus.
      Und da geht es nicht nur drum, dass die bösen Sportler Punkte in der Pürfung wollen, sondern auch daram, dass es einfach Müll ist, wenn aus Begleithunden wie Mops oder Pekingese dann plötzlich absolute Jagdsäue oder extrem territoriale Wächter werden.

      Auch Charakter ist züchterisch beim Hund sehr gut beeinflussbar da stark genetisch fixiert, wie ja die ganzen Spezialisierungen und der oftmals prägnante Charakter bestimmter Rassen beweisen.


      Man müsste dann aber eben auch drauf selektieren und die meisten Leute neigen leider dazu (schon bei an sich typvollen Rassehunden, die von einer Generation zur nächsten höchstens ein bisschen Feinschliff, aber keine wirkliche Arbeit am Phänotyp mehr brauchen) eher den schöneren, perfekteren Hund mit eventuell einem etwas schwierigeren Wesen in die Zucht zu nehmen als zugunsten eines guten Charakters auch mal (zeitweise, für einige Generationen) Mängel im Äußeren zu tolerieren.


      Dazu kommt, das Selektion auf Äußerlichkeiten einfacher ist - vieles sieht man schon beim Welpen, den Rest meistens mit +/- nem Jahr oder so.
      Beim Charakter und der Leistung wird es schwerer, da kann man erst solide Aussagen treffen, wenn der Hund erwachsen und alltagserprobt und je nach Rasse auch ausgebildet ist, also frühestens mit ein paar Jahren. Zudem wird das stärker von der Umwelt beeinflusst als das Gebäude.

    • Und genau da liegt das große Problem.
      Jeder will einen gesunden Hund, aber selber dazu beitragen ist den meisten zu stressig. Soll der Welpe nur mit Sondervereinbarung abgegeben werden, damit er für die Zucht - bei Eignung - erhalten bleibt, ist der Aufschrei groß und anstatt sich Gedanken darüber zu machen, wieso so etwas notwendig ist, wird sich überlöegt, wie man sich am Besten um den Vertrag drücken kann.

      Das sehe ich nicht so.
      Das mag ein Einzelfall hier im DF gewesen sein.
      Ich denke schon, dass viele Käufer grundsätzlich interessiert sind an Gesunderhaltung und dazu auch Untersuchungen machen oder Ausstellungen besuchen würden.
      Viele Züchter sind schlichtweg aber auch gar nicht daran interessiert, dass man Gesundheitsuntersuchungen machen lässt, könnte ja auch was Negatives rauskommen, was dann auf den Züchter zurückfällt.
      Zum anderen ist das Besuchen von Ausstellungen für den Laien oft doch sehr abschreckend. Bei vielen Rassen muss eine "Ausstellungsfrisur" in Schuss gehalten werden. Das Vorführen ist auch schon wieder eine Kunst für sich, so dass man als Anfänger meist er recht blamabel aus dem Ring schleichen muss, egal wie gut der Hund ist.
      Das schreckt einfach ab.

    • Das sehe ich nicht so.Das mag ein Einzelfall hier im DF gewesen sein.
      Ich denke schon, dass viele Käufer grundsätzlich interessiert sind an Gesunderhaltung und dazu auch Untersuchungen machen oder Ausstellungen besuchen würden.
      Viele Züchter sind schlichtweg aber auch gar nicht daran interessiert, dass man Gesundheitsuntersuchungen machen lässt, könnte ja auch was Negatives rauskommen, was dann auf den Züchter zurückfällt.
      Zum anderen ist das Besuchen von Ausstellungen für den Laien oft doch sehr abschreckend. Bei vielen Rassen muss eine "Ausstellungsfrisur" in Schuss gehalten werden. Das Vorführen ist auch schon wieder eine Kunst für sich, so dass man als Anfänger meist er recht blamabel aus dem Ring schleichen muss, egal wie gut der Hund ist.
      Das schreckt einfach ab.

      Neee, das ist nicht die Ausnahme sondern die Regel.

    • Also ich kenne Pekingesen, die "extreme territoriale Wächter" mit "Zuschnapp-Garantie" sind und manch einer dieser süßen Begleithunde hat mehr Jagdtrieb, als den Besitzern lieb ist.
      So böse wie ich bin, behaupte ich mal, so viel kann man im Charakter vieler "Begleithundrassen" gar nicht ruinieren. Ich kenne viel zu viele sehr ängstliche, überanhängliche, nervöse bis extrem hibbelige Hunde dieser Rassen. Viele sind schon damit überfordert stubenrein zu werden. Ganz ehrlich, bei vielen würde mich neben der oft extremen Optik vor allem der "unpraktische" Charakter vom Kauf eines solchen Hundes abhalten

      Was ist an einem Pekingesen ein unpraktischer Charakter? Wobei ich mir schon oft Gedanken gemacht habe ob meiner vllt aus der Art schlägt, da er nicht der Sofahund ist wie er immer beschrieben wird. Wächter ja, extrem eigentlich nicht und ob er zuschnappen würde weiß ich nicht, bisher kamen noch alle Besucher hier wieder unverletzt raus. Jagdtrieb kann ich so jetzt auch nicht sagen, er ezigt zwar an wenn er was sieht oder riecht, aber er jagt nicht. Im Gegenteil,,,,

    • Das wird übrigens auch schon allein hier im Thread deutlich, wenn z.B. geschrieben wird, dass Rasse XY ja auch bitte immer wie Rasse XY auszusehen habe, weil...einfach weil.

      Und Du hast dir Pudel natürlich nur wegen des Wesens ausgesucht. der Phänotyp war die völlig egal.


      Ich bin fanatischer Neufundländermensch geworden, weil mir zunächst die Optik dieses Hundes in Auge stach. Dann lernte ich ihn kennen und das wars. Niemals möchte ich, daß diese Rasse mit anderen "ähnlichen" Rassen gekreuzt wird.


      Für mich geht damit beides verloren, Phänotyp und Wesen.


      Irgendwo in denn Weiten dieses Threads habe ich von dem Versuch, aus dem Landseer X Neufundländer, einen weiß-schwarzen Neufundländer zu züchten, geschrieben. Dieser Versuch, VDH genehmigt, wissenschaftlich begleitet, ist kläglich gescheitert. Der Typ Landseer setzte sich durch. Nicht nur phänotypisch, sondern auch von seinen Charaktereigenschaften.


      Wenn ich mir heute, die Hunde, die in der Gruppe 2, Sektion 2.2 ansehe, wüßte ich nicht, welcher die Gesundheit des Neufundländers verbessern könnte.


      Und ich bin mir sicher, genauso ergeht es vielen anderen Rassen.

    • Und wie stellst du dir das vor? Einem 8 Wochen alten Welpen sieht man nicht unbedingt an, ob er sich vielversprechend für die Zucht entwickelt. Was heißt, nahezu alle Welpen müßten so plaziert werden, das die zukünftigen Besitzer erstmal alle Untersuchungen machen und bei entsprechender Eignung die Hunde in die Zucht bringen, wie auch immer.
      Schau dich mal hier im DF auf den "Wir warten auf einen Welpen" Seiten um, wenn die Züchter einen Welpen so abgeben wollen, wird abgesprungen - weils nicht passt, man zwar einen Rassehund will, aber keine weiteren Verpflichtungen. Wo sollen die dann hin, die meisten Züchter sind voll.

      Also das hab ich jetzt nicht so erfahren... Züchter behalten Welpen ja auch, wenn sie sie vielversprechend finden. Da wird schon mit 8 Wochen drauf geschaut und mit Zuchtwart und co gefachsimpelt, welcher am vielversprechendsten ist.
      Es gibt auch andere Modelle, nur dann ist der Aufschrei wieder groß... Rüden zB können super in Zuchtmiete, dann gibts Coownerschaft und weitere Modelle. Das geht schon. Nur dann ist der Aufschrei groß, wenn eine Zuchthündin evtl nach ihrer Zuchtkarriere ein neues Zuhause finden muss oder wenn eine Nachzucht mit vielleicht 9 Monaten doch verkauft wird wegen Zahnfehler oä. Dann heißt es wieder, der lieblose Züchter.

      Ich glaube, gerade im DF sind überdurchschnittlich viele Leute daran interessiert, ihre Rasse voran zu bringen, zB indem sie auswerten lassen.


      Aber es stimmt schon, wenn ein Züchter will, dass seine Nachzucht gezeigt wird, sollte er sich darum bemühen, dass er die Ergebnisse ran kriegt (viele machen das mit so einer Art Pfandgeld oder bezahlen selbst die Auswertung zumindest anteilig). Manche Züchter laufen auch selbst mit ihrer Nachzucht. Das Vorführen ist ja nun nicht sooo ein Ding der Unmöglichkeit, ebenso wie die wenigsten Hunde eine richtig krasse Showfrise tragen müssen. Selbst den Pudel als Paradebeispiel kannst du in stinknormaler Modeschur zeigen. Das reicht auch, um ein SG zu kriegen.


    • Wenn ich mir heute, die Hunde, die in der Gruppe 2, Sektion 2.2 ansehe, wüßte ich nicht, welcher die Gesundheit des Neufundländers verbessern könnte.


      Und ich bin mir sicher, genauso ergeht es vielen anderen Rassen.

      Das ist aber eigentlich eine Bankrotterklärung für die Hundezucht.

    • Das sehe ich nicht so.
      Das mag ein Einzelfall hier im DF gewesen sein.
      Ich denke schon, dass viele Käufer grundsätzlich interessiert sind an Gesunderhaltung und dazu auch Untersuchungen machen oder Ausstellungen besuchen würden.


      Nö auch draußen in der realen Welt ist das eher die Ausnahme.
      Der Haupttenor ist "ich will nur einen Familienhund, da brauchen wir das nicht". Da ist schon das HD Röntgen mit offizieller Auswertung in den meisten Fällen zu viel verlangt. Von Zuchttauglichkeit bis hin zu Zuchtmiete braucht man da gar nicht erst anfangen.

    • Auch Charakter ist züchterisch beim Hund sehr gut beeinflussbar da stark genetisch fixiert, wie ja die ganzen Spezialisierungen und der oftmals prägnante Charakter bestimmter Rassen beweisen.


      [...]


      Dazu kommt, das Selektion auf Äußerlichkeiten einfacher ist - vieles sieht man schon beim Welpen, den Rest meistens mit +/- nem Jahr oder so.
      Beim Charakter und der Leistung wird es schwerer, da kann man erst solide Aussagen treffen, wenn der Hund erwachsen und alltagserprobt und je nach Rasse auch ausgebildet ist, also frühestens mit ein paar Jahren. Zudem wird das stärker von der Umwelt beeinflusst als das Gebäude.


      Natürlich geht es.
      Aber wie du selbst sagst, ist es deutlich schwieriger und leider wird auf das Charakter/Leistungsthema bei den Outcrossplänen zu wenig eingegangen, ist doch auch hier so.
      Man schaut was optisch passt und wenn die Hunde halbwegs im selben Aufgabenbereich unterwegs sind, passt das schon.


      Und kritisert man, dass zu sehr auf den Phänotyp geguckt wird, wird gemault, weil ja angeblich nur die Prüfungspunkte zählen. Aber wenn ich die Rasse nicht in Phänotyp und Charakter ohne starke Veränderungen erhalten kann mit Einzucht, kann man sie auch gleich über die Klippe gehen lassen und was neues designen.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!