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Nun, ganz so krass würde ich das nicht bezeichnen. Man darf bei aller Kritik an der Hundezucht nicht vergessen, wie jung noch die wissenschaftliche Erforschung und Erfassung der diversen Erbkrankheiten ist.
Früher lahmte der Hund schwer, dann war halt Schluß mit lustig. Oder der Hund fiel einfach um. Wer fragte sich warum, es war eben so.Heute hat der Hund für die allermeisten Menschen eine andere Gewichtung. Tierärzte konnte man früher lange suchen. Heute gibt es sie, jedenfalls in den Großstädten, gefühlt an jeder Ecke. Man läuft lieber einmal zu viel, als zu wenig, zum Tierarzt. Es werden zur Herstellung der Gesundheit zum Teil Summen ausgegeben, die manch einen an den Rand des Ruins treiben. Der Hund wurde zu einem Familienmitglied hochstilisiert, dessen Wohlbefinden, dem eines Menschen gegenüber, oftmals höher eingeschätzt wird.
Diese, für mich sehr extreme Entwicklung, zeigt sich auch in den oftmals abstrusen Forderungen, wie Zucht aussehen soll. Irgendwie idealisiert, ohne fundiertes Wissen, ohne die Bereitschaft selbst etwas zu tun, besser zu machen.
Das verstehe ich nicht?
Willst du zurück zum survival oft the fittest?
Was ist daran abstrus von den Züchtern und Zuchtvereinen zu fordern, gesunde Hunde zu züchten? -
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Da ich eine Freundin habe, die 2 Eurasier hat - zur Einkreuzungssache - soweit ich weiß, ist der Eurasier z.B. eine 'neue' Rasse - und entstand aus 3 anderen Rassen - heute ist der Eurasier anerkannt als eigene Rasse, hat wohl aber auch immer noch ein paar verschiedene Charakterschläge, je nachdem, welche Rasse denn durchkommt - aber das wird da so akzeptiert.
Früher war es wohl noch krasser, aber auch heute gibt es noch die, mit totalem Jagdtrieb und die, mit sehr geringen.
Hätte damals jeder gesagt "Geht nicht, es gibt genug Rassen/die Hunde sind sich nicht ähnlich genug etc." - wäre kein Eurasier entstanden.
Weshalb war das damals denn möglich?
Oder ist eine Einkreuzung in eine Rasse 'schwieriger', als gleich eine neue Rasse in Augenschein nehmen zu wollen, die dann evtl. erst später anerkannt wird?
Also könnte man jetzt z.B. den Mops mit 2 anderen Rassen kreuzen und als längerfristiges Zuchtziel einen Mops mit weniger Problemen haben, der aber eben manchmal Mops ist, manchmal etwas mehr anderer Hund - und dies dann irgendwann als eigene Rasse anerkennen lassen(?).
(Statt in eine bestehende Rasse einzukreuzen)Die Vereine würden das ja gar nicht offiziell zulassen, oder?
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Das stimmt nicht absolut. Es werden sichrlich durch die immer weitergehende Wissenschaft immer mehr Erbkrankheiten aufgedeckt, aber sehr viele kennt die Wissenschaft seit Anfang 2000 oder noch früher.
Komm, ich will nicht streiten. Aber was sind in der Forschung 17 Jahre und wie lange gibt es die geregelte Zucht von Hunden?
Es gibt bis heute keinen Lehrstuhl für Kynologie. In Wien gibt es seit 2010 einen Lehrgang für angewandte Kynologie. In Bern gibt es eine Stiftung zur finanziellen Unterstützung der kynologischen Forschung.
In Deutschland gibt es die Gesellschaft zur Förderung der kynologischen Forschung (gkf). Ebenfalls mehr oder weniger durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert.
Es ist schon einiges erreicht, aber es gibt noch unendlich viel zu erforschen, um tatächlich Erbkrankheiten größeren Umfangs zu vermeiden.
Netto, W.J. (1998) De ontwikkeling van een model voor de gradering en rubricering van schadelijke erfelijke kenmerken bij recreatiedieren. Den Haag: RDA; FWG (1998-2002) Fokken met recreatiedieren. Den Haag: RDA;
Das wäre sicherlich interessant zu lesen, könnte man holländisch
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Und der zweite Teil des Satzes bezieht sich darauf, dass Richter einen Hund der durch den Tierarzt nachgewiesen an einer Erbkrankheit leidet immer noch mit der zweit höchsten Wertung beurteilen dürfen.
Das verstehe ich gerade nicht. Um welche Erbkrankheit soll es sich denn da handeln und wie kann ein Richter darüber Kenntnis erlangen?
Tatsache ist, dass ein Richter nicht nach "Hören sagen" urteilen darf und deshalb nach Tagesform bewerten muss.
Liegt ein tierärztliches Attest vor - was wohl kaum auf Erbkrankheiten hinweisen wird - muss der Richter das anerkennen, oder es im Kremium zur Entscheidung stellen.
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Und so was kann ich auch nicht verstehen. Für mich besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen einem Westi und einem Cairn, wenn man von der Farbe mal absieht und dass die Hunde unterschiedlich frisiert werden.Aber für viele Westi-Fans scheint es ein ganz furchtbare Vorstellung zu sein, in ihre Hunde was "Farbiges" einzukreuzen.
Wobei ich es auch nicht als ideal ansehen würde, einfach weil Cairn und Westi viel zu eng miteinander verwandt sind und daher die Genpool-Auffrischung zu gering wäre.Aber scheinbar nehmen viele Rassehundliebhaber lieber Allergien, Autoimmunerkrankungen, Patellaluxation usw.usf. bei ihrem Hund in Kauf.
Mit westis kenne ich mich jetzt nicht besonders gut aus, vor allem mit der weiß Vererbung. Es wird schon gewisse Unterschiede geben, ich denke besonders in Hinsicht auf härte und jagdtrieb wird nen westi doch etwas weicher sein. Aber meiner Meinung gibt es nichts, was für immer verloren geht, wenn man nen weicheren cairn hin und wieder rein bringt.
Aber warum zu eng verwandt? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
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Hm, ich denke mal es war noch nie so einfach wie heute, sich zu vernetzen und sich Hilfe zu suchen. Als Anfänger da allein anszusetzen, ist schwer bis unmöglich - allerdings ist auch der Profi nix ohne Team im Hintergrund.
In den meisten Fällen steht einem der Züchter zur Seite und gibt Starthilfe oder (wenn er zu weit weg wohnt) kann Kontakte vermitteln.Ansonsten geht es ab ins soziale Netzwerk und einfach mal gucken, wo die nächsten Rassefreunde sind oder ganz klassisch ein Anruf beim Zuchtverein und mal fragen. Natürlich ist es stark rasseabhängig, wie einfach man da Kontakte findet. Ist man einer von nur einem dutzend Halter in D ist es ein anderer Kraftakt, als wenn man einen von 10 000 Welpen aus dem letzten Jahr sein eigen nennt.
Ich denke, du hast da durchaus Recht, die Rasse macht nochmal einen Unterschied - und ich hatte vermutlich auch ein bisschen Pech bei der Sache.
Von den Spitzen gibt es nun tatsächlich nicht so viele Nachkommen pro Jahr, alle Varietäten zusammen genommen vielleicht um die 500-600 schätze ich jetzt mal.
Da ist natürlich schonmal die Kontaktauswahl etwas geringer.
Der Kontakt zu unserem Züchter ist wirklich nur sehr sehr sporadisch bis gar nicht vorhanden. Das ist natürlich auch nochmal ein Problem. Und die Personen bei den Ständen vom Spitzverein auf den Messen bei denen wir waren, waren äußerst unhilfreich (hatten selbst keinen Plan).
Irgendwie machen es einem die selteneren Rassen, die es am meisten bräuchten dadurch noch schwieriger.Mein Weg der Wahl wäre am Ende vermutlich tatsächlich die Frage an einen Aussteller auf der einen Hundesausstellung auf der wir waren gewesen. Die hätten mir wahrscheinlich am ehesten helfen können. Da war wie gesagt nur schon ziemlich klar, dass das bei Ari wohl nicht mehr in den Karten ist.
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Aber warum zu eng verwandt? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
In der Zucht der Cainterrier wurden immer wieder weiße Welpen geboren die Rasse West Highland White Terrier (mit?) begründet haben.
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Das übrigens auch, ich hätte eigentlich immer noch Interesse daran das zu machen, aber ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll mich zu informieren, wer das macht und wo.
Bei meinem normalen Haustierarzt ja wohl nicht.Ich würde in deinem Fall als 1. die Rassebeauftragte kontaktieren.
Verein für Deutsche Spitze e.V. - Rassebeauftragte des Vereins
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In der Zucht der Cainterrier wurden immer wieder weiße Welpen geboren die Rasse West Highland White Terrier (mit?) begründet haben.
Ja sie entstanden daraus. Aber seit knapp 100 Jahren werden sie 'rein' gezüchtet. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die noch so nah beieinander sind.
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Ja das ist vielleicht etwas zu einfach und allgemein formuliert, aber es ist wie weiter oben erwähnt nachgewiesen dass einige, viele der Erbkrankheiten im Zusammenhang mit äußerlichen Merkmalen auftreten. Ein Richter könnte bei entsprechender Ausbildung diese äußerlichen Merkmale durchaus erkennen.
Und der zweite Teil des Satzes bezieht sich darauf, dass Richter einen Hund der durch den Tierarzt nachgewiesen an einer Erbkrankheit leidet immer noch mit der zweit höchsten Wertung beurteilen dürfen.Wie erkennt ein Richter eine mittlere HD, die ja zuchtauschließend ist, wenn der Hund nicht lahmt? Nur ein Beispiel.
Dazu kommt, daß der Richter gar nicht wissen darf, aus welchem Zwinger der Hund stammt. Woher soll er also dessen Untersuchungsergebnisse kennen?
Nicht umsonst hat der VDH vor ein paar Jahren den Begriff "Zuchtschau" in "Ausstellung" geändert. Es dürfen und werden Hunde augestellt, die zwar nicht zuchttauglich sind, aber dennoch dem Standard entsprechen.
Was ist daran abstrus von den Züchtern und Zuchtvereinen zu fordern, gesunde Hunde zu züchten?
Die Forderung nach gesunden Hunden ist natürlich nicht abstrus.
Die Gedanken von Nichtzüchtern, man nehme einen xbeliebigen Hund aus der Gruppe der Jagdhunde (nur ein Beispiel) und kreuze den mit einem anderen aus dieser Gruppe und tata man hat einen erbgesunden Hund. Das ist abstrus. -
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