Qualzuchten

  • @Quebec ich hoffe das hast du nicht aus meinen Beiträgen raus gelesen. Denn so meinte ich das nicht, habe ich ja auch nicht so geschrieben.
    Denn meine Intention ist ja, die Vielfalt erweitern um besser selektieren zu können.

    • Neu

    Hi


    Schau mal hier: Qualzuchten* Dort wird jeder fündig!


    • Die Gedanken von Nichtzüchtern, man nehme einen xbeliebigen Hund aus der Gruppe der Jagdhunde (nur ein Beispiel) und kreuze den mit einem anderen aus dieser Gruppe und tata man hat einen erbgesunden Hund. Das ist abstrus.

      Ich habe es schon oft genug geschrieben: Kreuzungen können nur dann sinnvoll funktionieren, wenn man erbkranke Tiere erkennt, sie aus der Weiterzucht ausschließt und Merkmalträger mit gesunden Hunden verpaart.


      Langfristig wird man so gesunde "merkmalträgerfreie Tiere" erhalten.

    • 17 Jahre in der Forschung sind natürlich nichts im Vergleich zum Beginn von Hundezucht. Hier könnte man sich aber :pfeif: wirklich über den Anfang der Zucht streiten.


      Aber ich will mich gar nicht streiten. Ich finde es auch ein sehr komplexes Thema für dass es sicherlich nicht nur einen klaren Lösungsweg gibt. Und bei dem vor allem Diskussion nur hilfreich sein kann.


      Allerdings würde ich dir trotzdem gerne nochmal widersprechen. Es mag vllt. keine/wenige Institute geben die nichts anderes tun als kynologie aber es wird auch anderswo unterrichtet. In meinem Studiengang zB. Angefangen bei den Biologischen und chemischen Grundlagen von DNA über Genetik und Vererbungslehre bis hin zur Berechnung von Inzetkoeffizienten und Zuchteignung (Ich muss zugeben keine Ahnung wie das genau auf deutsch heißt und ich will es gerade nicht extra suchen, aber gemeint ist der Wert den ein Tier hat, basierend auf der Häufigkeit einer Vererbung eines bestimmten Phänotyps in seiner Ahnenreihe). Und ich hab noch zwei Jahre Studium...also da kommt noch viel mehr was wir lernen in dem Zusammenhang.


      Erbkrankheiten werden meines Wissens auch von Leuten untersucht die Genetik studiert haben. Also für die wissenschaftliche Untersuchung von Erbkrankheiten braucht man keine kynologischen Institute. Für die Erarbeitung von umsetzbaren Systemen die eine Verbesserung des Gesundheitszustandes und des Wohlbefindens von Rassehunden erbringen sollen wahrscheinlich schon.
      Wobei eigentlich auch nicht. Zumindest in den Niederlanden nicht. Dort ist es (einfach ausgedrückt) gesetzlich verboten Tiere zu züchten die an Krankheiten leiden die zu einer (chronischen) Verminderung des Gesundheitszustandes und des Wohlbefindens führen. Die Umsetzung ist allerdings noch sehr schwächlich.


      Was mich bei dem Thema einfach wirklich massiv stört, ist dass die allgemein übliche Schiene bei der Diskussion gefahren wird (nicht hier sondern ganz allgemein). Die eine Seite sagt ihr macht alles falsch bla bla. Die andere Seite sagt wir machen gar nix falsch (mit den üblichen Außnahmen, die es verzweifelt alleine versuchen)


      Es fehlt meiner Meinung nach erstens an Aufklärung von Hundebesitzern (nicht darüber das Züchter blöde sind, sondern was für Folgen ihre Vorstellungen von niedlich etc. auf das Wohlbefinden von Hunden hat). Es fehlt aber auch an einem wirklich ordentlichen System dass sicherstellt das Züchter die Möglichkeit haben wieder anders zu züchten. Das klingt auch schon wieder ein bisschen dämlich, aber ganz ehrlich wenn Züchter prämierte Hunde wollen müssen sie mit dem Strom schwimmen.


      Das wurde jetzt doch ein bisschen geladen, aber bei der heutigen Situation ist es eigentlcih ein Witz, dass diese Rassen noch existieren. Der Genpool der Hunderassen ist so viel kleiner als vor 200 Jahren, dass man bei jeder anderen Spezies von einer vom aussterben bedrohten Spezies sprechen würde. (Nagel michd arauf nicht fest aber ich glaube es waren 60% kleiner)

    • Ich habe es schon oft genug geschrieben: Kreuzungen können nur dann sinnvoll funktionieren, wenn man erbkranke Tiere erkennt, sie aus der Weiterzucht ausschließt und Merkmalträger mit gesunden Hunden verpaart.


      Langfristig wird man so gesunde "merkmalträgerfreie Tiere" erhalten.

      Und da sehe ich auch (auch! Nicht nur!) die Käufer in der Pflicht. Wir haben es ja gerade beim Belgier. Man kann auf beide Formen der Ataxcie testen. Träger können in der Zucht bleiben, man muß sie eben mit freien Hunden verpaaren.
      Keiner der RZV (egal ob Belgier oder Mali) hat diese Tests als Pflicht und zumindest bei den Belgier-RZV hat man das Gefühl, es interessiert sie einen Scheißdreck. Kommen jetzt noch mehr als genug Käufer dazu, denen es ebenfalls egal ist, wird man niemals den Punkt erreichen, abn dem alle Zuchthunde getestet sind.


      Ich bin ja eh sehr seltsam, was die Verpaarungen angeht. Seit es die Test gibt, wird hier niemals ein Welpe aus ungetestetn Hunden einziehen. Und da ist mir die Abstammung sowas von wumpe! Ich erwarte zumindest einen freien (mittels Gentest!) Hund als Elternteil! Wenn die Kleine belegt wird, ist sie getestet. Ist sie Trägerin, wird ziemlich sicher der Deckrüde auf meine Kosten getestet (im Ausland hat manes noch weniger mit den Tests).. Weigert der Deckrüdenhalter sich, nehme ich einen anderen Rüden :p

    • Wie erkennt ein Richter eine mittlere HD, die ja zuchtauschließend ist, wenn der Hund nicht lahmt? Nur ein Beispiel.
      Dazu kommt, daß der Richter gar nicht wissen darf, aus welchem Zwinger der Hund stammt. Woher soll er also dessen Untersuchungsergebnisse kennen?


      Nicht umsonst hat der VDH vor ein paar Jahren den Begriff "Zuchtschau" in "Ausstellung" geändert. Es dürfen und werden Hunde augestellt, die zwar nicht zuchttauglich sind, aber dennoch dem Standard entsprechen.

      Die Forderung nach gesunden Hunden ist natürlich nicht abstrus.Die Gedanken von Nichtzüchtern, man nehme einen xbeliebigen Hund aus der Gruppe der Jagdhunde (nur ein Beispiel) und kreuze den mit einem anderen aus dieser Gruppe und tata man hat einen erbgesunden Hund. Das ist abstrus.

      Natürlich sind Kreuzungsprodukte im Einzelfall nicht immer und auf alle Fälle gesünder bzw. von allen Krankheiten befreit. Es geht aber um die genetische Varianz und je größer die in einer Rasse ist, desto gesünder ist die Rasse in aller Regel. Natürlich statistisch gesehen, der einzelne Hund kann natürlich die Ausnahme sein. Und natürlich nimmt man keinen x beliebigen Hund, tut man doch sonst wohl hoffentlich auch nicht.


      Schau dir doch mal die typischen Inzuchtrassen an! Paradebeispiel der Kromfohrländer. Eigentlich müsste das doch ein pumperlgesunder Hund sein, im Erscheinungsbild von allen Extemen weit entfernt, sieht ja wie ein Mischling aus und was ist? Massive Probleme mit Epi, Autoimmun, Allergien und und und.

      Ich habe es schon oft genug geschrieben: Kreuzungen können nur dann sinnvoll funktionieren, wenn man erbkranke Tiere erkennt, sie aus der Weiterzucht ausschließt und Merkmalträger mit gesunden Hunden verpaart.
      Langfristig wird man so gesunde "merkmalträgerfreie Tiere" erhalten.

      Sicher so weit man das weiß. Leider kann man aber nicht alle erbkranken Tiere so einfach erkennen und aussortieren. Nicht für alle Erkrankungen gibt es Tests. Manche Erkrankungen tauche erst beim älteren Tier auf, das sind die lange schon in der Zucht gewesen. Viele Erbkrankheiten brechen erst dann aus, wenn der Hund eine bestimmte Menge "negativer" Gene in sich angehäuft hat. Komplett frei von diesen auslösenden Genen werden in bestimmten Rassen einzelne Hunde gar nicht sein.
      Und da macht Einkreuzen eben Sinn, wenn sie diese "Negativansammlung" endlich noch mal etwas ausdünnt. Dazu dürfen die Rassen letztlich aber auch nicht zu nah verwandt sein.

    • Das verstehe ich gerade nicht. Um welche Erbkrankheit soll es sich denn da handeln und wie kann ein Richter darüber Kenntnis erlangen?
      Tatsache ist, dass ein Richter nicht nach "Hören sagen" urteilen darf und deshalb nach Tagesform bewerten muss.


      Liegt ein tierärztliches Attest vor - was wohl kaum auf Erbkrankheiten hinweisen wird - muss der Richter das anerkennen, oder es im Kremium zur Entscheidung stellen.


      Wie erkennt ein Richter eine mittlere HD, die ja zuchtauschließend ist, wenn der Hund nicht lahmt? Nur ein Beispiel.
      Dazu kommt, daß der Richter gar nicht wissen darf, aus welchem Zwinger der Hund stammt. Woher soll er also dessen Untersuchungsergebnisse kennen?


      Nicht umsonst hat der VDH vor ein paar Jahren den Begriff "Zuchtschau" in "Ausstellung" geändert. Es dürfen und werden Hunde augestellt, die zwar nicht zuchttauglich sind, aber dennoch dem Standard entsprechen.

      Die Forderung nach gesunden Hunden ist natürlich nicht abstrus.Die Gedanken von Nichtzüchtern, man nehme einen xbeliebigen Hund aus der Gruppe der Jagdhunde (nur ein Beispiel) und kreuze den mit einem anderen aus dieser Gruppe und tata man hat einen erbgesunden Hund. Das ist abstrus.


      Das liegt den FCI Regelungen für Zuchtrichter zugrunde in denen steht, dass ein Hund "der an gravierenderen Problemen als an rein kosmetischen Problemen leidet" mit maximal der zweit höchsten Wertung bewertet werden darf.
      Als kosmetisches Problem werden zB vom RvB "überzüchtete äußerliche Merkmale" (in wörtlicher Übersetzung) gemeint. Andere Probleme wie Erbkrankheiten fallen dann unter die gravierenderen Probleme.
      Vllt. ist das anders in D aber in NL muss meines Wissens mitgeteilt werden wenn einem Hund eine Erbkrankheit nachgewiesen wurde (durch den TA)


      Ist es so verständlicher was ich meine? Aber die Nebenbemerkung zu Zuchtrichtern war auch nur eine Nebenbemerkung aus meinem Originalpost und nicht als einzige Lösung dieses komplexen und auch schwierigen Themas gedacht.


    • Zumindest in den Niederlanden nicht. Dort ist es (einfach ausgedrückt) gesetzlich verboten Tiere zu züchten die an Krankheiten leiden die zu einer (chronischen) Verminderung des Gesundheitszustandes und des Wohlbefindens führen. Die Umsetzung ist allerdings noch sehr schwächlich.

      In Deutschland ist es verboten,Tiere unnötigen SLS (Schmerzen, Leiden, Schäden) auszusetzen. Das schließt auch die Zucht solcher ein. Bzgl. der Umsetzung gilt selbiges für Deutschland.

    • Zumindest in den Niederlanden nicht. Dort ist es (einfach ausgedrückt) gesetzlich verboten Tiere zu züchten die an Krankheiten leiden die zu einer (chronischen) Verminderung des Gesundheitszustandes und des Wohlbefindens führen. Die Umsetzung ist allerdings noch sehr schwächlich.

      Lies doch bitte mal das Deutsche Tierschutzgesetz. Dort steht nichts anderes.


      TierSchG - Tierschutzgesetz

      Als kosmetisches Problem werden zB vom RvB "überzüchtete äußerliche Merkmale" (in wörtlicher Übersetzung) gemeint. Andere Probleme wie Erbkrankheiten fallen dann unter die gravierenderen Probleme.
      Vllt. ist das anders in D aber in NL muss meines Wissens mitgeteilt werden wenn einem Hund eine Erbkrankheit nachgewiesen wurde (durch den TA)

      Dann frage ich mich, wo der Raad van Beheer war, als ich in Holland ausgestellt habe. Dort gab es genauso übertypisierte Hunde wie überall in Europa. Nicht wenige wurden dennoch von holländischen Richtern plaziert.

    • Und Du hast dir Pudel natürlich nur wegen des Wesens ausgesucht. der Phänotyp war die völlig egal.

      Wie kommst du darauf? Mir ist der Phänotyp niemals egal. Im Gegenteil, er spielt bei mir sogar eine ganz entscheidende Rolle im Hinblick auf die Wahl eines geeigneten Hundes. Allerdings geht es mir da eher um Aspekte wie eine funktionale Anatomie, sprich, keine Brachycephalie, keine Faltenbildung, kein langer Rücken, keine unnötige, die Gelenke beeinträchtigende Masse, keine schweren Knochen oder kurzen Beine, Hängelider oder sonst wie deformierte Körperteile. Eine imposante Erscheinung, attraktive Farbe oder besondere Niedlichkeit spielen bei mir dagegen keine wesentliche Rolle bei der Entscheidung für eine Rasse. Dazu gehe ich an das Thema Hundekauf dann doch zu rational heran.


      Ich hätte übrigens kein Problem damit, den Pudel bei Bedarf bzw. zur Erweiterung des Genpools mit geeigneten Rassen (z.B. Spanischer und Portugiesischer Wasserhund, Lagotto) zu kreuzen. Und ich hätte ebenfalls kein Problem damit, das Produkt einer solchen Kreuzung zu halten.


      Stünde die Rasse Pudel gesundheitlich deutlich schlechter da als es aktuell der Fall ist, würde ich ihre Zucht schlichtweg nicht mehr durch den Kauf eines Hundes unterstützen. Alles andere fände ich ethisch inkonsequent und könnte es vor mir selbst nicht verantworten.


      Zitat von Quebec

      Ich bin fanatischer Neufundländermensch geworden, weil mir zunächst die Optik dieses Hundes in Auge stach. Dann lernte ich ihn kennen und das wars. Niemals möchte ich, daß diese Rasse mit anderen "ähnlichen" Rassen gekreuzt wird.

      Fanatismus und das Festhalten an der überholten Vorstellung von der "idealen und reinen" Rasse haben die moderne Hundezucht ja gerade vor die Wand gefahren. Bzw. tun sie es noch immer.

      Zitat von Quebec

      Irgendwo in denn Weiten dieses Threads habe ich von dem Versuch, aus dem Landseer X Neufundländer, einen weiß-schwarzen Neufundländer zu züchten, geschrieben. Dieser Versuch, VDH genehmigt, wissenschaftlich begleitet, ist kläglich gescheitert. Der Typ Landseer setzte sich durch. Nicht nur phänotypisch, sondern auch von seinen Charaktereigenschaften.

      Finde ich jetzt nicht weiter tragisch. Aber ich kann der versteiften Idealisierung einzelner Rassen eh nichts abgewinnen. Letztendlich sind es alles Hunde und die dann und wann anzutreffende Überzeugung, dass man nur mit der einen aus den existierenden 400 Hunderassen glücklich werden kann, finde ich ehrlich gesagt absurd.

      Zitat von Quebec

      Wenn ich mir heute, die Hunde, die in der Gruppe 2, Sektion 2.2 ansehe, wüßte ich nicht, welcher die Gesundheit des Neufundländers verbessern könnte.

      Und das ist einfach nur traurig. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass der Neufundländer kein Paradebeispiel für Langlebigkeit und Gesundheit ist.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!