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Ein kleiner Gründer-Genpool muss also nicht per se viel schlechter sein als ein grosser. Allerdings ist er mehr vom Losglück abhängig, während ein sehr grosser eher dem Populationsdurchschnitt entspricht.
Was schlecht ist ist ein kleiner Gründer-Genpool, keine Selektion auf Gesundheit und dann keine Einkreuzung von Fremdblut.
Was immer nötig ist ist Selektion der Zuchttiere auf Gesundheit, Charakter und Leistung (und wenn Leistung nur bedeutet besonders unkomplizierter Familienhund)
Sehr viele Rassen haben ja mal als Landschlag angefangen, also Hunde die in einer Region von der Bevölkerung für einen bestimmten Zweck gehalten wurden, zB Hof-Wachhunde, Rattenjäger, Herdenschutzhunde, Meutejagdhunde usw. Damals gab es eine grosse Population und keinen geschlossenen Genpool und Selektion auf Arbeitseigenschaften. Das ist DAS Rezept um gesunde, robuste, athletische, mental fitte Tiere zu bekommen.
Die heutige Rassehundezucht ist abgesehen von der Zucht von Gebrauchshunden meiner Meinung nach eine völlig hirnrissige Veranstaltung die nur in krankgezüchteten Hunden und kaputten "Rassen", die zum Aussterben verdammt sind enden kann.
Als allererstes sollten zur Rettund dieser Hundetypen die Schönheits-Schauen abgeschafft werden. Die Rasse hat einen Standard, der eine gewisse Bandbreite an Merkmalen zulässt die als gleichwertig zu sehen sind, dann rigorose Gesundheitstests der Zuchttiere. Zuchtbücher werden geöffnet, bei Zuchttieren wird der Inzuchtkoeffizient ermittelt und wenn der zu hoch wird muss Fremdblut zur Zucht benutzt werden.
Völlig unmöglich sowas? Nö, ist es nicht, Warmblut-Reitpferde werden schon seit langer Zeit so gezüchtet, mit einem Standard aber fast ohne reine Schönheitsschauen, mit Leistungstestung eines signifikanten Teils der Zuchtpopulation und mit regelmässiger passender Fremdblutzuführung. Da gibt es auch zT relativ enge Linienzucht, aber gesundheitliche Probleme dadurch sind nicht häufig.
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Öhm ... Also ich habe nicht studiert aber ...
In einer Wildtierpopulation pflanzt sich fit und stark fort. In einer durch den Menschen geschaffenen Hunderasse willkürlich gewählte Tiere ...
Weder heute noch damals war es möglich jede genetisch bedingte Krankheit zu testen und schädliche Gene überhaupt zu finden. Im Grunde ist damit eine kleine Population Gründertiere reines Glücksspiel und dann kommt noch im Laufe der Generationen hinzu, dass sich nicht die gesündesten Tiere vermehren sondern welche die aus optischen Gründen gewählt worden.
Ich würde schon behaupten das Inzucht mit gesundheitlichen Problemen korreliert und auch mit verminderter genetischer Diversität. Wie soll es auch anders sein?
Ausnahme dürfte vielleicht eine sehr kleine Wildtierpopulation im Zoo bilden.pflanzen sich fort weil nur sie überleben. Alles was nicht gesund ist, wird getötet - gefressen, tot getrampelt oder todgebissen von den eigenen Elterntieren, aus dem Nest geworfen usw.
Könnte damit zusammenhängen das sich nur gesunde Tiere fortpflanzen. -
All das sind Dinge, mit denen ein Richter absolut nichts zu tun hat und auch nichts wissen darf. Er soll den Hund, den er vor sich sieht bewerten und nicht dessen "Papiere".
Öhm, eure Richter können nicht in den Ausstellungskatalog reingucken? Da steht doch bei jeder Nummer, die im Ring antritt, der volle Hundename plus die Elterntiere dabei, also wer sich ein bisschen in seiner Rasse auskennt, hat keine Probleme, das doch zu wissen.
Sehr viele Rassen haben ja mal als Landschlag angefangen, also Hunde die in einer Region von der Bevölkerung für einen bestimmten Zweck gehalten wurden, zB Hof-Wachhunde, Rattenjäger, Herdenschutzhunde, Meutejagdhunde usw. Damals gab es eine grosse Population und keinen geschlossenen Genpool und Selektion auf Arbeitseigenschaften. Das ist DAS Rezept um gesunde, robuste, athletische, mental fitte Tiere zu bekommen.
Auf nicht viel anderes lief mein "Vorschlag" weiter vorne ja auch nicht hinaus, aber ich würde eben gerne mit dem was da ist, nämlich einiges an gesunden Rassehunden, anfangen wollen und nicht mit dem, was ich zufällig beim Bauernhof um die Ecke bekomme.
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Gehört jetzt vermutlich nicht ganz hier hin, aber ich wollte jetzt keinen extra Thread aufmachen...
Es wurde hier ja auch schon einige Male über den Nova Scotia Duck Tolling Retriever diskutiert. Ich wollte mir jetzt einfach mal Ahnentafeln von Zuchthunden in Deutschland ansehen, um einfach mal selbst zu schauen, wie es da nun mit Inzucht aussieht (als Laie in dem Bereich). Bin dann der Einfachheit halber beim DRC hängen geblieben und ihren Deckrüden/Zuchhündinnen Listen, wo eben auch die Ahnentafeln einfach einsehbar sind.
Da ist mir dann schnell ins Auge gestochen, dass bei den Zuchthunden, bei Ahnen ab der 4. Generation "keine Daten vorhanden" vorkommt, nach der 4. Generation wird das immer häufiger und ab der 10 Generation steht fast immer nur, dass keine Daten vorliegen. Das macht die Sache mit dem Inzuchtkoeffizient (den man dort automatisch per Generationenangabe berechnen kann) wieder ziemlich undurchsichtig und unmöglich richtig zu berechnen.
Was ist denn der Grund dieser fehlenden Angaben? Liegt das nur am Verein dem die Infos fehlen, gibt es zur 'Ahnenforschung' beim NSDTR vielleicht eine bessere Datenbank?Die vollständigste Datenbank für die Toller ist http://www.k9data.com/. Allerdings ist das eine private Initiative der Züchter und nicht an einen bestimmten Verein gekoppelt. Die Daten sind daher offizielll "ohne Gewähr", stimmen aber soweit. Wenn man sich für einen bestimmten Hund interessiert kann man das dann ja nochmal über den entsprechenden Verein verifizieren.
Recht umfangreich ist auch die Datenbank des schwedischen Tollervereins. Schweden hat weltweit die größte Tollerpopulation: http://www.rasdata.nu/tollare/htmlhund/htmlhund.htm
Die DRC-Datenbank baut sich aus den Ahnentafeln auf. Wenn ich einen Hund importiere, schicke ich seine Ahnentafel an den DRC und er wird in die Datenbank aufgenommen. In der Ahnentafel stehen in der Regel 3 Generationen, daher gibt es dort eben oft nach ein paar Generationen ein "unbekannt".
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Ist ein bisschen OT. Aber bei hohem Inzuchtgrad fällt mir gerade wieder mal dieses ein aus dem Pferdebereich:
Und wie die Möpse, Frenchies etc erfreuen sie sich steigender Beliebtheit.....
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Ist ein bisschen OT. Aber bei hohem Inzuchtgrad fällt mir gerade wieder mal dieses ein aus dem Pferdebereich:
Und wie die Möpse, Frenchies etc erfreuen sie sich steigender Beliebtheit.....
Offtopic: aber wenn ich mir die Selektionsmerkmale durchlese, frage ich mich, warum es einfach so viele unheimlich bescheuerte und asoziale Friesen gibt, lol -
Weil in der Realität das allerwichtigste Selektionsmerkmal ist: KEIN weißes Haar!!!(bzw. kein weißer Fleck im Huf!)
Im Ernst: Nach dem 2. Weltkrieg gab es insgesamt noch ca. 50 Friesen!
Aus diesen (und NUR aus diesen), die eh schon verinzuchtet waren, baute sich die heutige Population des Trendpferdes "Friese" auf. Mit all seinen Nachteilen.
Vom Wesen her und vor allem vom Bindegewebe: Neigung zu Aortenrissen, die bei dieser Rasse definitiv gehäuft auftreten, Neigung zum Megaösophagus, Neigung zu rezidivierenden Hauterkrankungen (wie Mauke und Raspe, Sommerekzem)....Aber Hauptsache: Kein Lackschaden, sondern alles durchgehend Pechschwarz und furchtbar viel Behang und eine so steile Schulter, dass Pferd kaum mehr vom Boden fressen kann (letzteres ist eine leichte Übertreibung, aber die Tendenz geht dahin!)
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Wenn diese Mischlinge dann dem VDH unterliegen müssen für diese zwangsläufig auch die gleichen Bedingungen zum Schutz der Hündin usw. gelten.(Das ober Mal ganz davon abgesehen was die VDH davon halten würde und das es im derzeitigen Zustand der VDH nicht durchsetzbar wäre, aber eben rein hypothetisch)
Also das Toller-Einkreuzungsprojekt war in seiner ganzen Konzeption mehr als fragwürdig und ist trotzdem vom VDH genehmigt worden. Es ist also nicht so, dass derartige Projekte beim "derzeitigen Zustand des VDH" nicht durchsetzbar wären.
Genau das, was Du gerade erlebst, macht die reine Stammbaumrecherche so unzuverlässig. Der beste und gewissenhafteste Züchter kann keine genauen Angaben machen, wenn diese Informationen einfach fehlen.
Die Informationen fehlen nicht. Aber Züchten ist eben etwas mehr als mal 5 Minuten Google bemühen. Züchter kennen die unterschiedlichen Datenbanken, die Vereine und häufig auch die Züchter und die Hunde selbst, die in der Ahnentafel stehen.
Einmal im Jahr pilgert die ganze Tollerszene Europas nach Schweden auf die Spezialen. Dort trifft man Züchter aus aller Welt, kann sich hunderte von Tollern ansehen, Kontakte knüpfen, Infos aufschnappen und ist wieder ein bisschen schlauer.
Das "echte Leben" ist durchs Internet nicht zu ersetzen, auch nicht in Sachen Hundezucht.Ich frag mich langsam wieviele Leute, die in diesem Thread schreiben eigentlich selbst züchten oder sich wenigstens intensiv damit beschäftigt haben. Man liest wirklich die merkwürdigsten Sachen.
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Weil in der Realität das allerwichtigste Selektionsmerkmal ist: KEIN weißes Haar!!!(bzw. kein weißer Fleck im Huf!)
Im Ernst: Nach dem 2. Weltkrieg gab es insgesamt noch ca. 50 Friesen!
Aus diesen (und NUR aus diesen), die eh schon verinzuchtet waren, baute sich die heutige Population des Trendpferdes "Friese" auf. Mit all seinen Nachteilen.
Vom Wesen her und vor allem vom Bindegewebe: Neigung zu Aortenrissen, die bei dieser Rasse definitiv gehäuft auftreten, Neigung zum Megaösophagus, Neigung zu rezidivierenden Hauterkrankungen (wie Mauke und Raspe, Sommerekzem)....Aber Hauptsache: Kein Lackschaden, sondern alles durchgehend Pechschwarz und furchtbar viel Behang und eine so steile Schulter, dass Pferd kaum mehr vom Boden fressen kann (letzteres ist eine leichte Übertreibung, aber die Tendenz geht dahin!)
Ich kenne keinen einzigen gesunden, einigermaßen rittigen Friesen, der noch alle Latten am Zaun hat. Insofern kann ich bestätigen was du schreibst. -
Eine Bekannte von mir hatte einen Friesen gekauft, der die Körung nicht geschafft hat 3 jährig.
NICHT etwa, weil er ein sichtbares Sommerekzem hatte, nein, ein 1 cm großer weißer Fleck am Huf hat die Körung verhindert!
Das Ekzem wäre nebensächlich gewesen.....Ich "liebe" Farbzuchten sehr.....
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