Die Hunde eurer Kindheit

  • An meine erste intensive Erfahrung mit einem Hund kann ich mich selbst nicht mehr erinnern, aber dafür meine Mutter:


    Ich war gerade 4 Jahre alt und bei meiner Oma. Ich war mit meiner Mutter im Garten bei meiner Oma. Meine Mutter musste kurz ins Haus und als sie wieder kam war ich nicht mehr da. Meine Mutter war panisch und holte alle zu sich und sie schauten im Garten. Ich war nirgendwo zu finden. Ich muss dazusagen, dass ich kein Kind war dass irgendwo alleine hingegangen wäre.


    Meine Mutter sah dann aus dem Fenster auf der anderen Seite des Hauses. Dort hatte man den Weg ins Dorf im Blick. Auf einmal sah sie mich wie ich gerade ins Dorf gehen wollte.


    Was geschehen war:
    Der Hund unseres Nachbars kam auf Besuch. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und wir gingen gemeinsam spazieren.

  • Oh wie schön. Die Hunde meiner Kindheit:


    Ich war schon immer ein Hundekind. Ab dem Moment in dem ich Laufen (und reiten) gelernt habe war mein Wegbegleiter ein alter Gürtel, an dem mein unsichtbarer Hund hing mit dem ich auch geredet habe.


    Bei meiner Geburt ist mein Opa auf den Taubenmarkt gegangen und kam mit Schäferhund Harras zurück.
    Wir sind also wirklich zusammen aufgewachsen, da ich viel bei Oma und Opa war.
    Harry war sehr schnell super aggressiv, hat damals sehr viele Leute gebissen und wenn er gefressen hat durfte niemand die Küche betreten.
    Aber ich habe ihn geliebt und wir waren ein Herz und eine Seele. Ich habe mein Eis mit ihm geteilt und er hat mich aus seinem Napf fressen lassen. Mir durfte keiner zu nahe kommen. Nicht mal meine Tanten und Onkel (die ja mit ihm in einem Haushalt gelebt haben). Wenn die mich gekitzelt oder geärgert haben wurden sie sofort von ihm zurecht gewiesen.
    Als mein Onkel das erste Mal seine heutige Frau mit nach Hause brachte ist die nachts aufs Klo gegangen ohne an den Hund zu denken.
    Rein war ja kein Probem, aber er hat sie gestellt und nicht mehr raus gelassen und die Arme musste sich die peinliche Blösse geben und um Hilfe rufen.



    Leider litt Harry an schlimmer Epilepsie und musste eingeschläfert werden als wir beide 10 Jahre alt waren. Das war meine erste Begegnung mit dem Tod.
    War für mich besonders schlimm, weil meine Oma und Opa davor in Kur waren und ich mich solange um den Hund kümmern durfte und er bei uns war.


    Als ich 4 war hat meine Mutter meinen Stiefvater kennengelernt. Sie hat mir erzählt, dass er einen Hund hat, der die Kinder in den Kindergarten bringt und abholt. In meiner Vorstellung war dieser Hund riesig und alle sind auf ihm nach Hause geritten.
    Ihr könnt euch vorstellen wie groß meine Enttäuschung war, als ich Bombadil das erste Mal gesehen habe.


    Sie war jedoch einer der besondersten Hunde, die ich je kennengelernt habe.
    Sie hat uns Kinder in der Tat jeden Morgen zum Kindergarten gebracht. Dann hat sie ihre Streifzüge durch den ganzen Ort gemacht. Erst zum Metzger, dann zum Supermarkt, dann zum Altenheim... überall gab es ein Stück Wurst. Dann hat sie uns pünktlich wieder vom Kindergarten abgeholt. Jeder im Dorf kannte diesen Hund.
    Spazierengehen war jedoch mit ihr nicht. Dafür war ihr Kopf zu eigen. Sie ist vielleicht mal ein bisschen mitgelaufen, wenn sie aber nicht mehr wollte ist sie wieder ihrer eigenen Wege nach gegangen.
    Heute undenkbar.
    Bombadil wurde 18 Jahre alt. Ich war ca 12 als sie über die Regenbogenbrücke gegangen ist und meine halbe Schulklasse hat damals mitgeweint als ich es erzählt habe. Sie war echt bekannt wie ein bunter Hund.


    Als ich 6 war habe ich dann meinen Stiefvater auf einen Hausbesuch begleitet auf einen Bauernhof und da war an dem Tag ein Schwung Hundewelpen geboren. Etliches Gejammer, Gebettel und Versprechungen später war es dann soweit. Ich hatte ihn überzeugt und durfte mir einen der Hunde aussuchen.


    Meine Ronja!!!
    Was haben sie und ich alles zusammen erlebt! Sie hat mich so viel zum Lachen und auch zum weinen gebracht. Ein 6jähriges Kind und ein Appenzeller Bauernhof Hund. Spannende Mischung!
    Sie hat mich auf den Bauch durch den Wald geschleift, in meine Hausschuhe gebissen und mich von den Füßen geholt, sich in wirklich jedem gegüllten Feld im Abstand von 10km gewälzt und alles essbare geklaut was nicht mindestens 2 Meter hoch war.
    Auf das Komando "Wie machen die Mädchen in St. Pauli" hat sie sich auf den Rücken geschmissen und das habe ich als Kind natürlich alles Kurgästen, Altenheimmitbewohnern und sonstigen Passanten gezeigt.
    Sie hat den Teich mit den super seltenen Seerosen der Nachbarn als Pool genutzt, konnte Schnürbändel in Sekundenschnelle vernichten und Hundefutterdosen mit den Zähnen knacken.
    Aber auch sie hat unter mir gelitten. Als ich in der Grundschule war hab ich mich als sie läufig war mit meiner halben Schulklasse mit ihr im Wald versteckt und die andere Hälfte ist zu eine Frau mit einem Collie und hat gesagt, dass sie den Gassi führen wollen. Wir wollten so unbedingt Hundebabys haben.
    Ihr könnt euch das Drama nicht vorstellen als eine halbe Schulklasse im Wald saß und geheult hat, weil sie die zwei Hunde nicht mehr auseinander bekommen hat.
    Etliche schlaflose Nächte später habe ich es dann meinen Eltern gebeichtet ("Wir waren mit Ronja spazieren und dann kam der Lassie und ist auf sie drauf gesprungen") und noch am selben Tag kam Ronja unters Messer. Dort wurde festgestellt, dass sie keine Welpen sondern einen Tumor in der Gebärmutter hatte und die OP ihr vermutlich das Leben gerettet hat.
    Als ich 16 war hatte Ronja einen Kreuzbandriss und wurde operiert. Als ich nachts betrunken nach Hause kam tat sie mir so leid mit ihrem Trichter um den Hals, dass ich mich mit Kissen zu ihr zum Schlafen gelegt habe. Als meine Eltern am nächsten Morgen aufgestanden sind fanden sie einen Hund vor, der nicht aufstehen konnte, weil ich mit dem Kopf im Trichter lag und tief und fest geschlafen habe.
    Ronja wurde 14 Jahre alt. Als sie gestorben ist habe ich schon nicht mehr zuhause gelebt. Sie hat mich und mein Leben bis heute geprägt und hat einen ganz großen Platz in meinem Herzen.


    Es folgten noch andere Hunde bis zum ersten eigenen, aber ich denke die drei sind die wichtigsten aus meiner Kindheit gewesen.


    So, wurde jetzt doch länger als geplant und jetzt habe ich auch ein bisschen Pipi in den Augen!
    Ich hoffe, dass meine Babytochter später genau so an Jago und Zora zurück denken kann.
    Irgendwas sagt mir, dass das bestimmt der Fall sein wird

  • DER Hund meiner Kindheit war Harry, eine Schäferhündin, die meinen Großeltern gehörte. Sie hatte ihren Platz hinter einem Vorhang unter dem Spülstein in der Küche - dort habe ich dann mit ihr meinen Mittagsschlaf gehalten.


    Meine Großeltern hatten einen Lebensmittelladen, etwa 200 m entfernt war eine kleine Metzgerei, dort gab es ebenfalls einen Schäferhund. Harry brachte immer mal eine Tüte Keksbruch zum Metzger - eine Papiertüte! Die kam immer heil dort an, ebenso wie die "Antwort" - eine Tüte Wurstreste, die brav vollständig bei Frauchen oder Herrchen abgeliefert wurde. Natürlich gab es aus der Tüte eine Belohnung und die anderen Wurstreste landeten auch im Futternapf.


    Nachdem mein Vater aus der Krebsreha kam, gab es bei meinen Eltern einen Jagdhundmischling, Max. Er kam ins Haus, als mein Vater noch in Reha war - meine Mutter rief mich damals recht panisch an, dass sie mit dem kleinen Kerl überfordert sei, weil meine Schwester übers Wochenende weg war. Wir fuhren also nach Trier....
    Hundeerfahrung hatten mein Mann und ich absolut keine.... Der Kleine war nur niedlich - und weil er alleine in der Waschküche so rumjaulte, holten wir ihn zu uns ins Wohnzimmer - zum Schlafen, sonst hätten wir keine Ruhe gefunden. Schwups, war das Viecherl bei uns auf dem Schlafsofa, kringelte sich ein und gut war.... Allerdings hatte das zur Folge, dass Max nur noch im Bett schlafen wollte. Und - oh Wunder - meine Eltern fanden das gar nicht schlimm.


    Leider haben weder meine Eltern noch meine Schwester in irgendeiner Weise mit Max gearbeitet. Er blieb also relativ unerzogen, konnte draussen nur an der Leine laufen und das Austoben beschränkte sich auf den Garten und aufs Spielzeug zerlegen im Haus. Der tägliche Spaziergang war nur etwa 1 knappe Stunde lang - mehr schaffte mein Vater nicht mehr. Meine Mutter konnte schon damals nicht mehr gut laufen (Rheuma) - und meine Schwester hielt sich für "nicht zuständig". Wenn wir übers Wochenende dort waren, blühte Max immer auf, denn wir gingen mit ihm längere Runden und auch auf Wegen, die er noch nicht kannte....


    Als Schülerin habe ich immer mal den Langhaarschäferhund meiner französischen Nachbarin ausgeführt. Der Bub hat nur französische Kommandos verstanden - mit ihm hätte man aber viel machen können. Leider zogen die Franzosen dann aber weg.


    Dann gab es noch einen kläffenden Rehpinscher in der Nachbarschaft, der aber lammfromm wurde, wenn man mit ihm sprach.


    Als ich noch Kind war, hat man einfach nicht so viel Geschiss um die Hunde gemacht - und es klappte auch.


    Gruss
    Gudrun

  • Meine Mutter ist mit uns nach der Scheidung von meinem Vater zu meinen Großeltern gezogen, da war ich drei Jahre alt. Die hatten einen Dackel. Erziehung des Hundes gab es nicht, ist ja heute noch oft so bei Senioren mit kleinen Hunden... Der Hund wurde dann eingeschläfert, als ich 5 war, da er recht häufig viele verschiedene Leute gebissen hatte. Glücklicherweise hatte unsere Nachbarin zwei Hunde, eine Deutsche Dogge und einen AmStaff-Rottweiler-Mix. Große Liebe zwischen den Hunden und mir. Ab und zu durfte ich dort schlafen und die Hunde haben mich geweckt :herzen1: . Dann hatten wir öfter den Dackel einer Bekannten zur Urlaubspflege. Das war zwar schön, aber eben kein eigener Hund. Mit 18 hatte ich Mutter und Oma dann so weit, dass wir uns wieder einen eigenen Hund angeschafft hatten. Da meine Mutter unbedingt einen Irish Setter wollte, wurde es einer. Einen Seele von Tier, der vor 7 Jahren im Alter von 13 gestorben ist. Meine Oma hat immer mkt ihm gefrühstückt. Ein Brot für sie und eins für den Hund :smile:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!