Was habt ihr schon alles auf Spaziergängen gefunden?
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Wo wir bei dem Thema sind (das gibt der Sache so einen makaber-dämlichen Twist, ich weiß, aber meine Phantasie funktioniert so):
Ich hab mir schon erstaunlich oft vorgestellt, eine Leiche auf dem Hunde-Spaziergang zu finden. Erstens weil ich zu viel Krimi-Kram konsumiere, zweitens weil es in den Nachrichten ja manchmal kommt "Spaziergänger fanden die Leiche", drittens weil ich mit Hund genau da langlaufe, wo andere Leute Leichen verstecken würden.
Und in meiner Vorstellung läuft das immer so ab, dass ich natürlich hingehe und erstmal gucke, ob die Leiche eine Leiche ist. Es ist eine, ich rufe die Polizei dazu und bekomme dramatischen Ärger, weil ich den Tatort zerstört hab.
Und wieder on topic: Knochen finde ich viele. Kürzlich einen Rinderschädel. Glaube ich.
Nö, bekommst du nicht.
Ablauf Leichenfund im Wald: Notruf abgesetzt mit Vermutung, dass der Mensch nicht mehr lebt (wie bereits geschrieben: in Deutschland darf nur ein Arzt oder eine entsprechend geschulte Person den tot feststellen. Das kann ein Laie also gar nicht!), mir wurde gesagt, dass ich auf die Rettung warten soll. - sind verdammt lange 15min, in denen man „nichts“ macht.
Bis die Polizei dann kommt hat es über 1h gedauert. Da hab ich dann nur Beschreiben müssen, warum (war Gassi), wann (Uhrzeit vom Notruf) und wie (Beschreibung der Auffindsituation) ich den Toten gefunden habe. Personalien von mir wurden natürlich festgestellt. Und dann durfte ich gehen. Hab dann nie wieder was von Seiten der Polizei gehört - war eine natürliche Todesursache (hab mit der Witwe über eine Zeitungsanzeige von ihr Kontakt gehabt)
LG Anna
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Hi
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Das mit dem Blut ist zwar nicht schön, aber solange du keine offenen Wunden an den Händen hast oder dir nach der ersten Hilfe die Finger ableckst, kann da nichts passieren. Die normale, intakte Haut hält Viren ganz gut ab.
Das ist mir durchaus bewusst. Aber ich weiß nicht, ob man sich in der Situation erstmal in Ruhe seine Hände nach Verletzungen absucht. Jedenfalls ich hab ganz gern mal kleine Verletzungen an der Nagelhaut. Außerdem neige ich gerade bei Nervosität dazu, mir ins Gesicht zu fassen.
Und ja: natürlich ist das Risiko für schlimme Krankheiten relativ gering, weil sie ja nicht so extrem häufig sind. Und jemand, der von Berufswegen mit solchen Dingen zu tun hat, ist da sicherlich auch entspannter. Aber für mich als Laien besteht eine große Hemmschwelle mit fremden Körperflüssigkeiten in Kontakt zu kommen. Ich war noch nie in einer solchen Situation, deshalb maße ich mich mir nicht an zu vermuten, wie ich im Fall x reagieren würde. Vielleicht würde ich in dem Moment nur reagieren ohne großartig über mögliche Folgen nachzudenken
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Vielleicht würde ich in dem Moment nur reagieren ohne großartig über mögliche Folgen nachzudenken
Ja, das ist sogar ziemlich wahrscheinlich, je nachdem, wie offensichtlich die Situation ist. :) Und ich bin sehr sicher, dass das auch auf diejenigen zutrifft, die sagen, sie würden nur den Rettungsdienst rufen und sonst keine Maßnahmen ergreifen. Deshalb hilft es sehr, wenn man sich vorher überlegt, wie man handeln will und was dazu vielleicht noch fehlt.
Hinter der Tastatur ist ja eh alles einfacher.
Notruf absetzen, das ist wichtig. Und diejenigen die hier eher nen wtf abkriegen sollten ist der Polizist der halt meinte "Ja, gucken sie mal ob der noch lebt."
Ist nicht die Aufgabe des Meldenden. Wenn er willens und in der Lage ist, okay. Aber dennoch: Erste Hilfe ist mit dem Absetzen des Notrufs erfolgt.
Es spielt keine Rolle, ob der Mensch "willens" ist: Der Polizist am Telefon hält es offensichtlich für erforderlich und zumutbar, dass die Meldende prüft, ob Lebenszeichen zu erkennen sind und sieht trotz der beschriebenen Situation keine erhöhte Gefahr für die Meldende (weil vermutlich bereits Hilfe unterwegs ist). Selbst wenn die Anruferin nicht in EH ausgebildet ist, kann sie durch den Menschen in der Leitstelle angeleitet werden. Wenn sie sich weigert und sich später herausstellt, dass mit einfachen Maßnahmen (Zunge verschluckt etc.) das Leben des Menschen hätte gerettet werden können, steht der Vorwurf der Unterlassenen Hilfeleistung im Raum, trotz des abgesetzten Notrufs.
Zum "hinter der Tastatur ist alles einfacher": Oft sind es genau die, die sagen würden "neee, da würde ich nicht hingehen", die in der konkreten Situation die ersten sind, die eben doch hingehen und als Erste helfen. :)
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Ja, das ist sogar ziemlich wahrscheinlich, je nachdem, wie offensichtlich die Situation ist.
Ich hab keine Erfahrung mit solchen Situationen und weiß daher nicht, wie Hoch die Wahrscheinlichkeit für welche Reaktion ist. Ich weiß nur, dass es immer wieder Pressemitteilungen gibt, in denen xtausend Passanten offensichtlich hilfsbedürftige Personen ignoriert haben. Und ich weiß, dass ich in Stresssituationen zu "Freeze" neige. Also nein, ich mag nicht vorab beurteilen, wie ich mich im Fall x Verhalten werde - also ganz sicher geh ich nicht tatenlos vorbei, aber ob ich mehr machen kann, als einen Notruf absetzen, das weiß ich nicht (und hoffe sehr, dass ich das auch nie rausfinden muss).
Der Polizist am Telefon hält es offensichtlich für erforderlich und zumutbar, dass die Meldende prüft, ob Lebenszeichen zu erkennen sind und sieht trotz der beschriebenen Situation keine erhöhte Gefahr für die Meldende
Ist die Frage, warum der Polizist am Telefon die Kompetenz das zu beurteilen haben sollte. Auch Polizisten sind nur Menschen. Manche sind empathischer, manche weniger. Manche sind engagiert, manche machen allerhöchstens Dienst nach Vorschrift. Manche hören gut zu, manche hören nur, was sie wollen. Man kann nie wissen, wen man am andren Ende hat.
Wenn man mal mitbekommen hat, dass der Polizist am Telefon sich weigerte, seine Kollegen zu einem Hausfriedensbruch mit Sachbeschädigung zu schicken (klar, es ging "nur" um ein Grundstück, nicht um ein Haus - ändert aber nichts am Delikt und dem nicht mehr gutzumachenden Schaden), dann hat man vielleicht eine etwas andere Sicht auf die Kompetenz einzelner Polizisten.
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Ja, das ist sogar ziemlich wahrscheinlich, je nachdem, wie offensichtlich die Situation ist.
Ich hab keine Erfahrung mit solchen Situationen und weiß daher nicht, wie Hoch die Wahrscheinlichkeit für welche Reaktion ist. Ich weiß nur, dass es immer wieder Pressemitteilungen gibt, in denen xtausend Passanten offensichtlich hilfsbedürftige Personen ignoriert haben. Und ich weiß, dass ich in Stresssituationen zu "Freeze" neige. Also nein, ich mag nicht vorab beurteilen, wie ich mich im Fall x Verhalten werde - also ganz sicher geh ich nicht tatenlos vorbei, aber ob ich mehr machen kann, als einen Notruf absetzen, das weiß ich nicht (und hoffe sehr, dass ich das auch nie rausfinden muss).
Der Polizist am Telefon hält es offensichtlich für erforderlich und zumutbar, dass die Meldende prüft, ob Lebenszeichen zu erkennen sind und sieht trotz der beschriebenen Situation keine erhöhte Gefahr für die Meldende
Ist die Frage, warum der Polizist am Telefon die Kompetenz das zu beurteilen haben sollte. Auch Polizisten sind nur Menschen. Manche sind empathischer, manche weniger. Manche sind engagiert, manche machen allerhöchstens Dienst nach Vorschrift. Manche hören gut zu, manche hören nur, was sie wollen. Man kann nie wissen, wen man am andren Ende hat.
Wenn man mal mitbekommen hat, dass der Polizist am Telefon sich weigerte, seine Kollegen zu einem Hausfriedensbruch mit Sachbeschädigung zu schicken (klar, es ging "nur" um ein Grundstück, nicht um ein Haus - ändert aber nichts am Delikt und dem nicht mehr gutzumachenden Schaden), dann hat man vielleicht eine etwas andere Sicht auf die Kompetenz einzelner Polizisten.
Ich kann verstehen, dass du aufgrund deiner Erfahrungen ein deutliches Bild von Polizisten gewonnen hast.
In so einer Situation geht es aber nicht um den Polizisten und um Empathie, sondern um dich und die Frage, was dir zuzumuten ist. Und da hat der Gesetzgeber die Schwelle eben sehr, sehr hoch gelegt, weil es ggf. um das Leben eines Menschen geht.
(Wenn viele Menschen am Ort sind, fühlt sich der Einzelne häufig unzuständig, das war im beschriebenen Beispiel aber nicht der Fall.)
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Ich bin als 20 jährige mal auf eine Menschenmenge mitten auf einer Straße gestoßen. Da ich auch sehen wollte was da los war, habe ich mich bis ins Zentrum vorgekämpft und fand da einen verunfallten bewußtlosen Motorradfahrer. Von den ganzen Männekens die da rum standen hatte nicht einer erste Hilfe geleistet. Die standen einfach nur rum und glotzten. Ich fing dann an die Leute zu beschäftigen, einer wurde geschickt um den Notruf abzusetzen, 4 oder 5 junge Männer waren dafür zuständig mir Platz zu schaffen und einer wurde losgeschickt einen Verbandskasten zu holen. Das meiste davon, kann ein jeder von uns leisten.
Mich hatte damals schon erschreckt wie wenig hilfsbereit die meisten Menschen sind, schlimm ist auch, dass sich da in den letzten 40 Jahren nichts dran geändert hat.
Der Motorradfahrer hatte den Spaß GsD überlebt.
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Wir haben beim Gassi spät abends mal einen jungen Mann gefunden, der neben einer Treppe lag. Bewusstlos und mit blutender Wunde an der Stirn.
Irgendwie haben wir den sofort laut angesprochen und auch angefasst, ob er wach wird.
112 gewählt und dann stabile Seitenlage gemacht. Dann den Krankenwagen eingewiesen, da es ein kleiner Weg abseits der eigentlichen Straße war.
Mehr konnten wir nicht tun. Wir waren auch zu zweit. Aber irgendwie reagiert man doch, trotz Riesenschreck, jemanden plötzlich so vorzufinden.
Es kommt sicher auf vieles an. Nachts als Frau allein auf einer einsamen Landstraße hätte ich auch Angst, dass das ein Fake ist. Also Angst auszusteigen.
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Nachts alleine auf einer Landstraße würde ich mir das wahrscheinlich auch überlegen. Aber Notruf absetzen und auf den Rettungswagen warten geht immer.
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. Aber Notruf absetzen und auf den Rettungswagen warten geht immer.
Auf jeden Fall!!
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