Verein vs. Hundeschule // Just for fun vs. "Turniergänger"

  • Ich kann das eher nicht bestätigen, dass Hundeschulen eher schlechter beim Training sind als Vereine.
    In der ersten HuSchu wurde das Just4fun Agility Auslastungsgruppe genannt und war echt gut. Es ging um Langsamkeit und jeder bekam Unterstützung am Gerät. Saubere Ausführung war wichtig und das jeder Hund genug Platz und Ruhe dafür hat.
    Im Verein war das Just4fun Agi leider mist. Viel zu wenig Hilfe an den Geräten. Dann wurde Geschwindigkeit belohnt, was teilweise schon fahrlässig war wegen der Verletzungsgefahr. Es war sehr chaotisch um die Geräte und durch die teils freilaufenden und aufgedrehten Hunde, gabs auch Zickereien.


    Jetzt hab ich neu in einer Hundeschule angefangen. Die bieten auch Agility an und legen wert drauf, dass die Geräte erstmal sehr langsam erforscht werden. Bei der A-Wand wird der Hund nicht gleich rübergescheucht, sondern Stückchen für Stückchen vertraut gemacht mit dem Gerät bis der Hund irgendwann dann rübergeht. Vom Erzählen sagt mir das sehr zu, die Geräte sind aus Holz und wirken stabil, werden wir mal testen.


    Ich bin aber auch eher für ein gutes Tempo beim abarbeiten der Geräte. Der Hund soll mit Trieb dran arbeiten und schon rennen und nicht traben. Aber ich arbeite auch nicht direkt das ganze Gerät ab sondern konzentriere mich bei den KZ eher auf den Abgang. Dann wird die Endposition trainiert. Wenn die sitzt läuft der Hund den Abgang runter. Dann ab der Mitte und irgendwann komplett. Das soll er aber schon in vollem Tempo machen, damit er später beim rennen auch lernt die Zone ordentlich abzuarbeiten. Bei der Wippe lernen die Hunde erstmal die zu betätigen. Ich setzte mich mit den Hund ans Ende und lasse ihn die Wippe 5cm über dem Boden selber hinunter drücken.
    Ich denke in den Huschu werden oft die Basics vernachlässigt. Die ordentliche Zone und der Slalom sind für mich da besonders wichtig.
    Es gibt manche die brauchen für den Slalom 2 Jahre. Ich habs mit meiner jungen Hündin in drei Trainingseinheiten geschafft. Und das nur, weil ich mich mit den neuesten Methoden beschäftige und weiß, wie der Hund am besten lernt: Nämlich unter Trieb und mit Spaß und Bestätigung. Das fehlt bei den meisten HuSchu.


    Bei den KZ ist mir wichtig, dass diese gummiert sind. Denn "glattere" zonen sind saugefährlich...

  • Zum Agility gehört eine gewisse Grundgeschwindigkeit dazu. Wer es lieber langsam hat, kann dazu alles mögliche sagen. Aber bitte nicht "ich mache Agility".


    Und leider ist das Training in den meisten Hundeschulen grottenschlecht. Es gibt einige wenige Ausnahmen .... idR Hundeschulen, die quasi von Agi Profis geführt werden. Aber da findet man idR auch keine Hunde, die langsam über die Geräte zockeln. Zumindest wird das nicht als "Idealzustand" verklärt.


    Anja - "meine" Trainingshunde gehen recht schnell "full speed" über die Kontaktzonen ..... allerdings trainieren die idR schon 3-6 Monate an den Zonen, BEVOR sie das erste Mal über ein komplettes Gerät gehen.
    Nix "langsam erforschen" bis der Hund mal drüber geht - das wäre mir zu gefährlich.

  • Man frage sich immer "wem nützt was". Mir als Trainer in einem Hundeverein ist es recht, wenn die Leute und ihre Hunde baldmöglichst richtig gut werden und erfolgreich und lange mit ihren Hunden laufen.


    Dem Inhaber einer Hundeschule dürfte jemand, der langfristig regelmässig kommen und Geld abdrücken muss, für den Geschäftsbetrieb deutlich lieber sein als so ein Teilnehmer, der nach 6 Monaten A3-Reife hat. Wäre ich also Inhaber einer Hundeschule, würde ich den Leuten immer schön Schleim ins Gesicht schmieren ("Ihr habt voll das Potential", "das wird mal richtig gut", "Ihr könnt ja bald schon WM-Parcoure laufen") und mich darauf freuen, mit minimalem Aufwand dauerhaft gebundene zahlende Kunden zu haben.
    Ach ja, die Sprüche sind übrigens Zitate von echten Hundeschuleninhabern...

  • Ich versteh immer nicht warum die HuSchu Fraktion immer Sicherheit predigt um damit Wanderschildkröten-Laufgeschwindigkeiten zu rechtfertigen und dann die Hunde über Pedigree-Parcoure oder schlimmeres läufen lässt. Teilweise in Hundeschulen Geräte gesehen, die waren lebensgefährlich, aber ist ja nur zum Spaß. Yay!


    Und sorry, einen Hund in Schrittgeschwindigkeit über die Geräte zu führen, das bringt man einem Hund an nem Wochenende bei... Das ist kein Agility. :)

  • Dem Inhaber einer Hundeschule dürfte jemand, der langfristig regelmässig kommen und Geld abdrücken muss, für den Geschäftsbetrieb deutlich lieber sein als so ein Teilnehmer, der nach 6 Monaten A3-Reife hat. Wäre ich also Inhaber einer Hundeschule, würde ich den Leuten immer schön Schleim ins Gesicht schmieren ("Ihr habt voll das Potential", "das wird mal richtig gut", "Ihr könnt ja bald schon WM-Parcoure laufen") und mich darauf freuen, mit minimalem Aufwand dauerhaft gebundene zahlende Kunden zu haben.
    Ach ja, die Sprüche sind übrigens Zitate von echten Hundeschuleninhabern...


    Das witzige ist, dass das HSZ NRW das nicht so macht wie die gängigen Huschu und einen riesen Erfolg damit hat. Trotz, dass die Leute schon unglaublich gut sind & ihre Hunde noch besser, läuft jeder mind. ein mal pro Woche hin um weiter zu trainieren ;-) Und warum? Weils Spaß macht! Und das ist mind genau so teuer wie in einer Huschu. Nur wird einem dort schlechtes Training angeboten an noch schlechteren Geräten.
    Vllt sollten Huschu Betreiber mal darüber nachdenken mehr Professionalität in ihre Kurse zu bringen, aber da sehe ich schon Besserung bei manchen. (Agi wird ja immer bekannter und größer)

  • HSZ NRW ist mit Sicherheit eine tolle Ausnahme, und sie machen das super, und sie können es, weil sie mit recht bekannten Sportlern aus der Szene arbeiten und so geballtes Know-How verkaufen können. Und natürlich hat das HSZ NRW auch noch einen gewissen "In-sein" Faktor, wer was auf sich hält, muss wohl mal da gewesen sein *gg* (nee, lass mal, ich hab Phillip einmal überlebt, wenn ich noch mal nach NRW fahre, dann nicht zu ihm https://www.dogforum.de/wcf/im…es/green/icon_lachtot.gif)

  • Ich trainiere AG 1-2 mal die Woche bzw. derzeit sehr wenig, da es draußen nicht geht und die Hallen relativ teuer sind. Ansonsten habe ich das Glück, dass ich in einer Hundeschule (weiß ehrlich gesagt nicht ob hier bei uns überhaupt zwischen Hundeschule und Verein unterschieden wird..?) wann und wie oft ich will trainieren kann. Habe nen Schlüssel mit dem mir die ganze Hundeschule zur Verfügung steht.


    "Just for fun" AG find ich grausig, entweder ich bilde meinen Hund gut & gesund aus oder ich lasse den Hundesport. Kenne ich aber in meiner Hundeschule auch nicht, ich finde da auch unsre Kurse ziemlich gut.
    Ich persönlich kann aber auch selber nichts mit dem "nur aus Spaß" nichts anfangen, bin der volle Turniermensch & kann ohne Bewerbe nicht.


    Das mit schlechten Geräten kann ich hier im Osten Österreichs nicht wirklich bestätigen. Liegt viell auch daran, dass ich nur auf diesen Plätzen unterwegs bin, wo Turniere stattfindne und da sowieso gute Geräte vorhanden sind.


  • Das witzige ist, dass das HSZ NRW das nicht so macht wie die gängigen Huschu und einen riesen Erfolg damit hat.


    Das HSZ NRW mit den typischen Hundeschulen zu vergleichen ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.


    Das fängt bei den Trainern an - das sind Profis, die alle recht weit oben im Spitzensport mitlaufen und irgendwann ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Sprich, als sie gemerkt haben, dass sie von Seminaren und Training tatsächlic leben könnten, das dann auch durchgezogen haben.
    Und die Klientel ist auch eine andere - wer da zum Training hingeht und teilweise mehrere Hundert km fährt um dort trainieren zu können, hat ganz andere Ziele und auch ein völlig anderes Verständnis von Hundesport als der Ottonormal-Hundeschulen-Besucher.


    Blutige Anfänger, die noch nie was von Agility gehört haben und eher zufällig da reinstolpern sind im HSZ wohl deutlich weniger zu finden als in der Hundeschule von Lieschen Müller um die Ecke.




    Die Standardnormal-Hundeschulenbetreiber wissen oft genug selbst nicht wirklich, was Agility überhaupt ist - die wissen nur "das ist 'IN'", das bringt Geld ..... also lesen sie vielleicht 1-2 Bücher mal so halbwegs an und organisieren sich ein paar alte Geräte .... und dann geht es los mit dem "Agility" .......
    Und der Ottonormal-Hundehalter, der in eine Hundeschule geht, ist zu 99% nicht in der Lage, gutes Agility Training von schlechtem zu unterscheiden .... die wollen halt etwas Spass haben und mit ihren Hunden hüpfen. Und wenn ihnen dann jemand noch ein paar nette Worte sagt, sind sie zufrieden ......


    Und völlig von der Rolle, wenn sie denn mal dann bei einem Trainer landen, der gutes Training anbietet.



    Ich erinnere mich an einen Thread hier - da fragte jemand doch allen Ernstes, ob all dieser "neumodische Kram" wirklich notwendig ist oder ob man nicht auch Training machen kann wie vor 15 Jahren, so wie der Fragesteller es denn gewöhnt war vom ersten Hund in den Anfängen des Agility ....

  • Zum Thema "langsame Hunde, die eh nie Chancen haben". In meiner Hundeschule trainiert uns ein Agi Profi und zwar langsam und gewissenhaft (nach 6 Monaten schaffen wir einen 5 Geräte Lauf). Ob wir jemals Turniere laufen können steht in den Sternen, ist mir aber eigentlich egal, ich muss mich mit niemanden messen. Mir ist wichtig, dass ich Bindung zu meinen Hunden aufbaue, wir alle Spaß haben und das ordentlich lernen.


    Ein Mädel ist auch dort. Ihr Hund ist am Anfang im Schneckentempo durch den Parcour gegangen, ist einfach ein sehr gemütlicher Typ. Jetzt startet sie regelmäßig auf Turnieren und ist immer unter den Besten, weil der Hund immer Null Fehler Läufe macht. Den Hund hat scheinbar nun auch der Ehrgeiz gepackt, er wird immer schneller. :D

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