Müsst Ihr Euch auch für Eure Erziehungsmethoden rechtfertigen ?

  • Das ist ja auch was ganz anderes. Darum gehts ja nicht. Finde ich auch gut und mache ich mit Sachen, die mich runterziehen ebenso wenn möglich. Es ging mir nur darum, ob ich von jemandem eine Rechtfertigung verlange für seine Art seinen Hund zu erziehen. Was anderes meinte ich ja auch nicht.


    Und mit dem "gegen Gesetze verstoßen" - dann sollte es etwas sein, was man tatsächlich zur Anzeige bringt. Ansonsten ist es wieder nur ein Tiger ohne Zähne und sorgt für den o.g. beschriebenen Ärger, der keinem was bringt und dem Hund nicht hilft. So meinte ich das.


    Aber wie gesagt - Leute, mit deren Art (worauf auch immer bezogen) ich nicht gut umgehen kann, meide ich nach Möglichkeit auch.

  • Ja, das Spagat zwischen sich schützen, wegschauen und ansprechen ist schwer zu finden. Und wenn natürlich immer nett, weil wie Du schon sagst, vor allen Dingen auch im Sinne des Hundes, egal wie man sich gerade aufregen würde. Ich habe auch schon HH erlebt, die sich gerne geändert haben, heutzutage nicht mehr so verfahren würden, weil sie eben angesprochen wurden (nicht von mir, sie haben es mir nur erzählt). Insofern finde ich das mit dem Rechtfertigen müssen nicht negativ per se.

  • Wobei Du Hundehalter über einen längeren Zeitraum beobachten müsstest, um beurteilen zu können, ist das jetzt eine Momentaufnahme oder geht der/die immer mit ihrem Hund so um.


    Wenn Du mich also hörst, wie ich gerade einen meiner Hunde anblaffe, heißt das noch lange nicht, daß ich nur so agiere.
    Für dich also kein Grund mich anzusprechen und für mich kein Grund mich rechtfertigen zu müssen.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Das man die Leute kennen würde und sich seiner Sache sicher wäre, wäre ja die allererste Voraussetzung. Ich kenne hier HH die sich über die häufige schroffe, blaffende Art mancher HH anregen und hinter dem Rücken reden, das finde ich nun auch wiederum feige. Denn dem anderen HH und seinem Hund würde es vielleicht mehr helfen, das mal nett auf den Tisch zu bringen.
    Daß man dabei niemand in eine Rechtfertigungssituation bringt, kann man leider nicht ausschließen, sowie man sich selber ja auch für sein Verhalten in bestimmten Punkten rechtfertigen muß. Ich sehe das Drama in dem Punkt "Rechtfertigen" noch nicht ganz. Das impliziert nämlich, daß sich der andere zu Unrecht rechtfertigen müßte und das ist ja nicht immer so. Wenn man sich z.B. häufiger für sein Verhalten rechtfertigen müßte, dann könnte man schon mal auf die idee kommen, ob da nicht was dran ist.

  • Mir wollen ständig Leute einreden, dass ich alles falsch mache. Ich sei einfach zu weich mit dem Hund. Meistens haben die dann so gar keine Hundeerfahrung... "Sieht man doch im TV.", "Mein Opa hat es immer so gemacht.." blabla..
    Ich muss mich oft rechtfertigen, warum sie im Bett schlafen darf und auch auf dem Sofa mit uns kuschelt.


    Meine Familie hat auch absolut nichts mit Hunden zutun, weiß aber trotzdem immer alles besser. Leia ist einfach das verwöhnte Hundegör, das absolut nicht erzogen ist. Das ein Hund kein Roboter ist, vergessen sie wohl leider oft.
    Sie sind dann aber doch ganz erstaunt, dass Leia an der Leine keine anderen Hunde anbellt oder z.B. auch wiederkommt, wenn ich sie von der Leine mache. Und das ganze ohne Würgehalsband, auf den Rücken schmeißen und ins Ohr beißen.
    Auch muss ich oft erklären, dass wir mit dem Hund nicht wegen mangelnder Erziehung die Hundeschule besuchen, sondern weil es uns Spaß macht.

  • Im Tierheim mußte ich mich oft Rechtfertigen. Was die Haushundtruppe betraf, war es schon absurd was einige helfer für vorstellungen hatten. So basics wie, warum
    sollte man in einer gruppe von 15 hunden keine Bälle und stofftiere schmeißen, warum dürfen die hunde beim kochen und essen nicht rumschnorren, warum nicht auf sofa und sessel, warum darf ich diesen hund nicht streicheln, warum darf ich nicht mit einer gruppe zb. 15 hunden ungefragt und alleine spazieren gehen (das machst du doch auch)??? usw..


    Tja, warum haben sich manche menschen in die hand tackern lassen, warum standen sie total überfordert inmitten in einer großen keilerei, warum kamen sie heulend nach einer ungefragten gassirunde, nur mit der hälfte der hunden wieder am tierheim an?


    Manche waren sogar so ekelig , dass sie es danach immer noch nicht kapieren wollten und lieber eine mobbinggruppe gründeten, als einfach mal die klappe zu halten.


    ..

  • Also neulich hat mir ein Herr gesagt das "komischerweise immer die Hunde von Frauen nicht erzogen sind" (den Wortlaut hab ich irgendwie langsam vergessen)
    Bei Fremden nicht-HH muss ich mir NIE was anhören, da hört man Immer nur : der ist aber lieb und der ist aber gut erzogen.
    Das sind nur Familienmitglieder oder andere HH die ihren Senf dazugeben müssen...


  • Wenn der Hund gezeigt bekommt, was richtig ist, dann ist die Gefahr des Fehlverhaltens zumindest deutlich geringer. Das ist Arbeit.


    Mich erschreckt das gerade ein wenig. Ich habe bereits mehrfach gesagt, dass Gefahrensituationen bei einem Hund, der ansonsten gut hört (egal ob nun durch Training, "soziale Kompetenz", Alphagedöns oder gar Magie) eine Ausnahme sind, oder?


    In dieser Ausnahme muss man nicht

    • Grenzen setzen
    • Erzieherisch sonst wie eingreifen
    • Üben bis der Arzt kommt


    Man wird einfach nur eingreifen, um eine Katastrophe zu verhindern. Das ändert normalerweise nicht die Be- und Erziehung und sollte deshalb auch gar nicht in diese Diskussionen einfließen. Es wird aber immer wieder asl billige Rechtfertigung für körperliches Einschreiten genannt, was ich nicht mehr nachvollziehen kann.


    Wenn natürlich die Gefahrensituation aus dem Mangel an Training, "sozialer Kompetenz", Alphagedöns oder fehlgeschlagener Magie resultiert, muss ich halt die Sache, an die ich glaube, optimieren.


    Zum Training: Du musst nur prophylaktisch trainieren, wo Handlungsbedarf besteht. Ansonsten reichen ein paar Helferlein, die eben genau auch in den ungewöhnlichen Situationen vielleicht helfen können, sowie jene Dinge, die dem Hund den Alltag verschönern. Freilauf durch dementsprechendes Training, zum Beispiel.


    Irgendwie schein bei deiner Antwort genau das wieder durch, was ich nicht begreife:
    Wieso muss ich erzieherisch beim Eingreifen in absoluten Ausnahmesituationen tätig werden?


    Diese Ausnahmesituationen kommen so selten vor, selbst wenn man unbedingt da Grenzen setzen will, sind diese Situationen so selten, dass da kein guter Lerneffekt entstehen würde?

  • in ausnahmesituation kann man gar nicht erzieherisch arbeiten. das ist nur selbsthilfe für den menschen (ich hab immerhin etwas getan). tiere wie auch menschen können in situationen in welchen sie extreme furcht oder stress haben gar nicht erst lernen. und lernen ist ja die grundvoraussetzung für erzieherische arbeit.


    einige reaktionen gehen ja gar nicht übers bewusste denken, die laufen "automatisch" ab. ein hund zb. kann sich nicht entscheiden ob er die haare aufstellen will, ob er auf einen angstreiz mit flucht oder angriff reagiert. da ist die natur schlau und lässt den organismus automatisch reagieren.

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