Thema Erziehung, positive Verstärkung etc.

  • Ps. Ich bin Meister im Drohen. Ich drohe vorzugsweise mit dem Einliefern ins Versuchslabor zu Bayer


    ich drohe mit dem verkauf an ein chinarestaurant. wir haben gleich eines um die ecke....


    ich finde sehr wichtig was hier in den letzten posts geschrieben wird, die massnahmen müssen auf den jeweiligen hund abgestimmt sein. hunde sind so unglaublich verschieden. auch was strafe oder positive verstärkung angeht. ich finde die entwicklung in der verhaltensforschung sehr wichtig und interessant dass man nun nicht einfach ein verhalten analysiert, sondern die dahinter liegenden emotionen.


    ich persönlich bestrafe sehr selten da unsere hündin das meiste unerwünschte verhalten aufgrund von unsicherheit, nein sehr starker angst zeigt. man kann ein aggressives, angstbedingtes verhalten einfach nicht bestrafen ohne dem hund zu schaden.

  • Ich les hier immer wieder, "es gibt ein donnerwetter" oder "meine Hunde kriegen auch mal eine ordentliche ansage". Was genau bedeutet das denn? Schreit ihr die zusammen? Oder wie sieht schimpfen aus?


    Normales schimpfen interessiert meinen Hund nicht. Ganz früher (als meine frustrationstoleranz noch sehr niedrig war und ich nichts von positiver Erziehung wusste) wurde ich auch mal lauter. Mein Hund starrte mich dann entweder munter wedelnd an oder fing an, rum zu kaspern. Gebracht hat das jedenfalls garnichts.


    Für uns ist positive Verstärkung der absolute Königsweg, sowohl vom erfolg des Trainings als auch von meinen Moralvorstellungen her.

  • Kaspern und wedeln kann bedeuten, dass der Hund überfordert war und nicht wusste was du willst. Das hat er in einer Übersprungshandlung klar gemacht. Bei einem sauber aufgebauten Kommando (was hier evtl. fehlt), dem richtigen Timing und einem klaren 'Verstoß' sollte der Hund bei Strafe keine Überforderung zeigen.


    strafe ist wie bereits erwähnt individuell und ich werde garantiert hier keine aufzählen. Wie teilweise die Beiträge zur positiven Konditionierung interpretiert werden, oh je... Da will ich nicht wissen wie 'individuell' dann manche bei Strafe vorgehen.
    Bei einer sauber platzieren (im oben genanten Zusammenhang) sollte sich kein Hund überfordert fühlen.

  • Kaspern kann auch eine Beschwichtigung bzw. Konfliktlösung sein ("Fiddle About"). Junge Schlittenhunde, gerade die Rüden, machen das ganz gern.
    Da kommt man in die Spirale. Als Mensch wurde einem eingetrichtert, dass dies respektlos sei und man hat den Hund noch mehr zusammengestaucht.


    Unter Donnerwetter stell ich mir Gruseliges vor...

  • Warum sollte ein Donnerwetter gruselig sein?


    Nenn es Strafe o.ä. Ein Donnerwetter ist alles was mal einen klaren Punkt setzt. Dazu brauche ich meinen Hund weder schlagen, noch anschreien, noch bedrohen, noch sonstwas. Was wäre denn dein bevorzugter Begriff?


    Donnerwetter ist ein normaler Begriff bei dem man nicht gleich zum Kinderschänder oder Tierquäler wird.


    ich finde es gruselig wie gängige Begriffe auf die Goldwaage gelegt werden und einem sonstwas unterstellt wird.


    edit: hättest du meine Beiträge aufmerksam gelesen, dann wüsstest du dass ich SEHR individuell arbeite und im übrigen auch ausschließlich positiv. Deshalb finde ich es seltsam das mein 'Donnerwetterbegriff' meinetwegen auch der von Gaby so negativ ausgelegt wird.

  • Was ich mich manchmal bei solchen Diskussionen frage weils auch oft kommt...
    Mein Hund ist unsicher und pöbelt an der Leine....also am besten alles vermeiden und "managen".


    Warum der Hund unsicher ist und warum er an der Leine pöbelt...das ist für mich die eigentliche Frage.
    Meistens liegt es am Halter und bevor man am Hund an einem Problem arbeitet sollte man in erster Linie
    nachdenken ob man nicht selbst die Ursache für Unsicherheit oder andere Verhaltensaufälligkeiten ist.


  • Ich muß dich hier im ganzen zitieren, denn ich finde es ebenfalls gruselig, was uns hier unterschwellig unterstellt wird.


    Ich pflege mit meinen Hunden leise und ruhig zu sprechen, oftmals sogar gar nicht, da reicht ein Fingerzeig.
    Wenn dann aber, aus welchen Gründen auch immer, meine verbale Aufforderung dies oder jenes zu tun, unterbleibt, werde ich lauter.


    Da wird aus dem freundlichen "Komm", ein zackiges "Hier her, sofort!"
    Oder es gibt ein gezischtes "Laß es! Denk nicht mal drüber nach!"
    "Red ich chinesisch oder was!" ist auch ein beliebtes und nicht freundlich gesprochenes Donnerwetter von mir.


    Alles sehr gruselig, nicht wahr?


    Allerdings nicht für meine Hunde. Da kommt keiner beschwichtigend angewedelt, nein, man bewegt sich in dem für Neufundländer angemessenen Tempo auf mich zu. Der Terrier flitzt allerdings :D


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Vielleicht ist die gängige Definition von Donnerwetter aus der Mode gekommen? Es tut mir leid, dass ich mir dann genau das darunter vorstelle...?
    Seid mir da bitte nicht böse, aber vielleicht ist dann ein anderes Wort viel besser?
    Ich hab nicht unterstellt, dass ihr die Hunde zusammendrescht. Interessant, was IHR so interpretiert.


    @AnnaAimee
    Ich habe noch nie jemanden gesehen, der ausschließlich positiv arbeitet. Belohnungsbasiert, möglichst gewaltfrei, ja.
    Donnerwetter und "ausschließlich positiv" beißen sich bei mir aber. Mag sein, dass ich dich missverstehe...



    @Quebec
    Verehtl des Donnerwetters eigentliche Aufgabe nicht dann die Wirkung? Das klingt wie so, als seien die Hund bereits den Ton gewöhnt. Das soll kein Angriff sein. Ich verstehe euch nur nicht so ganz.



    @geisi2
    Die Verhaltentherapie beginnt mit Abstandhalten, wenn es eine Aggression wegen Unsicherheit oder gar Angst ist. Man findet den inviduellen Abstand heraus, in dem sich der Hund noch wohlfühlt. Damit vermeidet man den Auslösereiz nicht vollständig, trainiert aber mit dem Hund so, dass er noch gut lernen kann. Dann setzt man Dinge ein, die der Gegenkonditionierung und der Desensibilierung und Entspannung dienen und allmählich verkürzt man die Distanz.
    Management kommt erst zum Einsatz, wenn diese Situationen aus irgend einem Grund nicht eingehalten werden kann. Wie ich oben geschrieben habe - potentiell gefährliches oder unerwünschtes Verhalten MUSS unterbrochen werden.


    Nein, es liegt eben nicht meistens am Halter. Das ist so ein verstaubtes Vorurteil, das in Hundeforen oft gepflegt wird.


    Ich komme aus einer Szene, wo solche Sachen gar keine Rolle spielen. Die Hunde dürfen sich da angiften, man spannt sie dann sowieso vor den Schlitten und gut ist. Dennoch habe ich mich stark weitergebildet, als ich den Sport aufgab. Ich war plötzlich den normalen Problemen ausgeliefert und wollte unbedingt mehr wissen.


    Der Halter kann natürlich ein Problem verschlimmern/begünstigen oder dies gar auslösen, aber dafür bietet diese Art Training ja Hilfe für den Halter. Auch dieser hält sich an bestimmte Dinge und vermittelt dem Hund dadurch Sicherheit, weil der Mensch genau weiß, was er tun kann.

  • Ich sag's nur mal vorneweg: positive Verstärkung ist kein "Schema F", das man wie eine Schablone über jeden individuellen Fall drüber legt. Es ist nur ein Sammelbegriff für Lösungen, die auf Belohnungen basieren und bei denen auf Gängelei und Strafe verzichtet wird.


    Ich zitiere mich, scheint in den letzten Seiten ein wenig untergegangen zu sein.

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