Blödes Thema: Tod des Hundes-macht ihr Euch dazu rechtzeitig Gedanken?

  • als ich Pfingstmontag dieses Jahres meinen geliebten Hundeopa über die Regenbogenbrücke schicken mußte war das furchtbar. Ich hab ihn als schwerstmißhandelten Welpen bekommen und allein 5 Jahre gebraucht um sein volles Vertrauen zu bekommen und ihm zu zeigen, das nicht alle Menschen böse sind. Gestorben ist er mit 14 und wir hatten auch eine sehr enge Bindung. Wegen unserem Zweithund wurde das Körbchen schnell wieder belegt, aber mein Opa fehlt mir sehr. Leider konnten wir ihn auch nicht begraben. Wir bauen demnächst, aber da hätte ich das nicht gewollt. Wir werden im Garten im Beet nachher einen Findling mit Namen plazieren, damit er symbolisch mit dahin zieht. Wir hatten so gehofft er sieht das noch . lg Pfefferminze :( :

  • Auch ich mache mir darüber Gedanken. Nicht unbedingt 24h am Tag, aber da ich meine ersten beiden Hunde ja schon relativ jung verloren habe, weiß ich einfach, dass "es" jederzeit passieren kann. Daher ist es einfach als Automatismus in mir drin. Das hat mir bei der letzten auch geholfen. Als die TÄ abends zu uns ins Haus kam, hat sie vorher noch mit mir telefoniert und dann kam auch: "Mir ist unangenehm, das jetzt zu fragen, aber..." Und von mit kam direkt wie vom Band: "Individualkremierung." Das war sowohl für mich als auch für die TÄ in dem Moment sehr hilfreich, weil man natürlich an einem solchen Tag sowas nicht mehr bis ins Detail diskutieren will, aber es ja an dem Tag entschieden werden muss.


    Meine Hunde werden alle individuell eingeäschert - eigentlich, um die Urne bei einem Umzug aus dem Garten ausgraben und mitnehmen zu können. Konnte den Gedanken nicht ertragen, dass da die Knochen meiner Hunde liegen und ich woanders lebe. Letztlich sind die Urnen aber im Haus auf dem Regal geblieben. Ich dachte, das würde mich stören, tut es aber nicht. Sie stehen nicht so da, dass sie gleich ins Auge springen, sondern ganz versteckt hinter den Bildern meiner Hunde. Komischerweise fühle ich mich auch jedes Mal ein bisschen besser, wenn ich eine Urne beim TA abholen kann, obwohl ich weiß, dass das nicht wirklich mehr mein Hund ist. Aber es ist einfach ein schönes Gefühl.

  • Ich finde es interessant, dass das so vielen so wichtig ist. Ich liebe meine Tiere über alles und würde alles für sie tun, solange sie leben, aber was mit ihren toten Körpern geschieht, ist mir tatsächlich egal. Das ist dann nicht mehr das geliebte Lebewesen, sondern eben ein toter Körper ohne Seele. Fleisch, Haut, Knochen - tot. So habe ich das bis jetzt auch immer sofort nach ihrem Tod empfunden. Also, ich trauere immer sehr, aber was mit dem Körper passiert, hat bei mir damit nichts zu tun. Den hab ich bis jetzt immer entweder beim TA gelassen oder abholen lassen.

  • Ja, das stimmt schon, es ist der tote Körper. Und auch dem Hund ist dann ja herzlich egal, was mit diesem Körper geschieht.
    Aber da für mich Körper und Geist zumindest zu Lebzeiten zusammen gehören, könnte ich es nicht ertragen, ihn einfach beim TA zu lassen. Der Körper ist ja zumindest ein Teil meines geliebten Hundes.


    Den Leichnam würdevoll zu bestatten bzw. einzuäschern wäre für mich eine unglaublich große Hilfe, Abschied zu nehmen. Als Kind habe ich Blumen gepflückt und schöne Steine bemalt und die Beerdigungen meiner Kleintiere waren nie was schlimmes.


    Ich würde es nicht haben können, wenn die Asche meines Hundes noch jahrelang in der Wohnung steht. Meine Asche soll später einmal auch nirgendwo stehen. Aber vielleicht vermenschliche ich das auch zu sehr ;)


    Glücklicherweise gibt es da 100e Optionen. Dem einen ist es egal, was mit dem toten Körper geschieht, der andere braucht eine richtige Bestattung, um Abschied nehmen zu können. Der eine hat die Urne im Wohnzimmer, der andere kann nichtmal ein Foto des verstorbenen Hundes hinstellen, möchte aber ein Grab im Garten. (bei Mama zuhause sind überall Fotos meiner 2014 verstorbenen Oma, ich kann das nicht gut sehen, wobei das natürlich ein himmelweiter Unterschied ist)


    Aber was für mich gar nicht geht und in meinen Augen ein recht unwürdiges Ende für den Tierkörper ist, ist das Ausstopfen und Hinstellen des verstorbenen Tieres. Ich weiß, es ist nur der Körper, dem Tier ist das egal, aber... neeeein das ginge mir zu weit. Bevor Nils ausgestopft und ausgestellt wird, käme er noch eher in die Tierkörperbeseitigung. Und das ist für mich schon mehr als unvorstellbar.

  • Ich habe meine Hündin damals einäschern lassen.
    Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, sie nach so einer langen Zeit, einfach dort zu lassen. Zumal sie Tierärzte hasste. Hört sich bescheuert an, aber ich fand es ganz schlimm.
    Schließlich war sie 17 1/2 Jahre an meiner Seite.
    Mit 13 habe ich sie bekommen, da war sie 6 Monate alt. Sie war immer da... Hat alles mit mir durchlebt: sie ist mir erwachsen geworden, kannte meine erste große Liebe, Freunde die kamen und gingen, sie ist mit mir zu meiner Oma gezogen, von da aus mit in meine erste eigene Wohnung, dann mit in die Wohnung als ich mit meinen Freund zusammen gezogen bin - unendlich viele prägende Ereignisse.
    Der damalige Schritt zum Tierarzt mit ihr, ist bis heute einer meiner heftigsten Erlebnisse. Das nagt immer noch an mir..


    Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass ich keinen innigen Bezug zu ihrer Urne/Asche habe. Daher weiß ich nicht, ob ich mich in Zukunft wieder für eine Einzeleinäscherung entscheiden würde.

  • Mein älterer Rüde wird demnächst elf, die Lebenserwartung der Rasse liegt bei 12-14 Jahren... Ich mache mir schon Gedanken, was und wie die nächste Zeit wohl wird. Fest steht, dass er nach seinem Tod auf jeden Fall eingeäschert wird. Wenn's irgendwie geht und er nicht z.B. friedlich im Schlaf stirbt, will ich außerdem auf jeden Fall bei ihm sein, wenn er geht.


    (Im Bekanntenkreis gab's gerade den Fall, dass der Hund zum Einschläfern einfach beim TA abgeliefert und alleingelassen wurde – und das finde ich einfach unsagbar feige von den Besitzern. Natürlich ist das ein furchtbarer Moment, aber wenn ich die Verantwortung für ein Lebewesen übernehme, gehören solche Dinge m.M.n. einfach dazu.)


    Bis dahin bin ich dankbar, dass er noch keine ihn einschränkenden Alterszipperlein hat, und genieße die Zeit mit ihm ganz besonders. :smile:

  • (Im Bekanntenkreis gab's gerade den Fall, dass der Hund zum Einschläfern einfach beim TA abgeliefert und alleingelassen wurde – und das finde ich einfach unsagbar feige von den Besitzern. Natürlich ist das ein furchtbarer Moment, aber wenn ich die Verantwortung für ein Lebewesen übernehme, gehören solche Dinge m.M.n. einfach dazu.

    Also der Hund wurde zum TA gebracht, die Besitzer sind dann nach Hause gefahren und haben den Hund zum Einschläfern da gelassen?
    Oder hab ich das richtig verstanden, dass der Hund nach dem Einschläfern dagelassen wurde?
    Warst du dabei oder woher weißt du das?

  • Also der Hund wurde zum TA gebracht, die Besitzer sind dann nach Hause gefahren und haben den Hund zum Einschläfern da gelassen?

    Ja, genau das. Die Besitzerin hat gesagt, sie "will das nicht mit ansehen". Ihr Hund hatte immer Panik beim TA, der hätte also durchaus davon profitiert, ein vertrautes Gesicht zu sehen, aber sie wollte oder konnte das nicht.

  • Das ist echt schade... Da wurde der Hund eingeschläfert, ohne auch nur ein bekanntes Gesicht zu sehen.
    Andererseits kann ich das irgendwo verstehen. Es ist schon ein harter Schritt, da mitzugehen. Ich kann mir schon vorstellen, dass manche Menschen ihn nicht gehen können. Keine Ahnung, ob man das verurteilen kann. Als eine sehr nahestehende Person von mir gestorben ist, bin ich auch vorher raus und konnte das nicht mitmachen. Wobei die Person nicht allein blieb und das bei Menschen ja noch was anderes ist. Mir war niemand böse.

  • Ich kann mir schon vorstellen, dass manche Menschen ihn nicht gehen können. Keine Ahnung, ob man das verurteilen kann.

    Ich geb' dir völlig recht, dass das ein harter Schritt ist, aber wenn man das überhaupt nicht kann, würde ich mir kein Tier anschaffen. Da kann man sicher drüber diskutieren, ob das zu "radikal" gedacht ist, aber wie gesagt – für mich gehört das dazu und irgendwie finde ich auch, dass ich das meinem Hund schuldig bin.


    Meine Hunde sind so oft für mich da – trösten mich, lenken mich ab, wenn ich Stress habe, usw., da ist es m.M.n. nur "fair", wenn ich mich dann zusammenreiße und auch solche schwierigen Dinge gemeinsam mit ihnen angehe. Auch, wenn's mir schwerfällt.

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