Pinkelnde Diabetiker-Katze, langsam weiß ich nicht mehr weiter

  • Hallo liebe Foris,


    Ich habe ein Problem mit meiner Katze. Sie hat letztes Jahr Diabetes diagnostiziert bekommen so weit so gut. Alles kein großes Thema. Sie wird zweimal täglich gespritzt und alles ist gut soweit.


    Jetzt hat die Süße kurz darauf angefangen zu pinkeln. (Ob es da einen Zusammenhang gibt?) Erst regelmäßig in den Hundekorb. Also Kissen entsorgt (passte nicht in die WaMa) und sauber gemacht (mit speziellem Reiniger). Aber sie hörte nicht auf. Ich hab dann einen neuen Korb gekauft. Den konnte ich leider nach 2 Monaten wegwerfen, weil auch hier der Geruch nicht mehr rausging.
    Inzwischen liegt nur noch ein Vetbed an der Stelle, dass lässt sie in Ruhe. Dafür pinkelt sie jetzt an andere Stellen. Sofakissen, Sofa, Boden, Hundenapf, Brotdose, Arbeitsplatte in der Küche. Sie ist da recht kreativ.
    Wir haben verschiedene Insulineinstellungen probiert und den Urin untersucht, ich hab mehr (neue) Katzenklos aufgestellt, sie häufiger gereinigt, Sachen ausgewechselt, Futter auf die Stelle,
    mehr Ruhe reingebracht, Bachblüten, Feliway und jetzt zu letzt Psychopharmaka. Nichts hilft so richtig. Gerade hat sie wieder eine schlimme Phase. Ne Zeitlang wars etwas besser.


    Ich habe Vermutungen was der Auslöser sein könnte:
    -Sie mag das "Gegängel" mit den Spritzen nicht.
    -Die Einstellung mit Insulin ist schon wieder falsch. Sie lässt sich da leider nicht. So richtig gut einstellen mit.
    -In der Zeit wo sie anfing zu pinkeln, war ich im Praktikum und somit länger weg als üblich
    -Ich hab um den Dreh irgendwann mein altes Sofa rausgeworfen, sie kann die Veränderung nicht akzeptieren.
    -Meine Schwester vermutet, dass entweder der Kater oder der Hund der Auslöser sein könnten.


    Sie pinkelt auch vermehrt, wenn sie gestresst ist.
    Das Praktikum ist rum und ich bin wieder viel mehr zu Hause.
    Am Insulin haben wir schon so oft gedreht. Hoch, runter, halbe und viertel Einheiten es hat sich eigentlich nie was geändert außer mit der letzten Einstellung mit der es besser wurde bis vor gut ner Woche.
    Gespritzt werden muss, dass kann ich nicht einfach lassen.
    Das Sofa ist auch weg, das "neue" steht und wird bepinkelt.
    Hund und Kater nun ja. Die leben ja nun schon ziemlich lange hier gemeinsam.
    Ich weiß nicht was ich noch machen kann. Bald hat sie das neue Sofa auch ruiniert wie das Hundebett.
    Sie nutzt auch die Katzenklos noch. Ohne Probleme. Aber trotzdem pinkelt sie noch an Ecken an die sie nicht sollte.


    Sie wird erst 4 Jahre alt. Noch 10 Jahre mache ich das glaube ich nicht mit ohne durch zu drehen und jeden Tag zu überlegen wo sie nun wieder hingebracht hat. Ich versuche wirklich Geduld mit ihr zu haben und rauszufinden wie ich ihr helfen kann, aber langsam komme ich an meine Grenze.
    Ideen? Ratschläge von den Katzenprofis hier?

  • Alle Harnwegserkrankungen ausgeschlossen? Blasenentzündung? Steine? Gries?
    Diabetes-Katzen neigen zum vermehrten pinkeln und eben auch zu diversen Harnwegserkrankungen.
    Wenn diese schmerzhaft sind, werden sie unter Umständen auch mit Katzentoilette fehlverknüpft.


    Blocken Kater oder Hund die Katze, wenn sie Richtung Klo will? Das kann völlig subtil sein (durch im Weg oder in der Tür sitzen), Mieze hat durch Diabetes erhöhten Druck auf der Blase und kommt nicht rechtzeitig aufs Klo... und pinkelt dann halt irgendwo hin.


    Mein Tipp: Gesundheitlich abklären lassen, wenn nicht schon geschehen. Katze von anderen Tieren probehalber trennen, falls möglich, und schauen, ob eine Veränderung eintritt. Viel Glück!

  • Ich würde auch nach Harnwegserkrankungen schauen. Außerdem könnte es sein, dass die Insulindosis zu niedrig ist. Bei hohen Blutzuckerwerten wird besonders viel gepinkelt (und viel getrunken).


    Wie wird generell eigentlich vorgegangen bei der Einstellung? Überprüft ihr den Blutzucker? (Ich kenn mich nur mit menschlichem Diabetes aus)


    Darüber hinaus würd ich wahrscheinlich, ganz hündisch gedacht, versuchen, die Spritzen schönzufüttern (und vielleicht auch die Katzentoilette?).

  • Hallo Sternenwolf,


    was du schreibst kommt mir sehr bekannt vor, aber helfen kann ich dir da nicht... Meine Katze hatte Ende 2012 ziemlich stark abgebaut, also sind wir auch zum TA, Diagnose Diabetes. Einstellen lassen hat sie sich garnicht, mal war der Wert viel zu niedrig, dann wieder viel zu hoch... Sie hat auch die ganze Wohnung vollgepinkelt, also wieder TA, heftige Blasenentzündung (ist wohl sehr häufig bei Diabetes), aber die haben wir nicht mehr behandelt weil sie einen so schlechten Gesamtzustand hatte, dass wir nochmal einen Schnelltest von Leber und Niere gemacht haben. Leber war komplett hinüber und sie atte wohl auch Schmerzen, also haben wir sie einschläfern lassen. Sie war allerdings 16 Jahre alt.


    Also ich würde beim TA mal genau die Blase kontrollieren lassen und wenn die Zuckerwerte auch so schwanken, genau drauf achten, ob sie Gewicht verliert, weil das geht auf die Leber. Bei einer Vierjährigen Katze wäre es sehr wichtig, sie richtig einzustellen, dann kann sie noch ne Weile fast normal leben, aber wenn die Werte so schwanken, wirds kritisch.


    Ich drück die Daumen, dass ihr was findet und das behandeln könnt. Dann hat deine Katze wieder ein vernünftiges Leben und du musst nicht ständig wischen und waschen, das schlaucht einen sehr, wenn man sich ständig fragt, was sie jetzt wieder vollgepinkelt hat und gar nicht mehr die Katze selbst geniesen kann, sondern nur hofft, dass sie nicht schon wieder ausläuft, wenn sie irgendwo liegt.


    Liebe Grüße und alles Gute ans Mauz!

  • Liest sich wie "Protestpinkeln" ... auch eine Art von "Hilferuf" der Katze.


    Für eine bisher stubereine zufriedene Katze gibt es keinen Grund in eine Brotdose oder auf ein Sofa zu pinkeln. Auch für eine Katze, die oft Urin absetzen muss, gibt es keinen Grund solche Gegenstände/Örtlichkeiten zu verschmutzen. Wenn sie es nicht mehr bis zum Klo schaffen sollte, bevorzugt sie eher verschämt eine Ecke.


    Sie möchte Dich aufmerksam machen auf einen Missstand. Schmerzen, Angst, Stress, Hilflosigkeit, Verwirrtheit (einsetzende Demenz, Taubheit, Blindheit, bewusstseinsverändernde Medikamente), Eifersucht, Einsamkeit ...


    Der Missstand - wenn sich sonst eigentlich nichts groß verändert hat - könnte natürlich das Spritzen sein - liegt ja eigentlich nahe, weil es damit angefangen hat. Viele Katzen hassen es außerordentlich medizinisch behandelt zu werden - selbst beim Eingeben einer harmosen Minitablette mutieren viele zu Furien, weigern sich, verstecken sich ... Weibliche Tiere sind um einiges geduldloser ...


    Ich hatte schon mehr als eine Kätzin, die haben ihr Leben lang keine Tablette geschluckt, mit Spritzen beim TA war es eine Katastrophe. Solche Persönlichkeiten sind einfach nicht regelmäßig behandelbar, sie leiden enorm, haben eine derart große Panik und dann muss es eben ohne gehen. Auch wenn es ihr vorzeitiges Ende bedeutet ... Der Ursprung eines solch krassen Verhaltens liegt oft in einer einzigen ungeschickten/schmerzhaften Erfahrung. Das Vertrauen, bestimmte Prozeduren über sich ergehen zu lassen, ist dahin. Und lässt sich nur sehr schwer wieder aufbauen.


    Wie läuft das denn bei Euch ab mit der Spritzerei?

  • Es gibt hier mehrere Ansätze bzw möglichkeiten...


    Zu aller erst, wie die anderen schon geschrieben haben, stell deine Katze dem Tierarzt vor, um eine Blasenentzündung auszuschliessen.... Und der Gedanke, das sie es nicht mehr rechtzeitig aufs Klo schafft, kann auch gut sein, da man mehr pillern muss mit Diabetes....


    Was mich aber interessiert, ist der Kater oder der Hund neu?
    Was für ein Einstreu benutzt du? Du schreibst, sie pillert immer auf weiche sachen... Decken, Kissen, usw... Viele Katzen mögen kein grobes Klumpstreu, es tut ihn an den Pfötchen weh...
    Oder sie mag einfach die Sorte Streu nicht, die du hast..
    Auch Haubenklos lassen Katzen mal unsauber werden...
    Mein Kater war mal unsauber, weil ich zu grobe Streu hatte, hat da immer in die Badewanne gemacht. Als ich dann feines Streu gekauft habe, wars ok...
    Dann war auch drei Jahre ruhe...
    Vor nen paar Monaten wollte ich ne neue(günstigere STreu) ausprobieren, weil mir die alte auch nicht mehr gefiel, stank plötzlich viel zu schnell... Da hat er vors Kaklo gemacht... Nun hab ich eine für ihn passende Streu, und alles ist gut :)


    Du siehst, es gibt mehrere Möglichkeiten... Ein richtiges Protestpinkeln gibt es nicht...
    (obwohl ich es auch immer so genannt habe.. Weil ihm ja die Streu nicht gefällt, und er deswegen woanders hin gemacht hat).


    Aber zuerst lass einmal das Pipi untersuchen :)

  • Danke erstmal an alle die geantwortet haben. Hier ein Beitrag den ich heute Mittag noch geschrieben aber nicht abgeschickt habe. Auf den Rest gehe ich nachher noch ein:
    Beim Tierarzt war ich mehrfach wegen möglicher Erkrankungen. Es konnte nichts festgestellt werden.


    Trennen geht nicht. Aber eigentlich versteht sie sich gut mit ihren Hausgenossen. Lina und sie ignorieren sich größtenteils und ihr Bruder und sie Zoffen sich zwar mal aber liegen dann auch wieder kuschelnd zusammen. Ich konnte noch nicht beobachten, dass sie von einem der anderen Tiere geblockt wird, wenn sie aufs Klo will.

    Ich messe in regelmäßigen Abständen ihren Blutzucker. Dann wird in Absprache mit meinen TÄ geschaut ob die Dosis noch stimmt oder nicht. Gespritzt wird beim Füttern. Eigentlich reagiert sie da gar nicht sondern frisst einfach weiter.


    Sie ist auch nur unsauber was Urinabsatz angeht. Häufchen setzt sie weiter in die Katzenklos und auch oft Urin. Nur ein Teil geht eben immer mal woanders hin.

  • So ich versuche auf alles einzugehen:Ich gehe auch von "Protestpinkeln" (ja ich weiß, dass meine Katze nicht absichtlich pinkelt, sondern sich einfach nicht anders auszudrücken weiß, das was nicht stimmt) aus, werde aber wohl nochmal abklären lassen obs nicht noch was anderes ist. Den Stress zum Tierarzt zu fahren erspare ich Sally gerne. Sie ist da sehr ängstlich, aber wenn's sein muss, dann muss es eben.
    Spritzen geben läuft wie gesagt ziemlich ruhig und stressfrei. Ich füttere sie und gebe ihr dann die spritze. Meist guckt sie nicht mal.
    Messen ist leider etwas schwerer, dafür muss ich sie festhalten und ins Ohr pieksen. Aber auch da ist sie mittlerweile recht gut dran gewöhnt.
    Ich kann einfach nicht festmachen woran es liegen könnte.

    Zu den anderen Tieren: Nein, beide nicht neu. Der Kater ist ihr Bruder und wohnt schon immer mit ihr hier. Mein Hund seit fast 3 Jahren.


    Zum Streu: Ich hab Pflanzliches Klumpstreu, aber schon von Beginn an. Sie hatte vorher noch nie Probleme. Die Klos haben tatsächlich eine Haube. Vorwiegend damit Lina die Klos nicht ausräumt.
    Aber eben auch schon seit weit über zwei Jahren gibt's hier Haubentoiletten. Die wurden von Anfang an ganz problemlos angenommen.
    Da sie ja den größten Teil ihrer Geschäfte auf den KaKlos erledigt, scheinen sie ihr nicht völlig zuwider. Ich hab ehrlich gesagt etwas Angst eine andere Streu zu probieren. Nicht das es dadurch noch schlimmer wird.
    Aber vielleicht probiere ich es mal in einem der KaKlos, dann kann sie wählen.


    Vorwiegend auf weiches pinkelt sie nicht. Wie gesagt hab ich schon Mehrere Pfützen auf dem Boden, in meiner Brotdose, auf der Arbeitsplatte in der Küche etc. gefunden. Sally ist da nicht so wählerisch.

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