Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil IV

  • Oh man... ich war heute mit jinx beim Tierarzt (impfung + kleines aua am Ohr untersuchen). Wir kamen dort an und er war eigentlich ganz entspannt, aber als wir in das Behandlungszimmer sind, ist er direkt unter den Schreibtisch gerannt. Ich hab versucht ihn mit wurst raus zu locken, aber er wollte partou nicht. Wir sind dort schon von anfang an, und das letzte Mal hab ich ihn auch ohne Probleme auf den Behandlungstisch locken können, nur heute ging irgendwie gar nix.
    Wir mussten ihm auch einen Maulkorb anziehen, und das war echt ne Tortur. Ich hab ihn festgehalten (zwischen den beinen) und die Sprechstunden Hilfe hat ihm das ding angezogen. Irgendwann saß er dann auf dem Tisch, und der arzt konnte ihn untersuchen.


    Er kennt jinx wie gesagt von klein auf, und ich vertraue auf seinen Rat. (Wir waren mit allen unseren Hunden bei ihm)
    Wir haben uns dann noch eine halbe stunde unterhalten und ich habe ihm von jinx verhalten der letzten 2 Monate erzählt. (Menschen anbellen, diese ständige Unruhe etc). Er sagte mir, dass mein Hund nicht unsicher sei, sondern viel mehr dominant. Er ist nicht unter den Tisch gegangen, weil er Angst hatte, sondern weil er einfach keinen Bock hatte und seinen kopf durch setzten wollte. Dann habe ich ihm erzählt was wir so machen, über die Methoden der Hundetrainerin und er hat nur den Kopf geschüttelt. Er wäre kein Hund den man sanft erziehen soll, sondern sehr sehr hart. Er würde mir empfehlen einen Polizeihundeplatz mit ihm aufzusuchen, und Unterordnung dort üben bis zum geht nicht mehr. Er hat mir auch einen Trainer empfohlen, der speziell auf aggressive Hunde eingeht (Hilft Hunden die durch den wesenstest gefallen sind, und hat eine wahnsinns quote das sie beim nächsten test bestehen). Er rät mir dringend mich lieber in so eine Richtung zu orientieren, und das jinx ein Fall ist, der Unterordnung ein Leben lang machen muss und von einem guten Trainer beaufsichtigt werden soll, der sich mit Schäferhunden/Malis auskennt. Auch von dem Geschirr hat er gar nix gehalten. "Ohne Kette werden Sie den kaum erziehen können". Und von der Leine würde er ihn erst mal auch nicht nehmen. Er ist grundsätzlich nicht immer für solche maßnahmen, aber bei ihm rät er mir dazu.


    OH man.... es hat sich alles wirklich richtig angehört was er mir erklärte (abgesehen von der Kette), aber ich hab jinx ehrlich gesagt so extrem triebstark und dominant gar nicht eingeordnet. Ich dachte immer das kommt aus einem Unsicher/Ängstlichen verhalten. Aber nach dem Gespräch, hab ich natürlich viele Situationen nochmal im Kopf gehabt, und ich glaube er hat wirklich recht.


    Ich überlege ob ich jetzt wechseln soll :verzweifelt: ... mit der Trainerin gibt es seit 3 Monaten keinen merklichen Unterschied, aber den polizeihundeplatz von hier hatten wir schon besucht wo er ein Welpe war. Das waren die mit "hochziehen bis er keine Luft mehr kriegt"... also da will ich eigentlich nicht wieder hin. Wir haben hier noch einen Schäferhundverein ganz in der Nähe, vllt besuche ich diesen einfach am Samstag mal?

  • Ich bin grad einfach nur happy. In den letzten Wochen hat Bliss mehr als deutlich bewiesen, dass das Alleinbleiben überhaupt kein Problem mehr ist. Ich bin stolz, erleichtert und froh, dass mein Mamahund endlich stressfrei ohne mich sein kann. Mittlerweile auch in der ganzen Bude, ohne umzudekorieren. Ich freu mich. :hurra: :hurra:

  • Er ist nicht unter den Tisch gegangen, weil er Angst hatte, sondern weil er einfach keinen Bock hatte und seinen kopf durch setzten wollte.

    Ein Tierarzt ist allerdings, wenn er sich nicht speziell mit Verhaltenstherapie bei - in dem Fall - Hunden auseinandergesetzt hat, ein Fachmann fürs Medizinische, nicht aber für Tierverhalten und -training. Gerade so Pauschalaussagen wie "Der ist dominant" lassen da nicht unbedingt Kompetenz erkennen. (Siehe z.B. http://www.trainieren-statt-do…e/artikel/dominanter-hund)


    Und: Ich kenn' ja deinen Hund nicht, aber wenn mir jemand erzählt, er war mit dem Hund beim Tierarzt (das ist für die meisten Hunde ja nun alles andere als eine spaßige Situation) und das Tier verkriecht sich erstmal unterm Tisch und will da nicht wieder hervorkommen, dann denke ich echt an alles, aber nicht an Dominanz. "Keinen Bock und Kopf durchsetzen" - ja, logo, wenn er Schiss vorm Tierarzt hat, hat er da sicher keinen Bock drauf und will durchsetzen, dass er da nicht auf den Tisch muss. Ist das nicht mehr als verständlich?

  • Milo hatte heute wieder nen neuen Freund... einen dreijährigen amstaff englisch staff mix. Haben beide erstma nebeneinander an der Leine laufen lassen bis mein hibbelkind ruhiger wurde und sie dann laufen lassen. Hat echt gut geklappt. Bei den letzten beiden Begegnungen war es zwar auch ganz gut nur irgendwann wurde der andere etwas zu rabiat (kein wunder wenn meiner nervig wird)... aber so langsam scheinen sich beide aufeinander abzustimmen und ich hoffe dass es so bleibt.
    Der Besitzer von dem anderen ist auch froh damit sein Hund wieder mehr Kontakt zu Hunden bekommt.

  • @BeatriceKiddo: Ähm, also mein erster Gedanke war - "wechsle den Tierarzt". ;) Aber wenn der seine Arbeit sonst gut macht...


    Also ich würde jetzt auch nicht denken - warum sollte ein so "dominanter" Hund sich verkriechen - der könnte doch einfach mit stolzer Brust dastehen und rumprollen z.B. ...


    Und was heißt "hart erziehen" - konsequent vielleicht... aber was will man denn beim 'hart erziehen' erreichen - im 'besten Fall' den Hund dann brechen oder wie?


    Vielleicht trittst Du nicht konsequent genug für Jinx auf - und er weiß nicht ganz wohin... - und macht dann halt irgendwas.
    ...


    Ich sehe in Deiner Signatur, dass er ja auch eine interessante Mischung ist.
    Gelten Malamute+Spitze nicht eh als sehr ursprünglich - da ist vielleicht einfach was davon dabei...


    Bist Du Dir eigentlich sicher, dass es in den 3 Monaten keinen merklichen Unterschied gab?


    Wir haben z.B. auch gedacht nach einem Jahr, dass es irgendwie nicht soviel besser geworden ist - aber jetzt - mittlerweile muss ich sagen - wenn man den Anfang bedenkt(der ja noch nicht so lange her ist) - dann hat sich da schon viel geändert.


    _______________


    Heute dachte ich, dass ich Zoey mal wieder einen Gefallen tue und auf die Hundewiese mit ihr gehe - aber tatsächlich wollte sie dann lieber mit mir üben und mit meinem Freund spielen!


    Dieser meinte dann, das wäre meine Schuld, ich hätte sie 'asozial' gemacht. ;-) (Da ich sie immer mal wieder abgerufen habe usw.)


    Pfff!


    Ich sage - sie wird einfach erwachsener...

  • Seit heute weiß ich es sicher: Bis Ende Oktober kann meine Maus noch mit ins Büro und dann war es das. Irgendwie machen die sich anscheinend Sorgen um mich (Stress, den Hund unterzubringen blabla), ich habe mich sehr unwohl gefühlt.
    Wenn die wüssten, was ich sonst für einen Stress habe. Tzz.

  • Ich versteh das total. Man kommt sich manchmal halt wie der letzte Depp vor, kann Lerntheorie und hundertdrei Trainingsmethoden auswendig hersagen, stolpert dank Schleppleine matschig und komische Markerwörter quietschend durch die Gegend - und am Ende des Tages macht der Hund doch was er will. Und demgegenüber dann die superentspannten Menschen, mit ebenso entspannten und super hörenden Hunden, die einen mit mitleidigen Blicken bedenken. Bzw. den Hund bemitleiden und dessen Menschen für vollkommen unfähig halten.

    Sei mir nicht böse aber ich glaube genau das ist das Problem vieler Hundebesitzer heutzutage: Sie können die Theorie perfekt, wissen das 1x1 der positiven Bestätigung bis ins letzte, können dir jegliches Verhalten analysieren und erklären... aber sie hören nicht mehr auf ihr Bauchgefühl.
    Ich merke es an meinem Bruder, der macht eine Ausbildung zum Hundeverhaltenstherapeuten beim BHV. Da lernt man tolle Sachen, wirklich, aber ein Hund ist doch kein Objekt, keine wissenschaftliche Theorie, die man "studieren" kann und dann jede Lösung parat hat. Mir fehlt da das Feeling Situationen auch mal anders anzugehen.
    Das Bauchgefühl zu entscheiden ob und wie ich Situationen regle, nämlich so, dass es sich für mich gut und richtig anfühlt und nicht, dass ich im Hinterkopf überlege was ich jetzt nach Theorie XY tun sollte.
    Ich finde das Buch von Michael Grewe "Hoffnung auf Freundschaft" unglaublich gut, denn eigentlich wird da genau beschrieben, dass es meistens die Hunde der Leute sind, die sich über alle Eventualitäten Gedanken machen, die "aus den Fugen" geraten.
    Bei Taxi war ich ähnlich, habe mich schon geschämt, wenn ich ihn mal angefahren hab, weil er wieder wie nen Ochse an der Leine war, denn man darf dem Hund ja niemals nicht etwas Böses, muss Alternativverhalten anbieten usw usf. Ich bin damit nicht weiter gekommen und habe heute einen Hund, der viel früher eine Grenze gebraucht hätte: Jemanden, der ihm sagt: Ne, so lustig ist das nicht, was du da machst.
    Bei Pika habe ich jegliche Theorien über den Haufen geschmissen und nur noch auf meinen Bauch gehört, habe sie auch mal zur Schnecke gemacht, wenn sie ein falsches Verhalten gezeigt hat. Pika hat heute jegliche Freiheit und ist wohl so ein perfekter Hund von dem du sprichst.
    Ich kenne dich nicht und weiß nicht, ob es bei dir so ist... aber mir fällt es eben immer häufiger auf, dass sich die meisten Menschen viel zu viele Gedanken machen (fängt ja schon bei der Fütterung an: Zusatz xy ist zu viel, oh Gott, Mangelerscheinung, Zusätze etc. Damals bekamen die Hunde Abfälle und waren gesund) und sich damit selbst blockieren...

  • Ich finde Bauchgefühl auch super - und ich habe tatsächlich auch nur 1,5 Bücher über die Erziehung gelesen und viel im Netz... (und wir gehen ja in die HuSchu) - aber ich kann mir sowieso nicht alles merken, was da so drinsteht... ! :)


    Aaaber - man muss dennoch sehen - es gibt Hunde, die es ihren Besitzern wirklich einfach machen, die einfach eine gewisse Grundveranlagung mitbringen... da passt es einfach total gut..., vielleicht ist es auch der "eine unter Tausenden", der sich super mit seinem Besitzer ergänzt...


    Ich glaube, man kann NICHT aus jedem Hund 'seinen perfekten' Hund machen... dafür sind sie einfach zu unterschiedlich.
    (Naa, wobei - das unperfekte kann auch das perfekte sein)
    Man sollte halt gucken, was einem sehr wichtig ist... - und darauf den Fokus legen.


    Zoey wird wohl auch nie ein Hund, dem ich 100%, oder 99% vertrauen kann, an der Straße in einem 1 Meterradius neben mir herzulaufen... - (ohne Leine) - aber was soll's...

  • Hoffnung auf Freundschaft fand ich auch sehr gut.
    Hat mir in den ersten Tagen mit Holly sehr geholfen. Als der süße Zwerg wie ein Rohrspatz gemotzt, mich angekläfft und gebissen hat - da musste ich ständig an die Szene im Buch denken, als der eine Welpe weniger Futter bekam und vor Frust den Besen zerlegt hat und der Halter unbeeindruckt Kaffee trank :ugly:
    Ich kenne die Lerntheorien nur angeschnitten und versuche viel intuitiv zu regeln - kann aber genauso in die Hose gehen :hust:

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