Amputation beider Hinterbeine - Lebensqualität ja oder nein? Dringend Rat gesucht

  • Ich wuerde mich ueber eine Fortsetzung von Mayas Geschichte sehr freuen, denn ich finde es interessant, wie ihr mit der Thematik umgeht, welche Lösungen ihr findet usw. ich habe bisher nur still mitgelesen, denn oft war ich so hin und hergerissen, dass ich für mich selber keine eindeutige Antwort gefunden habe, deswegen wollte ich mich nicht oeffentlich aeussern. Bitte berichte uns doch weiter, gern auch im neuen Threat. Ich bin gespannt, wie es im Rolli laeuft, ob es vielleicht doch noch gesundheitliche Verbesserungen gibt hinsichtlich Lähmung und Inkontinenz usw.Welche Therapien welche Auswirkungen haben... Ich muss immer an den Zweibeinboxer denken. Der war aber seeehr schlank, das ist denke ich auch für Deine Kleine wichtig. Ich wuensche Euch viel Kraft für Euren weiteren Weg, wie der auch immer aussehen mag.

  • Ich persönlich finde es toll, dass man bei Tieren die Möglichkeit hat, Leiden zu verkürzen, nur leider wird das m.E. oftmals aus menschlichem Egoismus nicht gemacht und manche Tiere müssen dann dieses "zu-Tode-therapieren" aushalten.

  • Hab bisher nur mitgelesen und find es sehr schade, dass der Thread so eine blöde Wendung nimmt, denn bisher fand ich alle Gedanken und Geschehnisse recht interessant - da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich ein Thema betrachtet und behandelt werden kann..... =)


    Ob richtig oder falsch - der Wertung würde ich mich hier mal komplett entziehen wollen - weil das etwas ist, was jeder für sich und seine (Lebens-)Situation selbst entscheiden muss und sollte.
    Es sollte sich nur bei zu treffenden Entscheidungen einigermaßen gut anfühlen und oft braucht man einfach mal das Feedback von außen, um in verfahrenen Situationen, in den man irgendwie im Tunnelblick und einem Sackgassengefühl gefangen ist, einen klareren Blick und das "Bauchgefühl" wieder zu erlangen. Und ich denke, das hat Schmutzl hier anfangs gesucht (und auch gefunden ?).


    Im Übrigen finde ich die Entscheidung an sich und auch das Leben von Maya momentan weder gut noch schlecht - ich bin da durchaus auch zwiegespalten - aber dennoch versuche ich da jetzt mal neutral zu bleiben und einfach zuzuschauen, was weiter passiert.
    Ich versteh nicht, dass viele hier immer meinen sofort und zu Allem Position beziehen zu müssen und entweder "dafür" oder "dagegen" sein zu müssen.
    Macht euch doch einfach nur Gedanken, wie die Situation vielleicht verbessert werden könnte und gebt dementsprechende Tipps.
    Seid euch aber auch darüber im Klaren, dass das, was für den einen "besser" ist, für den anderen das noch längst nicht sein muss und euer Tipp auch einfach nicht in andere Lebensituationen passen kann - so wünschenswert das auch aus eurer Sicht wäre.


    Also sollten wir uns hier vielleicht darauf beschränken Tipps zu geben, Schmutzl mit Denkanstößen zu helfen, aber nicht moralaposteln oder Entscheidungen von ihr als falsch hinstellen - denn es sind IHRE Entscheidungen - sie muss damit leben und umgehen.


    Und vielleicht sollten wir uns auch alle mal bewusst machen, dass der Hund vorher schon mit dieser "Behinderung" gelebt hat und sicher durchaus viel schlechter als jetzt bei Schmutzl. Ich denk' dort (Canile/Tierheim) wird niemand rund um die Uhr nach Maya haben gucken können (ich persönlich halte das auch für völlig unnötig), sie wird dort sehr viel häufiger und länger im Dreck gelegen haben und sicher viel weniger Ansprache, Umsorgung und erst recht nicht medizinische und pflegerische Versorgung gehabt haben.
    Klar ist es schöner oder wünschenswerter anders - aber das ist Alltag in vielen Tierasylen (auch mit gesunden Hunden) - geht einfach mal unangemeldet und außerhalb der Besuchszeiten in ein Tierheim.... ;)




    So - und dann hab ich aber auch noch eine allgemeine Verständnisfrage:
    du schreibst, sie setzt zwei mal am Tag Kot ab und alle 5-6 Stunden hat sie die Windel mit Urin nass. Hieße das aber eigentlich nicht, dass sie gar nicht inkontinent ist...?? Inkontinenz heißt für mich eigentlich, dass keine Kontrolle über Urin- oder Kotabgang mehr möglich ist, weil z.B. hier in diesem Fall vermutet wird, dass Nerven so stark gestört sind, dass der Schließmuskel nicht mehr funktioniert ?
    Das hieße dann doch aber, dass zumindest der Urin eigentlich dauerhaft tröpfeln müsste..??
    Und spricht nicht auch die Beweglichkeit im Stumpf und Schwanz dafür, dass dort eben nicht alles "kaputt" ist..??


    Kann es also nicht sein, dass bei Maya das alles "ganz normal" funktioniert, sie einfach nur nicht gelernt hat, wo, wie und wann man machen soll, da sie ja von klein auf diese Behinderung hatte und vermutlich im Tierheim eben nur in ihrem Gehege und (somit sicher öfter auch) in ihren eigenen Exkrementen gelegen hat...??
    Dass sie also eigentlich nur in ganz überzogenem und extremen Sinne "stuben-unrein" bzw. insofern evtl. sogar fehlgeprägt ist...??
    Man hört doch oft, dass selbst gesunde Tierheim-Hunde, die lange auf die Platten ihres Zwingers machen mussten, Probleme damit haben "draußen" und auf Rasen ihre Notdurft zu verrichten. Auch, dass es sowas wie "Notdurft-Prägung" gibt. Also wenn Welpen schon früh nur im Stall oder auf Zwingerböden machen konnten, damit später Schwierigkeiten haben, draußen zu urinieren und koten.
    Vielleicht ist die Maus nur schon so arg drauf geprägt oder gewöhnt, drinnen, in eine Windel oder auf eine Unterlage und jederzeit zu machen, dass sie es als "normal" empfindet und deshalb nicht einhält, bis sie draußen im Garten ist..??


    Ich würde mal versuchen, mit ihr ganz normales Stubenreinheits-Training durchzuziehen. Zu den gewohnten "Haufen-Zeiten" und auch eben alle 2-3 Stunden zum Pipi-machen nach draußen setzen (ohne Windel) und ganz dolle loben und was leckeres geben, wenn sie auf den Rasen macht. Vielleicht gibt es doch gute Chancen, dass sie nicht "richtig" inkontinent ist...?? (zumindest würde ich das jetzt nach deiner Beschreibung nicht vermuten..??).
    Das würde sicher einen guten Schritt vorwärts bedeuten, wenn sie ihre Geschäfte draußen verrichtet - sowohl für sie selbst, als auch für euer Zusammenleben (Länge der möglichen Allein-Lass-Dauer) und auch für das Zusammenleben und -wachsen eurer Hunde und nicht zuletzt der Geruchsnerven... :smile:



    Ich für meinen Teil würde mich übrigens sehr freuen, wenn du weiter berichtest @Schmutzl - ich fänd' aber einen neuen Thread mit anderem Titel auch hilfreicher (und sinnvoller für dich...).

  • Das ist ja das Schwierige an dieser Diskussion: hat der Hund genug Lebensqualität oder nicht? Echt, keiner weiss es und auf jeder Seite gibt es genug Argumente, denen ich zustimmen wuerde. Aber auch ich bin der Meinung, dass die Kleine noch eine Menge Möglichkeiten hat, zumal sie es bisher nicht anders kennt. So wie ich Schmutzl einschätze, wird sie Maya nicht leiden lassen. Wurde auch schon gesagt. Ich habe hier selber einen Tierschutzhund sitzen, der sich sehr gemausert hat. Ich dachte, der schafft es mit den ganzen Geschichten kein halbes Jahr, was soll ich sagen, der laeuft immer besser, der feiert wirklich jede Minute. Ich wuerde nicht mehr so schnell aufgeben wie ich es frueher getan haette nach den Erfahrungen mit meinem Snoopy.

  • Tastatur ... hättest Du die Links GELESEN anstatt nur Ausreden dafür zu finden, sie nicht zu lesen, hättest Du u.a. folgendes gelesen:


    >>>>
    Der regelmäßige Kontakt von Altenheimbewohnern mit Haustieren wird aus heutiger
    Sicht grundsätzlich als nützlich und therapeutisch wertvoll eingeschätzt. Der zusätzliche
    Aufwand für das Heimpersonal gilt allgemein als überschaubar und angemessen.
    Tiere fördern das Selbstwertgefühl, bringen Anreiz zu körperlicher Bewegung, vermit-
    teln den Eindruck, noch gebraucht zu werden, verbessern den Kontakt zu anderen
    Heimbewohnern und mildern die Empfindung von Einsamkeit.
    <<<<<


    oder


    >>>>>
    Der Kontakt zu den Tieren kann derart gestaltet werden, dass Heimbewohner ihre
    eigenen Haustiere beim Umzug ins Heim mitnehmen dürfen. Dies ist bei einem Tier-
    halter oft eine wesentliche Entscheidungshilfe, überhaupt in eine neue Umgebung zu
    wechseln. Eine andere Möglichkeit besteht in der Einrichtung einer zentralen Unterbrin-
    gung, die für alle zugänglich ist (Aquarium, Teich, Terrarium, Voliere, ggf. Freigehege
    mit Schaf und Ziege). Außerdem können Heimbewohner in regelmäßigen Abständen
    Besuch von Personen bekommen, die geeignete Tiere mit in die Einrichtung bringen.
    <<<<<<



    Ganz offensichtlich wird sogar in behördlichen Schriften darauf hingewiesen, dass Haustiere für ältere Menschen eine Bereicherung ihres Lebens sein können.


    Es ist also NICHT - wie Du offensichtlich dachtest - eine Verneinung der Tierhaltung in Altenheimen.



    Nichtsdestotrotz:


    >>>>>
    Neben positiven psychologischen Aspekten ist das Risiko von Allergien, von Infektionen,
    Parasitenbefall sowie Biss- und Kratzverletzungen zu berücksichtigen.
    <<<<<


    Das gilt AUCH für das Haus Bostalsee .....


    Die schreiben nur, dass sie einer Haustierhaltung offen gegenüberstehen. Das heisst NICHT, dass sie einen behinderten, inkontinenten Hund einer Angestellten dulden, der Windeln benötigt und bei dem die Gefahr der Verunreinigungen und u.U. damit einhergehende Verstösse gegen Hygienevorschriften weitaus grösser ist als bei einem "gesunden" Hund.


    Und was mich darauf schliessen lässt, dass Schmutzl keinen Plan B hat?


    Wer einen behinderten Hund, von dem bekannt ist, dass er inkontinent ist, gerade mal 2 Wochen hat und bereits 5h am Tag allein lassen will ..... der hat keinen Plan B.Denn wie sollte Schmutzl vorher wissen, ob sich die Hunde so problemlos zusammenfügen? Und das Zusammenleben mit einem behinderten, inkontinenten Hund - sie wusste ja noch gar nicht, wie das werden wird. Auch ohne die zusätzlichen Komplikationen.
    Da hätte ich zumindest dafür gesorgt, dass die ersten Wochen eine RundumdieUhr-Betreuung möglich ist. Auch wenn ich selbst arbeiten müsste.

  • Wer einen behinderten Hund, von dem bekannt ist, dass er inkontinent ist, gerade mal 2 Wochen hat und bereits 5h am Tag allein lassen will ..... der hat keinen Plan B.Denn wie sollte Schmutzl vorher wissen, ob sich die Hunde so problemlos zusammenfügen? Und das Zusammenleben mit einem behinderten, inkontinenten Hund - sie wusste ja noch gar nicht, wie das werden wird. Auch ohne die zusätzlichen Komplikationen.
    Da hätte ich zumindest dafür gesorgt, dass die ersten Wochen eine RundumdieUhr-Betreuung möglich ist. Auch wenn ich selbst arbeiten müsste.

    Aber wieso denn..??
    Das verstehe ich nach wie vor nicht..??
    Warum sollte man den Hund nicht allein lassen können..??

  • @Dackelbenny, Es gibt viele Geschichten wo ich dir uneingeschränkt recht geben würde. Aber schau dir Maya in den Videos an. Abgesehen von ihrer Inkontinenz und den verkrüpelten Hinterläufen ist sie ein kerngesunder, lebhafter, freundlicher Hund.

    Keine Allergien, keine dauerhafte Medikamentengabe.

    Sie brauch (vielleicht vorerst, vielleicht auch dauerhaft) in der Wohnung Windeln, ein Leben lang ihren Rolli und Physiotherapie. Kann man das als "zu-Tode-therapieren" nennen?

    Müßte man im Umkehrschluß auch jeden Hund einschläfern der Alterserscheinungen hat oder Erkrankungen die eine dauerhafte Medikamentengabe erfordern?
    Man kann nicht alles pauschalisieren, gerade in solchen Fällen wie Maya. Da kann man nur genau hinschauen und sich über jeden einzelnen Fall ein Urteil bilden.
    Was mir hier im Forum auffällt bei solchen Fragen wo es auch um Ethik und Moral geht, ist es einfacher zu sagen "beendet den Hund sein Leiden" als zu sagen "es geht voran, macht weiter so, aber achtet darauf wie es dem Hund geht". Es ist einfacher hier im Forum, weil kein anderer außer dem Halter den Hund kennt und erlebt.


    Kleine Anekdote am Rande... ich habe vor kurzem den alten Hund einer Bekannten wieder gesehen, nach fast drei Jahren das erste Mal. Die Hündin ist 16 hat Krebs, ist bis auf die Rippen abgemagert und innerlich ist der Hund nicht mehr da. Es ist nur noch eine laufende Hülle.Auf die Frage warum sie die Hündin nicht schon lange erlöst hätten, sondern immer noch mit Gewalt durchpäppeln, antworteten sie leicht verlegen, weil sie alles tun möchten für ihren Hund und es nicht so aussehen soll, als würde man den Hund einschläfern, sobald er mehr Arbeit macht.

    Das Beispiel find ich klasse, weil es genau das wiederspiegelt was mir das letzte halbe Jahr von Toby durch den Kopf gegangen ist.
    Ich habe mich nämlich auch gefragt, ob ich den Hund jetzt einschläfern würde, weil ich zu faul bin oder weil es jetzt an der zeit wäre. Aber dann traf ich wieder auf einen Hund mit dem Toby interagiert hatte und plötzlich wieder jung schien und ich wußte, der Junge hat einfach noch Spaß am Leben.
    Ich hab- in Absprache mit meinen Tierärzten- auf weitreichende Diagnostik verzichtet im letzten halben Jahr und nur noch Symtome bekämpft. Hätten meine TA mir nahegelegt, den Hund gehen zu lassen, hätte ich ihn gehen gelassen.
    Verdient haben sie in der schweren Zeit kaum an mir, im Gegenteil, ich hab oft genug nur die Medis und nicht die Untersuchung zahlen müßen. Beide TA kannten übrigens meinen Hund vom Welpen an und haben ihn Zeit seines Leben beiseite gestanden.
    Oder schaun wir mal auf die Hunde von Chris2406. Würde da einer sagen, die Hundeoma und -Opas sollten besser eingeschläfert werden? Ab und zu müssen wir einfach darauf vertrauen, das es Halter gibt, die wissen was das beste für ihre Hunde ist.

  • Aber wieso denn..??Das verstehe ich nach wie vor nicht..??
    Warum sollte man den Hund nicht allein lassen können..??


    Wenn ich damals nicht zuhause gewesen wäre, als unsere DSH am Ellbogengelenk operiert worden ist, dann wäre sie evtl. verblutet, da sie sich mit der Hinterpfote den Verband weggekratzt hatte und zusätzlich sämtliche Fäden gezogen hatte und dann die Wunde total auseinanderklaffte und blutete wie irre. Mit dem Maul konnte sie nicht dran, da sie einen Trichter dran hatte, aber da hat sie einfach die Hinterpfote benutzt.

  • @'Schmutzl:
    Wenn es Dir hier zu viel werden sollte - Du kannst Deinen Thread schließen lassen. PN an einen Moderatoren und es ist hier Ruhe!


    Sorry, aber das musste jetzt sein.


    Schmutzl hat sich für diesen Weg entschieden und wir alle sollten das akzeptieren!

  • @Dackelbenny, Es gibt viele Geschichten wo ich dir uneingeschränkt recht geben würde. Aber schau dir Maya in den Videos an. Abgesehen von ihrer Inkontinenz und den verkrüpelten Hinterläufen ist sie ein kerngesunder, lebhafter, freundlicher Hund.

    Genau diese Videos bringen mich zu solchen Aussagen.
    Es ist ja nicht so, dass es NICHTS ist, wenn ein Hund inkontinent (das ist noch das geringste Problem) ist und zusätzlich verkrüppelte Hinterbeine hat. Da kann man m.E. nicht sagen: Ansonsten ist der Hund kerngesund und lebhaft.
    Dieser Hund kann nie ein hundewürdiges Leben führen und das sollte m.E. bei manchen Entscheidungen berücksichtigt werden.
    Ich bin schon sehr gespannt, wie lange es dauert, bis der Hund wegen geschädigter Wirbelsäule und geschädigter Vorderläufe und wundgescheuerten Stellen in Behandlung sein wird.


    Man muss auch etwas vorausschauender denken und nicht nur an die nächsten Tage.

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