Amputation beider Hinterbeine - Lebensqualität ja oder nein? Dringend Rat gesucht

  • Ich habe selber im Rolli gesessen.
    Was man nicht vergessen darf, dadurch werden andere Gelenke überlastet.


    Ich würde mit mindestens einem weiteren Tierarzt sprechen, bestenfalls einen Facharzt für Orthopädie.


    Wenn es mein Hund wäre, die gerne rennt, springt und in Action is, würde ich es nicht tun.
    Weil sie in ihrer Lebensqualität zu sehr eingeschränkt wäre.


    Die Orga hat einen klaren Anschiss verdient.


    Lass dir noch 1-2 Meinungen zukommen und entscheide dann mit dem Kopf.


    Wird sie Schmerzfrei sein? Wie hoch ist die Chance, dass der Knochen schon vom Dekubitus angegriffen ist. Kann diese Entzündung schon weiter sein.
    Was kommt an Kosten auf Euch zu und wie könnt ihr PPhysiotherapie bewerkstelligen?


    Die wird sie nämlich lange brauchen, wenn nicht für immer.



    Der Brustbereich, der Rücken und die Vorderbeine werden jahrelang überfordert, können die das leisten?

  • Ich sage es dir ganz ehrlich -wenn der Hund im Haus keine Möglichkeit haette nen Rolli zu haben (ging bei uns damals auch nicht) und so nach der Amputation die meiste Zeit des Tages auf dem Boden rutschen würde würde ich ihn erlösen. ICH koennte das nicht ertragen zumal das für die Vorderbeine ja eine enorme Belastung waere.

  • Das mit dem "mehrere Meinungen einholen" würde ich mir gut überlegen.....


    TÄ sind auch Menschen und lassen sich auch von Gefühlen leiten.
    Wenn Du noch 2 weitere TÄ fragst, sagt Dir einer vielleicht "Klar geht das!" und kann Dir wunderbar begründen, weshalb der Hund höchstwahrscheinlich keine Schmerzen haben wird.
    Der nächste sagt: "Ich würde sie gehen lassen!" und erklärt Dir völlig plausibel, weshalb es unmöglich ist, diesen Hund ansatzweise schmerzfrei zu bekommen.....


    Wenn Du Deinen TA auf dem Gebiet der Orthopädie für unzureichend kompetent hältst und Du kein Vertrauen in seine Aussage hast, dann ist eine weitere Meinung in Ordnung, aber ansonsten weißt Du danach noch weniger, wie Du Dich im Sinne des Hundes am besten entscheiden kannst.


    In Bezug auf die Frage, ob Du sie u.U. durch OP´s und dann doch erlösen hast sinnlos leiden lassen:


    "Leiden lassen ja, aber nicht sinnlos!
    Der Sinn ist es ja, ein gutes Leben zu ermöglichen. Und niemand kann sicher wissen, ob das klappt oder nicht.
    Nur ohne den Versuch hat sie keine Chance. Selbst, wenn es nicht klappen sollte: Die Chance hat sie dann gehabt und das ist ein sehr guter "Sinn". Unabhängig vom Ergebnis!

  • Ich möchte gar nicht groß darauf eingehen, was Du und das Hundchen mitmacht - eine grausame Situation. Sein Leben liegt in Deiner Hand - ich beneide Dich nicht.


    Ansonsten habe ich nicht den ganzen Thread gelesen - hast Du erwähnt, wo Du die Operation durchführen lässt?


    Ich kann Dir nur raten, eine Tierklinik zu wählen, die solche Operationen schon vielfach durchgeführt hat, auch wenn sie weiter weg liegt. Dort würde ich mich auch beraten lassen. Vor allem über die Nachsorge und die Zeit, die es zum heilen braucht, da muss eventuell lange geschont und vernünftig aufgebaut werden - damit auch alles gut wird. Dies ist auch keine leichte Zeit für Hund und Halter. Aber wenn man Bescheid weiß, kann man sich besser richten.


    Hier bei uns fahren Leute bis 250 Kilometer um z.B. einer Katze mit gebrochener oder zertrümmerter Hüfte wieder auf die Beine helfen zu lassen. Es ist die beste Tierklinik weit und breit für solche OPs, die ja wirklich nicht ohne sind. Immerhin soll die OP zu einem schmerzfreien Leben führen und nicht nur lebenserhaltend sein. Das OP-Team muss also ganz genau wissen, was es da tut - also entsprechende Erfahrung haben.


    Ich wünsch Euch Glück ... ob auf Erden oder im Himmel ...

  • Boah was für ein Albtraum...sry für die Ausdrucksweise.


    Das einzige was ich an der Stelle raten kann. Wenns nicht zu weit ist die Uniklinik in München. Die haben unseren Bär nach einem Unfall wieder zusammengeflickt (zweifach komplett gebrochene Wirbel) und sind in dem Bereich sehr gut.
    Evtl da mal ne Diagnose machen und sich beraten lassen. Da ich die genauen Details nicht kenne enthalte ich mich da einer Meinung ob gehen lassen besser wäre oder nicht. Das sollen dann doch besser medizinische Experten machen.

  • Nun hat die kleine Maus die weite Reise nach Deutschland überstanden, um dann hier eingeschläfert zu werden?
    Ich würde ihr die Chance geben...da sie ja ansonsten noch gut drauf ist.
    Ich wünsch Euch auf jeden Fall viel Glück.

  • Klingt jetzt vermutlich herzlos aber ich haette den Hund garnicht erst hierher gebracht. Tut mir leid aber ich könnte nicht damit umgehen wenn ein junger aktiver Hund 23 Stunden am Tag ueber den Boden robben muesste :(

  • Zitat

    Da wäre ich auch gegen eine Amputation. Aber bei ihr stört und verletzt der steife verkrüppelte Zustand der Beine sie mehr als bei einem gelähmten hund, leid


    Ich glaube , da habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich meinte nicht, dass ich keinen Sinn in der Amputation sehe oder es egal ist, ob amputiert wird oder nicht, sondern dass letztendlich für den Hund vermutlich "egal" (furchtbares Wort in diesem Zusammenhang) ist, warum er auf dem Rolli angewiesen isHauptsache, er ist schmerzfrei. Und wie gesagt, ich würde der Kleinen diese Chance auf ein weiters Leben geben.
    Morgen wäre ja der OP-Termin..... ich wünsche euch, dass ihr diese schwere Entscheidung irgendwie treffen konntet. Wie auch immer sie ausfällt, sie war für euch und Maya die richtige :streichel:

  • Der Hund würde den Schilderungen zufolge wahrscheinlich eine 24 h Betreuung benötigen. Seid Ihr denn dazu in der Lage ? Was ist, wenn Ihr mal in Urlaub wollt oder ihr krank werdet ? Gibt es Menschen, die dann die Betreuung übernehmen würden ? Alles müsste ja absolut rollicompatibel - und vor allem barrierefrei sein. Was ist mit Eurem Umfeld ? Habt Ihr die Kraft, mit den MEinungen vieler Menschen umzugehen, die Eure Entscheidung, den Hund am Leben zu lassen, nicht teilen ? Meinem Hund fehlt nur ein AUge und wenn ich an die vielen dummen Sprüche denke ... Habt Ihr wirklich keine Probleme damit, eventuell viele Jahre mit einem schwer inkontinenten Hund EUer familiäres Umfeld zu teilen ? Macht es Euch wirklich nichts aus, dass es sehr häufig vorkommen kann, dass Eure WOhnung wie ein Hundeklo riecht ? Das es Menschen geben wird, die sich von Euch zurück ziehen, weil sie mit TIerelend nicht zurecht kommen können oder sich einfach nicht damit auseinander setzen wollen. Der Hund wird Euch sehr viel Pflegeaufwand abverlangen.


    Ein Hund ist ein Lauftier. Es muss sich bewegen können. Sein ganzer Organismus ist darauf ausgerichtet- Das darf bei allem Engagement nicht vergessen werden.


    Ich würde mir die Frage stellen: Möchte ich an Stelle des Hundes so leben wollen ?

  • Dein Beitrag gibt vieles zu bedenken - Du hast vollkommen recht - es sollte an vieles gedacht werden, was man anfänglich erst einmal total verdrängt ...


    Ich würde mir die Frage stellen: Möchte ich an Stelle des Hundes so leben wollen ?


    Aber stell Dir auch die Frage, wie Du damit umgehen kannst, wenn Du Dich gegen das Leben entscheidest und so ein offenbar doch lebenshungriges Tier einschläferst. Ich stand schon mehrmals vor dieser Frage und obwohl es wirklich sein MUSSTE, weil das Tier litt und es keine Hoffnung gab ... kam ich mir immer vor wie ein Mörder. Die einzige Rechtfertigung für mein Seelenheil war wirklich die Hoffnungslosigkeit auf Besserung oder gar Heilung ...


    Jeder muss seine Entscheidungen im Herzen treffen ... denn so etwas endgültiges wie der Tod lässt sich nicht mehr rückgängig machen und man muss ewig damit leben, daran "schuld" zu sein. Das ist für manche Menschen unerträglich ... also, kann hier niemand wirklich raten, was die TS am besten tun sollte oder ... abschätzen, was man selber tun würde, in gleicher Situation.


    Wie gesagt, ich beneide die TS nicht ... egal wie sie sich entscheidet.

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