Alleinbleiben beim Fast Blinden Hund

  • Also Bellen ist auch Stress abbauend^^.
    Wie alt ist dein Hund eigentlich?


    Ich hab vor über 2 Jahren ein sehr intensives Training mit Hilfe einer Hundetrainerin gemacht. danach hat es mit Allein bleiben soweit die letzten 2 Jahre geklappt.
    Bei mir ist jetzt nur nen Knick drin, weil meine Hündin verstorben ist und son Intensiv Training bei meinem Hunde Opa nicht mehr lohnt.


    bezüglich Hunde Aggression hilft zeigen und Bennen aufbauen. Mein Rüde bleibt entspannt, wenn ich ihm rechtzeitig sage "Ein Hund kommt". Die Überraschungs Momente mit anderen Hunden bringen meinen nur noch zum richtig ausflippen.

  • Besser als auf diese Tour - und das sag ich dir aus mehrjähriger Erfahrung mit einem rasch erblindeten, dann blinden Hund, kannst du das Tier im Moment nicht in Unsicherheit und Panik treiben, sprich: ihn dazu bringen, noch mehr Angst zu haben, wenn du weg bist.


    Der Hund "dackelt hinter dir her", weil du im Moment sein letzter Halt in einer ihm entgleitenden Welt bist. Statt ihm diesen Halt auch noch zu nehmen und ihn in noch mehr Unsicherheit zu treiben, gib ihn ihm. Faß den Hund viel an, laß ihn, wenn möglich auf dem Schoß oder sonstwie in Körperkontakt sitzen, bürste ihn viel - das trägt dazu bei, ihn aus der fürchterlichen Angst, in der er jetzt steckt, herauszuholen, ihm die Sicherheit zu geben und mit dem veränderten Körpergefühl klarzukommen.

    Na, Deine Super-Idee führt zur weiteren Abhängigkeit und zur Verstärkung des Problems.


    Der Hund muss lernen alleine zu bleiben. Punkt! Schließlich kann ein Hund nicht überall mit. Und Blindheit ist für einen Hund jetzt nicht der Weltuntergang. Er hat eine super gute Nase mit der er sich in seiner Welt orientieren kann.


    Statt den Hund ständig zu bedauern und ja nicht zu stressen, wäre vielleicht Nasenarbeit für die später kommende dauerhafte Blindheit ein Vorsorgeprogramm.

  • Hilft es ihm vielleicht wenn er nur deine Stimme hört?
    Das du etwas aufnimmst und das immer ablaufen lässt?
    Dazu vielleicht noch eine nach dir riechende Decke oder Oberteil.


    Oder das alleine bleiben umlenken auf z.B. eine Box.


    Unser Pastis ist auch blind und er kommt nicht so gut damit zurecht, er hat nämlich leider noch immer kein Orientierungssinn.
    Ihm hat es sehr geholfen das wir ihn anleinen wenn wir nicht da sind, so hat er seinen kleinen vertrauten Radius.
    Ohne ist er ständig gegen die Möbel und Wände gelaufen und wurde dadurch nur noch nervöser.
    Vielleicht bereitet das auch deinem Probleme?


    Weiss man denn warum er erblindet? Habe ich vermutlich überlesen.

  • Anleinen halte ich persönlich für sehr bedenklich; es besteht immer die Gefahr, dass sich der Hund in der Leine verheddert.


    Besser wäre ihm seinen eigenen Bereich zu geben.

  • "Na, Deine Super-Idee führt zur weiteren Abhängigkeit und zur Verstärkung des Problems."


    Vollkommener Nonsense - mein blinder Hund blieb problemlos alleine, sobald eben der Übergang gemeistert und das Vertrauen da waren.


    In so einer Ausnahmesituation kommst du mit diesen 08/15-Regeln a la "ignorier ihn mal" oder "geh dauernd an ihm vorbei und mach ihm die Tür vor der Nase zu" schlicht nicht weiter, sondern verschärfst, was du abstellen willst, weil du das Tier, das eh schon den Halt verliert, weiter in die Unsicherheit treibst.


    Das heißt nicht, daß du den Hund von früh bis spät sinnlos betütteln sollst, sondern dass du BERECHENBAR werden und die Umwelt ebenso machen mußt - und das erreichst du in der Praxis nicht mit Macht- und Verwirrspielchen, sondern mit Kommunikation.

  • Es geht in so einer Lage weder um das eine noch um das andere - es geht um für den Hund verständliche Kommunikation in einem Moment, in dem die 08/15-Nummer schlicht nicht mehr zielführend ist.


    Es gibt für dieses spezielle Training inzwischen recht gute Fachliteratur, etwa "Living with blind Dogs", die ich jedem Betroffenen ans Herz legen würde. Und damit laß ich's hier gut sein, denn mehr als langjährige Erfahrungen zu teilen geht nicht - den Weg zu finden ist Sache der TS.

  • Du schreibst, Du kannst den Hund nicht mehr überall mitnehmen - warum?


    Ich hab ja nur die Erfahrung mit meiner blinden Terrine - und die war schon blind, als ich sie bekommen habe, und die kann ich überall mitnehmen - es sei denn, da gibts Hunde, die mag sie nicht. Die hatte nie ein Problem mit dem Alleinbleiben oder mit der Orientierung in der Wohnung. Ich trage weder Glöckchen rum noch melde ich mich, wenn ich woanders bin, sie hat wohl durch die Blindheit lernen müssen, alleine zurechtzukommen (auf der Straße damals!). Keiner hat sie bedauert oder besonders betüddelt - im Gegenteil, sowas suggeriert doch nur, daß grad was Furchtbares passiert. Der Hund wird nicht nur blind, sondern auf einmal verhält sich der Halter auch noch ganz anders, und rennt dem Hund ständig hinterher und reagiert auf jedes Fiepsen etc. Klar, ich hab das damals bei meiner Frieda nicht erlebt, da war sie noch in der Tschechei auf der Straße - aber ich könnte mir vorstellen, daß es zielführender ist, einen Hund, der jetzt unsicher ist, einfach zu ermutigen, ihm zu zeigen, daß er weiterhin alles machen kann, und er sich auf seine Nase verlassen soll. Loben, wenn er sich traut, weiterzugehen, oder ein kurzes "Alles gut - ich bin ja nicht weg", wenn er zu Fiepen beginnt o.ä. Aber in ermunterndem Ton, nicht in aufgeregtem Tonfall ein "Ach Gottchen, hast Du Angst ohne mich, jaaaa, da bin ich...." und sofort hinrennen oder so *gg


    Bei Frieda mache ich das auch keineswegs so, daß ich nichts mehr umstelle in der Wohnung, der nichts mehr stehenlassen würde im Weg - warum auch, die hat doch ne Nase, und hat gelernt, sich vorsichtig zu bewegen. Erst erforscht sie vorsichtig die Umgebung, dann trampelt sie aufs Sofa und springt blind runter..... :-)


    Klar ist die Umstellungsphase bestimmt die schwierigste Zeit - aber ich glaube schon, daß auch Dein Hund das lernen kann, damit umzugehen, wenn Du ihn nicht allzusehr betüddelst, sondern ihn die Welt jetzt mit der Nase erobern läßt. und wenn Du noch andere Hunde hast, evtl. kann er sich auch im Alltag an diesen orientieren.

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