Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • Wow, danke für das Raussuchen der einzelnen Beiträge! Das ist wirklich beruhigend :tropf: Zolly ist ja auch nicht unterwürfig, die geht ja ziemlich nach vorne, zwar aus Unsicherheit, aber dem Gegenüber ist das wahrscheinlich wurscht warum der angeblafft wird. Aber bei Bären (ok, auf die trifft man hier wohl seltener |) ) sagt man ja auch, man soll die wegschreien. Wahrscheinlich finden die meisten Tiere das doof, wenn man laut ist und gehen dann eher weg von dem Irren, aber trotzdem wäre ich da echt unsicher und bin lieber tagsüber im Wald unterwegs^^ (allerdings hatte ich aber auch ein bisschen Bammel, als Chuchip noch ein Welpe war und ich hab einen Raubvogel kreisen gesehen, nicht dass die das Baby fressen wollen :tropf: |) ) irgendwie hab ich aber auch immer mehr Angst, dass den Hunden was passieren könnte als mir xD

  • @Reddy: Kein Ding! Gern!
    Ich hab zu dem Thema ja grad selbst recherchiert und den verlinkten Thread eröffnet, weil ich mir so einen Kopf gemacht hab. ;)
    Wildschweine zu bedrohen ist allerdings (anders als bei Wölfen) generell nie zu empfehlen.
    Scheinbar realisieren sie dennoch gut, ob sie wirklich angegriffen werden, oder der kläffende Hund, an der Leine von ihnen weg gezogen wird und ihnen so Platz macht.
    Ich will hier jetzt aber nicht den Thread sprengen. :ops:

  • @Mona X abgesehen davon, dass es da ja auch noch individuelle Unterschiede gibt. nicht dass die ein oder andere Sau das doch als Angriff auffasst. Ich bleibe also dabei und versucheich möglichst von ihnen fern zu halten


    Aber hast recht, ist jetzt genug OT ;)

  • Sie geht sofort los. Sie geht nach vorn und bellt gleich volles Rohr los. Mittlerweile gehen Radfahrer aus großer Entfernung, aber Fußgänger gehen meist gar nicht, wenn sie näher kommen.


    Ella ist allgemein recht wild und absolut dickköpfig, so dass es nach wie vor noch so ist, dass sie meint alle Situationen regeln zu wollen und zu müssen. Ich muss gestehen, dass ich langsam auch oft an meine Grenzen komme, denn es ist Wirkich anstrengend wenn man los geht und alle paar Meter umdrehen muss und nie irgendwo ankommt. :fear: Ich weiß ja, dass es Zeit braucht, aber die Belastung ist oft echt hoch.


    Ich würde ihr gern ein Alternativverhalten antrainieren, aber das ist schwierig. Ich dachte an Zeigen und Benennen, aber ich glaube der Weg dahin ist laaaanng. xD

  • Ich kann dich verstehen, mir geht es da manchmal nicht anders, ich muss an manchen Tagen wo viel los ist auch noch umkehren, weil es für Amy einfach zu viel ist .
    Ich versuche es aber zu akzeptieren, am Anfang war ich auch oft sauer, weil ich so gerne länger gehen wollte, aber irgendwann kam der Punkt an denn ich mich einfach nicht mehr geärgert habe .
    Ich wünschte nur ich hätte es früher schon anders gesehen, Amy habe ich nämlich einen riesen gefallen damit getan die Runden zu verkürzen und mich auch nicht mehr aufzuregen.


    Das wichtigste ist auch das man sich wirklich über jeden Fortschritt freut auch wenn es nur ein kleiner ist :smile: .
    Ihr schafft das auch ganz bestimmt :bindafür: Genieße auch die kurzen Runden mit deinen Hund, nach und nach wird es besser natürlich dauert es etwas aber die Geduld zahlt sich aus :smile: .

  • @Suse1979: Geduld und Ruhe.
    Die Zeit ist auf eurer Seite. Mit der Zeit wächst die Bindung und ihr versteht euch viel besser. Das wird euch ungeheuer helfen.


    Ich weiß genau wie schwer es ist!
    Ich weiß wie viel ich geweint hab. Aber das geht vorbei!
    Konzentrier dich unbedingt auf das Schöne!


    Nähr es! Gib ihm Raum und das unerwünschte wird dabei immer weniger werden.
    Tut mir leid, wenn das platt klingt!!
    Uns hat es sehr geholfen und ich finde grad keine besseren Worte.


    Was mir auch gut getan hat war immer wieder von anderen zu lesen, was sie an ähnlichem erleb(t)en und wie sie damit umgegangen sind.
    Ich verlink dir im Spoiler mal ein paar Threads die ich in dieser Hinsicht toll find.
    Keine Ahnung, ob sie dir auch was sagen. Aber schaden kanns ja nicht. ;)





    Wir hatten heute ein großes gut verlaufenes Abenteuer. :tropf:
    Auf dem Rückweg der kleinen Abendrunde trafen wir auf um die 20 Kids mit lauter Musik an unserer Seebrücke.
    Wir mussten zwischen ihnen durch. :shocked:
    Ayu war sehr aufgeregt, aber es ging! Ich hielt ihn direkt am Geschirr, er zog, aber als wir durch waren, wars auch wieder gut.



    Gestern spät waren wir in der Innenstadt und habens zum ersten mal bis zum Dom geschafft. Ich kanns noch nicht recht glauben.
    Wir brauchen immer etwas Platz, aber darauf kann ich achten.
    Ich glaub, den Marktplatz fand Ayu (um 23:00 ;) ) ziemlich nett .
    Mal schauen. Ich lass ihn sich dort noch langsam umsehen und guck wie weit wir wann damit voran kommen.
    Er hat einmal Betrunkene angewufft. Aber die waren auch wirklich zuuu betrunken :dead: und ihnen sind Räder umgefallen etc.


    Ich steh noch ein wenig ungläubig neben mir und schau nur zu. xD


    Langsam, langsam.
    Ayu ist jetzt seit einem dreiviertel Jahr bei mir und langsam, langsam verwächst sich das meiste und wir sind gut eingespielt. :smile:

  • Wir haben auch eeeendlich riesen Erfolge. Jedi fixiert kaum noch Menschen und wenn, kann ich ihn mit einem Nein korrigieren. Er knurrt dann 1x und sofort ist Ruhe. Wenn Menschen aktiv was von ihm wollen oder ihn fixieren, ist zwar immer noch Bambule, aber wir können jetzt normal an Menschen vorbeigehen auf Spaziergängen, solange ich keine echte Angst vor denen habe. Und die Situationen wo ich Angst habe, da will ich aich, dass Jedi meldet und ggfl auch schützt. Bei uns hat es übrigens 1 Jahr und 4 Monate und viiiiele Trainingseinheiten gedauert, falls es jemandem Mut macht.

  • Wir haben auch eeeendlich riesen Erfolge. Jedi fixiert kaum noch Menschen und wenn, kann ich ihn mit einem Nein korrigieren. Er knurrt dann 1x und sofort ist Ruhe. Wenn Menschen aktiv was von ihm wollen oder ihn fixieren, ist zwar immer noch Bambule, aber wir können jetzt normal an Menschen vorbeigehen auf Spaziergängen, solange ich keine echte Angst vor denen habe. Und die Situationen wo ich Angst habe, da will ich aich, dass Jedi meldet und ggfl auch schützt. Bei uns hat es übrigens 1 Jahr und 4 Monate und viiiiele Trainingseinheiten gedauert, falls es jemandem Mut macht.


    Wie sahen deine Trainingseinheiten aus?


    Korrektur hat bei uns tatsächlich auch schon ml geklappt, aber das war auch nur der Nachbar, den sie eigentlich öfter sieht. :applaus:

  • Wie sahen deine Trainingseinheiten aus?


    Korrektur hat bei uns tatsächlich auch schon ml geklappt, aber das war auch nur der Nachbar, den sie eigentlich öfter sieht. :applaus:

    Wir hatten ja wirklich extrem viele Baustellen, von ich will nicht Auto fahren, bis hin zu Herrchen verkloppen, alle Menschen und Hunde, teilweise aber auch Objekte gruslelig finden, am Anfang nicht alleine bleiben wollen, extremer Kontrollzwang, Tierarztbesuch lernen usw. usw. Wir haben also das Rundumpaket gemacht. Fixe Liegeplätze, Antikontrollzwangtraining (du bleibst auf deiner Decke, ich laufe jetzt 3h durch die Wohnung bis du dich ablegst und verstehst, hier passiert nichts spannendes), Maulkorbtraining (leider ist der Maulkorb aufgrund zahlreicher TA-Besuche immer noch nicht positiv für ihn, aber wir arbeiten noch dran), Auto positiv besetzen, Vertrauensarbeit mit Herrchen (Herrchen füttert aus der Hand, Jedi wird von mir ignoriert wenn Herrchen da ist usw.), 3 Monate jeden Tag Aufzugtraining bis es geklappt hat, Besuch trainieren, usw. Ich bin die ersten 5 - 6 Monate gar nicht aktiv ins Training gegangen was Menschenbegegnungen angeht sondern habe wirklich nur gemanaged. D.h. wüste Anfälle einfach ignoriert, Hund ordentlich gesichert, Gassizeiten so gelegt, dass kaum bis gar keine Menschen unterwegs waren. Wir hatten ja ein sehr schlimmes Erlebnis (ich wurde überfallen, Jedi hat mich gerettet), das war sehr einschneidend für uns beide, da musste ich auch erstmal mit klar kommen bzw. ich musste meine Angst wieder in den Griff kriegen (was bis heute bei Nacht wenn mir gruslige Männer entgegen kommen nicht klappt, aber das ist okay, Jedi darf mich da auch beschützen und soll er auch. Da bin ich froh drüber, er kann das jetzt auch unterscheiden und darauf kommt es an.) Dann hatten wir ja ab ca. März eine ganz lange Phase aufgrund von Krankheit mit schlimmen Schüben wo nur die Gesundheit bzw. Behandlung im Fokus stand und wir das Training auf ein Minimum reduziert haben. Oktober November letztes Jahr hatte Jedi sich dann soweit erholt, dass ich wieder langsam mit stressigen Situationen begonnen habe zu trainieren. Ich hab Jedi in Bogen um Menschen geführt, an Mauern (also gesplittet), Zäunen, Büschen, das was zur Verfügung stand. Wenn ich gemerkt habe, die Distanz ist ihm nicht groß genug, hab ich sie vergrößert (umgedreht, anderen Weg eingeschlagen), ihn absitzen lassen und beobachten lassen. Wenn er ruhig war und sich konzentrieren konnte, gab es Leckerlies. Ab Dezember habe ich dann anbellen und in die Leine knallen bei Menschenbegnungen gemaßregelt (shhhhhht und einen leichten (!!) Stups in die Schulter, kein Leinenruck) und hinter mich gestellt oder abgesetzt (was nicht immer geklappt hat, aber wir haben unser Bestes gegeben). Im Februar wurde es dann besser und mittlerweile kann ich ihn in gewissen Situationen auch ablegen und mit dem Futterbeutel ablenken und so ruhig halten, wenn wir z.B. auf dem Waalweg (sehr eng) unterwegs sind.


    Ich denke bei uns war es einfach ein Faktor von Zeit und für Jedi der Lernprozess "Frauchen regelt das für mich und kontrolliert die Situation, ich habe Sendepause. Ich habe nicht zu entscheiden, wer gefährlich ist, Frauchen macht das." mit der Kombination Vertrauen und Bindung.


    Ich möchte gar nicht sagen, dass wir den richtigen Weg oder das super Training haben, mit Sicherheit gibt es bei uns viele Dinge die man besser machen könnte, mir ist nur wichtig anderen eben zu zeigen, auch wenn es lange dauert, es wird besser, ihr schafft das!! :) also Zähne zusammenbeißen, Krönchen richten und weitermachen. :dafuer:

  • Baah Radfahrer :stock1: :barbar: Eigentlich(!) ja kein Problem mehr und Zolly hat heute auch eine Menge Radfahrerbegegnungen super gemeistert, aber den einen haben wir beide nicht bemerkt. Zolly reagiert ja inszwischen schon oft oder eigentlich immer mit an den Rand gehen und hinsetzen wenn ein Radfahrer kommt, auch wenn ich den nicht sehe. Jetzt wars so dass zwei ältere Herren zu Fuß von vorne kamen. Vorher hatte ich mich umgeschaut, hinter uns alles frei, also Zolly abgesetzt und Leckerchen gegeben bis die Herren auf gleicher Höhe und dann vorbei waren (sobald die "Gefahr" an uns vorbei ist, ist sie nämlich egal, außer es ist ein Labbi, da muss immer nochmal nachgemault werden :muede: ) dann wollte ich weiter. Zolly gerade etwas mehr Leine gegeben höre ich das Surren von Fahrradreifen. Kommt so ein Mountainbike-Fahrer mit Vollkaracho von hinten in uns rein gefahren. Zolly sich natürlich total erschreckt und springt auf ihn zu. Leine zum Glück kurz genug, dass sie nicht an ihn ran kommt, also nichts passiert, aber ich war so stinkig, dass ich ihm nur noch hinterhergerufen habe, dass ne Klingel echt toll wäre :fluchen: (keine Ahnung ob ders gehört hat, der trug glaub ich Kopfhörer und war dann ja schon wieder weit weg, bei dem Tempo...)
    Maaan, ich hatte ja vor der Begegnung mit den beiden Herren extra geguckt, ob von hinten freie Bahn ist, keine Ahnung wie schnell der war... Würde mich mal interessieren ob der auch auf Mütter mit Kindern so schnell und ohne Ankündigung zurast.
    Später hatten wir dann noch das Problem, dass ein Radfahrer so eng um eine Kurve wollte in der wir gerade standen, weil wir die Straßenseite wechseln mussten, um wieder heim zu kommen und hinter uns ein Gebüsch war, wir also nicht noch weiter ausweichen konnten. Dieser Radfahrer fuhr also so eng um die Kurve, dass er so stark abbremsen musste, dass er das Gleichgewicht verloren hat und er Zolly fast vor die Nase gefallen wäre...
    Ich will ne einsame Insel :dafuer: aber eine wo's nicht so warm ist, Zollys Höchstgeschwindigkeit heute war mal wieder Zockeltrab mit auf dem Asphalt schleifender Zunge, im Winter sah das noch anders aus...

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