Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • Nun ja, solche Situationen gibt es natürlich auch immer mal. Nicht entmutigen lassen. Ich stelle mich bei solchen Vorkommnissen immer vor meine Hündin und schirme sie ab. Das hat gleich 3 Vorteile:


    a) Sie weiß, dass ich ihr Schutz biete und lernt mit der Zeit, dass Mutti dass schon für sie regelt
    b) Fremde kommen nicht an sie heran und man riskiert auch keinen Rückfall in alte Verhaltensmuster
    c) sie wird wegen a) den Lerneffekt haben, dass sie sich zukünftig nicht mehr kümmern muss, weil sie sich auf Frauchen verlassen kann

    Werde ich mal versuchen müssen, das klingt auf den ersten Moment ziemlich plausibel. Nun gibt es aber auch durchaus die Sorte von Personen ( und das habe ich auch erlebt! ) die anfangen, massiv zu provozieren, in dem sie mit den Füßen auf den Boden stampfen und klatschen während Feli sich vor mir den Mund fusselig bellt. Mittlerweile kann ich solche Personen auch ziemlich gut einschätzen, meist sind das ältere Herren die ihre Langeweile nicht anders kompensieren können und leider nur der Ausweg bleibt, schleunigst zu verschwinden.

  • Ich ignoriere mein Hund auch lieber wenn er bellt.
    Wenn ich aus oder sowas sage wird es nur schlimmer bei ihr.
    An Abruchsignal hatte ich gedacht ,aber das soll man ja nur machen wenn es echt garnicht mehr anders geht und zu oft soll man das ja auch nicht machen.

    Eine gutes Zwischending zwischen Strafe und Ignorieren finde ich: Körperlich dazwischen gehen, ruhig und gelassen, ohne Kommentar, aber von der Körpersprache bestimmt -> dann mit dem Hund zB eine Kehrtwende machen, um die Fixierung aufzulösen.
    Wenn man die Fixierung des Hundes ignoriert, und zulässt, dass er sich in die Bellerei reinsteigert, hat der Hund aus seiner Sicht ja sehr oft Erfolg.
    Beispiel: Man steht auf dem Bürgersteig, jemand will an einem vorbei, auf 2 m Entfernung spring der Hund in die Leine und bellt, der Passant geht schnell vorbei und wenn er ein paar Meter entfernt ist beruhigt sich der Hund wieder. Da lernt doch der Hund "puh, gottseidank, uns ist nichts passiert, gut dass ich den verjagt hab, das mach ich nächstes mal einfach genauso".


    Hat den Vorteil, dass man die Situation selber klärt und dem Hund auch signalisiert, dass man sich kümmert. Man beansprucht dann sozusagen die "Gefahr" für sich selber. Voraussetzung ist, dass der Hund kurz genug geführt wird, damit man schnell einschreiten kann.


    Oder alternativ auch die Fixierung auflösen mit Hilfsmitteln wie Lajosz beschrieben hat.

  • Und irgendwie bin ich auch froh, nicht die einzige mit"so" einem Hund zu sein :)

    so gehts mir auch xD
    Mein Hund hat komplett meine Maßstäbe verändert, ich habe mir irgendwann vorgenommen, über allen anderen Blödsinn, den das Hundetier den lieben langen Tag mal anstellen kann, einfach nur zu lachen. Ernsthafte Probleme habe ich genug und der ganze andere Blödsinn ist es nicht wert sich drüber aufzuregen ;)

  • Jo, war klar dass meine Feli dann an der Leine komplett ausgerastet ist. ALL die Wochen training sind in den Sand gesetzt worden und die Leinenaggression beginnt von vorn. Ich frage mich dann auch, wofür ich mir all diese Mühe mache, wenn eine Göre innerhalb von Minuten jegliche Arbeit zunichte macht..dann kann ich es ja gleich lassen weil ich sowieso weiß, dass dieses Szenario sich immer und immer wiederholen wird.

    So ähnliche Rückschläge kenne ich leider auch zur Genüge, andererseits habe ich wirklich nicht den Eindruck, dass die das komplette Training zunichte machen (zumindest nicht, wenn man es in den nächsten Situationen dann wieder besser hinbekommt). Ein viel größeres Problem ist, dass man dann selber in vergleichbaren Situationen in Zukunft wieder nervöser ist.


    Und Abschirmen klappt nur, wenn man das bestimmt genug macht. Also klare Ansagen "Stopp!! Finger weg, der beißt!!" anstatt netten Erklärungen. Ich persönlich finde das ziemlich schwer, denn ich bin ja an und für sich lieber nett und freundlich. Dann mögen einen die Hunde zwar, aber zum Beschützer und Fels in der Brandung qualifizert es einen überhaupt nicht.

  • Wenn ich den Moment verpasst habe, das gruselige Etwas plötzlich auftaucht o.ä., dann gehe ich auch mit positivem ran, also streicheln mit clickern...

    Hast du damit nachhaltig Erfolg? Mit nachhaltig meine ich, dass das Fehlverhalten in Zukunft in ähnlichen Situationen seltener auftritt

  • @Sanjoka
    Daran hatte ich garnicht gedacht weil ich meistens nur schnell wegwill.
    Ich finde die Idee mich vor ihr zu Stellen wenn sie bellt nicht schlecht ,müsste ich mal testen wie sie drauf reagiert.
    Und wenn sie fixiert versuche ich mal mit ihr umzukehren oder sie abzulenken.

  • Wenn die Katastrophe einen Ausraster kriegt (was leider nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hunden, Fahrrädern, dem Postauto :pfeif: ) passiert, dann lass ich ihn toben. Ein Abbruch müsste bei ihm schon der k.o.- Schlag sein, anders käme ich nicht zu ihm durch. Allerdings kriegt er in genau dem Moment, wo ich merke, er ist nicht mehr wirklich in "the zone", sondern regt sich nur noch auf, weil sich das ja so gehört, ein deutliches "Schluss! Und SITZ!". Normalerweise krieg ich den Moment ganz gut abgepasst und er setzt sich, so dass ich direkt ne Party feiern kann. Zu lang sitzen lassen darf ich ihn natürlich dann nicht, immerhin ist er noch voller Adrenalin. Aber auf diese Weise kann ich wenigstens positiv abschließen.


    Dazu mal eine kleine Anekdote:
    Ich hab dem Blonden ja beigebracht, dass "sitz machen" IMMER toll ist. Denn egal was vorher war, egal was gerade passiert, wenn er sich setzt, freue ich mich. Garantiert.
    Das ist mein Versprechen an ihn. Mit "sitz" macht er nie was falsch.
    Vor einiger Zeit musste ich mit ihm zum Tierarzt, Blut zapfen für einen Mittelmeercheck. Meine Freundin war auch dabei, der Hund natürlich mit Geschirr und Maulkorb gesichert wie ein Schwerverbrecher.
    Er kannte weder den Tierarzt noch die Tierärztin noch war er jemals in dieser Praxis gewesen. Also eigentlich genau die Situation, die ihn sonst vor Unsicherheit ausrasten lässt.
    Der Behandlungsraum war recht eng, vorn an der Tür war die Tierärztin, ihr Chef kam auch mal gucken. Katastrophe kriegte natürlich Angst. Ich sah ihm an, dass ihm das alles mehr als unheimlich war. Aber bevor ich was sagen konnte, schaute er sich um, sah mich an und es ratterte in seinem Hirn. Und dann SETZTE ER SICH HIN! Statt einen Austicker zu kriegen, pflanzte er sich auf seinen plüschigen Hintern, weil er wusste, dass ich "sitz" immer super finde und das somit die ultimative Lösung für ihn ist. Ich war schon ein weeeeeeeeeeeenig stolz auf die dicke blonde Katastrophe. :herzen1: :hurra:

  • Hast du damit nachhaltig Erfolg? Mit nachhaltig meine ich, dass das Fehlverhalten in Zukunft in ähnlichen Situationen seltener auftritt

    Nein, ich glaube nicht,aber das hat auch seine Gründe und die sind nicht die Methode. Mein Hund lernt in der Situation nichts und so etwas wie aehnliche Situationen gibt es für ihn nicht. Es dient nur dazu, ihn runter zu kriegen und ihn zu beruhigen. Meiner ist lernt nicht, mit solchen Situationen allein umzugehen, durch seinen Deprivationsschaden. Deshalb generalisiert er das auch nicht. Das heißt aber nicht, dass das nicht bei anderen, normal lernenden Hunden klappt. Es wurde aber definitiv nicht schlechter, vielleicht sogar besser, unsere Schritte sind sehr, sehr klein.

  • da dieser thread natürlich sehr problemorientiert ist...wie wär's mit etwas Motivation? Was ist besonders toll an euren Hunden, worin sind sie gut? :)


    Arthas lernt sehr schnell neue Signale oder Tricks und kann diese schnell überall generalisieren.


    er ist so ein dankbarer esser! Im ernst, er freut sich über gemüsebrei genauso wie über Fleisch. Ob billig-naFu, barf, hochwertiges Futter...egaaal, Hauptsache mampfen! Dementsprechend ist er super mit futter zu motivieren. Und frisst sogar im megastress meistens noch, zb beim ta


    WENN er mal jemanden in sein Wolfsspitzherz geschlossen hat, dann forever and always! Er erkennt z.b. Leute auf der Straße, die er als Welpe kennengelernt hat und freut sich darüber.


    er kann gut alleine bleiben und Auto fahren war noch nie ein Problem für ihn.


    ich mag seine "sture" art, auch wenn es manchmal nervt. Wie er hinterfragt, ob es jetzt wirklich sinnvoll ist, ein signal auszuführen. Oder wie er stehen bleibt, weil er jetzt lieber einen anderen weg gehen möchte, inkl. dem blick dazu :D


    hachja...❤

  • Schöne Idee ;).
    Ich mag bei Amy das sie schnell lernt .
    Das sie sich beim Gassi gehen immer umdreht und guckt wo ich bin.
    Das sie bei Besuch echt problemlos ist sie bellt zwar kurz aber dann war es das dann spielt sie sogar mit den Besuch;).
    Das sie immer schafft mich zum lachen zu bringen;).
    Das Autofahren ihr garnichts aus macht.
    Das sie mich morgens immer auf ihrer Art weckt.
    ;)

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