Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen
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Ist dein Bruder generell Hundeanfänger oder mit dem jetzigen einfach überfordert? (sorry falls ich es überlesen habe)
Hm es gab zwar imemr Hunde in der Familie, für ihn ist es aber der erste eigene und damit kann man ihn zum Anfänger zählen. Denn zuvor war er auch nicht an Hunden so hoch interessiert das er sie erzog. Das waren immer Ma und ich oder Pa. Weniger die Jungs.
Wenn man ihm nicht immer mal sagt was er tun soll verfällt er genau wie sein Hund in Unruhe und Wut/Zorn über das Verhalten. Die beiden geraten ganz schnell in einen Teufelskreislauf aus hoch puschen gegenseitig. Was denke ich das ganze auf die Leine manifestiert hat. unser Rotti ist halt so mit gelaufen und hat alles Markiert was Höher als 10cm war
Die lässt sich auch nicht so schnell anstecken. Hatten wir mal als wir alle los liefen. Der Hund meines Bruders voll am Austicken, die beiden Weiber meiner Mutter blafften so halbherzig mit und unsere? Die drückte selig ihren Ball. Perfekt ist die auch nicht aber leicht zu führen finde ich schon. Die bleibt bei vielem ruhiger als andere.
Nur läuft sie Gefahr als "Frust opfer" her halten zu müssen und so lieb wie sie ist, sie kontert. Deswegen führe ich im Moment nicht beide Gleichzeitig. Sie kommt nur mit wenn mein Bruder seinen Hund selber führt.
Heute wollte er Spaziergänger anbellen. ich habe ihn geblockt in dem er zwischen mir und meinem Bruder laufen musste und er nicht vollen Blickkontakt aufbauen konnte. Unsere lief dann halt so mit^^ Das sorgte dafür das er recht schnell wieder runter fuhr.
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Sonst steht der ja hochkant in der Leine und rastet völlig aus. jetzt saß er zwar angespannt aber schweigend neben mir.
Hört sch doch richtig gut an. Dann fällt ihm irgendwann auf, dass es auch ohne Ausrasten geht und das Leben dann viel entspannter ist.
Was glaubst du, warum regt sich der Hundes bei anderen Hunden so auf?
Weißt du wie sich das Verhalten entwickelt hat? -
stress an sich ist ja nichts schlechtes per se...man sollte nur darauf achten, dass es nicht zu viel ist und wohl dosiert. Wenn wir zb an einem Tag stadttraining machen und ich das Gefühl habe es war stressig für den spitz, dann gibts den restlichen Tag nichts mehr und am nächsten Tag gehts nicht in die Stadt.
ich denke ein bisschen ist das wie bei mir in der Arbeit: Ab und zu ein bisschen stress und Anspannung(arbeite in einem speziellen Bereich, da hat man das mal) schadet nicht, sondern macht einen insgesamt stärker. Natürlich nur, solang man das nicht jeden Tag hat und am ende des Tages im sicheren zuhause entspannen kann :)
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Wenn man ihm nicht immer mal sagt was er tun soll verfällt er genau wie sein Hund in Unruhe und Wut/Zorn über das Verhalten. Die beiden geraten ganz schnell in einen Teufelskreislauf aus hoch puschen gegenseitig. Was denke ich das ganze auf die Leine manifestiert hat.
Kann ich mir gut vorstellen. Ruhig zu bleiben ist auch echt schwer
Wie ist es denn dann ohne Leine?? Ja also ich bin ja auch ein totaler Rotti-Fan, tolle Hunde - und jetzt hab ich so ein kleines Nervenbündel hier sitzen
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An der Leine Konfetti ohne naja.... mein Bruder hatte den Fall das er sich aus dem Halsband wand vor Wut. Als er merkte da hängt keiner mehr dran verflog sein Zorn ncoh auf dem Weg. Der Welpe wurde nur abgeschnustert.
Nun probiert keiner das aus. Also fremder Hund und einfach mal los lassen. Meine Schwester hatte aber letztens ihren Hund mit, der kommt nicht oft mit zum Stall. Jedenfalls kannte der Rüde sie überhaupt nicht. Sie hat sie einfach beim unserer Ma mit in den Garten geworfen und ist misten gegangen. Was soll ich sagen. Die beiden haben selig miteinander gespielt.
Ne Freundin bringt immer ihren kleinen 2 kg Pinscher mit. Der Rüde wurde einmal zu aufdringlich und der Pinscher biss ihm vom Schoße herunter kurz in die Nase. Der Rüde hat jetzt so ein Respekt das er immer Sicherheitsabstand hält, obwohl er nur ein bisschen gekniffen wurde.
Also er ist nicht Böse. Im Gegenteil. Er ist ein richtiger lustiger Quatschkopf auch. Aber an der Leine..... Übersprungsandlungen, dünnes Nervenkostüm, Und seit kurzem wissen wir, ja er packt auch durchaus zu. Aber bei allem Getöse, scheinbar blieb der Nachbarhund doch unverletzt.
Schwer zu sagen. Mit nichts tun kann man nen Zug auch vor die Wand fahren.....
Und ich denke das ist hier passiert. Ein Hund der zu wenig kennen lernen durfte. Der eh ein dünnes Nervenkostüm hat und an der Leine einfach überfordert ist mit Situationen.
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Drinnen mit Besuch hatten wir jetzt auch schon ein paar schöne Erfolgserlebnisse. Das Boxentraining ist super, danke nochmal @buihuu
Das hab ich doch gerne gemacht, es freut mich, dass es euch weiterbringt. Das Arbeiten mit der Box ist simpel und bei manch einem Hund kann sie wahre Wunder bewirken und wirklich eine große Hilfe sein.
Was ich eine unglaubliche Befreiung finde ist, dass da eben kein Trainingsplan dahintersteckt, man keine verkrampfte Übung machen muss, sondern es ist einfach Alltag. Klar, es muss immer einer ein Auge auf das Hundetier haben und ab und an eingreifen, aber man kann trotzdem "ganz normal" zusammensitzen, einen Kaffee trinken, sich unterhalten.
Und genau das ist aus meiner Sicht das ganze "Geheimnis". Simple Strukturen, die einfach und verständlich umzusetzen sind und die per se eigentlich gar kein Fehlerpotential beinhalten. Der Hund weiß, was er tun soll, er bekommt alles mit und kann sich trotzdem zurückziehen, Frauchen kann nichts großartig falsch machen, Hund kann nichts großartig falsch machen, Hund hat eine Chance zu lernen und Frauchen kann sich auch entspannen. Da ist Erfolg doch eigentlich unausweichlich
Und man dreht die Negativspirale einfach ins Positive und freut sich über seine Fortschritte und ist stolz auf Hundi, das spornt enorm an. Wenn man erst großartig nachdenken und auf einen Plan schauen muss, wie man sich wann zu verhalten hat, das ist doch total unpraktikabel und am Leben vorbei.
Ich freue mich heute noch wie bolle, wenn zu Hause Trubel ist und sich das ehemals aggressive und beißwütige Hundi entspannt inmitten von 6 Besuchern im Wohnzimmer ablegt, tief durchatmet und einfach einpennt. Da ist es völlig egal ob jemand über sie drüber steigt, sie anspricht o.ä. Sie holt sich sogar ihre Streicheleinheiten ab. Das ist wahres Mamaglück
Und das haben wir nicht etwa durch kompliziertes Clickern (da kann ich mich ja heute noch drüber aufregen), hochwissenschaftliches Anti-Reiz-Desensibilisierungstraining oder gar durch das Tragen eines Thundershirts (ja, was es so alles gibt) erreicht, sondern durch einfachste aber dafür umso wirkungsvollere Methoden.
Hat jemand ein Tipp was man tun kann wenn der Hund zusehr gestresst ist?
Ich würde per se sagen, dass man so weit es eben geht versuchen sollte, den Hund aus der stressigen Situation heraus zu nehmen. Er lernt in einer solchen Situation wenig bis gar nichts. Ich versuche dem Hund in solchen Situationen eine "Ruheinsel" zu sein bzw. ihm den Stress abzunehmen. Wenn meine Hündin Stress hat, wenn uns z.B. ein anderer Hund entgegenkommt, nehme ich sie einfach auf meine Schutzseite und laufe zwischen ihr und dem entgegenkommenden Hund, im Aufzug, wenn viele Menschen mitfahren, stelle ich mich wie ein Schild vor sie, wenn Kinder aufgeregt herumrennen und Ball spielen, laufen wir einfach einen Bogen bzw. ich schaue, dass die Kinder nicht frontal sondern eher seitlich auf uns zukommen, wenn ein fremder Hund auf sie zu donnert, blocke ich diesen und schicke ihn weg. Es sind auch hier eigentlich einfache Dinge, die ich so verinnerlicht habe, dass ich nicht mehr groß darüber nachdenke sondern automatisch handele. Meine Hündin hat so gelernt, dass sie sich in jeglichen ihr unbehaglichen Situationen nicht zu kümmern braucht, dass ich das für sie regele und sie ist eigentlich so gut wie immer in einem entspannten Zustand und bleibt immer ansprechbar.
Was wir auch mit ihr geübt haben, ist ein Entspannungssignal. Bei uns heißt das Kommando "easy" und sie entspannt sich tatsächlich auf Kommando. Das funktioniert eigentlich genauso wie Sitz, Platz und Bleib, ist ganz einfach aufzubauen und kann in Ausnahmesituationen helfen, den Hund runter zu fahren. Dafür braucht es aber ein bisschen Vorarbeit. Wir verwenden das gerne mal beim Tierarzt, wo ja eigentlich fast jeder Hund aufgeregt ist und Stress hat.
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Ich würde per se sagen, dass man so weit es eben geht versuchen sollte, den Hund aus der stressigen Situation heraus zu nehmen. Er lernt in einer solchen Situation wenig bis gar nichts. Ich versuche dem Hund in solchen Situationen eine "Ruheinsel" zu sein bzw. ihm den Stress abzunehmen.
super erklärt!
Ich finde, das "Herausnehmen" und "Stress abnehmen" darf auf keinen Fall verwechselt werden mit solche Situationen meiden und beim kleinsten Stresszeichen des Hundes zu flüchten - Für mich geht es darum, den Hund zwar soweit wie möglich IN der Situation zu lassen, aber ihm dabei trotzdem den Stress abzunehmen. Meiner Erfahrung nach kann ein minimaler Körperblock oder ein winziger Bogen oder ein kleines Aufmerksamkeitssignal mit dem richtigen Timing viel mehr bringen, als auf 20 m Abstand zu "flüchten".
@buihuu aber ich glaube, so hast du es auch gemeint oder?Das hat natürlich alles seine Grenzen, ich würde mich jetzt zB nicht mitten auf eine Wiese voller spielender Kinder zu setzen, weil ich da mit dem "Beschützen" selber völlig überfordert wäre und ganz bestimmt zu nervös wäre, um eine Ruheinsel zu sein. Aber ich setz mich schon auf eine ruhige Wiese, und wenn dann halt mal einer in einem Meter Entfernung vorbeiläuft oder zwei Meter weiter sein Angelzeug auspackt oder andere Hunde miteinander spielen, dann ist es halt so. Dann muss ich selber ruhig sitzen bleiben, vllt kurz die Aufmerksamkeit des Hundes wiederholen, wenn ihn die Situation stresst und warten, bis er sich wieder beruhigt ("Aussitzen" im wahrsten Sinne des Wortes).
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Ich freue mich heute noch wie bolle, wenn zu Hause Trubel ist und sich das ehemals aggressive und beißwütige Hundi entspannt inmitten von 6 Besuchern im Wohnzimmer ablegt, tief durchatmet und einfach einpennt. Da ist es völlig egal ob jemand über sie drüber steigt, sie anspricht o.ä. Sie holt sich sogar ihre Streicheleinheiten ab. Das ist wahres Mamaglück
wow, also da hast echt meine volle Bewunderung
Also ich denke mal,mit fremden Menschen in einem Raum wird unser Hundetier nie so entspannt sein, aber hey, jetzt freue ich mich erstmal über die TeilerfolgeMüssen jetzt nur dranbleiben mit denn Trainingsbesuchen, denn momentan ist alles etwas stressiger und wir haben weniger Zeit.
Genau, das Boxentraining ist simpel, und vor allem kann man das auch ohne tamtam mit allen Leuten machen, die nicht gerade panische Angst vor Hunden haben. Hört sich ja auch viel einladender an, wenn man sagt, "hey komm einfach vorbei, verhalt dich ganz normal und wir trinken einen Kaffee. Der Hund wird ab und an mal blöd machen, aber er ist in seiner Box" als wenn man erstmal das Setup und den Sinn von einer speziellen Übung erklären muss. -
An der Leine Konfetti ohne naja.... mein Bruder hatte den Fall das er sich aus dem Halsband wand vor Wut. Als er merkte da hängt keiner mehr dran verflog sein Zorn ncoh auf dem Weg.
ah ok krass, da scheint ja wirklich die Leine eine riesen Rolle zu spielen.
Habt ihr mal überlegt, parallel zum anderen Training wieder mehr positive Sachen mit Halsband+Leine zu verknüpfen? evtl. damit ruhig zum Fressnapf führen (nur so eine Idee). Und draußen positives Leinenführigkeitstraining zu machen (auch unabhängig von Hundesichtung). ZB belohnen, wenn er positiv auf Leinenimpulse reagiert, also langsamer macht oder seinen Hundeführer anschaut, wenn er nen leichten Zug spürt. Wie ist die Leinenführigkeit generell? Und wie wurde die trainiert?
Vllt würde es auch was bringen, Halsband und Leine auszutauschen, wenn da so viele negative Erfahrungen mit verknüpft sind. Oder mal von Halsband auf Geschirr wechseln? Keine Ahnung, obs was bringt, nur so als Idee. -
@buihuu aber ich glaube, so hast du es auch gemeint oder?
Ganz genau! Beim Meiden lernt der Hund ja nichts und viele Dinge lassen sich ja auch gar nicht vermeiden. Also lautet das Motto stets: alles Situationen nehmen wie sie kommen und das (für den Hund) Beste draus machen, Stresslevel durch geeignete Hilfestellung runterfahren und den Hund souverän durch die Situation durchführen.
wow, also da hast echt meine volle Bewunderung
Danke
Es war aber auch ein echt harter und langer Weg. Jetzt rückblickend kann man darüber viel gelassener Schreiben, es gab aber viele Tage die ich nur geheult habe und total am Verzweifeln war. Ich bin manchmal selbst verwundert, wie wir das geschafft haben. Ich denke aber, wenn wir das geschafft haben, kann es jeder, der nur genügend Disziplin und Durchhaltevermögen mitbringt.
Also ich denke mal, mit fremden Menschen in einem Raum wird unser Hundetier nie so entspannt sein, aber hey, jetzt freue ich mich erstmal über die Teilerfolge
Das dachten wir auch. Eines Tages war es aber einfach so. Dafür haben wir noch eine kleine Baustelle in Restaurants/Biergärten. Heißt wird drücken uns jetzt bei guten Wetter wieder regelmäßig mit Hundi ins solchen Etablissements herum und Üben was das Zeug hält. Und ich kann bestätigen, was ich hier gelesen habe: Nach einem vermeintlichen Rückfall wird es danach wieder ein Stückchen besser. So als ob der Hund aufdreht, korrigiert wird, dann nochmal ein paar Tage drüber nachdenkt, ausprobiert und versucht alternativ zu handeln, es verarbeitet und dann wieder etwas gelernt hat. Wir haben für uns die Erfahrung gemacht, dass es in solchen Fällen gut ist, dem Hund ein paar Tage Zeit zum "Verarbeiten" zu geben, bevor man die nächste Trainingseinheit sucht.
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