Motivationstief

  • Ich denke jeder kennt den Moment, wenn es im Sport ansteht und man anscheinend irgendwie nicht weiterkommt.
    Nicht ein kleiner Rückschlag oder mal ein mieser Trainingstag, sondern wirklich eine Durststrecke, wo man das Gefühl hat, dass kein Licht am Ende des Tunnels mehr ist.


    Wie zieht ihr euch aus dem Motivationstief raus?
    Und wann ist für euch der Punkt erreicht, an dem ihr einfach sagt, ok ist eben so, hier ist Ende der Fahnenstange?

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    Hi


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    • Hm so ein Motivationstief kenne ich nicht. Ich gehe regelmäßig joggen, fahre Rad und habe eigentlich das erreicht, was ich wollte. Mehr will ich nicht und deshalb bin ich auch nicht demotiviert.
      Natürlich gibt es Menschen, die immer mehr wollen und die ziehenn sich damit selber runter.
      Muss man das haben?

    • Mh ich denke nicht, dass man das pauschal beantworten kann... Ich selber hatte mit meiner Hündin viele Höhe und Tiefen, aber letztes Jahr ist sie nach einigen Höhen völlig aus dem nichts in uraltes Verhalten zurück gefallen... Mir hat der Hundesport aber schon vorher wegen diverser anderer Vorkommnisse nicht mehr wirklich Spaß gemacht! Und da ich für jede Prüfung 100erte von KM fahre und somit extrem viel Geld da rein geflossen ist, war dass für mich der Moment einen Schlussstrich zu ziehen! Einen Tag nach der Prüfung habe ich alles was mit Husport zu tun hat in Kisten gepackt und weg gestellt.


      Heißt konkret seitdem habe ich keinen Hupla mehr betreten und es tut gut! Ich vermisse absolut gar nix, sehr erstaunlich und hätte ich nicht gedacht, aber bereits nach drei Wochen war jeder Gedanke an Hundesport weg, die ersten Tage war es noch so, heute wäre Hupla... So langsam bin ich wieder soweit, dass ich mir vorstellen kann mit einem neuen Hund wieder anzufangen. Aber da lasse ich mir Zeit! Und wenn nicht dann nicht, das Leben besteht nicht aus Hundesport, auch meine Hunde vermissen es nicht wirklich, im Endeffekt glauben wir Menschen doch die Hunde brauchen Hundesport... Klar liebten meine Hunde den Sport aber jetzt haben wir viel mehr Zeit für uns, das genießen sie!


      Sprich wenn es keinen Spaß mehr macht sollte man aufhören oder zumindest eine längere Pause machen und schauen was die Zukunft bringt.


      Lg

    • Na, da schreib ich mal aus eigener Erfahrung.


      Mein Hund war mit 10 Monate für die BH so gut ausgebildet, dss ich sie blindlinks für eine Prüfung hätte anmelden können.


      Dann habe ich aus verschiedenen Gründen den Hundeplatz gewechselt und dort wurde mehr in der Gruppe gearbeitet. War auch so weit okay. In einer Übungsstunde wechselte der Trainer und der hatte sichtlich Spaß daran die Übungsteilnehmer über den Platz zu jagen mit Geradeaus, Wende, Sitz, Platz, Fuß.


      Ich habe schon gestöhnt und wollte aufhören. Mein Hund nahm mir meine Entscheidung ab: er stemmte alle 4 Pfoten in den Boden und nichts ging mehr. Meinen Unmut habe ich dem Trainer dann auch wörtlich gezeigt: "Er möge sich doch bitte mal meinen Hund anschauen, was der gerade zu seinen Trainingsmethoden sagt".


      Die nächste Übungsstunde konnte ich vergessen, mein Hund stand absolut daneben. Folge: ich habe Frust geschoben, war echt stinkig (dem Trainer, nicht dem Hund gegenüber)


      Meinen Hund habe ich 4 Wochen aus dem Trainingsbetrieb herausgenommen, wir sind einfach nur Spazieren, ohne Kommando ohne sonst was. Mir tat das auch gut; die Anspannung war nicht mehr da; es ging um nichts.


      Nach dieser Zeit hatte ich auf dem Übungsplatz wieder einen sehr willigen Hund. Ich bin dann jedoch anfangs nur 10 Min. mitgelaufen und den Rest der Stunde haben wir uns geschenkt.


      Mein Hund hat später eine Super-BH hin gelegt!

    • Wer steckt denn in der Krise?
      Der Mensch oder der Hund oder beide.?
      Das fände ich noch wichtig zu wissen.


      Eine Pause, ausgefüllt mit anderen schönen Dingen des Lebens, ist nie verkehrt.
      Badewanne, Kurztrip, 1 Kilo feinste Schokolade, Bücher kaufen und lesen, in der Erde wühlen, singen, tanzen, lachen...


      LG, Friederike

    • Mir hilft, egal bei was, immer einfach mal gedanklich ganz aus dem Bild herauszutreten und es von weiter weg zu betrachten.
      Bewußt erinnern was man schon alles erreicht hat, auch und gerade mit dem Hund. Was der schon erreicht hat, bewußt wahrnehmen wieviel Arbeit es auch (und gerade) für den Hund war.
      Eine kleine Pause nehmen, einfach mal nur mit Hund zusammen rumlatschen, spielen, ganz ohne den Gedanken an den Sport, einfach mal Urlaub machen sozusagen.
      Und dann sich fragen: Ist es das wert? Brauchen wir das? Oder nur ich?


      So kleine Pausen helfen auch oft den Hunden. Einfach mal rumtoben, neue Gassistrecken erkunden, mitm Hund übern Teppich rollen... Egal was, Hauptsache Spaß.
      Dann kommt die Motivation von ganz alleine wieder, manchmal findet man bei sowas auch neue Kniffe um weiterzukommen oder aber man erkennt das der Sport schon lange eigentlich garkeinen Spaß mehr machte und man lieber erstmal so weitermacht mit "Urlaub" vom Hundeplatz.

    • ich red mit meinen Trainingspartner drüber, die kennen mich und meine Hunde genau. Da findet man dann schon den Knackpunkt. Ich selbst hab zum Glück noch nie wirklich tief im Motivationsloch gehockt. Ist bei mir einfach nur ne Stundensache.


      Aber eine gute Freundin kam mit ihrem Schäferding in der Fussarbeit nicht weiter, es wurde alles nur immer schlimmer. Gespräche darüber dass man eine Methode auch mal lange durchhalten muss brahcten nichts und so haben wir beschlossen es zusammenzumachen. Und nu renn ich seit Ende des Sommers hinter ihr her und bringe sie zum strahlen weil ihr Hund toll läuft. Ich bremse, clicker verbal das Fraule und sage genau an was gemacht wird. Klar sprechen wir vorher und nachher drüber was passieren soll aber alleine auf dem Platz geht sie momentan gar nicht. Da sie alte Verhaltensmuster einfach da noch nicht immer 100% im Griff hat. Zusammen finden wir immer einen Weg das der Hund es toll macht. Weihnachten war es als andere dann auf einmal sagten wie toll er inzwischen läuft- da wußten wir wieder das wir es richtig machen.
      Es gibt ein paar Punkte die wir dem Hund zugestehen müssen, so läuft er nach der KW gerne noch 2m Zweispurig und wenn er zu motiviert ist hopst er mit den Vorderfüßen statt zu laufen. Aber selbst mit diesen Minuspunkten wird er in 4 Wochen eine tolle Prüfung laufen.


      Wichtig ist sich immer kleine Trainingsziele zu setzen und diese auch wirklich verbal zu formulieren und dann auch wieder verbal zu äussern wenn diese erreicht sind. Wir schreiben auch immer auf was wir wann und wie gemacht haben, dann kann man immer mal wieder ein Lächeln ins Gesicht bekommen wenn man gerade mal denkt es geht nicht weiter. Da sieht man dann nämlich was man schon alles geschafft hat.

    • Ich rede jetzt mal nur vom Hundesport und da auch nur von meinem Rüden, weil der die härtere Nuss ist^^.
      Wenn wir da irgendwelche Stagnationsphasen haben, fahre ich komplett runter und schalte Pausen dazwischen. Da ich mit Tex einen Hund habe, der meine Emotionen 1:1 spiegelt, macht es überhaupt keinen Sinn weiterzumachen, wenn ich wegen irgendwas fruste. Entweder mache ich an einer Stelle weiter, die immer super klappt, damit wir beide gemeinsam Erfolge haben oder mache etwas völlig anderes (zB anstatt Training einen schönen, langen Spaziergang).
      Wenn ich dann erneut an den problematischen Punkt komme, stecke ich mir kleinere Ziele, damit wir auch ja positiv aus der Nummer rauskommen *grins*. Ich habe aber auch wirklich ein richtig tolles Trainerteam an meiner Seite, die mir immer mit einem aufmunternden Wort oder einem Lösungsansatz helfen. Deshalb sind diese Phasen, trotz schwierigem Hund, zum Glück sehr selten. Das ist schon sehr viel Wert.


      Mit der Kleinen kenne ich solche Motivationstiefs (noch) nicht. Zum einen, weil die ganz anders arbeitet und sich nicht so leicht verunsichern lösst, wie der Große und zum anderen, weil sie auch so gut mitdenkt und Sachen sehr sehr schnell begreift/ihre eigenen Vorschläge mit einbringt. Den Rüden muss ich ja doch Schritt für Schritt anleiten und es braucht sehr viele Wiederholungen, damit etwas gut klappt. Das ist ein ganz anderes Arbeiten.

    • Und wann ist für euch der Punkt erreicht, an dem ihr einfach sagt, ok ist eben so, hier ist Ende der Fahnenstange?

      Ich habe die besten Erfahrungen damit gemacht, diesen Punkt einfach vorzuziehen. Einen richtigen CUT machen und das Dingen für mindestens 4 Wochen einmotten. Sich mal netten, vielleicht ganz anderen Dingen zuwenden, wo Erfolgserlebnisse quasi vorprogrammiert sind. Döniken, nichts wichtiges, aber spaßiges.
      Dann das Frustobjekt mal wieder an die Oberfläche holen, mit Abstand betrachten, mit anderen besprechen, neue Ansätze finden und neu angehen.
      Manchmal hat man dann auf Anhieb einen Trainingsfortschritt, den man vorher in x Einheiten nicht mal vom Weiten hat sehen können.

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