Welpen erst mit 4-5 Monaten holen?

  • Oh ok, dann war der Begriff wohl (aus Unwissenheit) schlecht gewählt als Beispiel. Danke trotzdem

  • Oh ok, dann war der Begriff wohl (aus Unwissenheit) schlecht gewählt als Beispiel. Danke trotzdem

    Das war nicht als Kritik an deinem Posting gemeint, ganz im Gegenteil. Ich finde deine Frage nicht unberechtigt.

  • Wir dir ja jetzt bewusst ist stehen die Chancen sehr gut dass du wirklich einen kleinen "Problemhund" bekommen wirst.


    Nicht weil er es dort schlecht hat - er lernt nur nix von dem was er bei dir brauchen wird - und das nach zu holen ist wahnsinnig schwierig und manch mal sogar unmöglich.


    Ich finde es super dass du trotzdem sagst "Ich will ihn".
    Lass aber auch den Verstand entscheiden, nicht nur das Herz.
    Wirst du ihn immer noch lieben wenn er beißt, knurrt, wegläuft, dauernd in die Wohnung pinkelt und kackt, alle 3 Wochen zum TA muss,
    bei jeder Begegnung mit Menschen/Hunden/Fahrrädern/... anfängt wie irre zu kläffen und an der Leine zu ziehen.


    Bist du bereit die "bösen Blicke" deiner Mitmenschen auf die zu ziehen (von wegen "kann ja nicht mal son kleinen Kläffer erziehen").
    Bist du bereit auf Sozialkontakte zu verzichten weil dein Hund nicht alleine bleiben kann oder es ihn total stresst zum Spieleabend mitgenommen zu werden?


    Nicht alles muss davon passieren, einiges kann man schnell in den griff bekommen, vielleicht wird es aber auch Dinge geben die erst nach Jahren oder niemals verschwinden.


    Und "anstrengende" Frettchen sind kein Vergleich zu anstrengenden Hunden ;)


    Hast du die Zeit für eine lang andauernde Eingewöhung?
    Hast du die Häusliche Umgebung - könnte sein dass er die erste Zeit wirklich nur am bellen ist - im Mietshaus sicher schlecht. Um ihn stubenrein zu bekommen musst du sicher auch die erste zeit alle 2h raus - von der 5. Etage sicher sehr nervig.
    Hast du überhaupt die Genehmigung vom Vermieter? (Falls es eine Mietwohnung/-haus ist).
    Ist er finanziell abgesichert?
    Könnte sein dass er viel medizinische Betreuung braucht - könnte sein dass er chronisch krank wird und sein leben lang Medis und Untersuchungen braucht.


    Steht dein Mann voll und ganz hinter dir?


    Wenn du es wirklich durchziehen willst,
    hätte ich den Tip dich an einen Tierschutzverein zu wenden.
    Es gibt einige Tierhilfen in Polen. Die haben z.T. auch Tierschützer vor Ort mit denen sie zusammen arbeiten.


    Da könnte dein Hund schon mal das Leben im Haus, Menschenbezug, Auto fahren, Kinder, Fahrräder, regelmäßige Spaziergänge, andere Welpen (enorm wichtig) kennen Lernen.
    Keine Top-sozialisation, aber sicher besser als nur Hof+Eltern.


    Vielleicht einfach mal anschreiben und Situation erklären (vorher über die Seriösität des Vereins informieren - auch da gibt es schwarze Schafe).
    Helfen wollen sie sicher, vielleicht hat ja jemand auch die Möglichkeit dazu.

  • Das war nicht als Kritik an deinem Posting gemeint, ganz im Gegenteil. Ich finde deine Frage nicht unberechtigt.

    Hatte ich auch nicht so aufgefasst :smile:

  • Wir haben unsere Hündin mit 6 Monaten bekommen, und ihr ist das ganz offensichtlich sehr schwergefallen, ihre gewohnte Umgebung zu verlassen. Bis sie bei uns vertraut war, hat es locker2 Monate gedauert. Deshalb denke ich, dass auch 5 Monate für den Hund schon etwas spät ist. Und unter den Vor-Voraussetzungen eures Hundes würde ich mir das stark überlegen bzw. aus heutiger Erfahrung nicht tun- klar, so ein Hund ist supersüss und du bist total verliebt, das ging mir damals genauso. Aber ein Hund, der evtl. nicht sehr sozial ist weil bestimmte Erfahrungen einfach fehlen, wird dir nicht so viel Freude machen, wie ein gut sozialisierter Hund. Das könnte das Leben einfach unnötig erschweren.

  • @Usambra


    Ein Welpe von einem "guten Züchter"


    (muss in meinen Augen nicht zwangsläufig einem Verein angeschlossen sein - aber gewisse Dinge erfüllen die meist nur Vereinszüchter erfüllen/erfüllen können)


    der ist gut geprägt und sozialisiert.
    So geht er ins neue Zuhause.
    Was danach passiert, liegt nicht mehr in seiner Hand.
    Natürlich kann man bei der Welpenerziehung viel Mist bauen dass der Hund später zum Problemhund wird - da ist es völlig egal wie toll die Elterntiere sind oder wie super die ersten 10 Wochen für den kleinen Hund verliefen.


    "Versauen" kannst du einen Hund immer, egal in welchem Alter.
    Aber die Grundsteine werden in den ersten Monaten gelegt.
    Darauf wird aufgebaut - und daran wird angeknöpft.


    Sind keine Grundsteine da auf denen ich aufbauen kann, muss ich das Mühselig nachholen.
    Manch mal gelingt es nie die verpassten Dinge nach zu holen.


    Bei Kindern spricht man von Zeitfenstern die sich "öffnen" aber irgendwann auch "für immer schließen" - ein 4 jähriger der sein Leben lang nur getragen wurde - wird das Laufen sicher nie ganz "normal" lernen.
    Ähnlich ist das auch mit den Prägephasen des Hundes.


    Natürlich ist es aber immer sehr abhängig vom Individuum (sowohl Mensch als auch Halter und deren Beziehung)

  • Oje, da ist es sehr schwer etwas zu raten. Der Hund muß ja so oder so irgendwann dort weg. Dann doch besser zu jemand, der sich in ihn verliebt hat, als in ein polnisches Tierheim oder zum Nachbarn an die Kette.
    Was ich persönlich für den Kleinen ganz schlimm finde, daß noch nichtmal Wurfgeschwister vorhanden sind. (Grundsätzlich ist das gut, da brauchen keine 9 Hunde oder so ein neues Zuhause). Die angeketteten Eltern sind da kein Ersatz. Er lernt überhaupt kein Spielverhalten, kann sich nicht austoben und das 5 Monate lang. Das unkontrollierte Bellen wird er sofort übernehmen.
    Ich finde es toll, daß du ihn - oder sie - auf jeden Fall willst.
    Den Plan ihn so lange dort zu lassen würde ich auf keinen Fall durchführen.
    Da polnisch ja deine Muttersprache ist, würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen,
    eine Tierschutzorganisation zu finden, die ihn bis zur Abholung zur Pflege übernimmt.
    Das kostet bestimmt was, aber darum geht es dir ja nicht und du könntest dir und dem Hund vielleicht ganz viele Probleme im späteren Leben ersparen. Und somit viel Freude an ihm haben.
    Übers Internet kann man da ja Kontakte knüpfen und bestimmt was passendes finden.
    Polen ist ja nicht soooo weit, vielleicht kannst du über ein verlängertes Wochenende nochmal hinfliegen, dir was anschauen (nach vorherigen Absprachen) und ihn dort hinbringen. Das wäre meine Idee, wenn du diesen Hund unbedingt möchtest.
    Vielleicht ist hier ja jemand, der im polnischen Tierschutz involviert ist und dir helfen kann.
    Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, daß alles klappt und du einen tollen Weggefährten für viele Jahre bekommst.

  • Nochmal Entschuldigung, wollte das Thema jetzt nicht für meine Interessen und Fragen verhuddeln. Wenn es zuweit geht darf gerne mal auf meine Finger geklopft werden.


    Es schießen mir so viele Beispiele durch den Kopf, gerade von Hunden, die aus dem Ausland kommen, teilweise extrem misshandelt wurden, eine Menge mitmachen mussten, nachdem sie gerettet wurden in Form von x Pflegestellen, Quarantäne, Flug, Übergabe ins neue zuhause.
    Natürlich auch bei heimischen TH Hunden.


    Jeder kennt sie oder hat sie schon mal gesehen. Glückliche Hunde, die über die Wiese fetzen und die Besitzer schwärmen, "wie schön es mit ihm ist", "er spürt, dass er gerettet wurde", "dankbar ist" usw.
    Diese Sätze sind wohl jedem in solch einem Zusammenhang bekannt.
    Auch da sind Anfänger bei, die ihren ersten Hund so beschreiben.


    Und dann stand ich aber auch neben Hunden und deren Haltern in der Hundeschule, die ihre Hunde vom Züchter hatten (es geht mir nicht um pro kontra - sondern NUR um das unterschiedliche Verhalten trotz gegebener Umstände), die eben beklagten: "läuft Joggern hinterher", "kann nicht alleine bleiben" usw.


    Ich frage mich, wieso?


    Auch Chili: @cereza sie kam z.B nur 2 Monate früher zu uns, aber war sofort bei uns zu hause :ka:
    Sagte zu meinem Mann noch: "Ohje, hoffentlich bekommt sie kein heimweh". Weit gefehlt.


    Wir bei uns zu hause sind alles, aber bestimmt keine Hunde erfahrene Leute, und Chili ist ein -hatte von nix ne Ahnung- Hund.
    Aber es klappt!
    Es gibt tatsächlich nur diese EINE Baustelle - fremde Kinder.
    Wenn ich hier die Beiträge und Themen sehe fasse ich mir so oft an den Kopf und frage mich: Ey, haben wir jetzt einfach Glück gehabt, oder sind wir Naturtalente :D


    Ganz schön kompliziert alles :???:

  • Natürlich gibt es Beispiele, wo es gut klappt. Nicht jeder Auslandhund hat einen Schaden durch die Aufzucht erlitten, bei manchen wurden die Gene so optimal gemischt, dass sie selbst unter den widrigsten Umständen zum gut angepassten Begleiter heranwachsen. Genauso kann der Zufall schlecht mischen, so dass die beste Aufzucht eine problematische Veranlagung nicht kompensieren kann.


    Aber man kann eben nicht nur blauäugig auf den Optimalfall zählen, sondern sollte sich auch auf den Worst Case einstellen. Und die Chancen dafür sind nunmal bei einem als Einzelwelpe von Kettenhundeltern aufwachsenden Hund grösser als bei einem Welpen aus einem Wurf von gut veranlagten und gesunden Eltern, welcher optimal aufgezogen wird.


    Man sollte nicht nur auf den Sechser im Lotto zählen, sondern auch für einen Nuller bereit sein.

  • Man sollte nicht nur auf den Sechser im Lotto zählen, sondern auch für einen Nuller bereit sein.

    Und dass die Threadstarterin darauf gefasst ist, dafür habt ihr heute auch wirklich viele hilfreiche Beiträger verfasst :bindafür:
    Habt ihr noch einen Buchtipp, damit sie sich einlesen kann über Hunde, Hundeerziehung und vielleicht auch schwierige Hunde?

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