Welpen erst mit 4-5 Monaten holen?

  • @Cattlefan


    Oder es gibt auch da die Leute, die irgendeinen Welpen von der Kette auf irgendeinem Hof nicht für den idealen Anfängerhund/ Hund für die Haltung in einer deutschen Stadt halten... aber ja, ob man sich nun wie viele andere "Wohltäter" dann so einen Hund von einer ominösen Organisation samt rührender Geschichte holt oder so ist wohl egal.


    Ich für meinen Teil kenne aber z.B. keinen einzigen Hund aus dem Auslandstierschutz der nicht in irgendeiner Weise ein mehr oder minder schweres Problem hat. Teilweise kommen die Leute und der Hund, so wie sie leben damit ganz gut klar. Teilweise nicht.

    Selbstverständlich sind unseriöse Organsationen und Vermehrer, die mit den armen Welpen Geld machen, ein Problem, dennoch finde ich, dass auch diese Tiere ein Recht auf ein gutes Leben haben. Warum sollte man diesen Welpen dort verrotten lassen, wenn die TE sich der Haltung gewachsen fühlt und der derzeitige Besitzer keinen weiteren Gewinn daraus schlagen kann?


    Ich für meine Teil kenne fast nur Hunde aus dem ATS, die kaum bis keine Probleme im Alltag haben. Mein ATS-Hund (der durchaus mal Probleme hatte) wird zum Assistenzhund ausgebildet, was wohl kaum bei einem dauerhaft geschädigten Hund möglich wäre.

  • Ich frage mich, ob man den jetzigen Besitzern vielleicht etwas Geld zahlen kann, damit die den Hund wenigstens an das Leben im Haus gewöhnen?
    Oder ihn mal in einer Tasche mitnehmen in die Stadt, damit er Autos und Verkehr wenigstens schon mal gesehen hat?

  • Selbstverständlich sind unseriöse Organsationen und Vermehrer, die mit den armen Welpen Geld machen, ein Problem, dennoch finde ich, dass auch diese Tiere ein Recht auf ein gutes Leben haben. Warum sollte man diesen Welpen dort verrotten lassen, wenn die TE sich der Haltung gewachsen fühlt und der derzeitige Besitzer keinen weiteren Gewinn daraus schlagen kann?
    Ich für meine Teil kenne fast nur Hunde aus dem ATS, die kaum bis keine Probleme im Alltag haben. Mein ATS-Hund (der durchaus mal Probleme hatte) wird zum Assistenzhund ausgebildet, was wohl kaum bei einem dauerhaft geschädigten Hund möglich wäre.

    Zum Beispiel weil ich es bei vielen Hunden dieser Herkunft schon mal stark in Frage stellen würde, ob das für die hier so ein "gutes Leben" ist...



    Und Probleme im Alltag fängt für mich und Erfahrungsgemäß auch für die meisten Halter nicht erst an, wenn der Hund sich vor Menschen einpinkelt und nach langem Training dann einigermaßen klar kommt. Da fällt für mich z.B. auch extremes Jagdverhalten, aufgrund von früherer jagdsicher Verwendung darunter... die meisten Leute die den süßen Galgo aufnehmen, weil er ja so dankbar ist, stellen sich ihre idyllischen Spaziergänge in den nächsten 10 Jahren nämlich eigentlich nicht dauerhaft mit Sicherheitsgeschirr an der 10 Meter Schleppe vor.


    Mag sein das es sie gibt, die Hunde aus dem Ausland mit günstiger genetischer Veranlagung, ohne blöde prägende Erlebnisse die dann zu Haltern in ein Umfeld kommen in dem sie vollkommen unproblematisch sind. Genauso wie es Welpen vom Polenmarkt aus dem Kofferraum gibt die gesund 15 Jahre alt werden.
    Die Regel ist das aber definitiv nicht.

  • Zum Beispiel weil ich es bei vielen Hunden dieser Herkunft schon mal stark in Frage stellen würde, ob das für die hier so ein "gutes Leben" ist...


    Und Probleme im Alltag fängt für mich und Erfahrungsgemäß auch für die meisten Halter nicht erst an, wenn der Hund sich vor Menschen einpinkelt und nach langem Training dann einigermaßen klar kommt. Da fällt für mich z.B. auch extremes Jagdverhalten, aufgrund von früherer jagdsicher Verwendung darunter... die meisten Leute die den süßen Galgo aufnehmen, weil er ja so dankbar ist, stellen sich ihre idyllischen Spaziergänge in den nächsten 10 Jahren nämlich eigentlich nicht dauerhaft mit Sicherheitsgeschirr an der 10 Meter Schleppe vor.


    Mag sein das es sie gibt, die Hunde aus dem Ausland mit günstiger genetischer Veranlagung, ohne blöde prägende Erlebnisse die dann zu Haltern in ein Umfeld kommen in dem sie vollkommen unproblematisch sind. Genauso wie es Welpen vom Polenmarkt aus dem Kofferraum gibt die gesund 15 Jahre alt werden.
    Die Regel ist das aber definitiv nicht.

    Ein besseres Leben als dort schon, je nachdem wo sie herkommen und wo sie landen.


    Nein, aber auch das gehört zu den möglichen Problemen und davor muss man warnen. Wenn sich jemand diesen Problemen stellen möchte (und kann), spricht nichts dagegen, den Hund aufzunehmen.
    Mein Hund hat sich übrigens nie vor Menschen eingepinkelt, sondern vor dem extrem lauten Toaster. Nach ein paar Tagen war das auch vorbei.
    Extremes Jagdverhalten findet man aber auch bei vielen Rassehunden, sogar bei welchen, die von einem hervorragenden Züchter stammen und toll sozialisiert wurden - weil es eben in ihnen steckt. Unser Terrier jagt auch deutlich mehr als die Straßenhündin, die sich mit Sicherheit mittels Jagd ernähren musste.


    Solche Leuten sollten allgemein keinen Hund aufnehmen, die sind nämlich nie nur süß.
    Ich kenne übrigens auch keinen TS-Hund, der sein Leben lang im Sicherheitsgeschirr rausgehen musste. Dauerhafter Leinenknast kommt hingegen häufig vor, aber auch bei Züchterhunden.



    Das ist keine Frage der Genetik, sondern eine Frage des Umgangs. Man muss schon bereit sein, (viel) Arbeit in einen Hund zu investieren, von selbst sind die wenigsten Hunde vollkommen unproblematisch.

  • Also ich kenne reichlich wenig Hunde aus Deutschland oder vom Züchter hier, die wirklich lebenslang an der Leine bleiben müssen und die Hunde, die zwar dauerhaft "Leinenknast" haben , aber doch kein Sicherheitsgeschirr brauchen findet man dann regelmäßig auf Facebook, wenn so ein Hund mal wieder "total überraschend" abgehauen ist.
    Allerdings ist es hier zu Lande halt auch eher seltener der Fall, dass Hunde die schon die ein oder andere Saison jagdlich geführt wurden absoluten Anfängern über die Mitleidsschiene vermittelt werden...


    z.B. diverse Windhundartige oder auch Herdenschützer findet man natürlich auch hier beim Züchter. Der Knackpunkt ist nur, dass sie sich in der Form kaum der Beliebtheit erfreuen,weil sich kaum jemand das bewusst "antut". Natürlich gibts auch hier genug nicht abrufbare Hunde, aber sind wir mal ehrlich... welcher Anfänger bekommt z.B. einen 3-4 Jährigen Windhund mit Jagderfahrung und anderen Defiziten einigermaßen abrufbar? Wenn der Labbi von Nebenan unstopbar in andere rein Brettert, dann könnte man da schon recht einfach was dagegen tun.. so im Unterschied.


    Ist ja nett, wenn der Hund nur überschaubare Probleme hat und man an denen arbeiten kann. Aber sind wir mal ehrlich.... 98% aller Neuhundehalter kann gar nicht einschätzen, was so ein Hund für Arbeit machen kann und sie wollen es auch nicht. Ist ja auch ihr gutes Recht. Die meisten stellen sich Hundehaltung eben nicht so vor, dass sie ewig an einem Hund rumtrainieren, sondern wünschen sich einen unkomplizierten Begleiter. (und wie gesagt.. ob das für den Hund immer so toll ist stell ich mal in Frage)
    Da dann zu sagen "ja wenn sich jemand diesen Problemen stellen möchte", finde ich eher seltsam. Woher soll denn jemand der noch nie einen Hund hatte einschätzen können, ob er sich dem stellen möchte?



    ich weiß das das bei solchen Diskussionen immer so ist, dass die Befürworter immer nur die quasi Unproblematischen Hunde, mit "kleinen Problemchen" im Umfeld haben . Scheint ne komische Verteilung zu sein, dass die hier aber irgendwie in der Unterzahl sind und sich die Leute das so trotzdem nicht vorgestellt haben..


    Die TS wird den Hund ja wahrscheinlich holen. Bleibt zu hoffen, dass die Leute bei denen er jetzt ist den Hund zumindest einigermaßen einbinden und ihn nicht einfach auf dem Hof hocken lassen, wo er dann am Ende noch blöde Erfahrungen macht. Wenn sie Glück hat, kommt der Hund dann nach einer Eingewöhnungszeit gut klar. Zu wünschen wärs allen Beteiligten.

  • Und ich wiederum kenne recht viele. Das sind natürlich keine Exemplare, die dauerhaft gesichert rumlaufen, sondern einfach Hunde, die ihrem Jagdtrieb folgen - und das meist auch können, weil der "gute Hund vom Züchter" schon hören wird und deshalb ohne Leine laufen darf. Das sind auch keine Hunde, die jagdlich geführt wurden, sondern Nachbars Lumpi mit Jagdtrieb, der auch beim drölften Mal Hinterherschreien nicht kommt, wenn er Wild gesichtet hat.


    Nun reden wir in diesem Fall aber nicht von einem erwachsenen Windhund, sondern von einem Welpen, der sich noch ganz gut erziehen lassen dürfte und unter Umständen noch gar keine Jagderfahrung gesammelt hat. Das ist schon ein erheblicher Unterschied.


    Nein, ihr gutes Recht ist das nicht. Es landen doch so viele Hunde im Tierheim, weil man sich vorher keine Gedanken gemacht hat und dann überfordert war; übrigens auch mit dem Labbi von nebenan.
    Indem er sich informiert und sich dessen bewusst wird, wie viel Arbeit das sein kann?
    Ich schrieb nicht grundlos, dass sie sich den Hund nur holen soll, wenn sie auch bereit ist, im Notfall mehrere Jahre mit ihm zu arbeiten. Klar, das ist anstrengend, aber damit muss man rechnen, wenn man sich einen Hund (mit diesen Voraussetzungen) holt.


    Als ich meinen Hund geholt habe, habe ich mit dem Schlimmsten gerechnet, mich auf einen Hund eingestellt, der mich vielleicht sogar aus Angst beißt, meine Wohnung zerstört, überhaupt nicht leinenführig ist und ggf. nicht mit Wohnungshaltung klar kommt - hätte ich damit nicht leben können/daran arbeiten wollen, wäre es nicht dieser Hund geworden. Es kam nun Gott sei Dank ganz anders, aber bei einem Hund, über dessen Vorgeschichte nichts bekannt ist, der noch nie in einer Wohnung und an der Leine war, muss man leider mit so etwas rechnen.
    Die TE kann "ihren" Hund aber kennenlernen, bekommt ihn früh und weiß, was er ungefähr erlebt hat. Die Chance, dass das gut geht, ist nicht so gering.

  • Eine andere Sache sind eben Probleme, die einfach entstehen aufgrund von Vorkommnissen / Haltungsbedingungen bevor der neue Halter den Hund bekommt. Da bekommt derjenige ein Ergebnis vorgesetzt und darf dann damit zurecht kommen.
    Das ein Hund z.B. schon bei der Ankunft Angst vor Männern hat oder erstmal 4 Wochen unterm Tisch sitzt und sich nicht raus traut, sollte bei einem seriösen Züchter einfach nicht sein. Unterschätzen sollte man hierbei z.B. auch nicht, dass auf der Strasse auch eher scheue Hunde überleben und Welpen Ängste von der Mutter adaptieren können..

    Je nun... aber dieser Hund lebt nicht auf der Straße, wächst auch nicht meilenweit von jedem Menschen entfernt im Wald auf und wird vermutlich auch nicht ständig geschlagen etc.....


    Er lernt nur das Leben im Haus noch nicht kennen, erhält vermutlich nicht die Zuwendung als Welpe, die er hier erhalten würde, kennt noch keinen Staubsauger......


    Aber ob der sich deswegen 4 Wochen lang unter den Tisch verziehen muß, bis er wieder hervor kommt??


    Vielleicht, wenn die TS ihn nicht nimmt er erstmal für 6 Monate in ein dortiges TH kommt und dann von einer Orga nach Deutschland geholt wird.


    Aber wenn der Welp so bald die Einfuhrbestimmungen es zulassen, zu der neuen Halterin kommen, ist es doch eher unwahrscheinlich, dass das so endet.....


    Ach ja... es geht ja nicht um Auslandstierschutz im Allgemeinen ja / nein, sondern es geht hier um DIESEN Welpen ;)

  • ich weiß das das bei solchen Diskussionen immer so ist, dass die Befürworter immer nur die quasi Unproblematischen Hunde, mit "kleinen Problemchen" im Umfeld haben . Scheint ne komische Verteilung zu sein, dass die hier aber irgendwie in der Unterzahl sind und sich die Leute das so trotzdem nicht vorgestellt haben..

    Ich bin tatsächlich nochmal durch die Teilmenge der mir bekannten Auslandshunde durchgegangen, und ehrlich gesagt gibt es da nur wenig problematische Tiere, im Gegenteil. Gleiches bei meinen ehemaligen Pflegehunden aus dem Ausland.
    Wir reden jetzt mal nicht von meiner Kröte :p


    Bin btw kein grundsätzlicher Befürworter von der derzeit betriebenen Form des Auslandstierschutzes

  • Ob dieser Hund ja oder nein ist ja eigentlich eine hinfällige Disskusion, denn es steht das Ja bereits fest.


    Einige Punkte würde ich aber gerne noch einwerfen, denn für diese solltest du vorher eine Lösung finden.
    Du hälst Frettchen (dazu auch ehemalige "Problemfrettchen"?). Kennen diese Hunde? Und selbst wenn ja, Hunde können für Frettchen gefährlich werden, aber auch andersrum können die Frettchen für einen Junghund eine Gefahr sein. Eine schwierige Kombi (sollte die Kleine eventuell Jagdterriermix sein, in Polen ja recht beliebt, ist das noch ein zusätlicher Punkt der heikel werden kann.)
    Überlege dir also jetzt bereits eine Lösung, die Tiere so zu sichern, das sie sich nicht gegenseitig an die Gurgel gehen. Und lies dich ein, wie du da eine Zusammenführung bzw. ein Zusammenleben gestalten kannst.


    Schau dir jetzt bereits Hundeschulen an. Da es wohl ein kleiner Hund wird hast du vielleicht die Möglichkeit eine (gut geführte) Welpengruppe noch zu besuchen. Ausserdem ist ein GUTER Trainier vor Ort Gold wert.


    Befreunde dich mit netten Hundebesitzern mit gut sozialisierten, in sich ruhenden Althunden. Ein Junghund lernt von dieser Spezies (Althund) eindeutig am Besten.


    Neben Tierschützern vor Ort kannst du auch mal bei den polnischen Züchtern anklopfen, ob sie dir helfen würden. Irgendwie sind alle meine bekannten polnischen Züchter auch im Tierschutz aktiv und sie kennen viele Leute. Eventuell haben die auch eine Person, die als Pflegestelle einspringt bis sie nach Deutschland kann.

  • Anscheinend hast du dich ja bereits entschlossen diesen kleinen Welpen zu dir zu holen. Ich finde es toll, dass du dich dafür einsetzt die Mutterhündin kastrieren zu lassen.


    Hat der Welpen keine anderen Geschwister? Ist bei dem Wurf wirklich nur ein Welpe gefallen?


    Ich würde versuchen so oft wie möglich zu dem Welpen zu fahren, bis ich ihn schließlich holen kann. Ich würde wahrscheinlich jedes Wochenende bei dem Welpen verbringen und ihm die Welt zeigen. Eben genau diese Dinge, die die anderen schon geschrieben haben: andere Hunde, vorallem andere Welpen, Autos, Radfahrer, Jogger, Kinder (ganz wichtig), Staubsauger, Mixer etc.
    Alles, was für uns komplett normal ist, kann für diesen kleinen Welpen Gefahr bedeuten. Da er in den ersten Monaten wenig kennen gelernt hat, wird er Schwierigkeiten haben, neue Dinge einfach als gefahrlos einzustufen.
    Was ich auch nicht unterschätzen würde ist die Tatsache, dass die Elterntiere viel bellen und fremde Menschen verbellen (ich hoffe das stimmt so). Deine kleine wird lernen, dass das ein ganz normales Verhalten ist, sie kennt es ja schließlich nicht anders.


    Die Idee mit dem Tierschutz finde ich ganz toll. Vielleicht kann der Welpe in der Zwischenzeit in einer Pflegefamilie untergebracht werden um dort die nötige Sozialisierung zu erfahren. Das wäre überhaupt das beste für die kleine Maus.


    Sonst wünsche ich dir echt alles Gute und hoffe, die Kleine lebt sich hier gut ein.

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