Typisch Kleinhundebesitzer

  • habe in der familie genug bespiele dafür das auf den arm oder schoss nehmen nicht optimal ist.
    diese hunde machen auf dem arm oder schoss riesen theater, fühlen sich stark und sicher da der mensch sich beschützt.
    Auf dem Boden liegen diese Hunde bei Hundekontakt fast dauerhaft auf dem rücken und mein hund steht verdutzt davor und will eigentlich spielen aber nichts passiert.
    hops, stupst, ... aber die hunde stehen nicht auf.

    Ich denke, dass wenn kleine Hunde sich bei jeglichem Hundekontakt so verhalten, es mehr Gründe dafür geben muss als das beschriebene "auf den Arm nehmen".
    Das Problem, dass ich mit meinem eigenen Zwerg ständig habe, ist dass diese Art von Hunden einfach nicht ernst genommen wird. Sei es vom eigenen oder anderen Haltern oder deren Hunden. Das fängt an, dass man den körperlich unterlegenen Kleinhund an der Leine hinter sich her schleift, weil er eh nicht die Kraft aufbringen kann, sich zu wehren, anstatt dass man ihn anspricht und versucht mit anderen Mitteln zum Weitergehen zu bewegen. Wenn ich mich in so einen Hund hineinversetze, kann ich mir schon vorstellen, dass man sich extrem unsicher und allein gelassen fühlt, wenn man nichts anderes vermittelt bekommen hat, dass man seiner Umwelt hilflos ausgeliefert ist.


    Andersrum gedacht fühlt sich mein Hund doch genauso hilflos und ausgeliefert, wenn er angeleint ist und ein fremder Hund ohne leine nähert sich ihm und ich nehme ihn nicht auf den Arm. Er kann aufgrund der Leine nicht flüchten und wäre quasi auf die Gutmütigkeit des anderen Hundes angewiesen, dass dieser ihm nichts tut. Diese Hilflosigkeit kann ich doch nur aufheben, indem ich ihn nicht in diese Situation zwinge und daraus entferne. Sei es durch weggehen und wenn das nicht möglich ist eben auf den Arm nehmen.
    Wahrscheinlich würde es bei anderen Kleinhunden auch helfen, wenn man sie ableint. Aber für meinen scheint sich die exzessive Rennerei als Konfliktlösungsstrategie so etabliert zu haben, dass ich ihm nicht so viel Bewegungsradius gewähren kann bzw. möchte, da es meist nach hinten los geht. Ich denke ich hab in der Vergangenheit viel falsch gemacht und das Verhalten meines Hundes falsch interpretiert. Vielleicht sind wir irgendwann wieder so weit, dass mein Hund im Freilauf wieder an einem fremden Hund schnuppern kann und dann einfach mit mir weiter geht, anstatt wie wenn der Teufel hinter ihm her wäre loszusprinten.

  • Ein, Hund, der sich sicher fühlt, hätte es gar nicht nötig, sich so aggressiv zu gebärden. Das ist eine Tatsache. Und das die größeren Hunde von deinem bellenden Hund weggehen, zeigt nur, dass der größere Hund selbstbewusst genug ist, nicht auf das Verhalten einzusteigen.


    Man kann Ängste nicht positiv verstärken. Oder hättest du noch mehr Angst, wenn dir jemand ne Tafel Schokolade gibt?


    Man muss ja auch gar nicht jeden kleinen Hund, der unsicher ist, auf den Arm nehmen. Aber bei vielen ist es eine große Hilfe und Erleichterung. Und richtig trainiert klappt das auch. Man muss es halt nur erstmal reizarm üben und dann langsam die Ablenkung steigern, so wie bei jedem Training.


    Und übrigens, ich nehme Pia auch bei kleineren Hunden manchmal auf den Arm. Wenn sie mit einem z. B. distanzlosen Dackel überfordert ist, nehme ich sie auch durchaus auf den Arm. Ich habe keine Angst um sie, sondern ich helfe ihr damit. Ich kenne gar keine großen Hunde hier bei uns, die gefährlich sind. Aber eben aufdringlich und dann eben nicht auf Pias Signale reagierend. Und ich möchte, dass sie lernt, dass sie nicht weiter zu gehen braucht. Denn Scheinangriffe hatten wir schon zur Genüge und das habe ich mittlerweile endlich weitesgehend im Griff. Ich mache meinem Hund das Leben leichter.

  • Leider ist es doch so, das Besitzer von großen Hunden sich oft gar keine Gedanken darüber machen, welchen Schaden ihre Hunde, wenn auch nur in friedlicher Absicht, anrichten können.
    Ich wurde auch schon mehrfach belehrt, welchen Riesenfehler ich mache, wenn ich meine Hazel auf den Arm nehme. Das Problem ist, sie kann mit ihren 18 Monaten Begegnungen mit großen Hunden einfach nicht selbt managen. Sie möchte gerne Kontakt und ist sehr freundlich, bekommt aber schnell Angst, wenn ihr Gegenüber zu ungestüm ist und reagiert mit Flucht. Das ist natürlich ganz doof.
    Meine 8 jährige Chili ist total souverän und kann sich auch große Hunde vom Hals halten, wenn sie will. Die ist in ihrem Leben noch nicht gejagt worden. Die Hazel ist leider oft ein Opfer.
    Deswegen kommt sie auf den Arm, wenn ich sehe, das ein großer Hund angeballert kommt und ich kann den nicht abblocken.
    Bisher hat das ihrem Sozialverhalten in keinster Weise geschadet. Wir machen Hundesport und sie hat viel Kontakt zu anderen (auch großen Hunden), mit denen sie auch spielt. Aber da kann ich den Hunden und den Hundebesitzern vertrauen. Warum sollte ich meinen Hund physischer und/oder psychischer Belastung aussetzen, durch Hunde, die man mal auf dem Spaziergang trifft ?!
    Leider sind hier in dem Wald ausschließlich große Hunde unterwegs, kleine Hunde bekommen hier scheinbar ihren Auslauf eher an der Flexileine in der Siedlung :???:


    Was mich ja immer total wurmt, ist die Tatsache, das viele Großhundebesitzer ihre Hunde ungefragt zu meinen kleinen hinlaufen lassen. Als ich meine Dobermannhündin noch hatte, war das anders. Da wurde vorher gefragt, ob die etwas macht. Ich denke, das ist auch der Grund, warum Chili jede Hundebegegnung managen kann.
    Sie hat nie schlechte Erfahrungen gemacht und ist mit einem großen, sehr sozialen Hund aufgewachsen.

  • kleine Hunde bekommen hier scheinbar ihren Auslauf eher an der Flexileine in der Siedlung


    Ich hab da schon so Theorien, wie das kommen könnte. Ob da wohl die "vereinigten Tierschützer gegen Hunde auf dem Arm" ein bisschen Mitschuld tragen? :pfeif:


    Gerade gestern habe ich wieder die Geburt eines neuen winzigen angstaggressiven miterleben dürfen. Wochenlang sah man die vielleicht zwei oder drei Kilo ängstlich durch den Park schleichen, es versuchte, sich hinter der Halterin zu verstecken, fand da aber null Beachtung. Jetzt kann man per Gehör verfolgen, wo die beiden gerade unterwegs sind. :( :( :(

  • Ich hatte vor Ted einen 12kg Husky/Spitz Mix. Klein, kompakt und niedlich. Ich hab ihn hochgenommen wenn es die Situation meiner Meinung nach erfoderte. Das "dumme Gesabbel" fremder Leute die mich belehren mußten ging rechts rein und links wieder raus.
    Es ist mein Hund, somit bin ich für sein Wohl verantwortlich und ich stelle für meinen Hund die Regeln auf. Was andere davon halten mögen ist völlig irrelevant.
    Ich hab es damals oft genug erlebt das man mit dem kleineren Hund nicht ernst genommen wird, weil "der kann ja gar nicht richtig beißen". Da reichte es nicht höflich nein zu sagen, da mußte ich oft genug schon deutlicher werden.
    Der Hauptgrund das es diesmal ein größerer Hund wurde. Ich finde, jeder sollte mal einen kleinen und dann größeren Hund haben. Die Reaktion der Leute und sowieso andere Hundehalter find ich so enorm unterschiedlich. Ich hab mich ja nicht verändert, bin nur von 12kg Hund auf 30 kg Hund an meiner Seite gewechselt.
    Im Bus zum Beispiel werde ich neuerdings gefragt ob ich mich setzen möchte wenn ich Ted dabei habe. Andere Hundebesitzer gehen mir mit ihren unverträglichen Hunden aus dem Weg, dämliche Erziehungstipps kassiere ich nur noch auf dem Hundeplatz oder Tierladen.
    Allerdings ist es auch mit großem Hund weitaus schwieriger Hundekontakt zu bekommen. Ich würde gern Ted jeden Tag wenigstens paar Minuten das freie Spielen mit anderen Hunden ermöglichen. Leider ergibt es sich regelmäßig nur auf dem Hundeplatz, nicht mal im Park ergibt es sich halbwegs täglich.

  • Ich habe meine Hündin früher oft hoch genommen und ich tue es auch heute noch, obwohl sie nicht mehr panisch wird, nur weil ein Hund auf uns zu läuft. Sie kommt auch wenn gleichgroße Hunde spielen manchmal auf den Arm, weil sie einfach ein unglaubliches Talent dafür hat, im Weg rumzustehen und umgebombt zu werden. Es ist halt Finya, die ist ein bisschen seltsam und langsam im Denken.


    Für sie bedeutet am Arm sein Entspannung, Sicherheit und keine Schmerzen. Sie kennt das von der ersten Woche an seit sie bei mir ist, dass ich sie trage, wenn sie anzeigt, dass sie getragen werden will. Das ist für sie einfach Normalität. Sie würde NIEMALS von oben runter gifteln! Dann säße sie verdammt schnell wieder am Boden.


    Finya ist genau einmal am Rücken gelegen. Das war ganz zu Beginn, als sie von einem großen Hund zu Boden geworfen wurde und dann nach ihrem Hals geschnappt wurde und da hat sie geschrien wie am Spieß.
    Von sich aus macht sie das nicht, sie hat auch keinen Grund dazu.


    Dass sie sich in einigen Situationen mit fremden Hunden selbst nicht zu helfen weiß, kommt vor und deshalb stehe ich auch immer daneben, damit ich zur Not eingreifen kann. Es hat schon lange genug gedauert, sie auf diese Ebene zu bekommen. Das lasse ich mir sicher nicht von irgendeinem Hund, der wegen sonst was überreagieren muss, kaputt machen.

  • Hallo,


    um mal , ohne alles zu lesen, einzuwerfen - mein Hund ist groß ( sehr groß, sehr schwer ).
    Er lässt kleine Hunde zu 99 Prozent in Ruhe - ( den 1 Prozent hab ich noch nicht getroffen ) .
    Makaber, die kleinen Hunde zeigen meinem oft wie weit erlaub ist, aber am Ende der Leine hat dann aber jemand Angst vor dem ( großen ) Hund.
    Nicht schimpfen - ist tatsächlich so - der ist groß schwarz und damit natürlich gefährlich !
    Wenn die Kleinen wild kläffend in seine Richtung ziehen, macht der schon einen Bogen - die sind ihm sehr suspekt.
    Nix gegen kleine Hunde und deren Halter - da gibt's ne Menge, die sind super erzogen . Hund meine ich : )
    Aber wenn ich mir vorstelle, so mancher unerzogener Kleinhund wäre um 20 kg schwerer .. Viel Spass beim Auslauf !
    Mich nervt , dass ich meinem mit viel Mühe z.B bei brachte artig an der Leine zu laufen, was sehr wichtig ist bei einem Schwergewicht., manche Halter von Leichtgewichten sich aber auf ihr Flexi Leine verlassen. Dann muss ich regelmäßig schauen, dass meiner weiter artig bei läuft, während Gegenüber in Klein nachgeschleift wird. Da denk ich mir so manchmal, ich kauf ne Flexi und lass meinen auch mal lang laufen.


    LG Ramona

  • Ich kann verstehen das man als HH eines 3 kg Hundes stark aussiebt mit welchen Hunden Kontakt geht und mit welchen nicht.
    Bei so einem Leichtgewicht kann auch ein freundlicher Junghund, der zu tapsig angestürmt kommt, Schaden anrichten. Es ist absolut in Ordnung wenn du deinen Hund so schützen möchtest.


    Wobei ich persönlich nicht bei jedem großen Hund meinen Kleinhund auf den Arm nehmen würde.
    Es gibt (hier zumindest ;) ) genug große Hunde denen ich den Kontakt mit einem sehr kleinen Hund zutrauen würde.


    Dagegen nehme ich meine Franz. Bulldogge (knapp 10kg) schon öfter aus Rücksicht auf andere Kleinhundebesitzer an die Leine.
    Auch kleine Hunde können Schaden anrichten wenn sie gröber spielen.
    In meinem Fall lasse ich meinen "Kleinhund" lieber mit großen Hunden spielen. Da weiß ich das sie nichts kaputt macht.


    Es war schon häufiger die Situation das der andere (Klein)hund sich von ihrer groben Art zu spielen, bedrängt gefühlt hat. Und da greife ich dann auch ein. Sie ist sehr grob und ihre Kraft ist (trotz des geringen Körpergewichts) nicht zu unterschätzen. Sie hat unseren 25kg-Familienhund schon öfter mal mit einem Bodycheck von den Beinen geholt. Mit einem Chihuahua würde ich sie niemals spielen lassen.



    Also ich würde bei so einem kleinen Hund wie deinem, weniger nach Größe aussortieren sondern eher nach Temperament.

  • ...
    Aber das Ding ist halt, dass einem Labbi zumindest körperlich in dieser Situation, auch wenn sie für ihn blöd sein mag, nicht passieren kann. Zumindest nichts Gravierenden.
    ...

    Erstens hat mich letztens so ein Jack Russell "gebissen", weil ich ihn abgewehrt habe (Er wollte meine Maus angreifen. Ich hatte ne dicke Winterjacke an, ist also nichts Schlimmes passiert, aber der hatte einen kräftigeren Biss als meine Maus und in der Jacke waren 3 Löcher.


    Zweitens ist mein Problem das Psychische, weil sie sowieso schon relativ unsicher ist und wenn das von solchen Tyrannen noch verstärkt wird, könnte sie auch selbst zum "Angstbeißer" werden.

  • Hab net alles gelesen, aber ich finde, Du machst das goldrichtig. Wo bleibt die Lebensqualität, wenn der Hund bei jeder Hundebegegnung so nen Streß hat, daß es in Rennspielchen und Mobben ausartet?


    Wenn einer blöd schaut, dann antworte nächstes Mal: "Solange Sie mich nicht vorher fragen, ob Ihr Hund zu meinem herkommen darf, nehme ich meinen eben hoch. Punkt! ICH entscheide, mit welchem Hund mein Hund zusammenkommt, und nicht fremde Leute, weil ich meinen Hund kenne und den anderen nicht, und ich allein sehe, was ich ihm zumuten kann, und was ihm zu viel wird."


    Bitte die Leute darum, es zu respektieren, weil der kleine Hund sonst irgendwann Panik kriegen wird, wenn er immer von großen Hunden in Situationen gebracht wird, in denen er hilflos ist - und dann heißt es wieder: "Typisch Kleinhund, immer kläffen die!" - ja, ach nee, warum nur......


    Ich würde den Hund bei so Rennspielchen generell rausnehmen, das scheint ihn ja massiv zu stressen.

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