Hund das "angebunden werden und ruhig bleiben" beibringen

  • Hundekontakte sind sinnvoller, wenn man sich mit ruhigen, ungestressten Hunden zu einer Gassi-Runde trifft.


    Spieleinheiten würde ich niemals eine halbe Stunde laufen lassen bei einem solchen Hund. Fünf bis zehn Minuten, mehr auf keinen Fall.

  • Was mach ich in so einer Situation?


    Ich würde weniger machen, viel viel weniger.
    In der Situation selber einfach durchatmen aber das kommt ja von irgendwoher.
    Bin ja alles andere als eine Fachfrau gell, das ist einfach das was ich tun würde, wenn Naama so aufdrehen täte.
    Ich würde ihr wohl auch alles Spielzeug mal wegnehmen und nur noch ganz gezielt mit ihr zusammen spielen, ganz bewusst.
    ...ich hoffe, sowas bleibt mir erspart :ops: bis jetzt ist sie daheim tiefenentspannt.



    Okay, ich übe einfach weiter :smile:

  • Du hast das richtig erkannt @Tastatur bei so stressanfälligen Hunden muss man aufs Stresslevel achten, sonst bekommt man eben die Quittung dafür.


    Ich hab auch so nen Hund. Ein kleines Pudele (also nix mit BC oder so).


    So lange Spieleinheiten wären für meine auch zu viel. Genauso wie zu wildreiches Gassigebiet oder zu viele Leute aufm Spaziergang. Da heißt es dann anpassen. Man muss sich überlegen, wie man Spaziergänge (oder Spieleinheiten) anpasst.


    http://markertraining.de/die-l…er-keine-loeffel-mehr-da/
    Da findest du eine schöne Theorie, die dir hilft das zu verinnerlichen. Und man sollte dann bewusst drauf reagieren, wenn man merkt der Spaziergang war anstrengender als sonst - Runden abkürzen / anpassen.


    Wenn Ted sich sogar während der Spielzeit immer wieder hingelegt hat, dann war das schon ein deutliches Zeichen, dass er eigentlich genug hat. Da wäre (meiner Meinung nach) der Zeitpunkt gewesen nach Haus zu fahren.
    Haushunde wurden über so lange Zeit hinweg darauf selektiert, dass sie ihr natürliches Ruhebedürfnis ignorieren, dass wir heute die Quittung dafür haben: man muss den Hunden genug Möglichkeiten zum Ruhen geben. Und manche Hunde neigen eben besonders dazu sich zu übernehmen oder sind generell eher reizempfänglich und reaktiv und da gilt es eben genau drauf zu achten, sonst zeigen sie so "neurotisches" Verhalten.

  • Hundekontakte sind sinnvoller, wenn man sich mit ruhigen, ungestressten Hunden zu einer Gassi-Runde trifft.


    Spieleinheiten würde ich niemals eine halbe Stunde laufen lassen bei einem solchen Hund. Fünf bis zehn Minuten, mehr auf keinen Fall.

    Danke dir, nur mit der Gassirunde mag es nicht klappen. Da bin ich schon in der Nachbarschaft von Anfang an auf der Suche. Hier im Forum gibts auch nur eine aus Potsdam, sie hat aber einen Mops. Bis jetzt haben wir uns auch noch nicht getroffen.


    Ich werd nun jetzt mal deinen Ratschlag befolgen und mit Timer auf die Wiese gehen.


    @BeatricemitNaama Viel weniger kann ich mit Ted kaum machen. Da ich ihn aufs Fahrrad vorbereiten will, gehen wir einmal am Tag 2 Stunden spazieren oder kurz schwimmen. Kurz heißt in dem Falle vielleicht 10min. Auch da ist Ted an der 5mSchlepp und ich geh mit ins Wasser. Ich kann ihn aufgrund der anderen Parkbesucher nicht ableinen. Eine andere halbwegs saubere und ungefährliche geeignete Stelle für den Hund kenn ich nicht. Eine ungestörte Stelle kenn ich aber da ist die Strömung so stark das die anderen Hundehalter ihre erwachsenen Hunde nur am Rand schwimmen lassen. Ich war da mal als Ted Welpe war.
    Ansonsten 2-3 ca.30 minütige Spaziergänge.
    In der Wohnung wird nichts gemacht. Auch nicht gespielt. Er soll Ruhe halten und Ruhe lernen. Wenn er allein spielen will, darf er das natürlich, ich räum sein Spielzeug nicht weg. Dafür ist er im Normalfall auch ein gechillter Hund in der Wohnung.

  • Ich trainiere mit meinen Hunden die Leinenführigkeit in erster Linie über Belohnung, damit der Hund dies mit positiven Emotionen verknüpft und nicht mit Vorenthaltung und Frust. Dabei belohne ich anfangs (das heißt über Wochen) wirklich bergeweise jeden noch so popligen richtigen Schritt. Dabei überlege ich mir welche Handlungskette ich in bestimmten Situationen gerne hätte und belohne, belohne, belohne... Bei interessanten Dingen von außen, trainiere ich die Kette, die ich möchte an weniger spektakulären Dingen sauber auf - zum Beispiel hinschauen ohne in die Leine zu springen und ohne anderes Hochdrehen zu zeigen. Das Training läuft also zu 99% jenseits der hochemotionalen Situationen, in denen der Hund abdreht.

    Also, das Einzige, das Du anders machst, ist, nicht auf "Fehlverhalten" zu reagieren und einzulenken, sondern es so stehen zu lassen. wenn der Hund dann mal gewünschtes Verhalten anbietet, dann belohnst Du. Hab ich das richtig verstanden?


    Weil so haben wir das anfangs auch gemacht. Nur ist Milo z. B. wenn er dann mal brav an der Leine gegangen ist und ich ihn gelobt habe, aufgedreht, auch wenn es nur ein "gut gemacht" war. Oder, wenn er brav neben mir an der Leine lief und ich ihm in diesem Moment ein Leckerchen gab, dann zog er aufeinmal wieder. Also, die Konstellation hat bei uns nicht funktioniert. Kann an meiner Unfähigkeit liegen, denke jedoch, dass es eben auch Hunde gibt, die anders geführt werden müssen.


    Milo lernt Tricks super schnell. Bei Tricks hatten wir immer sofort das richtige Timing und saubere Ausführung wurde sofort mit Leckerli und Lob belohnt. Unsaubere Ausführung wurde ignoriert. Somit hat Milo alle Tricks sehr schnell und korrekt ausführen können.


    Weil es bei den Tricks so super klappte, dachte ich mir: Klasse, mein Hund und ich bekommen dies nun in allen Lebenslagen auf diese Weise hin. Pusteblume. Bei Tricks hat er "Arbeit" im Kopf und hat eine ganz andere Art der Auffassungsgabe, als wenn wir nur draußen spazieren gehen (und wir haben anfangs auch wochenlang nur in ruhigen Situationen geübt, in der er keine Ablenkung durch Menschen, Tiere oder Lärm etc hatte). Das Prinzip hat nicht funktioniert. Draußen funktioniert Milo in manchen Dingen anders. Vieles ging natürlich ausschließlich über Lob im richtigen Moment. Aber so Einiges ging nur durch Korrektur im richtigen Moment. Korrektur und anbieten von alternativem Verhalten. Das ist mir erst viel später bewusst geworden, WAS ich da eigentlich mache. Intutitiv war es aber genau die richtige Mischung von Lob und Korrektur und nach Korrektur wieder Lob.

  • @Srinele Das sich Ted ausgeruht hat gestern war mehr dem warmen Wetter geschuldet. Was für mich gerade so als nicht kühl gilt (und ich bin kein Sonnenanbeter) reicht um Ted ruhiger werden zu lassen.
    Als ich ihn letzten Juli zu mir holte, war er wochenlang nicht zu motivieren 5m am Stück zu laufen. Da war ich schon froh wenn wir es auf die Wiese gegenüber geschafft haben. Denn ganzen Sommer lang war seine Macke, sich nach dem Gassi gehen auf die Fliesen hinter der Haustür zu legen und ich hatte Mühe mir ihn zu greifen und hochzutragen.
    Meine Hundehalterfreunde und ich haben damals echt gerätselt ob er nicht vielleicht krank ist, obwohl der Ta ihn für völlig gesund hält.
    Meist mußte ich ihn Leckerli hinwerfen so das er stand und ich meine Arme vorn und hinten unter ihn schieben und ihn ohne Beißattacken hochnehmen zu können. Während ich ihn dann hochtrug kaute er an meinen Zopf oder an einem Zipfel Leine.
    Wenns richtig warm wird hab ich schon bissel die Befürchtung das er wieder mit diesem Verhalten (sich hinter die Haustüre hinzulegen) anfängt, obwohl er jetzt nun 28kg wiegt. Ich kann ja nicht ne halbe Stunde mit dem Herrn im Türbereich rumlungern.
    Er hat kaum Unterwolle und mittellanges, glattes Haar. Aber bei Temeraturen führt er sich auf als wäre er ein dicker Bernersennenhund mit Pelzmantel.

  • Lass ihn doch faulenzen, wenn er will! Ich würde da gar nicht so viel erzwingen wollen. Meine große Hündin mag auch nicht immer bei Hitze, dann kehren wir auch manchmal nach 10min um und gehen ein bisserl in den Garten oder direkt nach drinnen.


    Es ist ja eigentlich egal, warum sich Ted ausgeruht hat. Fakt ist, dass er ausgeruht hat --> es hat gelangt, dann sollte man einfach nach Hause gehen und dem Hund seine Ruhe geben.

  • Achso nicht in eurer WOhnung, sondern im Treppenhaus. Sry falsch verstanden.


    Naja wenn er schon an der Haustüre "zusammenklappt" und auch dieses Kauen, dann würde ich auch meinen, dass es zu viel war.


    Übrigens 2h Gassi wäre für meine Hündin auch zu viel. VIEL zu viel.

  • Srinele, der Grad zwischen zuviel und zuwenig ist bei Ted sehr schmal. Gerade wenn andere Hunde involviert sind.
    Ich hab auch schon versucht mit 3,4 30minütigen Spaziergängen mit seltenen Hundekontakten. Das machen wir bei meinem Freund so. Aber nach 3/4 Tagen merkt man deutlich das es zuwenig ist und er mehr will. Dann ist er über den ganzen Tag eher unruhig und wenig "gechillt"

  • zwischen 30min und 2h gibt es ja auch noch viel ;)


    Klar, das ist ja das schwierige bei solchen Hunden, dass der Grat schmal ist.... Deshalb sollte man mithilfe der Löffeltheorie auch ganz genau überlegen, "was war heute?" und dann anpassen. Tagebuchführen hilft auch ungemein, einfach um Zusammenhänge besser zu erkennen. Wenn ich nen Hund zum Spielen treffe, dann geh ich halt nur 40min gassi und abends dafür ein bsischen länger. Wenn wir alleine durch die Einöde stapfen ohne viele Jagdauslöser, dann geh ich gerne mal 1 1/2.
    Wenn wir den Hasshund meiner großen Hündin treffen, dann kann ich gerne direkt 15min abziehen.......
    Das ist mein Tipp an dich, dass Ted nicht am Abend solche Probleme bekommt.....

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