Urlaub im Süden zu "gefährlich" (Krankheiten)?

  • Ich bestreite nicht, dass das schlimm ist. Ich halte es nur für übertrieben, deswegen mit dem Hund nicht in den Süden zu fahren. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass ein Hund überfahren wird oder vom Nachbarn vergiftet oder sich in Deutschland mit was ansteckt, als dass er sich bei 2 Wochen im Urlaub ne schlimme Krankheit einfängt.


    Und mit "Die Hunde da leben ja auch" meinte ich: selbst in Italien oder Spanien gibt es doch sicherlich gesunde Hunde? Ich finde das Panikmache. Darum verwies ich ja auf die Zecken. Italiener sollten mit ihren Hunden keineswegs in Deutschland Urlaub machen, weil Zecken. Borreliose. Furchtbar.

  • Weißt du, das Recht auf eine eigene Meinung hat ja nun mal jeder und ich habe auch kein Problem damit, wenn jemand eine andere Meinung vertritt. Was mich allerdings ärgert ist, wenn man solches Halbwissen verbreitet. Du hast dir eine Meinung gebildet, ohne dich jemals informiert zu haben. Von Durchseuchungsraten und Verbreitungsgebieten hast du keinen Schimmer, haust aber trotzdem munter irgendwelche Stammtischparolen raus.



    Zitat

    InGriechenland, Spanien und Frankreich sind bis zu 70 % der Hunde infiziert.
    ...
    Ohne Behandlung sterben bis zu 90 % der Hunde innerhalbeines Jahres.


    Zwar sind diese bis zu 70% "nur" infiziert und nicht erkrankt, als Erregerreservoir reichen diese aber völlig. Je verbreiteter die Erkrankung ist, desto mehr steigt das Risiko für meinen eigenen Hund.


    Italiener sollten mit ihren Hunden keineswegs in Deutschland Urlaub machen, weil Zecken. Borreliose. Furchtbar.


    http://www.parasitosen.de/Parasiten/Europaweit.html


    Vielleicht klickst du einfach mal auf "Borreliose" und erklärst mir dann, warum Italiener sich in Sachen Borreliose in Deutschland mehr Sorgen machen müssten, als in ihrem Land. Das interessiert mich dann doch brennend!
    Abgesehen davon ist der Vergleich unglaublich haarsträubend, weil die Seroprävalenz bei Borreliose zwar hoch, die Erkrankungsrate gemessen daran aber gering (und viel geringer als bei der Leishmaniose) ist. Abgesehen davon ist Borreliose heilbar, wenn man nicht, wie ich bei Ebby, das Pech hat, dass der Hund zunächst subakut daran erkrankt und sich die Krankheit dadurch manifestiert.


    Abgesehen davon finde ich es total inkonsequent, Hunde aus dem Ausland für die Verbreitung von Parasitosen in D verantwortlich zu machen, andererseits aber selbst mit seinem Hund in ein Risikogebiet zu fahren.
    Ach ja... Leishmaniose ist keine Erkrankung, die nur Hunde betrifft, auch Menschen erkranken daran. Wenn du also die Auslandshunde für das Elend dieser Welt verantwortlich machst, dann fahre doch bitte selbst nicht nach Italien, Spanien etc., denn damit gehst du das Risiko ein, selbst zur Verbreitung dieser Erkrankungen beizutragen.

  • Fakt ist doch aber, dass "fast" jeder Hund, der aus dem Süden kommt, doch mit diesen Krankheiten behaftet ist und diese übertragen kann. Oder liege ich da falsch?

  • Fakt ist doch aber, dass "fast" jeder Hund, der aus dem Süden kommt, doch mit diesen Krankheiten behaftet ist und diese übertragen kann. Oder liege ich da falsch?


    Es wäre leichter darauf einzugehen, wenn ich wüsste, worauf du hinaus willst! :ka:


    Es kommen auch viele gesunde Hunde aus dem Süden, aber mit genauen Zahlen ist das schwierig, weil die Erkrankung auch erst nach bis zu sieben Jahren ausbrechen kann, weshalb es sinnvoll ist, sich nicht voll auf Testergebnisse aus Spanien (etc.) zu verlassen, sondern sich bewusst zu machen, dass der scheinbar gesunde Hund, auch später noch erkranken kann.


    Für eine Übertragung braucht es die passenden Übertragungswege. Die Sandmückenpopulation in D ist (noch) gering. Die Übertragung über infiziertes Sekret (eines erkrankten Hundes) in eine offene Wunde eines gesunden Hundes reicht theoretisch für eine Übertragung aus. Praktisch ist ein solcher Fall meines Wissens nach nie nachgewiesen worden.
    Nachgewiesen wurde, dass LM bei der Paarung übertragen werden kann, aber es hat ja wohl hoffentlich keiner vor, muntere Vermehrung zu betreiben. ;)
    Ansonsten braucht es für die Übertragung von Leishmaniose Sandmücken und die haben wir in D fast ausschließlich im Grenzgebiet zu Frankreich (zumindest nachgewiesen):
    http://parasitosen.de/Sandmucken/Deutschland.html

  • Ich habe 3 spanische Hunde- alle getestet und nachgetestet- keiner ist infiziert. Deswegen kann ich dir mit klarem NEIN antworten.
    Und, nein, sie infizieren auch nicht einfach so andere Hunde.
    Ich verstehe diese Stammtischweisheiten auch nicht- anstatt sich mal WIRKLICH zu belesen und Leute zu fragen, deren Hund erkrankt ist (Leishmaniose-Forum), verlässt man sich einfach auf Panikmache.
    Übrigens gibt es die Sandmücke auch nachgewiesen in Deutschland- und nein, die ist nicht auf einem spanischen Hund reitend hier eingereist. Das liegt am Klimawandel, den wir Menschen selbst verschuldet haben.
    Ich würde auch keinen Urlaub mit Hund in südlichen Ländern machen- erst mal mag ich die Wärme nicht, das Essen ebenso und ich möchte das Risiko einer Infektion so gering wie möglich halten.

  • Ich weiss von meinem TA, dass dessen Ausbilder vor Jahren schon gesagt hat, dass die ganzen Mittelmeerkrankheiten durch die Einfuhr von Hunden aus gefährdeten Gebieten sprunghaft nach oben gestiegen sind.


    Man habe diese Erkrankungen wohl früher hier in D gekannt, jedoch nicht in diesem Ausmaß. Er bezog sich da hauptsächlich auf Leishmaniose und Babesiose. Hepatozoonose habe es früher hier auch nicht gegeben. Sei mittlerweile aber auch öfter zu finden.

  • Ich weiss von meinem TA, dass dessen Ausbilder vor Jahren schon gesagt hat, dass die ganzen Mittelmeerkrankheiten durch die Einfuhr von Hunden aus gefährdeten Gebieten sprunghaft nach oben gestiegen sind.



    Man habe diese Erkrankungen wohl früher hier in D gekannt, jedoch nicht in diesem Ausmaß.


    Logisch. Wenn man erkrankte Hunde importiert, steigt die Anzahl der Hunde, die wegen LM behandelt werden müssen.
    Eine Infektion von LM wurde innerhalbs deutschlands meines Wissens nach (man müsste mal bei Parasitus nachfragen, mein Stand ist schon etwas älter) noch nie nachgewiesen. Was soll also diese Panikmache?
    Bei Ehrlichiose ist es dasselbe. Aufgrund von Ebby's Zuständen hatte ich zeitweise gefühlt eine Standleitung zu Dr. Naucke von Parasitus Ex und habe mit ihm alle möglichen Szenarien durchgesprochen. Es gibt (bzw. gab damals) keinen einzigen Fall eines Hundes, der sich in Deutschland infiziert hat.


    Babesiose kennt man in Deutschland schon länger. Die Auwaldzecke tritt in D inzwischen häufiger auf.
    Bei Babesiose wird (auch deshalb) übrigens eine Therapie mit Carbesia empfohlen, auch wenn der Hund nicht akut daran erkrankt ist. Babesiose ist in der Regel (vom eher seltenen ungarischen Stamm abgesehen) mit einer Spritze heilbar, die zweite wird sicherheitshalber gegeben. Danach ist ein Hund auch kein Erregerreservoir mehr!

  • Dann läge es ja echt an den TA Ausbildern, diese Informationen auch so weiterzugeben.



    Denn Ottonormalhundherrchen hört ja nur immer, wie ansteckend das ist und kriegt dann Panik.


    Ich habe mir selbst noch keine Gedanken bzgl. Ansteckung durch andere Hunde gemacht, weil ich eben auch keinen Fall hier im Umkreis kenne - und hier gibts einige Kandidaten aus dem Süden. Wahrscheinlich auch, weil ich einfach glaube, dass der Hund frei von Mittelmeerkrankheiten ist, wenn man mir das sagt. Warum sollte ich diese Info in Frage stellen?

  • Ich weiss von meinem TA, dass dessen Ausbilder vor Jahren schon gesagt hat, dass die ganzen Mittelmeerkrankheiten durch die Einfuhr von Hunden aus gefährdeten Gebieten sprunghaft nach oben gestiegen sind.

    Ja sicher steigen die Zahlen wenn man kranke Tiere importiert.
    Die kranken Tiere treiben die Zahlen aber in die Höhe (weil di ja nun in Deutschland sind) - und nicht die Tiere die eventuell infiziert wurden.


    Ist n bisschen als würde ich sagen.
    Früher gab es im Osten (fast) keine dunkelheutigen Menschen - durch die Öffnung der Grenzen ist die Zahl der in Deutschland lebenden Dunkelhäutigen sprunghaft nach oben gestiegen. Ein Fakt der richtig ist, aber absolut nicht darauf schließt dass "Dunkelhäutigkeit" ansteckend ist ;)

  • Ich bin da immer so im Zwiespalt.


    Verwandtschaft von mir wohnt mit Hund in einem Hochrisikogebiet für Leishmaniose.
    Als ich das zum ersten Mal gelesen habe war ich geschockt das sie den Hund, der auch Abends draußen ist, nicht schützen.
    Genauso wie die deutsche Nachbarin mit ihren Hunden.


    Thema war Leishmaniose dort nicht wirklich.

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