Hat Barf zu viel Protein?

  • Ich lese das immer so oft:Junge, gebarfte Hunde haben Knochenhautentzündung

    Die Betonung liegt eher auf "junge" Hunde.



    Meiner Meinung nach besteht die Gefahr beim Barfen oder Frischfüttern genauso wie bei der zu langen Fütterung von Welpenfutter. Und da gibt ja die Industrie gern mal vor, dass der wachsende Hund 12-18 Monate so stark mit Proteinen vollgepumpt werden soll.


    Will sagen, egal welche Fütterungsart, es kommt auf den Protein- und Energiegehalt an und darauf dass man den groß wachsenden Junghund (denn die betrifft es vornehmlich) nicht zu schnell in die Höhe schießen lässt.


    Ja, man muss sich beim Füttern schon so seine Gedanken machen. Das gilt aber genauso für die Gabe von Fertigfutter.

  • Ich hatte die Klassikserie von Wolfsblut. Die hat er gut vertragen. Aber scheinbar waren es zu viele Rohproteine... Danke für den Link!!

    Ich lese das immer so oft:Junge, gebarfte Hunde haben Knochenhautentzündung :(
    Ich wünschte, doe Barf Befürworter wären sehr viel vorsichtiger damit, das Barfen zu empfehlen. Und selbst dann würde ich es als verpflichtend sehen die Ration von einem Profi ausrechnen zu lassen und sich nicht auf ein Käseblatt zu berufen. Sorry, aber das liegt mir schon lange auf der Seele...hab selbst auch viel mit Barfopfern zu tun


    Da scheinst Du etwas falsch verstanden zu haben. Die TE hat Wolfsblut mit 30% Protein und abends frisch gefüttert. Die Knochenhautentzündung entstand nicht durch Barf. Es spricht nichts dagegen, den Hund mit proteinärmerem, selbst zubereitetem Futter, egal ob roh oder gekocht, zu füttern und das Trockenfutter wegzulassen.


    Ich "barfe" nicht, ich füttere frisch ;) . Den Modebegriff "Barf" gab es nicht, als ich meine ersten Hunde mit Frischfutter aufzog. Bisher hatte ich noch keinen Hund mit irgendwelchen Mängeln oder fütterungsbedingten Erkrankungen, Allergien, Epilepsie oder Krebserkrankungen und das empfinde ich natürlich nicht als repräsentativ aber bei bisher neun Hunden doch einen recht guten Schnitt :smile: . So lebensbedrohend kann Frischfütterung wohl nicht sein, auch wenn industrielle Werbung und einige Tierärzte etwas anderes behaupten. Beiden halte ich allerdings zugute, dass sie einen nachvollziehbaren, wirtschaftlichen Grund für ihre Behauptung haben.


    Wäre das so schädlich, dürften Hunde vor der Verbreitung von industriellem Fertigfutter in den 70iger Jahren bereits ausgestorben gewesen sein ;) . Die scheinen die Jahrhunderte davor aber mit frischem Futter aller Art recht gut zurecht gekommen zu sein ;) .


    Gerade Frischfutter kann man wie kein anderes Futter den jeweiligen Bedürfnissen hervorragend anpassen und nein, gesunde Ernährung ist weder für Menschen noch für Hunde eine Wissenschaft. Ich kenne übrigens, anders als bei Hunden, niemanden, der darauf besteht, seine Kinder aus Sicherheitsgründen mit getrockneten braunen Bröckchen undefinierbaren Inhalts zu ernähren. Offenbar hält man die Ernährung von Kindern für unkomplizierter :D . Allerdings gebe ich zu, dass Hundebesitzer da wohl insgesamt etwas speziell sind, denn ich kenne auch keine Eltern, die ihre Kinder bis zum Schließen der Wachstumsfugen also so bis zum 16. Lebensjahr mindestens, Treppen rauf oder runterschleppen.

  • Gerade bei der Frischfütterung (und ich nenn es extre nicht "BARF" weil das meist diese Fleischberge mit etwas Gemüse sind... und eine spezielle Philosophie) hat man gut selber in der Hand, was man gibt.


    Wenn du dir unsicher bist, lass dir eine Ration berechnen unter der Angabe, dass das TroFu nur 20% Rohprotein beinhalten sollte.


    Ich denke mit einer ausreichenden aber am unteren Rand des Bedarfs gehaltenen Eiweissquelle (mageres Fleisch, Quark, Fisch) und einer darum herum sinnvoll und zum Hund passenden Menge an Energielieferanten (Fett und Kohlenhydrate), sowie Ölen, Gemüse, Kräutern und Obst, kannst du sehr gut frisch füttern und gleichzeitig eiweissarm füttern.


    Häng nur bloß keiner "Pauschal Philosphie" an, die mit "xy % braucht jeder erwachsene Hund" daherkommt. DAS ist mMn dann wirklich kontraproduktiv. Aber eben futtermedicus.de - Uni Berlin oder München - alle haben Abteilungen, die professionell am Bedarf orientiert und unter Berücksichtigung der Krankheit gute Futterpläne ausrechnen.

  • Ich werfe mal Dr. vet.Vera Biber ein



    Ihre Art der Rohernährung ist als Komponentenfutter sehr einfach beschrieben.
    Und macht verständlich, wie leicht es ist, Hunde nach ihrem individuellem Bedarf auch unter Berücksichtigung von Krankheiten frisch und gesund zu ernähren ohne sich sklvisch nach einer 2% Formel richten zu müssen.

  • Ich lese das immer so oft:Junge, gebarfte Hunde haben Knochenhautentzündung :(



    ...hab selbst auch viel mit Barfopfern zu tun

    In welchem Kontext denn? Bist du Tierärztin? Bzw. wo liest man das?
    Welche Probleme treten auf bei den BARF-Opfern?


    Mich interessiert das sehr. Es gibt immer nur so unkonkrete Angaben über die Probleme, die entstehen (können). Ein paar handfeste Angaben und Beispiele aus erster Hand wären gut.


    Ich recherchiere da immer so ein bissel herum und bin auf wenig echte Fallbeispiele gestossen bisher. Daher frage ich immer nach.


    Wäre toll, wenn du noch was konkreteres schreibst, gerne auch per PN.

  • am unteren Rand des Bedarfs gehaltenen Eiweissquelle (mageres Fleisch, Quark, Fisch)

    Macht es nicht eher Sinn fettiges zu füttern, wenn ich den Proteinbedarf reduzieren möchte? Mager heisst ja Fettreduziert, also ist doch der prozentuale Anteil an Proteinen entsprechend höher… Oder habe ich da einen Denkfehler?

  • Bei mager weiß ich aber viel genauer, wieviel verdauliches Rohprotein ich am Ende habe als wenn ich durchwachsenes Fleisch gebe.


    Zudem ist es so, dass es bei Nierenproblemen wichtig ist, hochwertiges, leichtverdauliches Eiweiss zu geben, denn minderwertiges belastet nur weiter die Organe, hift dem Baustoffwechsel aber nicht. Die Energie für den ERhaltungsstoffwechsel kann ich ja separat und individuell nach Bedarf (Alter, Aktivität, Typveranlagung) zufügen. Und auch so, wie es der Hund am besten verträgt. Es gibt Hunde, die brauchen etwa Halbe, Halbe Fett und KH als Energielieferant, andere sprechen viel besser auf Fett an, die nächsten kriegen von etwas mehr Fett gleich Durchfall und denen ist mit Getreidebreien oder "Pseudo"Getreidebreien mehr geholfen.

  • Zudem ist es so, dass es bei Nierenproblemen wichtig ist, hochwertiges, leichtverdauliches Eiweiss zu geben, denn minderwertiges belastet nur weiter die Organe, hift dem Baustoffwechsel aber nicht.

    Wenn Fleisch (Muskelfleisch) durchwachsen (=Fetthaltig) ist, ändert das aber ja nichts an der Qualität der Aminosäurenzusammensetzung des Proteins


    Ansonsten gebe ich Dir Recht :smile:

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