Doggentier und Alter Mann - Probleme über Probleme

  • Moin,


    wir werden einen Zaun bauen, gar keine Frage..... das aber gestaltet sich als problematisch. Zum einen ist die notarielle Zeichnung falsch und muss erst berichtigt werden, damit der Verlauf des Zaunes auch auf der Grenze statt finden kann und zum anderen muss er erst den Weg bauen bzw. umlegen, derweil der in einem Bogen über unser Grundstück führt und wenn wir einen Zaun ziehen, kommt er nicht mehr durch. :lachtot:


    Das ist zwar dann nicht unser Problem, aber wir wollen nur unser Recht, keinen Krieg. Das er sein Grundstück nicht mehr verlassen kann, ist zwar ein schöner Gedanke, aber keine lebbare Alternative.


    @ Die Dogge füttern..... geht gar nicht, sobald sie merkt, das jemand Futter hat, bedrängt sie diesen dermassen stark, drängelt, springt und lässt sich kaum in Ruhe bringen. Und hinterher ist man vollgesabbert und kann komplett in die Wässche. Ich werf ihr, wenn ich das mal tun muss, immer etwas zu, nachdem sie sitzt, das geht so grad, aber sie bleibt nicht sitzen, das kann sie nicht und eigentlich möchte ich einen fremden Hund auch nicht füttern..... so würde ich sie auch nicht davon ablenken, zum Tor zu rasen. Ich glaub Anleinen ist die einfachere Lösung, ich kann sie ja auch wieder los machen.


    Sundri

  • Ich kann dir leider nicht helfen lese aber mit und denke an euch.

  • Ach weh...


    Ich glaube, wenn es mein Problem wäre, ich würde einen provisorischen Zaun so ziehen, dass er ganz sicher auf meinem Grundstück verläuft, auch wenn das bedeuten würde, ein paar qm zu verlieren.


    Fürs Wegerecht halt ein Tor für ihn reinbauen.


    Wenn der alte Mann mal nicht mehr ist, oder der Fall endlich geklärt wird, könnt ihr den Zaun versetzen bzw den richtigen bauen.


    Es reicht ja ein billiger Wildzaun, und niemand kann euch verbieten, auf dem eigenen Grundstück einen Zaun zu stellen, oder?

  • Ja, an einen Wildzaun hab ich auch schon gedacht, wir werden nächstes Wochenende mal die Grenzlinie abstecken um zu sehen, wo sie genau verläuft. Auf die Länge mit Beeten und Büschen ist das doch nicht so einfach zu sehen.


    Hinzu kommt, dass Vater das andere Grundstück verkauft hat und das auf diesem gebaut werden soll, im Frühjahr. Dann wird sich die Torsituation sicher noch einmal verändern, Grundlegend.


    Wir versuchen grad einen Termin mit den "neuen" Nachbarn abzusprechen um mal zu sehen, wie deren Planung ausschaut.


    Ansonsten löst ein Zaun nicht mein Problem.... außer, das er andere nicht mehr um unser Haus fahren lässt, aber da lass ich dann einfach mein Auto vor der Hintertür stehen (zum Glück haben wir mehrere) so dass keiner durchkommt. Das reicht auch erst mal und ist auch kein alltägliches Vorkommen.


    Er braucht kein Tor..... den Kreisel müsste ich weiträumig umzäunen, da darf ich nichts verändern. Und die Eingangsituation mit dem Hund würde das auch nicht berühren, das findet alles auf seinem Grundstück statt.


    Der richtige Zaun kommt, wenn der Fall geklärt ist, mal sehen, wie lang das so dauert.


    Vorrangig möchte ich erst mal den Kreisel frei haben und das Problem mit der Dogge lösen. Mit ihm wird es kein friedliches Miteinander geben, aber vielleicht - wenn das Problem geklärt ist, eben Koexistenz?


    Das andere Problem ist ja auch, blöde Nachbarn gibt es überall? Und niemand wird einem erzählen "also ich würde das Haus nicht kaufen, der linke Nachbar terrorisiert einen." Die wollen ja das Haus los werden. Also, lieber mit bekanntem Groll umgehen?


    Sundri

  • Ich kann dir aus Erfahrung nur sagen, daß bei jeder Unterzuckerung Gehirnzellen absterben, das ist jedes Mal wie ein Vollrausch.
    Gerade wenn die Diabetiker akut im Unterzucker sind, sind sie plötzlich wie verwandelt, was meinst du, wie mein Mann schon von seiner Mutter angeschrieen worden ist... :shocked: Das hatte was von einem Exorzismus, vor allem konnte sie sich nachher an wirklich nichts mehr erinnern. Und das waren ähnliche Dinger, wie dein Mann sie von seinem Vater zu hören bekommen hat.
    Ich kann mir gut vorstellen, daß das alles damit zusammenhängt. Außerdem verändern sich ältere Menschen generell- einige werden plötzlich grantig und bitter, andere werden stur, die nächsten kindlich.
    Das hilft dir in deiner akuten Situation natürlich nicht weiter, aber vielleicht hilft es dir, deinen Schwiegervater zu verstehen.

  • nun hab ich alle Beiträge gelesen und möchte erstmal sagen:
    ich verstehe Deine Situation so gut und ich fühle mit Dir.


    Mein Exfreund und ich sind vor vielen, vielen Jahren in die Wohnung im Erdgeschoss im Haus seiner Eltern eingezogen.
    Wir waren sehr jung und jeder Cent war damals wichtig für uns.
    Trotzdem haben wir einen Kredit aufgenommen um die Wohnung grundlegend zu sanieren. Viele tausend Euro und unzählige Arbeitstd. sind da rein geflossen bis es so war, wie wir uns das vorgestellt hatten.


    Das miteinander leben hat und hat aber nicht funktioniert.
    Nach 4 Jahren bin ich ausgezogen, in eine andere/eigene Mietwohnung weil ich einfach nicht mehr konnte.
    Unsere Beziehung hat massiv unter den Streitereien gelitten und meine Gesundheit auch.


    Ja, blöde Nachbarn kann es immer geben, aber ich glaube, dass ein blöder Nachbar viel einfacher zu ertragen ist, wenn es nicht "das eigene Blut" ist, das einen versucht zu treffen und zu verletzen.
    Weil es einfach weniger weh tut, wenn es nicht der eigene Vater ist und weil man sich leichter "wehrt" wenn der andere ein Fremder ist.


    Ob ihr die Situation aushalten wollt (oder auch aus finanziellen Gründen aushalten müsst) könnt ihr nur selbst entscheiden.
    Ich möchte Dir zumindest gedanklich ein Paket Kraft und ein paar neue Nerven rüber schicken :streichel:

  • Die momentane Situation müssen wir erst einmal klären, so, dass hinterher alle Optionen für uns Sinn machen, hierbleiben ebenso wie ein möglicher Wegzug, Vermietung oder auch Verkauf. Das halten wir uns offen.


    Das mit der Diabetes weiß ich wohl, ich weiß auch, das er bereits starke Durchblutungsstörungen hat und mitunter kaum mehr laufen kann. Ich kenne einen ähnlichen Fall, da endete das mit Amputationen der Gliedmassen. Allerdings vermag ich einfach nichts zu tun, a. weil er mich nicht will und b. weil das kriegt er schon hin, läuft ja Jahrelang so.....


    Ich weiß auch, das Wutanfälle zu den Folgen einer Unterzuckerung gehören können, das verstehe ich durchaus, nur hilft das nicht.


    Wenn ich ehrlich bin, tut er mir ganz entsetzlich leid. Was, zur Hölle, ist in seinem Leben schief gelaufen, das er jeden, der nett zu ihm sein will, dermassen vor den Kopf stösst. Nein, das stimmt nicht, nur seine Kinder. Seine Thai ist über Weihnachten weg, der alte Mann sitzt allein in seinem Haus, mir gegenüber, schaut zu, wie um mich das Leben tobt, sein Sohn hin und wieder auf nen Kaffee kommt - und pflegt seinen Gram.


    Wirklich, indem er die kaputte kleine Gießkanne aufgehängt hat (ich hab sie inzwischen ausgetauscht, gegen eine neue Kanne, mit der sein Hund jetzt spielt und sie kaputt beißt) und ich ihn dabei beobachten kann, wie er sie täglich betrachtet hat. Indem er alte Briefe, von vor 20 Jahren, als es schon einmal Stress mit meinem Mann gab, weil der ungehorsam war, liest und daraus folgert, er hätte alles anders machen sollen, schon damals war klar, das mein Mann nichts taugt. Indem er seinen Gram, das mein Mann mit 24 vom BGS weg ging, weil ihm das zu blöd war und studierte und nun seit über 25 Jahren etwas anderes macht, als bei der Polizei zu sein, pfegt und ihm vorwirft, er habe nichts verstanden und ehre seine Eltern nicht. Indem er meinem Mann sagt "ich bereue, das Du meinen Namen trägst." Indem er vor dem Fenster sitzt und wartet, das jemand zu mir will um seinen Hund heraus zu lassen.


    Ja, er ist einsam, aber ehrlich, mehr als ihn einladen, ihm etwas vor die Tür stellen, freundlich sein und ihn teilhaben lassen an unserer Familie - konnte ich nicht. Hat er auch nie angenommen. Wenn mich meine Kinder derart verlassen würden, würde ich mich fragen, "was hab ich falsch gemacht" und "was kann ich tun, um das zu Ändern" während er schlicht sagt "taugen eh alle nix, wusst ich vorher" und dabei so handelt, das einem aufrechten Menschen wirklich nichts übrig bleibt, als das zu tun. Ihm den Rücken kehren.


    Tja, wenn ich den Zank weg lasse, dann sehe ich wohl, das wir vrschiedene Sprachen sprechen, aber ich kann seine nicht lernen, in meiner Welt redet man miteinander und geht respektvoll miteinander um. Nie würde ich seinen Garten betreten ohne um Erlaubnis zu fragen oder gar Fremde durch führen - obwohl der sehr schön ist. Nie würd ich ständig über seinen Hund schlecht reden, wie er es über meinen tut, "zu klein", "zu blöd", "zu ausländisch", "zu schäferhündisch und deshalb gestört" - das weckt alles, aber keine Sympathie.


    Ich liebe meinen Hund, derweil der einfach nimmt, was ich biete, er wacht nicht (außer wenn es wirklich mal angebracht ist), er bellt keinen an, er lässt alle und jeden rein, sobald ich signalisiere "passt" - so mag ich das. Und ja, er mag die Dogge nicht, weil sie unsozialisiert ist und grob spielt.... er geht ihr aus dem Weg. Aber ich würde auch nicht mit nem Sumoringer spielen wollen.


    Er hat mein Mitgefühl - das aber reicht nicht aus, für eine totale Kapitulation und bedingungslosen Gehorsam.


    Sundri

  • Das mit der Diabetes stimmt. Bevor sich mein Vater hat ordentlich einstellen lassen, hat er auch einiges verbockt - nicht in annähernd dem Masse, aber es war schon schwierig.


    aber hilft ja nix.


    Ich verstehe nicht, warum ein Zaun das Doggenproblem nicht löst?


    Ums mal so zu sagen, du hast zwei Möglichkeiten:


    Abwarten


    oder


    Jetzt was tun


    Wenn du dich für Abwarten entscheidest, dann steh voll dahinter und sitz es stoisch durch. Es ist deine Entscheidung, das Ertragen ist der Preis, den du zahlst.


    Wenn du JETZT was tun willst, dann gilt es, zu schauen, was du JETZT tun kannst.


    Entmündigen lassen
    Zaun bauen
    die Dogge vergiften (Sarkasmus)
    Umziehen


    Wichtig ist, dass du selbst die Kontrolle übernimmst, klar entscheidest - auch Nichts Tun ist eine Entscheidung!
    Und dann Schritt für Schritt jede Kleinigkeit absuchen, welche Handlungsmöglichkeiten du hast und jede einzelne einem Entscheidungsprozess zu unterziehen. Klares Ja oder Nein.


    Das ändert nichts an den Umständen. Aber die Grübelei und das im Kreis drehen kostet ewig viel Energie. Wenn Umziehen keine Alternative ist, dann leg es ad acta und sage: Ich WILL nicht Umziehen. Nicht: Ich kann nicht.


    Glaub mir, das ist mental ein gewaltiger Unterschied! Ich hab das mit meinem Job hinter mir (bzw. stecke noch drin).


    Als ich mir endlich gesagt habe: Ich WILL den Job trotz allem nicht aufgeben, weil ICH die Alternativen nicht möchte (Geld, Arbeitszeiten), konnte ich anfangen, die Probleme im Job zu lösen und Wege für mich zu finden, damit umzugehen.
    Vorher war ich ein ewig leidendes Opfer (und es ist egal ob man zu recht leidet oder nicht) und konnte nichts für mich tun.


    Mir hilft das, zu wissen, dass es meine Verantwortung ist, meine Entscheidung. Auch das, worunter ich leide.


    Ich hoffe, man versteht was ich meine.

  • Ich verstehe ganz gut, was Du meinst. Das war am Ende der Grund, weshalb wir her gezogen sind. Das haben wir noch entscheiden können, wenige Wochen später - hätten wir gemusst. Und ja, der Unterschied ist mental wirklich groß.


    Der gesamte Eingangsbereich liegt auf Vaters Seite, Einfahrt für die Autos samt Tor, Eingang für Fußgänger samt Tor. Baute ich also einfach einen Zaun, kämen Besucher auch nicht zu mir ohne über sein Grundstück und an seinem Hund vorbei zu müssen.


    Ein Zaun hielte nur ihn persönlich fern und seinen Hund und würde es ihm erschweren, irgendwen unser Grundstück betreten zu lassen, es löste allerdings nicht mein Hauptproblem.


    Und wir haben uns ja schon entschieden, die Situation klären (Anwalt ist ja eingeschaltet) und dann "hoffen" oder abwarten, wie sich alles entwickelt und dann weiter entscheiden, vermieten oder verkaufen. In der Reihenfolge.


    Ich tue mich halt einfach schwer - gegen "einen" Vater anzugehen. Das ist schon etwas, das ich, m erke ich, viel zu sehr, verinnerlicht habe. "tut man nicht......" ich weiß aber auch, dass das mein eigenes Problem ist.


    Danke Dir, Deine Worte lassen mich ein wenig klarer sehen.


    Sundri

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!